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Birger Kollmeier

 

12. April 2000   91/00

Wie funktionieren unsere Sinne? Centrum NeuroSensorik an der Universität Oldenburg

Oldenburg. Wie kommen die Bilder in unseren Kopf oder die Musik in unsere Ohren? Das neu eingerichtete "Centrum NeuroSensorik" will in Zukunft Antworten auf diese und ähnliche Fragen finden. Neurobiologen, Psychophysiker, Mediziner, Psychologen und Informatiker arbeiten gemeinsam an der Aufklärung der Prozesse, durch die unser Gehirn auf der Grundlage der Meldungen seiner Sinnesorgane ein inneres Bild der uns umgebenden Welt erstellt. Dabei geht es sowohl um die Vorgänge, die in den Sinnesorganen aus der Flut der Sinneseindrücke erste sensorische Bausteine erstellen als auch um die Prozesse, die daraus im Gehirn eine Wahrnehmung konstruieren. Besonderes Augenmerk wird zum Beispiel auf die Untersuchung von Interaktionen verschiedener Sinneseindrücke gelegt. Entsprechend der interdiszipliären Zusammensetzung des Centrums wird eine Reihe moderner Techniken verwendet, die von der Molekularbiologie über bildgebende Verfahren bis hin zur Algorithmenentwicklung reicht. Die enge Zusammenarbeit mit klinischen Arbeitsgruppen macht darüber hinaus den medizinischen und anwendungsorientierten Aspekt deutlich. Beispiel dafür ist die gehörgerechte Sprachverarbeitung für die Verbesserung der Mensch-Maschine-Kommunikation.

An der Universität Oldenburg haben sich in den vergangenen Jahren im Bereich Neurosensorik mehrere Arbeitsgruppen etabliert. Das Centrum NeuroSensorik versteht sich als Dachorganisation für die verschiedenen Arbeitsgruppen, deren Forschungsleistungen zur internationen Spitze zählen. Dokumentiert wird dies durch die Etablierung eines Sonderforschungsbereiches und der gerade erfolgten Bewilligung des Europäischen Graduiertenkollegs "Neurosensorik": Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die niederländische Wissenschaftsorganisation (NWO) fördern das Kolleg ab dem 1. Juni 2000 für drei Jahre mit insgesamt rund zwei Millionen Mark. Es wird in Zusammenarbeit mit der Rijksuniversität Groningen an der Universität Oldenburg eingerichtet und strebt die Ausbildung hochqualifizierter NachwuchswissenschaftlerInnen in einem interdisziplinären und internationalen Kontext an. Es handelt sich um das fünfte im Bundesgebiet eingerichtete Europäische Graduiertenkolleg, das aus öffentlichen Fördermitteln finanziert wird, so dass der langjährigen Partnerschaft zwischen den Universitäten Oldenburg und Groningen nun eine Vorreiter-Funktion im Europäischen Kontext zukommt.

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Fachbereich Physik, Tel. 0441/798-5466, Fax: 0441/798-3902, E-Mail:

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