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Nachrichten aus der Universität


"Unsinnige Maßnahme des Finanzministers"

Allenthalben Proteste gegen Sparpolitik

Gegen die Sparpolitik der niedersächsischen Landesregierung gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche Proteste, so auch in der Universität Oldenburg. Die Landesregierung hatte am 7. Februar zunächst einen Einstellungsstopp verfügt, dann aber für die Hochschulen auch eine finanzielle Sparmöglichkeit zugelassen. Für die Universität Oldenburg beträgt der Einsparbetrag ca. 343.000 DM. Als Haushaltsbeauftragter hatte daraufhin Kanzler Wolf-Dietrich v. Fircks im Hinblick auf nicht auszuschließende weitere Einsparauflagen in diesem Jahr aus dem Sachmitteletat (ca. 10 Mio. DM) eine Summe von 750.000 DM vorsorglich sperren lassen.

Als eine "ernsthafte Gefährdung für die Erfüllung der Aufgaben der Universität" bezeichnete das Konzil in einer Stellungnahme den Einstellungsstopp. Die Maßnahme der Landesregierung sei weder durch die aktuelle Wirtschaftslage gerechtfertigt noch könne sie als Ergebnis einer planvollen Finanzpolitik gewertet werden. Das Konzil forderte die Landeshochschulkonferenz auf, alle Differenzen zwischen den Hochschulen zurückzustellen und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur jede Unterstützung gegen die "unsinnige Maßnahme des Finanzministers" anzubieten.

Präsident Prof. Dr. Michael Daxner bezeichnete in diesem Zusammenhang die Kritik des Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz, Prof. Dr. Rainer Künzel (Osnabrück), an der Landesregierung als "verständlich und berechtigt". Man könne mit den wichtigsten Ressourcen, über die eine Industrienation verfüge, nicht umgehen wie mit einem "Luxusartikel, den man sich nur in fetten Jahren leistet". Der Kabinettsbeschluß, wonach das Wissenschaftsministerium 1997 seinen Etat von knapp 4 Milliarden DM um 452 Millionen Mark kürzen soll, sei abwegig und nicht realisierbar. Daxner betonte nochmals die Notwendigkeit zu einer Hochschulreform, die auch zum Ziel haben müsse, Studium und Lehre effektiver zu gestalten. Allerdings sei Reformwille bei den Hochschulen nicht zu erreichen, wenn jede materielle Grundlage dafür entzogen würde.

Auch die Personalversammlung der Universität nahm zu den Sparmaßnahmen Stellung. In einer Protestresolution wird die Befürchtung zum Ausdruck gebracht, daß es als Folge der Politik der Landesregierung zur Vernichtung von Arbeitsplätzen und zunehmendem Arbeitsdruck kommt. Gefordert wird statt dessen eine grundsätzliche Umverteilung der vorhandenen Ressourcen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Kluft zwischen Arm und Reich nicht noch weiter zu vertiefen.

Universitätsleitung als Kollektiv

Neue Grundordnung sieht Präsidium vor / Knappe Verabschiedung im Konzil

Die Universität wird wahrscheinlich schon bald von einem Präsidium geleitet, das aus dem Präsidenten, den Vizepräsidenten und dem Kanzler besteht und kollegial entscheidet. Bis jetzt liegen alle Entscheidungen allein beim Präsidenten, der lediglich in Abwesenheit vom Vizepräsidenten und vom Kanzler vertreten wird. Mit der denkbar knappsten Mehrheit verabschiedete das Konzil in dritter Lesung am 14. Februar die neue Grundordnung, die diese Regelung vorsieht. 67 Mitglieder votierten für den Entwurf der dafür eingesetzten Kommission, 18 stimmten mit Nein, zwei enthielten sich. Für die Verabschiedung war die Mehrheit der Stimmen aller 133 Mitglieder notwenig sowie zwei Drittel der Anwesenden.

