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11. Juli 2014   272/14   Veranstaltungsankündigung

Philosophie, Kunst, Musik: Albrecht Wellmer ist Gast der „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit“
Förderpreis für die Oldenburger Wissenschaftlerin Silke Wulf

Oldenburg. „Philosophie und Musik“ – so das Motto der „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit“ am 23. und 24. Juli an der Universität Oldenburg. Gast ist der Berliner Philosoph Prof. Dr. Albrecht Wellmer. Wellmer spricht am Mittwoch, 23. Juli, 18.00 Uhr, auf dem Campus Haarentor (Bibliothekssaal) über „Die Kunst der Moderne und die Neue Musik“. Preisträgerin des Karl Jaspers Förderpreises ist Dr. Silke Wulf, die ihre preisgekrönte Dissertation über Augustinus’ Musikphilosophie an der Universität Oldenburg abgeschlossen hat. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltet das Markowski-Clauss-Hammerschmidt Trio.
Das Verhältnis von Musik und Sprache ist für Wellmer, Theodor-W.-Adorno-Preisträger des Jahres 2006, nicht nur eine Schlüsselkategorie zur Beschreibung modernen Komponierens, sondern auch ein zentraler Beitrag für das Selbstverständnis einer liberalen Gesellschaft. Wellmers Spätwerk mache deutlich, dass die Vernunft auf die erhellende Kraft der Kunst angewiesen sei, so der Sozialphilosoph und Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung Prof. Dr. Axel Honneth in seiner Laudatio.
Der 2001 emeritierte Hochschullehrer für Ästhetik, Hermeneutik und Human Sciences an der Freien Universität Berlin kann auf einen außerordentlich abwechslungsreichen akademischen Werdegang zurückblicken. Er führte ihn von einem kirchenmusikalischen Studienbeginn zu einem akademischen Abschluss in Mathematik und Physik an der Universität Kiel, bevor er in Heidelberg und Frankfurt Philosophie und Soziologie studierte. Wellmer promovierte über die Wissenschaftslehre Karl Poppers und war Assistent von Jürgen Habermas. Wellmer avancierte zu einem anerkannten Vertreter der Frankfurter Schule, der er auf eigene Weise – etwa in den Büchern „Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne“ (1985) oder „Endspiele. Die unversöhnte Moderne“ (1993) – weiterentwickelte. Neben Adorno und Habermas wurde Hannah Arendt, mit der er sich Anfang der siebziger Jahre als Associate Professor an der New School for Social Research in New York auseinandersetzte, zu einem wichtigen Bezugspunkt seines Denkens. Für die Monographie „Versuch über Musik und Sprache“ (2009) – eine Auseinandersetzung vor allem mit der Musikphilosophie Adornos und der Neuen Musik – erhielt er 2011 den Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin.
Einen Tag nach dem Vortrag des Gastprofessors an der Universität und der Verleihung des Förderpreises an Silke Wulf findet am Donnerstag, 24. Juli, 10.00 Uhr, im Vortragssaal des Oldenburger Kulturzentrums PFL (Pterestraße) eine Podiumsdiskussion mit Wellmer statt, an der unter anderem Prof. Dr. Johann Kreuzer, Prof. em. Dr. Stefan Müller-Doohm und die Preisträgerin teilnehmen.
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenlos. Einladungen sind im Sekretariat des Instituts für Philosophie, am Info-Point der Universität und in der Carl von Ossietzky Buchhandlung (Uhlhornsweg) erhältlich.
Die von der EWE-Stiftung geförderten Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit an der Universität Oldenburg gibt es seit 1990. Zu den Gästen zählten weltweit anerkannte Philosophen wie Willard V.O. Quine, Jürgen Habermas, Richard Rorty und Agnes Heller.

ⓘ www.philosophie.uni-oldenburg.de
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Schulz, Geschäftsführer der „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit“, Tel.: 0441/798-4402, E-Mail: reinhard.schulz(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
ⓑ 
Bild:
   

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