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14. November 2002 334/02
Problematisch: Von der Schule in die Arbeitswelt Universitäten Oldenburg und Bremen vereinbaren neuen Forschungsschwerpunkt
Oldenburg. Nicht erst seit der PISA-Studie ist bekannt: In Deutschland ist der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung besonders schwierig. Ein Viertel der Absolventen allgemein bildender Schulen gehört zur Risikogruppe, der es nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten gelingt, eine Berufsausbildung aufzunehmen. In Finnland stehen lediglich sieben Prozent vor diesem Problem. Das Institut Technik und Bildung (IT+B) der Universität Bremen und das Institut für Technische Bildung (ITB) der Universität Oldenburg haben ein umfangreiches Forschungsprogramm ausgearbeitet, das die Probleme beim Übergang von Schule in die Berufswelt erfasst, Lösungsmodelle erarbeitet und erprobt. Die Kooperation zwischen einem Institut der Berufsbildungsforschung (IT+B - Bremen) und einem Institut, das sich mit der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung auf die gewerblich-technische Arbeitswelt (ITB - Oldenburg) befasst, ist ideale Voraussetzung, um die Übergangsprobleme an der ersten Schwelle zum Arbeitsmarkt von unterschiedlichen Seiten aus wissenschaftlich unter die Lupe zu nehmen.
Damit rücken die Universitäten Bremen und Oldenburg wieder ein Stück näher zusammen und diese Zusammenarbeit wird auch durch eine Kooperationsvereinbarung dokumentiert. Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass die Oldenburger Professoren Kurt Henseler und Gert Reich zukünftig auch als Professoren der Universität Bremen tätig werden. Sie leiten im IT+B die neue Abteilung "Berufs- und Arbeitsorientierung", die folgende übergeordnete Forschungsziele verfolgt:
- die qualitative und quantitative Anhebung der Forschungsaktivitäten in diesem Themenfeld und die Belebung der nationalen und internationalen Forschungsaktivitäten;
- die Nutzung von Synergieeffekten an beiden Instituten,
- den Transfer von Forschungserkenntnissen in die Ausbildung von Berufsschullehrern und Lehrern für Technik und Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen.
Ein erstes umfangreiches Forschungsvorhaben wird zur Zeit von drei Modellregionen Niedersachsens in enger Kooperation mit dem Wirtschaftsverband Nord-West und dem Kultusministerium vorbereitet. In einer Integration von berufsorientierender, allgemeiner und beruflicher Bildung sollen das letzte Jahr der allgemein bildenden Schule und das erste Jahr der Berufsausbildung enger miteinander verzahnt werden. Leistungsschwache aber auch leistungsstarke Schüler können so früher den "Ernst der Arbeitswelt" erfahren und auf diesem Wege ihre Allgemeinbildung mit größerer Motivation abschließen - nach dem Motto: "Jetzt weiß ich, wofür ich in der Schule lerne". Zugleich ist dieses neue Übergangsmodell ein erster Schritt für den beruflichen Karriereweg.
Zur offiziellen Eröffnung der neuen Forschungsabteilung findet am 15. Dezember 2002 im Hanse-Wissenschafts-Kolleg in Delmenhorst ein Workshop zum Thema "Der Übergang von der allgemeinen zur Berufsbildung" statt, in dem aus der Sicht der Wissenschaft, der Bildungspraxis und der Wirtschaft Anregungen und Konzepte zur Ausgestaltung der neuen Forschungsabteilung vorgetragen und diskutiert werden.
Weitere Auskünfte erteilen:
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung (IT+B)
Prof. Dr. Felix Rauner
Am Fallturm 1, 28359 Bremen
Tel.: 0421/218-4634
E-Mail:
Universität Oldenburg
Institut für Technische Bildung (ITB)
Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg
Prof. Dr. Kurt Henseler
Tel. 0441/798-2647
E-Mail:
und
Prof. Dr. Gert Reich
Tel.: 0441/798-5388
E-Mail: