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< Inhalt 10/1995
Wachsmann-Preis 1995 für Physikstudenten
Herausragende Examensarbeit von Markus Ende über die Geschichte des Magnus-Effekts
Der 27jährige Physikstudent Markus Ecke wird mit dem Gerhard-Wachsmann-Preis der Universitätsgesellschaft für NachwuchswissenschaftlerInnen ausgezeichnet. Ecke beschäftigte sich in seiner Examensarbeit für das Lehramt an Gymnasien mit der "Geschichte des Magnus-Effekts. Nachbau und Wiederholung der Originalexperimente". Betreuer der Arbeit ist der Physikdidaktiker Dr. Falk Rieß, der sich auf dem Gebiet der Geschichte physikalischer Experimente auch international einen Namen gemacht hat.Der Magnus-Effekt besteht darin, daß ein rotierender Körper, wenn er sich relativ zum umgebenden Medium bewegt, außer dem Widerstand auch einen Auftrieb (senkrecht zur Bewegungsrichtung) erfährt. Unter anderem ist darin die gewundene Kurve eines geschnittenen Balles und die Seitenabweichung von Kanonenkugeln begründet. Gustav Magnus, der "Vater" der deutschen Experimentalphysik und Mitgründer der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, demonstrierte und erklärte den Effekt mit Hilfe eines eigens dafür hergestellten Aufbaus, der die Druckverhältnisse an einem rotierenden, von Luft angeströmten Zylinder sichtbar machte.
Zu Eckes Arbeit gehören die nach den Originalveröffentlichungen und nach Resten der Apparatur, die im Deutschen Museum ausgestellt sind, rekonstruierten Versuchsaufbauten von Magnus, die die Wiederholung seiner Experimente erlauben. Darüber hinaus wurde von dem angehenden Lehrer ein ferngesteuertes Modell eines Flettner-Rotorschiffes, einer wichtigen technischen Anwendung des Magnus-Effektes (Fortbewegung durch windumströmte, rotierende Zylinder), im Maßstab von ca. 1:60 gebaut. Dabei wurde er maßgeblich von den Zentralen Werkstätten der Universität unterstützt. Schließlich hat der Autor seiner Arbeit ein Videoband beigegeben, auf dem er die durchgeführten Experimente mit der Originalapparatur und dem Modell-Schiff aufgezeichnet und erläutert hat.