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11. Oktober 2019 329/19 Personalie
Physiker Jürgen Parisi in den Ruhestand verabschiedet
Oldenburg. Mit einem wissenschaftlichen Symposium ist der Oldenburger Festkörperphysiker Prof. Dr. Jürgen Parisi heute in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leiter der Abteilung Energie- und Halbleiterforschung lehrte und forschte seit 1995 in Oldenburg. Mit Jürgen Parisi verlasse ein wissenschaftliches Schwergewicht die Universität, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper anlässlich der feierlichen Verabschiedung. „Als einer der Pioniere für grundlagenbasierte und anwendungsorientierte Materialforschung, speziell von Festkörper-Nanostrukturen, hat er die Forschung am Standort Oldenburg in bedeutender Weise geprägt,“ so Piper.
Parisi studierte in Stuttgart und Tübingen, wo er 1982 auch promovierte und sich 1987 habilitierte. Nach einer Lehrstuhlvertretung in Bayreuth und einer Gastprofessur an der Universität Zürich folgte er 1992 dem Ruf auf die Professur für Experimentalphysik an die Universität Bayreuth. 1995 wechselte er an die Universität Oldenburg. Hier trat er die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Luther an und baute die Abteilung Energie- und Halbleiterforschung (EHF) am Institut für Physik auf, die zeitweise fast hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasste. Gemeinsam mit seinem Team publizierte Parisi mehr als 350 wissenschaftliche Arbeiten, die mehr als 7.500 Mal von Fachkollegen zitiert wurden. In seiner Forschung befasste er sich mit einer Vielzahl von Themen, die von den grundlegenden Eigenschaften von Festkörpern bis hin zu technischen Anwendungen regenerativer Energiesysteme reichten.
Parisi engagierte sich viele Jahre als Dekan und Prodekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften und legte besonderen Wert auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern. „Jürgen Parisi hinterlässt eine große Lücke am Institut für Physik und in der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften“, betonte Prodekan Prof. Dr. Christoph Lienau. „Seine Nachfolger treten in große Fußstapfen.“
Darüber hinaus wirkte Parisi als Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist Autor und Herausgeber etlicher Lehr- und Fachbücher. Er engagierte sich als Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte und Wissenschaftlicher Beiräte von Großforschungseinrichtungen und Industriefirmen sowie des Institutes of Palliative Care (ipac) in Oldenburg. Gemeinsam mit Kollegen aus der Industrie legte er 2007 den Grundstein für das EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie „Next Energy“, aus dem das heutige DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme hervorgegangen ist.
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Verabschiedung in den Ruhestand: Prof. Dr. Jürgen Parisi (3.v.r.) mit Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (3.v.l.). Nach der Begrüßung durch Prodekan Prof. Dr. Christoph Lienau (r.) folgten Festvorträge von Prof. Dr. Werner Brinker (2.v.r), Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Oldenburg, und Prof. Dr. Jochen Feldmann (2.v.l.), Universität München. Prof. Dr. Martin Holthaus (l.) moderierte die Veranstaltung. Foto: Universität Oldenburg |