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Nachrichten und Berichte aus der Universität
- Semesterticket auch für Oldenburg
- Erfolgreicher Unternehmer wurde erster Ehrensenator
- Spannungsreiche Wahlen
Neue Listen und Auseinandersetzungen um den Status beim Mittelbau - DGB-Bundeschef in der Universität
- Diplom jetzt auch für Oldenburger Absolventen
BerufsschullehrerInnen haben Anspruch auf neuen Grad - Ehrendoktor für Paulo Freire
Fachbereich 1 Pädagogik zeichnet brasilianischen "Pädagogen der Armen" aus - Weitere Flexibilisierung
Arbeitszeit war Thema auf der Personalversammlung - Wenig Kontroversen
Überraschende Einmütigkeit bei Podiumsdiskussion zum Hochschulrahmengesetz - Klimawandel - jetzt handeln
Beschluß der Kooperationsstelle zur Agenda 21 - Treffen der DAAD-Stipendiaten
- Auch für "normale" Studenten
Einschreibung für Fernstudium bis zum 15. Januar - Umweltaustellung
- Studium in den USA
- Kontakt-Kartei
- Wachsmann-Preis wieder ausgelobt
- GrauZone - neue Literaturzeitschrift
- 25.000 Sendeminuten
- Evaluationsvertrag verlängert
Semesterticket auch für Oldenburg
Überraschend klares Votum bei der Urabstimmung
Mit einem überraschend deutlichen Votum haben sich die StudentInnen der Universität Oldenburg Mitte Dezember für die Einführung eines Studitickets ausgesprochen und damit Anschluß an den bundesweiten, ökologisch begründeten Trend gefunden. Bei einer Urabstimmung votierten 58, 7 Prozent für den Plan des amtierenden AStA. Schon im Sommersemester werden sich Oldenburger StudentInnen für einen Halbjahrespreis von 79,50 Mark zwischen Emden Wilhelmshaven, Bremen, Diepholz, Verden, Bremerhaven und Cuxhaven in den Zügen der DB und weitestgehend auch in den Nahverkehrsmitteln frei bewegen können.An der Urabstimmung beteiligten sich fast 30 Prozent der StudentInnen - fast doppelt soviel wie bei der letzten Wahl zum StudentInnenparlament. Angesichts der vielen kritischen Stimmen war dabei nicht mit einem solch deutliche Ergebnis gerechnet worden - zumal die Mehrheit im Parlament das Projekt nicht unterstützte. Aber sie beugte sich noch vor Weihnachten dem Votum der Basis und stimmte der Erhöhung der Semestergebühren um den Betrag für das Ticket zu.
Noch in diesem Winter soll die Fahrradstation errichtet werden, um auch den FahrradfahrerInnen, die öffentliche Nahverkehrsmittel selten oder gar nicht benutzen, einen Service zu bieten. In ihr können kleinere Reparaturen vorgenommen werden. Dafür wird eine Halbtagskraft eingestellt.
Erfolgreicher Unternehmer wurde erster Ehrensenator
In einem Festakt hat am 13. Dezember 1996 die Universität Oldenburg den Unternehmer
Heinz Neumüller (76) zu ihrem ersten Ehrensenator ernannt. Die Hochschule zeichne
damit eine herausragende Persönlichkeit aus, die durch ihren großzügigen Einsatz
und langjährige Unterstützung für die Hochschule nachhaltig als Vorbild wirke,
heißt es dazu in der Begründung.
Neumüller habe gezeigt, daß er nicht nur weitsichtig und sehr erfolgreich ein Unternehmen zu führen wisse, ihm sei auch mehr als manch anderen bewußt, daß es zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen einer stärkeren Verknüpfung bedürfe, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner in Anwesenheit zahlreicher VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Kultur - darunter auch Oberbürgermeister Dr. Jürgen Poeschel. Die Universität sehe in ihm deshalb einen Vorreiter einer Unternehmenspolitik, die davon ausgehe, daß Investitionen in die Bildung nicht nur die Angelegenheit des Staates sein dürften.
Im Namen des Senats erklärte Prof. Dr. Jost von Maydel, wenn die Universität 23 Jahre nach ihrer Gründung eine solche Ehrung vornehme, sei das ein Zeichen für ein schnelles Zusammenwachsen von Universität und Region. Die alten traditionsreichen Universitäten in Deutschland hätten sehr viel länger gebraucht, sich mit ihrem Umfeld zu arrangieren.
