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Michael Sommer

30. November 2022   241/22    Veranstaltungsankündigung

Von Märtyrern und Mythen

Zwei historische Vorträge im Dezember

Oldenburg. Die Abteilung Alte Geschichte der Universität Oldenburg lädt in den nächsten Wochen zu zwei Vorträgen ein. Am Dienstag, 6. Dezember, 18.15 Uhr, spricht Prof. Dr. Bardo Gauly über „Die Präsenz des Heiligen im spätantiken Rom und im poetischen Texte: Zu Prudentius' Märtyrerhymnen“. Der Vortrag findet im Lambertussaal in der ersten Etage der Lambertikirche (Markt 17) statt, der aktuell über die Rückseite der Kirche zu erreichen ist. Am Dienstag, 20. Dezember, ist Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn im Vortragssaal der Landesbibliothek (Pferdemarkt 15) zu Gast. Die Veranstaltung beginnt ebenfalls um 18.15 Uhr. Das Thema seines Vortrags lautet: „Von Troja bis Churchill. Wie erforscht man eigentlich Geschichtsmythen?“ Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

Gauly, Professor für Lateinische Philologie an der Universität Eichstätt, befasst sich in seinem Vortrag mit Prudentius, einem christlichen spätantiken Dichter. Dessen Hauptwerk ist die Psychomachia („Seelenkampf“), ein allegorisches Gedicht, das den Kampf verschiedener Elemente der menschlichen Seele gegeneinander schildert. Der Vortrag behandelt die Märtyrerhymnen, ein Werk, das die christlichen Märtyrer aus verschiedenen Provinzen des römischen Imperiums preist.

Hasselhorn widmet sich in seinem Vortrag verschiedenen Geschichtsmythen: Fand der Trojanische Krieg wirklich statt? Hat Martin Luther tatsächlich 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche angeschlagen? Und hat Winston Churchill im Alleingang Europa vor Hitler gerettet? Der Historiker von der Universität Würzburg hat in seiner Habilitation politische Mythen untersucht und berichtet, wie sich solche Geschichtsmythen aus wissenschaftlicher Perspektive sinnvoll erforschen lassen. Er klärt aber auch, was tatsächlich dran ist an Troja, Thesenanschlag und Churchill-Mythos.

Weblinks

• uol.de/geschichte/alte-geschichte