Die neue Grundordnung, die noch vom Wissenschaftsministerium genehmigt werden muß und erst dann in Kraft tritt, war wegen der umfassenden Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes von 1992 durch die damals rot-grüne Koalition notwendig geworden. Neben der neuen Führungsstruktur sind als weitere Elemente die Einrichtung einer Schlichtungsstelle, die Beteiligung aller Statusgruppen an den Institutsvorständen und die Festschreibung des umfassenden Frauenbeauftragtenwesens an der Universität hinzugekommen.

Die Schlichtungsstelle soll Einrichtungen, aber auch Personen ermöglichen, Einspruch gegen Personal- und Finanzentscheidungen geltend zu machen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Die Schlichtungsstelle hat dann das Recht, Empfehlungen zur Beilegung des Konflikts auszusprechen.

Die Institutsvorstände, die sich bisher aus drei ProfessorInnen zusammensetzten, sollen nach der neuen Ordnung aus vier ProfessorInnen und je einer Person der anderen Statusgruppen (wiss. Mitarbeit., MTV, Stud.) bestehen. InstitutsleiterInnen, die von den Vorstandsmitgliedern gewählt werden, müssen nach den neuen Bestimmungen nicht mehr notwendig aus der Professorenschaft kommen.

Die Interessen der Frauen haben in der neuen Grundordnung ein besonderes Gewicht. Ihnen sind allein fünf Paragraphen von insgesamt 47 gewidmet. Neben der Gleichstellungsstelle wird es künftig einen Rat der Frauenbeauftragten geben, um den Einsatz für die Rechte der Frauen besser koordinieren zu können.

Gegen die verabschiedete Grundordnung sprach sich die ProfessorInnengruppe Demokratische Hochschule aus. Ihr Sprecher Prof. Dr. Rainer Grübel sagte, die Einführung eines Präsidiums würde klare Verantwortlichkeiten verwischen, Entscheidungen zudem hinauszögern. Prof. Dr. Horst K. Schminke kritisierte die Schlichtungsstelle als eine Einrichtung zur "Forcierung der Bürokratie" an der Universität.

Künftig gemeinsame Studien mit Rijksuniversiteit Groningen?

Gemeinsame Lehrveranstaltungen, der Aufbau gemeinsamer Studiengänge sowie eine gemeinsame Graduiertenförderung sind die neuen Ziele der Zusammenarbeit mit der Universität Groningen, die am 9. Februar der Rektor der Rijksuniversiteit, Prof. Dr. Folkert van der Woude, und Präsident Prof. Dr. Michael Daxner besiegelten. Die Universität Groningen ist ältester Kooperationspartner der Universität Oldenburg. 1980 wurde zum ersten Mal ein Vertrag unterzeichnet, der seitdem alle fünf Jahre fortgeschrieben wurde. Im Rahmen dieser Partnerschaft kam es zu einer Vielzahl von gemeinsamen Aktivitäten in Forschung, Lehre und Weiterbildung. Zahlreiche WissenschaftlerInnen und Studierende beider Universitäten haben bisher die Möglichkeit für Aufenthalte an der Partnerhochschule genutzt. Der jetzige Vertrag, vom Akademischen Auslandsamt vorbereitet, ist ganz auf das Zusammenwachsen Europas und auf eine effektivere Nutzung des regionalen Studienangebots ausgerichtet.

Bernd Wichmann alter und neuer Vorsitzender

Personalsratswahlen ohne Überraschungen

Bernd Wichmann ist alter und neuer Vorsitzender des Personalrates. Nach der Neuwahl am 18. März wurde der 43jährige Heizungsbauer von der 13köpfigen ArbeitnehmerInnenvertretung wiedergewählt. Wichmann ist seit 1982 an der Universität im Dezernat 4 beschäftigt und bereits seit 1984 im Personalrat. Freigestellt sind außerdem Eberhard ten Brink (Rechenzentrum) und Ute Hermannsen (Bibliothek).