In seiner Dankesrede betonte Neumüller die Bedeutung der Universitäten für eine moderne Industriegesellschaft. Mehr denn je würde die Wissenschaft benötigt. Ohne sie sei nicht das Leistungsniveau zu erreichen, "das wir weltweit auf allen Ebenen brauchen.". Deshalb habe er sich entschlossen, die Hochschule zu unterstützen. Allerdings stellte der Ehrensenator klar, daß in erster Linie der Staat für die Ausstattung der Hochschulen verantwortlich sei.
1995 krönte Neumüller seinen Einsatz für die Oldenburger Universität mit einer nach ihm benannten Stiftung, die über ein Kapital von einer Million Mark verfügt. Sie vergibt Stipendien an Doktoranden aus dem Bereich der Wirtschafts-, Natur- und Rechtswissenschaften. Die ersten Stipendien wurden im vergangenen Jahr vergeben. Darüber hinaus öffnet er sein Unternehmen für Praktika von WirtschaftsstudentInnen und für die technische Zusammenarbeit.
Neumüller machte nach dem Krieg einen kleinen Betrieb in Oldenburg zum inzwischen größten Fotofinisher in Europa: die CeWe Color Holding AG. In den 19 Groß- und Kleinlabors arbeiten 3500 Menschen, die für die Entwicklung von 58 Millionen Filmen und 1,8 Milliarden Papierbildern jährlich sorgen. 1993 ging das Unternehmen mit großem Erfolg an die Börse.
Neue Listen und Auseinandersetzungen um den Status beim Mittelbau
Die für Mitte Januar angesetzten Gremienwahlen (Konzil, Senat, Fachbereichsräte) werden mit Spannung erwartet, da sich bei den ProfessorInnen und nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen (MTV) neue Gruppen gebildet haben. In zentralen Einrichtungen wie der Bibliothek und dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) kämpfen viele AkademikerInnen um ihre Eingruppierung als wissenschaftliche MitarbeiterInnen. Sie wollen vor Gericht gehen, nachdem der Wahlausschuß sie in den MTV-Bereich verwiesen hat.Bei den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen bewerben sich wieder die "Linke Liste" und "Hochschulautonomie" sowie zwei Mitglieder des Fachbereich 10 Informatik um die 22 Konzilssitze. Doch die Wahl wird zur Zeit mehr von der Frage bestimmt, ob die MitarbeiterInnen der Zentralen Einrichtungen im höheren Dienst auch der Mittelbaugruppe zuzurechnen sind, was bisher seit Bestehen des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) so gehandhabt wurde. Doch nach Intervention von wissenschaftlichen Mitarbeitern aus dem Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und einer vom Kanzler erwirkten Rechtsauskunft des Ministeriums, die eine Einzelprüfung empfahl, wurde der Großteil der Betroffenen durch den Wahlausschuß dem MTV-Bereich zugeordnet. Für einige hatte das besondere Folgen. Sie wurden auch als KandidatInnen von den Listen der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen gestrichen.
Ob es noch eine Gerichtsentscheidung vor den Wahlen gibt, ist offen. Die Kontrahenten berufen sich beide auf den § 65 des NHG, in dem es heißt, Aufgabe von wissenschaftlichen MitarbeiterInnen sei es," wissenschaftliche Aufgaben in der Forschung, in der Lehre ... (wissenschaftliche Dienstleistungen) nach näherer Anweisung von Vorgesetzten zu erfüllen." Wissenschaftliche Leistungen durch MitarbeiterInnen der zentralen Einrichtungen würden nicht nach "näheren Anweisungen" erbracht, argumentieren die Befürworter der neuen Regel. Die Betroffenen halten dagegen: der § 65 beschreibe vor allen Dingen den Charakter ihrer Tätigkeit, und der sei klar: die Erbringung wissenschaftlicher Dienstleistungen.
Bei den ProfessorInnen liegen die Spannungen anders. Neben den Gruppierungen "Demokratische Hochschule" (DH), "Linke Liste", "Hochschulautonomie" sowie "Neue Liste" kandidiert auch eine "Initiative 97" für die zentralen Gremien. Sie setzt sich aus offensichtlich unzufriedenen Mitgliedern aller anderen Gruppen zusammen. Auf Platz 1 der "Initiative 97" für das Konzil steht der Physiker Prof. Dr. Volker Ruth, ehemals Sprecher der DH.
