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07. Januar 2016 004/16 Veranstaltungsankündigung
Was Ausgrabungen über die Bibel verraten
Israelischer Wissenschaftler gibt Einblicke in Biblische Archäologie – Universitäten Oldenburg und Tel Aviv kooperieren
Oldenburg. Sind die Geschichten in der Bibel wirklich passiert? Der israelische Wissenschaftler Prof. Dr. Oded Lipschits widmet seine Forschungen einer Antwort auf diese Frage. Seine Erkenntnisse stellt der Archäologe am Donnerstag, 14. Januar, um 20.00 Uhr in einem öffentlichen Vortrag am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Universität Oldenburg vor (Gebäude A6 1-111, Campus Haarentor, Uhlhornsweg 82).
In seinem englischsprachigen Vortrag über Archäologie im Land der Bibel („Archaeology in the Land of the Bible: New Methods and New Discoveries that Changed our Understanding of the Biblical Period”) führt Lipschits in die Methoden, die Erkenntnisse und die Bedeutung der Biblischen Archäologie ein, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer eigenständigen, von der Theologie unabhängigen Wissenschaft entwickelt hat. Ziel der Biblischen Archäologie ist eine methodisch fundierte, kritische Rekonstruktion der Geschichte des Alten Israel. So konnten die WissenschaftlerInnen beispielsweise zeigen, dass es das israelitische Großreich unter König David wohl kaum gegeben haben kann. Staatliche Strukturen entwickelten sich in Israel vermutlich erst viel später, als es das Alte Testament darstellt. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf das Alte Testament und geben ihm eine andere Bedeutung. Die Bibeltexte wollen offenbar vielfach keine historischen Sachverhalte darstellen. Es handelt sich vielmehr um identitätsstiftende Texte, die das Selbstverständnis des Volkes Israel reflektieren.
Oded Lipschits ist Professor für Biblische Archäologie an der Universität Tel Aviv, mit der die Universität Oldenburg im vergangenen Jahr einen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Künftig wollen Lipschits und der Oldenburger Alttestamentler Prof. Dr. Jakob Wöhrle vom Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik gemeinsam die Geschichte des Alten Israel erforschen. Außerdem werden 15 Oldenburger Studierende im Sommer 2016 an der von Lipschits geleiteten Ausgrabung in Tel Azekah, der größten derzeit in Israel laufenden Grabungskampagne, teilnehmen. Es ist das erste Mal, dass sich Oldenburger Studierende an einem archäologischen Projekt in Israel beteiligen. Die Studierenden werden zwei Wochen lang – mit Schaufel, Pickel, Hacken und Bürsten – bis zu 4000 Jahre alte Gebäude und Artefakte ausgraben.
ⓘ | https://www.uni-oldenburg.de/theologie/institute/ |
ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Jakob Wöhrle, Tel.: 0441/798-4428, E-Mail: jakob.woehrleuni-oldenburg.de |
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