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Melanie Unseld

 

04. November 2013   417/13   Wissenschaftliche Tagung

Wagner – Gender - Mythen
Richard Wagner aus Gender-Theoretischer Sicht

Oldenburg. „Wagner – Gender – Mythen“ – so lautet der Titel eines internationalen Symposiums, das vom 15. bis 17. November in der Oldenburger Exerzierhalle am Pferdemarkt stattfindet. Veranstalter ist das Institut für Musik der Universität Oldenburg in Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater.
Die Geschlechterverhältnisse in der Opernwelt Richard Wagners scheinen klar. Strahlenden männlichen Helden oder genialen Künstlern stehen Urweiber gegenüber: Inkarnationen von Opfer oder Erlösung. „Die Wagnerrezeption hat sich in der Vergangenheit häufig mit Frauen um Wagner, Wagner-Sängerinnen und den Frauen in Wagners Werken beschäftigt. Dabei kam allerdings die kritische musikwissenschaftliche Genderperspektive auf Wagner zu kurz“, erklärt Prof. Dr. Melanie Unseld, Hochschullehrerin für Kulturgeschichte der Musik sowie wissenschaftliche Leiterin der Tagung.
Das Symposium will dies ändern. Es hinterfragt die Wagnerschen Mythisierungen von Weib, Held und Künstler: Wie stellte sich der Mythos Weib, wie der Mythos Held bei Wagner dar? Wie gehen zeitgenössische SängerInnen damit um? Welche Auswirkungen hatten die Geschlechterbilder auf das Ehe- und Familienleben des Komponisten? Warum waren Wagners Gender-Mythen für Hollywood-Filme prägend? Und wie werden derartige Mythen heute rezipiert? Vortragende aus der Musikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Mediävistik und Anglistik sowie dem Kulturjournalismus gehen in vier Panels Fragen wie diesen nach. Ein Schwerpunkt des Symposiums liegt dabei auf Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“, das die TeilnehmerInnen des Symposiums am Sonnabend, 16. November, 18.00 Uhr, in der Neuinszenierung des Oldenburgischen Staatstheaters in der Regie von Alexander Müller-Elmau besuchen.

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