"Unüberbrückbare Differenzen" haben zur Spaltung in der ÖTV-Betriebsgruppe und zur Kandidatur von zwei Listen im MTV-Bereich geführt. Neben der offiziellen ÖTV-Liste stellt sich die Liste "Signal" für Konzil und Senat zur Wahl. Beide werden angeführt von Mitgliedern des Personalrates: Waltraud Dröge für die ÖTV und Eberhard ten Brink, auch ÖTV-Mitglied, für die Liste Signal.
Bei den StudentInnen, die neben den Gremien auch ihr Parlament wählen, steht die große Anzahl der sich bewerbenden Gruppen einer vermutlich niedrigen Wahlbeteiligung gegenüber. Acht Listen wurden für das Konzil aufgestellt. Doch gaben in den vergangenen Jahren nicht einmal 10 Prozent der Wahlberechtigten ihren Stimmzettel ab.
DGB-Bundeschef in der Universität
Den Bundesvorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Dieter Schulte,
erwartet die Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaften der Universität Oldenburg
zu ihrer Jahresveranstaltung am Freitag, 31. Januar, im Vortragssaal der Bibliothek.
Um 10.15 Uhr spricht Schulte über "Strategien für mehr Arbeit und soziale Gerechtigkeit".
In einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Michael Sommer, Hauptvorstand der
Deutschen Postgewerkschaft, kommt Schulte noch einmal zum Zuge. Am Nachmittag
folgen weitere Vorträge, in denen es um die Zukunft der Arbeit geht: "Wirtschaftspolitik
und Arbeitsmarkt" von Prof. Dr. Jürgen Hoffmann (Hochschule für Wirtschaft und
Politik, Hamburg), "Dienstleistungsgesellschaft und Arbeitsmarkt" von Prof. Dr.
Walter Siebel (Universität Oldenburg), "Umweltpolitik und Arbeitsmarkt" von Prof.
Dr. Helmut Spitzley (Universität Bremen). Das "traditionelle" Grünkohlessen mit
Musik und Unterhaltung beendet die Jahresveranstaltung der Kooperationsstelle.
Anmeldungen sind noch bis zum 15. Januar Telefon 0441/798-2910 möglich.
Diplom jetzt auch für Oldenburger Absolventen
BerufsschullehrerInnen haben Anspruch auf neuen Grad
Den AbsolventInnen des wirtschaftspädagogischen Studienganges "Lehramt an berufsbildenden Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften (Handelslehramt)" an der Universität Oldenburg wird auf Antrag ab sofort der akademische Grad "Diplom-HandelslehrerIn" verliehen. Wie die beiden zuständigen Fachvertreter, die Professoren der Berufs- und Wirtschaftspädagogik Dr. Reinhard Czycholl und Dr. Holger Reinisch betonen, sind damit die langjährigen Bemühungen der Universität, die Oldenburger Studierenden der Wirtschaftspädagogik mit den Kommilitonen in Göttingen, Hamburg, Köln und Mannheim gleichzustellen, von Erfolg gekrönt worden. Die Verordnung des Wissenschaftsministeriums trat Ende November 1996 in Kraft.WirtschaftspädagogInnen werden nicht nur im kaufmännischen berufsbildenden Schulwesen gebraucht, sondern auch in der betrieblichen Berufsausbildung, in der beruflichen Weiterbildung, Umschulung und Rehabilitation sowie in Verbänden und Institutionen, die sich mit Fragen der Berufsbildung befassen. Nach Aussage von Czycholl und Reinisch sei für eine Tätigkeit außerhalb des öffentlichen Dienstes das "Markenzeichen" Diplom-HandelslehrerIn jedoch sehr wichtig. Die Oldenburger AbsolventInnen hätten nun endlich die gleichen Chancen, wenn sie sich für eine Tätigkeit z.B. in der Privatwirtschaft entscheiden würden. Es gebe zwischen dem Oldenburger Studiengang Wirtschaftspädagogik und den Studiengängen anderer Universitäten in Deutschland keine gravierenden Unterschiede.
Nach der neuen Verordnung können sämtliche Studierende, die seit 1980 den wirtschaftspädagogischen Studiengang an der Universität Oldenburg abgeschlossen haben oder in Zukunft abschließen werden, die Verleihung des Diploms beantragen. Erforderlich ist ein formloser Antrag, der mit einer beglaubigten Kopie des Abschlußzeugnisses an das Akademische Prüfungsamt der Universität Oldenburg zu richten ist. Die Urkunde wird dann im Rahmen einer Feierstunde an die AntragstellerInnen ausgehändigt. Das soll erstmals Ende Februar 1997 geschehen.