Die Personalsratswahl selbst verlief ohne große Überraschung, da - wie bisher - nur VertreterInnen von ÖTV und GEW auf Einheitslisten kandidierten. Bei den Angestellten, die neun Sitze in dem Gremium belegen, vereinigte Eberhard ten Brink mit 217 die meisten Stimmen auf sich. Es folgten Wilma Hentschel (206), Waltraud Dröge (157), Karin Danlowski (153) Elke Gloos (143), Manuela Sassen (128), Roswitha Tokler (120), Axel Kleinschmidt (114) und Ingrid Kersten (109). Bei den BeamtInnen war Ute Hermannsen mit 40 Stimmen vor Hans-Jürgen Otto mit 17 Stimmen erfolgreich. Wichmann gewann in der Gruppe der ArbeiterInnen, die wie die BeamtInnen Anspruch auf zwei Sitze haben, erwartungsgemäß mit 60 Stimmen vor seinem Kollegen Klaus Haferkamp mit 41 Stimmen.

Wissenschaftsverbund tagte in Bremen

Eine positive Bilanz ihrer Kooperation zogen die Bildungs- und WissenschaftsministerInnen des norwesteuropäischen Wissenschaftsverbundes auf ihrer zweiten Gesamttagung im Januar in Bremen. Weitere Fortschritte in der Zusammenarbeit seien erzielt worden; die Umsetzung des im vorigen Jahr auf der ersten Tagung in Maastricht beschlossenen Aktionsprogramms sei gut angelaufen, teilten die Minister in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Wissenschaftsverbund, in dem sich die Niederlande, Flandern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen zusammengeschlossen haben, strebt eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, eine größere Effizienz des Hochschulwesens, "neue Qualitäten" im Hochschulangebot sowie die Einbettung der regionalen Kooperation in die Europäische Entwicklung an.

Absage aus Düsseldorf

Einen Rückschlag hat es für die Planung des Hanse-Wissenschaftskollegs der Universitäten Oldenburg und Bremen in Delmenhorst gegeben. Der als Gründungsrektor auserkorene Düsseldorfer Universitätsrektor Prof. Gert Kaiser hat abgesagt. Kaiser, auch Präsident des Wissenschaftszentrums Nordrhein Westfalen, begründete seine Absage damit, daß ihn die nordrhein-westfälische Landesregierung dringlich gebeten habe, in Düsseldorf zu bleiben.

OFFIS auf der CeBit

Mittlerweile zum Ritual geworden ist der CeBit-Besuch von Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt. Das Informatikinstitut OFFIS präsentierte aus der Vielzahl der laufenden Projekte die neuesten Enwicklungen aus den Bereichen Multimedia-Informationsdienste, Computer-Based-Training-Systeme, Diagnoseunterstützung und Geschäftsprozeßmodellierung. Mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath und Dr. Heinrich Jasper hatte Schuchardt zwei Experten an ihrer Seite, die, zumindest auf alle Fachfragen, eine Antwort wußten. OFFIS war in diesem Jahr bereits das fünfte Mal auf der CeBit präsent.

Geistige Behinderung:

Vereinigung will für mehr Forschung sorgen /
Thimm: Der Menschenwürde verpflichtet

Die "Deutsche interdisziplinäre Gesellschaft zur Förderung der Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung" (DIFGB) ist am 13. März in der Universität Oldenburg von WissenschaftlerInnen aus zehn Universitäten gegründet worden. Die Initiatoren versprechen sich von einem solchen Zusammenschluß u. a. Initiativen zur interdisziplinären Erforschung von wissenschaftlich unzulänglich oder überhaupt noch nicht bearbeiteten Fragestellungen eine effektivere Nutzung vorhandener Forschungsressourcen einen erhöhten Einfluß im gesellschaftlichen ethischen Diskurs sowie in der wissenschaftlichen Politik- und Verbändeberatung.

Dem ersten Vorstand gehören Prof. Dr. Martin Hahn (Humboldt-Universität Berlin), Prof. Dr. Walter Thimm (Universität Oldenburg), Prof. Dr. Helgard Rauh (Universität Potsdam), Prof. Dr. Gerhard Neuhäuser (Universität Gießen) und Dr. Theo Frühauf (Bundesvereinigung Lebenshilfe) an.

Die Gesellschaft fühle sich dabei der umfassenden Sicherung der Menschenwürde von Menschen mit geistiger Behinderung verpflichtet, betonte dazu Thimm. Forschungen zur geistigen Behinderung beträfen die Lebensverhältnisse von schätzungsweise 350.000 Menschen aller Altersstufen in Deutschland.

