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Lutz Stratmann

Lutz Stratmann

Ralph Bruder

Reto Weiler

Siegfried Grubitzsch

26. März 2024   053/24    Auszeichnung

Verdienstkreuz für Reto Weiler und Hans-Rudolf Raab

Auszeichnung für Initiatoren der Universitätsmedizin Oldenburg

Oldenburg. Der Oldenburger Neurobiologe Prof. Dr. Reto Weiler und der Chirurg Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab sind für ihr Engagement bei der Gründung der Universitätsmedizin Oldenburg mit dem Verdienstkreuz am Bande des Landes Niedersachsen ausgezeichnet worden. Weiler, langjähriger Wissenschaftler der Universität Oldenburg, und Raab, ehemaliger Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Oldenburg, sind die Initiatoren der 2012 an der Universität Oldenburg gegründeten Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften und des Modellstudiengangs European Medical School.

„Die European Medical School ist eine niedersächsische Erfolgsgeschichte, die ohne das visionäre und beharrliche Wirken von Prof. Weiler und Prof. Raab nicht vorstellbar ist. Sie waren die entscheidenden Akteure, dass die lange gehegte Idee einer Medizinischen Fakultät in Oldenburg in die Tat umgesetzt wurde. Das Ergebnis: Heute beginnen jedes Jahr 120 Studierende ihr Medizinstudium an der Universität Oldenburg, wir wollen sie auf 200 weiter ausbauen,“ erklärte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs anlässlich der Verleihung im Gästehaus der Landesregierung.

Erste Überlegungen, einen humanmedizinischen Studiengang einzurichten, gab es bereits in den Gründungsjahren der Universität vor mehr als 50 Jahren. Seinerzeit scheiterten die Pläne des Gründungsausschusses jedoch an den Kosten. Im Jahr 2003 brachte dann Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, damaliger Präsident der Universität Oldenburg, die beiden Visionäre Reto Weiler und Hans-Rudolf Raab zusammen. Sie hatten zuvor unabhängig voneinander Ideen für eine Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in Oldenburg entwickelt. Bereits ein Jahr später entstand die Denkschrift „10 gute Gründe für ein Universitätsklinikum Oldenburg“, mit der sie das Interesse des damaligen Wissenschaftsministers Lutz Stratmann weckten. Gemeinsam leiteten Raab und Weiler eine Planungsgruppe und entwickelten mit Vertreter*innen aus Kliniken und Universität Konzepte für einen neuen universitätsmedizinischen Standort in Niedersachsen. Sie gewannen Mitstreiter*innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft für ihre Pläne. Die Reichsuniversität Groningen stieg 2005 in die Konzeptionierung ein und stellte damit die Weichen für den gemeinsamen Modellstudiengang „European Medical School Oldenburg-Groningen“, eine grenzüberschreitende Ausbildung von Mediziner*innen. Dieses Konzept überzeugte 2009 auch den Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. Sein positives Votum zum deutsch-niederländischen Gemeinschaftsprojekt sorgte 2010 bundesweit für Aufmerksamkeit. Es machte den Weg frei für die erste Neugründung einer Medizinischen Fakultät seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Raab und Weiler waren Mitglieder des Gründungsausschusses und von 2012 bis 2016 Prodekane im Gründungsdekanat der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften. Weiler ist bis heute Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Fakultät. Raab hat sich inzwischen verantwortlich um die Implementierung des Medizincampus Oberfranken an der Klinikum Bayreuth GmbH verdient gemacht.

„Mit ihrem beharrlichen Einsatz haben Reto Weiler und Hans-Rudolf Raab nicht nur die Möglichkeit geschaffen, in Oldenburg Medizin zu studieren. Heute steht Oldenburg für die universitätsmedizinische Krankenversorgung von rund 2,5 Millionen Menschen im Nordwesten und markiert zudem einen wichtigen Punkt auf der Landkarte medizinischer Forschung“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

Nach seinem Studium der Biologie an der Universität Zürich (Schweiz) sowie Promotion und Habilitation an der Universität München war Weiler von 1986 bis zu seinem Ruhestand 2018 Professor für Neurobiologie an der Universität Oldenburg. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Informationsverarbeitung in der Netzhaut des Auges. Er war unter anderem Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Neurokognition“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an den Universitäten Oldenburg und Bremen. In seiner Amtszeit als Vizepräsident für Forschung von 2005 bis 2008 baute Weiler insbesondere Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus. Von 2008 bis 2018 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs (HWK) in Delmenhorst.

Raab studierte Humanmedizin und Philosophie an der Universität Frankfurt, wo er auch promovierte. Anschließend war er an der Medizinischen Hochschule Hannover tätig. Dort absolvierte er seine Facharztausbildung in der Speziellen Viszeralchirurgie und Transplantationschirurgie, habilitierte sich, wurde Außerplanmäßiger Professor und war als stellvertretender Direktor sowie schließlich als kommissarischer Direktor der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie tätig. Nach seinem Wechsel nach Oldenburg war er von 2002 bis 2017 Direktor der Klinik (ab 2012: Universitätsklinik) für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Oldenburg und ab 2016 stellvertretender ärztlicher Direktor des Klinikums Oldenburg. In den vergangenen Jahren war Raab als Medizinischer Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Bayreuth tätig.

Für ihr langjähriges Engagement für die Oldenburger Universitätsmedizin erhielten Raab und Weiler 2011 den „Nord-West Award 2010/2011“ und 2017 die Ehrenplakette des Präsidenten der Universität Oldenburg.

Bilder

  

Wissenschaftsminister Falko Mohrs (M.) zeichnete Prof. Dr. Reto Weiler (l.) und Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab mit dem Verdienstkreuz am Bande des Landes Niedersachsen aus. Foto: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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