Fachbereich 1 Pädagogik zeichnet brasilianischen "Pädagogen der Armen" aus
Der brasilianische Pädagoge Paulo Freire erhält die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs 1 Pädagogik der Universität Oldenburg. Auf Beschluß des Fachbereichs wird der 75jährige Freire für seine theoretische und praktische Basisarbeit in der Pädagogik, vor allem im Zusammenhang mit seinem Engagement für die südamerikanische Landbevölkerung ausgezeichnet. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde wird im Juli 1997 vorgenommen.Paulo Freire gilt als einer der bekanntesten Pädagogen der Gegenwart. Seine Schriften "Pädagogik der Unterdrückten" und "Erziehung als Praxis der Freiheit" wurden in alle Weltsprachen übersetzt. Ausgangspunkt und Hintergrund seiner Pädagogik ist die Lebenswelt der brasilianischen Landbevölkerung. Für sie entwickelte er eine Methode, mit der Lesen und Schreiben innerhalb von nur 40 Unterrichtsstunden vermittelt werden kann. Wegen seines Engagement für die verarmte Landbevölkerung wurde Freire 1964 von den damaligen diktatorischen Machthabern des Landes verwiesen und kehrte erst 1980 wieder nach Brasilien zurück. Im Auftrag der UNESCO entwickelte Freire in Chile und anderen südamerikanischen Ländern seine Methoden weiter und konzipierte nach dem Zusammenbruch der Somoza-Diktatur die Alphabetisierungsoffensive in Nicaragua.
Als Berater der UNESCO, der lateinamerikanischen Bischofskonferenz und als Sekretär des Weltkirchenrates in Genf hatte der brasilianische Pädagoge wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Bildungspolitik in den Entwicklungsländern Südamerikas und Afrikas. Als Experte für die Zusammenhänge von Bildung und Armut war Freire Gast zahlreicher internationaler Kongresse. Darüber hinaus war er Gastprofessor an der renommierten Harvard-Universität (USA).
Neben der Auszeichnung möchte der Fachbereich Paulo Freire für seine pädagogische Basisarbeit eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Das eingerichtete Spendenkonto wurde bereits durch Spenden der Antennentechnik Weser-Ems GmbH (Geschäftsführer Gerd Kruse) und durch die Volksbank Oldenburg eröffnet. Spenden werden auf das Konto-Nr. 900 001 00, BLZ 280 602 28, Raiffeisenbank Oldenburg, Finanzstelle 8143 9901, Kennwort: Paulo Freire, erbeten.
Arbeitszeit war Thema auf der Personalversammlung
Die Flexibilisierung der Arbeitszeit war Hauptthema der Personalversammlung am 6. Dezember. In den nächsten Monaten soll in Mitarbeiterkonferenzen über die "Grundsätze für die gleitende Arbeitszeit" diskutiert, die zwischen der Gewerkschaft ÖTV und der Landesregierung abgeschlossen worden sind. Danach kann zwischen 6.00 und 20.00 Uhr Gleitzeit bei einer Kernzeiten von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 15.30 Uhr vereinbart werden. Minderzeiten dürfen 10 Stunden, mit Zustimmung des Vorgesetzten 20 Stunden im Monat betragen. Durch Überstunden (amtlicher Jargon: Mehrzeiten) kann man bis zu 20 Stunden ansparen, mit Zustimmung des Vorgesetzten oder der Dienststelle sogar 40 Stunden bzw. 60 Stunden. Die Vereinbarung soll in einer Vereinbarung zwischen Präsident und Personalrat münden.Heftige Kritik übte der Personalrat auf der Versammlung in der vollen Aula an der starken Reduzierung der Mittel für Fort- und Weiterbildung. 1996 schrumpfte der Betrag - außerhalb der EDV-Schulungen - von 16.000 Mark (1995) auf 10.000 Mark. Controlling, Personalentwicklungsplanung und die Lüftungsprobleme in Wechloy waren weitere Schwerpunkte der Diskussion.
Informiert wurde weiter über die Möglichkeit, ab April 1997 am Niedersächsischen Studieninstitut für Kommunale Verwaltung in Oldenburg berufsbegleitend den Verwaltungslehrgang zu besuchen. Bisher bestand nur die Möglichkeit, sich in einem halbjährigen Kurs in Bad Münder auf die Prüfung vorzubereiten.