International gibt es seit längerem wissenschaftliche Vereinigungen, die sich der interdisziplinären Vernetzung von u. a. medizinischer, sozialwissenschaftlicher, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Forschung zum Problemfeld "Mental Retardation" widmen. Im deutschsprachigen Raum fehlte bislang eine solche Vereinigung. Die DIFGB soll nicht nur diese Lücke schließen, sondern damit auch eine bessere internationale Anbindung ermöglichen.

In einem ersten Expertengespräch diskutierten die GründungsteilnehmerInnen wissenschaftsmethodische Probleme von Praxis- und Sozialpolitikbegleitforschung, Forschung zur Situation von Familien mit behinderten Kindern und das Problem psychischer Auffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung (Dual Diagnosis).

Vergabe von Abschlußbeihilfen

Auch in diesem Semester ist es dem Akademischen Auslandsamt (aka) durch Zuwendungen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes möglich, Studienabschlußbeihilfen zu vergeben. Die Beihilfen sollen ausländischen Studierenden eine von finanzieller Sorge unbelastete Vorbereitung auf den Abschluß ihres Studiums (Examen, Diplom, Magister) ermöglichen. Einzureichen ist - neben dem Antrag - ein Gutachten, das belegt, daß ein gutes Abschlußergebnis in spätestens einem Jahr erzielt werden kann. Anträge sind in den Geschäftsstellen der Fachbereiche und im aka zu erhalten. Antragsfrist ist der 29. April 1996.

Deutsch-israelische Zusammenarbeit in der LehrerInnenausbildung

Zweites Treffen des Beit-Berl-College und des Instituts für Erziehungswissenschaft 1

Die deutsch-israelische Zusammenarbeit in der pädagogischen Ausbildung zu konsolidieren, war Ziel eines Symposiums, das im Februar in Oldenburg stattfand. Beteiligt waren WissenschaftlerInnen des Beit-Berl-College und des Instituts für Erziehungswissenschaft 1.

Das College von Beit-Berl in der Nähe von Tel-Aviv ist das bedeutendste Zentrum für LehrerInnenausbildung in Israel. Es wurde 1947 mit dem Ziel gegründet, vor allem Studierende aus Arbeiter- und Bauernfamilien aufzunehmen. Derzeit wird die Hochschule, der auch eine Kunstakademie angegliedert ist, von 6000 Studierenden besucht. Angeschlossen ist das Europazentrum für Pädagogik, das nach Willy Brandt benannt wurde.

Themenschwerpunkte der von Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz organisierten Tagung waren die Struktur und Entwicklung der LehrerInnenausbildung, das Verhältnis von Hochschule und Schule in der praktischen LehrerInnenausbildung und die Entwicklung eines Studienganges Europäische Studien. Das Symposium war das zweite dieser Art nach Abschluß des Kooperationsvertrages im Oktober 1994 zwischen beiden Hochschulen.

Scholz begrüßte in diesem Zusammenhang die "rasante Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen" in der pädagogischen Ausbildung. Die ähnlich gelagerten hochschulinternen Probleme in der praktischen LehrerInnenausbildung wertete er als ein Zeichen für "normale" nationale Strukturen, die angesichts der deutschen Vergangenheit um so erfreulicher seien. Deutschland könne von Israel, einem ausgesprochenen Einwanderungsland, vor allem lernen, wie die damit verbundene schwierige Aufgabe der Integration durch das Schulsystem geleistet werde.

Präsident Prof. Dr. Michael Daxner wertete den Erfahrungsaustausch als Abkehr von der "Feiertagsmentalität". Dort würde die Notwendigkeit internationaler Beziehungen überhöht, ohne Ansätze zur praktischen Umsetzung erkennen zu lassen. Hier dagegen werde eine "Ebene langer und solider Zusammenarbeit" erreicht, auf der gleichzeitig der aktuelle israelische Friedensprozeß gefördert werde.

