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27. Mai 2020 097/20 Personalie
Religionspädagoge Siegfried Vierzig verstorben
Oldenburg. Der emeritierte Religionspädagoge Prof. Dr. Siegfried Vierzig ist am 24. Mai im Alter von 96 Jahren verstorben. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 war Vierzig Hochschullehrer für Evangelische Theologie und Religionspädagogik mit dem Schwerpunkt Religionspädagogik und Religiöse Sozialisation an der Universität Oldenburg.
Vierzig, der bei Rudolf Bultmann und Ernst Käsemann evangelische Theologie studiert hatte, beeinflusste als Gründer und Herausgeber der Zeitschrift „Informationen für den Religionsunterricht" die religionspädagogischen Debatten seiner Zeit über die Konfessionsgrenzen hinaus. Er entwarf unter anderem eine Lernzielsystematik für den Religionsunterricht und setzte sich für emanzipatorische Lernziele ein. Im Verlauf seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit in Oldenburg gewann für Vierzig die Frankfurter „Kritische Theorie" zunehmend an Bedeutung. 1975 erschien sein wegweisendes Buch „Ideologiekritik und Religionsunterricht. Zur Theorie und Praxis eines kritischen Religionsunterrichts". In seinen späteren Jahren beschäftigte er sich unter anderem mit Fragen nach der religiösen Sozialisation, der Problematik des Narzissmus sowie mit feministischer Theologie.
Auch nach seiner Emeritierung blieb der Religionspädagoge der Universität in Lehre und Forschung verbunden. Er widmete sich dabei thematisch vor allem den religiösen Weltbildern der frühen Menschheitsgeschichte.
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