Pressemitteilungen
Kontakt
Pressemitteilungen
25. Februar 2004 045/04
Zweidrittelmehrheit für Uwe Schneidewind
Präsidentenwahl: Senat votiert für 37-jährigen Ökonomen
Oldenburg. Gleich im ersten Wahlgang ist der Wirtschaftswissenschaftler
Prof. Dr. Uwe Schneidewind heute vom Senat der Universität Oldenburg
mit Zweidrittelmehrheit zum neuen Präsidenten der Hochschule gewählt
worden. Für Schneidewind stimmten 9 Mitglieder des 13-köpfigen
Senats, gegen ihn 3, 1 Senatsmitglied enthielt sich. Schneidewind war
als einziger Kandidat von der Findungskommission vorgeschlagen worden,
nachdem der amtierende Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch seine
Kandidatur zurückgezogen hatte. Insgesamt hatten sich 13 Personen
um das Amt beworben. Das Senatsvotum für den 37-jährigen Wissenschaftler
muss noch vom Hochschulrat der Universität und vom Wissenschaftsminister
bestätigt werden. Die Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt
am 1. Oktober 2004.
Grubitzsch gratulierte Schneidewind und wünschte ihm für seine
Amtsführung eine glückliche Hand. Schneidewinds Wahl sei Ausdruck
für den Generationenwechsel, der gegenwärtig auf allen Ebenen
der Universität stattfinde. Er sei froh, dass ein Mann gewählt
worden sei, der aus der Hochschule komme und der den enormen Reformdruck
mit der jungen akademischen Tradition der Universität verbinden könne.
Gleichzeitig betonte der amtierende Präsident, er sei zuversichtlich,
dass das künftige Präsidium den eingeschlagenen Weg erfolgreich
fortsetzen und damit auch die bereits erreichte regionale und überregionale
Anerkennung der Universität weiter ausbauen werde.
Schneidewind selbst erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Ich
danke dem Senat für das mir ausgesprochene Vertrauen. Gerade in einer
hochschulpolitisch und gesamtgesellschaftlich so herausfordernden Zeit
kann ein solcher Vertrauensvorschuss nicht hoch genug geschätzt werden.
Ich nehme die damit verbundene Verantwortung gerne an und begreife sie
als einen Ansporn für die kommenden Jahre meines Wirkens an unserer
Universität. Ich bedanke mich auch für die äußerst
konstruktiven und inspirierenden Diskussionen mit vielen Gruppen und Einzelpersonen
im Vorfeld der Wahl. Sie haben meine Freude auf die Wahrnehmung des Präsidentenamtes
weiter gesteigert und mich in meiner Einschätzung bestärkt,
dass viel wissenschaftliches und kreatives Potenzial in dieser Universität
steckt. Dieses möchte ich gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen
weiter entfalten. Auf die Zusammenarbeit freue ich mich schon jetzt. -
Die Auswahl des zukünftigen Präsidenten hat sich über einen
langen Zeitraum erstreckt und Raum für wichtige und differenzierte
Diskussionen über den zukünftigen Kurs der Universität
geschaffen. Zudem stand die Universität vor der Herausforderung,
ein neues institutionelles Zusammenspiel zwischen Senat, Hochschulrat
und der den Prozess koordinierenden Findungskommission erstmals zu erproben.
Sie hat diese Herausforderung in meinen Augen überzeugend bewältigt.
Ich bedanke mich für die Fairness und Konstruktivität, die mir
von allen Seiten entgegengebracht wurde. In diesen Dank schließe
ich Prof. Grubitzsch ausdrücklich ein. Ich blicke nun mit Zuversicht
auf die Bestätigung meiner Wahl durch den Hochschulrat und das Wissenschaftsministerium.
- Mein Blick richtet sich jetzt auf die für die Universität
wichtige Übergangsphase bis zum 30. September 2004, in der mit der
Einführung der Bachelor- und Masterstrukturen in der Lehrerbildung
eine Weichenstellung vorgenommen wird, deren erfolgreiche Umsetzung von
prägender Bedeutung für die Zukunft unserer Universität
sein wird. Ich werde diesen Prozess mit aller Kraft unterstützen
und hoffe auf eine gute Kooperation mit dem amtierenden Präsidium
in den kommenden Monaten."
Schneidewind ist seit 1998 Professor für "Betriebswirtschaftslehre
- insbesondere Produktionswirtschaft und Umwelt" an der Universität
Oldenburg, wo er seit 2003 auch das Amt des Dekans der Fakultät II
Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften wahrnimmt. Der 1966
in Köln geborene Umweltexperte studierte nach dem Abitur (1985) und
dem Wehrdienst (1985/86) in Köln Betriebswirtschaft und legte bereits
nach acht Semestern das Examen zum Diplom-Kaufmann ab. Als Junior-Consultant
war er zunächst in der Umweltmanagementberatung bei Roland Berger
& Partner tätig, um dann 1992 an die Schweizer Universität
St. Gallen zu wechseln, wo er als Projektleiter am Institut für Wirtschaft
und Ökologie forschte und 1995 promovierte (Thema seiner Dissertation:
"Ökologie und Wettbewerbsfähigkeit in der Schweizer Chemieindustrie").
Zwei Jahre später legte er an derselben Universität seine Habilitationsschrift
vor: "Die Unternehmung als strukturpolitischer Akteur". Dafür
erhielt er 1998 den Latsis-Preis der Fondation Latsis.
Schon kurz nach seiner Berufung an die Universität Oldenburg engagierte
sich Schneidewind in der Hochschulpolitik und wurde 2002 Dekan des damaligen
Fachbereichs Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Dieses Amt behielt
er auch nach der Neustrukturierung der Universität im vergangenen
Jahr für die Fakultät II. Auch als Lehrender genießt Schneidewind
hohe Akzeptanz: 2001 wurde er auf Vorschlag von Studierenden mit dem Preis
für gute Lehre der Universität ausgezeichnet.
Kontakt: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Tel.: 0441/798-4181, E-Mail:
Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch (rechts) gratuliert Prof. Dr. Uwe Schneidewind