Die israelische Erziehungswissenschaftlerin Dr. Tamar Aiav stellte fest, daß die Schulausbildung in Deutschland weniger experimentell ausgerichtet sei als in ihrem Heimatland. Es sei wünschenswert, diese Unterschiede und Erfahrungen zum Gegenstand weiterer Forschung und gemeinsamer Veröffentlichungen zu machen, um die Beziehungen zwischen den Hochschulen zu festigen.

Ossietzky-Preis für Ossietzky-Herausgeber

Der Carl von Ossietzky-Preis für Politik und Zeitgeschichte der Stadt Oldenburg geht im Jahr 1996 zu gleichen Teilen an die Herausgeber der Carl von Ossietzky-Gesamtausgabe sowie an den Verlagsleiter Helmut Donat. Dies hat die Jury entschieden. Bei der siebten Vergabe der mit 20.000 Mark dotierten Auszeichnung hatte die Jury unter 41 Einsendungen zu wählen.

Prof. Dr. Werner Boldt, Prof. Dr. Dirk Grathoff, Prof. Dr. Gerhard Kraiker und Dr. Elke Suhr erhalten den Preis für die achtbändige Ossietzky-Edition, die im Dezember 1994 im Rowohlt Verlag erschienen ist. Erstmalig liegen damit die Schriften Carl von Ossietzkys als Gesamtausgabe vor. Die als "Oldenburger Ausgabe" titulierte Edition wurde interdisziplinär von Geschichts-, Literatur- und Politikwissenschaftler an der Universität erarbeitet und basiert auf dem dort deponierten Nachlaß Ossietzkys. Die ersten sechs Bände der Gesamtausgabe umfassen 1.084 Schriften von Carl von Ossietzky. Ein weiterer Band enthält biographisches Material mit Briefen und Lebensdokumenten; der letzte Band ist ein Registerband mit Textkommentierungen.

Helmut Donat wird für seine herausragende verlegerische Leistung als Verlagsleiter des Donat-Verlages ausgezeichnet. Das Programm ist durch die Herausgabe von Schriftenreihen und Büchern zu historisch-politischen Themen und aktuellen Gegenwartsfragen gekennzeichnet. Veröffentlichungen zur jüngeren deutschen Geschichte sind im Verlagssortiment ebenso enthalten wie Aufsätze über Friedensbewegungen und Untersuchungen zu Kriegsursachen, Militarismus und Gewalt.

AStA-Wahl wurde vertagt

Mehrheitsfähige Koalition ist nicht in Sicht

Die Wahl des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) kam auf der konstituierenden Sitzung des Studentenparlaments (StuPa) vorerst nicht zustande. Die Wahl wurde vertagt, ohne daß eine größere Aussprache über einen AStA stattfand. Das StuPa steht nun jedoch unter Zugzwang, da der amtierende AStA seinen Rücktritt bis spätestens Ende April 1996 angekündigt hat.

Der jetzige AStA besteht aus Vertretern der autonomen und unabhängigen Referate. Er war nur deshalb gebildet worden, weil sich die Fraktionen auf keine mehrheitsfähige Koalition einigen konnten. Mehrheitsfähige Koalitionen für eine neue "Regierung" der StudentInnen sind auch jetzt nicht erkennbar, da die Fronten zwischen den meist linksorientierten Gruppierungen verhärtet sind und eine Einbeziehung des RCDS als Koalitionspartner noch gescheut wird.

Zur neuen Präsidentin des StuPa wurde Karin von Häfen von der Grünen Hochschulgruppe gewählt. Ihre vier Vertreter-Innen werden von der Alternativen Liste, dem RCDS sowie den Listen "und draußen lagen die Igel" und GriSU (Gruppe linker Sozialdemokraten und Unabhängiger) gestellt. Den studentischen Haushalt in Höhe von 575.000 DM genehmigte das StuPa in 1. Lesung.

Bündnis für Arbeit: Mogelpackung?

Bündnis für Arbeit: Chancen oder Mogelpackung?" Über diese Frage diskutieren der Bezirksvorsitzende der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, und der Bremer Volkswirt Prof. Dr. Rudolf Hickel am Freitag, 26. April 1996, 14.00 Uhr, im Vortragssaal der Bibliothek. Die Diskussionsveranstaltung ist die erste einer Reihe, die von der DGB-Kooperationsstelle im Rahmen des neu gegründeten Kollegs "Arbeit und Wissenschaft" veranstaltet wird. Weitere Veranstaltungen in der Universität, die von der Leiterin der Kooperationsstelle, Dr. Thea Dückert, moderiert werden, sind: "Globalisierung und politische Handlungsspielräume" am 31. Mai 1996 mit dem Staatssekretär im niedersächischen Wissenschaftsministerium und am 7. Juni 96 "Multi Media - Auswirkungen" mit Prof. Dr. Bernd Peter Lange (Europäisches Medieninstitut) und dem Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft, Veronika Altmeyer.

Nur noch Recyclingpapier

In der Universität darf künftig nur noch hundertprozentiges Recyclingpapier verwendet werden. Dies hat der Senat auf Antrag des AStA beschlossen. Die Universität kommt damit den gesetzlichen Auflagen nach. Betroffen ist der gesamte Kopier-, Druck- und Bürobereich, also z.B. interner und externer Schriftverkehr, farbige Papiere und Karteikarten. Chlorgebleichtes Papier darf überhaupt nicht mehr und sauerstoff- und peroxydgebleichtes Papier ("chlorfrei gebleicht") nur noch in Ausnahmefällen verwendet werden. Zu den Ausnahmen sollen Zeugnisse und Urkunden zählen.

Nach Angaben von Sabine Düser, Umweltschutztechnikerin im Dezernat 4, haben dreijährige Erfahrungen in der Verwaltung der Universität bestätigt, daß - nach entsprechender Umrüstung - Recyclingpapier in Kopierern, Laser- und Tintenstrahldruckern sowie im gesamten Druckbereich problemlos einzusetzen ist. Aufgrund von längerfristigen Lieferverträgen wird die komplette Umstellung im Universitätsbetrieb einige Monate in Anspruch nehmen.

ICBM fährt nun kostengünstiger

Statt eines Dienstfahrzeuges können die WissenschaftlerInnen des Instituts für Biologie und Chemie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg einen ökologisch und ökonomisch kostengünstigeren Wagen des Vereins StadtTeilAuto benutzen.

Der entsprechende Transporter steht auf dem Gelände der Universität in Wechloy und kann wie ein Dienstwagen benutzt werden. Die MitarbeiterInnen des ICBM sind nach Aussagen der Leitung durch den Einsatz dieses Transporters deutlich mobiler. Außerdem ist die Beteiligung am StadtTeilAuto erheblich kostengünstiger, da das Fahrzeug durch alle Mitglieder des Carsharing-Vereins genutzt werden und so eine bessere Auslastung des Fahrzeuges erzielt werden kann. Dem Modell StadtTeilAuto werden sich später eventuell auch weitere Bereiche in der Universität anschließen.

Erstmals Studienführer

Erstmalig hat die Universität Oldenburg einen Studienführer herausgebracht. Das 250 Seiten starke Buch, das von der Zentralen Studienberatung zusammengestellt wurde, wendet sich an alle, die sich für ein Studium an der Oldenburger Universität interessieren - also SchülerInnen und AbiturientInnen, Z-Prüflinge (Zulassungsprüfung ohne Abitur), StudienortwechslerInnen oder Personen, die ohne Abitur oder Z-Prüfung ein Studium mit einer bestimmten beruflichen Vorbildung anstreben. Der Studienführer enthält ausführliche Informationen über die einzelnen Studienfächer und Studiengänge, Bewerbungs- und Zulassungsverfahren sowie über Stipendien und Studienmöglichkeiten im Ausland. Die sozialen Einrichtungen, wie das Studentenwerk sowie Geschichte und Struktur der Universität sind weitere Schwerpunkte. Der Studienführer ist für 5,- DM im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Kurse für Fremdsprachen

Das Fremdsprachenzentrum der Universität bietet neue Kurse an. Für Fortgeschrittene wird ein zweisemestriger Kurs in Englisch, der im Sommersemester 2stündig, im Wintersemester 96/97 4stündig durchgeführt wird, angeboten. Voraussetzung sind Schulkenntnisse nach wenigstens 5 Jahren Englischunterricht. Außerdem sind Kurse in Französisch, Italienisch und/oder Spanisch geplant, die auch zunächst 2stündig, dann 4stündig angeboten werden. Voraussetzung ist hierfür eine erfolgreiche Abschlußbescheinigung des 4-semestrigen Grundkurses oder vergleichbare Kenntnisse. Für die 4stündige Veranstaltung im Wintersemester wird eine Kursgebühr (ca. 100 Mark) erhoben.

Ferner sind Intensivkurse in Englisch geplant, die voraussichtlich vom 9. bis 13. September 1996 durchgeführt werden. Die Kursgebühr beträgt 400 Mark. Informationen und Anmeldungen für alle Kurse: Fremdsprachenzentrum, Raum A10 2-203, Tel.: 798-4905. Die Sprechzeiten sind Di., Mi., Fr. jeweils von 10-12 Uhr (ab 16. 4.).

Exkursion nach Amsterdam

Das Akademische Auslandsamt (aka) bietet im Rahmen seiner Betreuungsveranstaltungen für ausländische Studierende eine Exkursion nach Amsterdam an. Die Fahrt findet vom 26. bis 29. April 1996 statt. Der Kostenbeitrag beträgt pro Person 130,- DM. Darin enthalten sind: Busfahrt, Unterkunft in einer Jugendherberge, Frühstück, Lunchpaket, Eintritt z.B. für Museen. Anmeldungen bis zum 15. April 1996 im Akademischen Auslandsamt.

Erlaubnis erforderlich

Aus gegebenem Anlaß" hat Kanzler Wolf-Dietrich von Fircks in einem Rundschreiben darauf hingewiesen, daß Personen, die nicht einem EG-Mitgliedsstaat angehören, im Besitz einer offiziellen Arbeitserlaubnis der Bundesanstalt für Arbeit sein müssen, um als MitarbeiterIn eingestellt werden zu können. Nichtdeutsche BewerberInnen um eine universitätsinterne Beschäftigung können sich an das Personaldezernat wenden. (Siehe dazu auch Leserforum "Arbeiterlaubnis für Nichtdeutsche")

Schlüssel verloren?

Im Vorraum der Uni-Bibliothek liegen etwa hundert Garderobenschänke brach, während sich inzwischen in anderen Ecken Taschen und Mäntel türmen. Schlüssel müssen also gleich serienweise abhandengekommen sein. Die Bibliotheksverwaltung hat die dringende Bitte, die eigene Habe einmal kritisch zu sichten und dabei eventuell auftauchende Schlüssel zurückzugeben. Hinweis: sie ähneln denen von Freibädern . . .

"Frauen mit Kopf, Herz und Hand"

10. Bundeskongreß Frauen und Schule an der Universität Oldenburg

Eine stärkere, praxisnahe Frauenbewegung bedeute aber nicht, daß Frauen keine gegenseitige Unterstützung in der Praxis bräuchten, betonte Kaiser. Deshalb liege der Erfolg des Kongresses nicht nur in den außerordentlich konstruktiven Diskussionen, sondern vor allem auch in den vielen geknüpften Netzwerken von Frauen. Das Motto "FrauenStärken - ändern Schule" fange an, immer breiter in die Praxis hineinzuwirken.

Daß Schule nach wie vor eine patriachalische Institution ist, hoben die bekannten Wiener Autorinnen Cheryl Benard und Edit Schlaffer in ihrem Eröffnungsvortrag hervor. Zäh wie Gummi, massiv wie ein Gebirge habe sich die alte Geschlechterordnung unbeirrt in weitere Dekaden hinübergerettet. Das Patriarchat stehe immer noch auf dem heimlichen Lehrplan der Schulen und sei immer noch in den Lehrbüchern verbreitet. Weitere prominente Kongreßgäste waren u.a. die niedersächsische Frauenministerin, Christina Bührmann, die ehemalige niedersächsische Frauenministerin, Waltraud Schoppe und die Staatssekretärin im Kultusministerium, Renate Jürgens-Pieper.

Den Bundeskongreß nutzen auch die Frauenbeauftragten aus dem Schulbereich für ihre 1. Bundesversammlung. Auf Initiative von Monika Dobkowitz, Gesamtfrauenvertreterin im Landesschulamt Berlin, kamen mehr als 50 Gleichstellungsbeauftragte und interessierte Kolleginnen aus allen Bundesländern zu einem ersten Erfahrungsaustausch zusammen. Die Frauen begrüßten, daß durch die lnstitutionalisierung von Frauenbeauftragten die Frauenförderung im Schulbereich vorangetrieben werde. Häufig würden die Gleichstellungsgesetze von den Dienststellen jedoch blockiert, hieß es auf der Versammlung. Wirkungsvolle Sanktionen bei Verstößen seien daher gefordert. Die wichtige Arbeit der Frauenbeauftragten müsse durch verbesserte Rahmenbedingungen wie die vollständige Freistellung für diese Aufgabe, Festlegung einer Obergrenze von Beschäftigten und einer adäquaten finanziellen Ausstattung gestärkt werden.

Step across the border

Die Frage nach den Zusammenhängen zwischen der Entwicklung neuer musikalischer Trends und Veränderungen in den Massenmedien steht im Mittelpunkt einer Tagung mit dem Titel "Step across the border", die vom 31. Mai bis 2. Juni 1996 an der Universität Oldenburg stattfindet. Erwartet werden WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland sowie Vertreterlnnen aus der Musik- und Medienbranche. Veranstalter der Tagung, die von der Fritz Thyssen Stiftung und der Stiftung Niedersachsen gefördert wird, ist der "Arbeitskreis Studium Populäre Musik e.V." (Hamburg) in Zusammenarbeit mit dem Fach Musik an der Universität Oldenburg, Radio Bremen und der deutschen Sektion der "International Association for Study of Popular Music" (IASPM.)

Nähere Informationen über die Tagung gibt es im Internet unter "www.uni-oldenburg.de/musik/aspm.html" oder im Sekretariat des Faches Musik, Tel.: 798-2305.

Mythen von Autorschaft

An der Konzeption und Organisation der 6. Kunsthistorikerinnentagung zum Thema "Mythen von Autorschaft und Weiblichkeit" vom 11. bis 14. April in Tübingen ist Oldenburg durch eine studentische Arbeitsgruppe des Faches Kunst unter der Leitung von Prof. Dr. Silke Wenk maßgeblich beteiligt.

Gleichstellungsstelle ist umgezogen

Die Gleichstellungsstelle der Universität hat neue Räumlichkeiten bezogen. Sie ist jetzt im Gebäudeteil A10 (Altbau, Flur gegenüber der Aula) in den Räumen 0-018 bis 0-021 zu finden.

Erfolg: 1. Niedersächsische Projektbörse

Stolz präsentierten sich die PreisträgerInnen des "Goldenen Flohs", einem Förderpreis für Praktisches Lernen, der auf der 1. Niedersächsischen Projektbörse im Februar unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Rolf Wernstedt verliehen wurde. 22 Schülergruppen aller Schulformen aus Niedersachsen und eine Gastgruppe aus Magdeburg stellten ihre Projekarbeiten einer interessierten Öffentlichkeit vor. Ein Info-Café, Mitmach-Angebote und eine Zukunftswerkstatt rundeten das Programm ab. Veranstalter der Projektbörse war die Koordinationstelle Praktisches Lernen an der Universität Oldenburg.

"Zeitgschichte"

Der Verein Bildung und Begabung e.V. richtet im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie den Gestaltungswettbewerb Zeitgeschichte '96 zum Thema "Verführer -Verführte" aus. Ziel ist es, die Bedeutung der Beziehung "Verführer und Verführte" an Beispielen der Gegenwart und der Geschichte zu analysieren. Frist: 22.Mai 1996; Kontakt: Bildung und Begabung e.V., Ahrstr. 45, 53175 Bonn, Tel.: 0228/302-283.


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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