Überraschende Einmütigkeit bei Podiumsdiskussion zum Hochschulrahmengesetz
Gerade mal 30 TeilnehmerInnen fanden sich zu der vom AStA organisierten Podiumsdiskussion zur Hochschulrahmengesetz-Novelle ein, die am 5. Dezember in der Aula der Universität stattfand. Dabei war das Podium mit den Landtagsabgeordneten Lutz Stratmann (CDU), Wolfgang Wulf (SPD), der Landtagsreferentin Sabine Kiel (Bündnis90/Die Grünen), dem Gewerkschaftsvertreter Hans J. Otto (GEW), dem AStA-Vertreter Andreas Städter sowie dem Universitätspräsidenten Prof. Dr. Michael Daxner durchaus kompetent besetzt.Die Redebeiträge brachten erstaunliche Übereinstimmungen und wenig Konträres zum Vorschein. Nach der Veranstaltung erklärte einer der Podiumsteilnehmer: "Wenn die Hochschulreform in unseren Händen liegen würde, wären wir uns über deren Grundzüge innerhalb einer Woche einig".
Die relativ zum Bruttosozialprodukt sinkenden Ausgaben für Bildung wurden eingangs von Otto als bedrohlich bezeichnet, der andererseits Erhöhungen nur im Zusammenhang mit Strukturveränderungen empfahl. Stratmann forderte zum Mut auf, nötigenfalls Studiengänge und sogar kleinere Universitäten wie z. B. Vechta ganz zu schließen. Ziel der Reform müsse sein, daß die Universitäten sich um Studenten bemühen müssen. Wulf betonte die Notwendigkeit, Studiengänge so zu gestalten, daß ihre Abschlüsse europaweit anerkannt würden.
Übereinstimmung bestand darin, daß die Öffnung der Hochschulen nicht rückgängig gemacht werden dürfe, der Frauenanteil in der Forschung durch gezielte Förderung erhöht und die Habilitation als zusätzliche Hürde für NachwuchswissenschaftlerInnen zumindest überdacht werden müsse. Einigkeit zeigte sich auch in der Ablehnung von Studiengebühren, solange StudentInnen mit Jobben ihr Studium finanzieren müßten und in der Forderung, Professoren statt als Beamte als Angestellte einzustellen und leistungs- statt rein altersabhängig zu bezahlen und dazu Evaluationen durchzuführen. Interesse fand auch der Vorschlag von Daxner, "Kreuzwahlen" einzuführen, bei denen jede Statusgruppe auch die RepräsentantInnen aus den anderen Gruppen mitwählt.
Zusammenfassend nannte Kiel das Ziel, die Hochschulen so zu reformieren und darzustellen, daß "auch eine Putzfrau versteht, daß Hochschulen finanziert werden müssen".
Beschluß der Kooperationsstelle zur Agenda 21
Der Ausschuß der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften hat auf seiner Sitzung am 3. Dezember 96 einen Beschluß "Klimawandel - Handeln wir jetzt!" verabschiedet. Darin wird die Kooperationsstelle den Aufgaben und Zielsetzungen der 1992 auf der Rio-Konferenz für Umwelt und Entwicklung beschlossenen Agenda 21 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet. Die Agenda 21 weist den Gewerkschaften und der Wissenschaft aktive Rollen als wichtige Handlungsträger in diesem Prozeß zu.Konkret sollen von der Kooperationsstelle Weiterbildungen für Belegschafts- und Betriebsratsangehörige regionaler Unternehmen in Klima-, Energie- und Umweltfragen angeboten sowie kompetente Ansprechpartner z. B. in den sozial-, wirtschafts- und naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität vermittelt werden, erläuterte deren Leiterin Dr. Thea Dückert.
Der DGB-Kreisvorsitzende Manfred Klöpper betonte, daß die Gewerkschaften beim Umweltschutz nicht nur, aber auch an dadurch mittelfristig zu erzielende Wettbewerbsvorteile und damit an neue Arbeitsplätze denken. Es gehe darum, für Umweltschutz und die Zukunft der Kinder nicht nur verbal einzutreten und die Verantwortung nicht immer bei anderen zu suchen.
Wie wenig bisher im Klimaschutz erreicht worden ist, belegte der Biochemiker am ICBM und Vorsitzende des Ausschusses für Umweltfragen im DGB-Landesbezirk Prof. Dr. Thomas Höpner mit der Aussage, daß die Gesamtemissionen von CO2 in Deutschland nur durch den Zusammenbruch der Wirtschaft in den neuen Ländern in den letzten Jahren konstant geblieben sind, besonders im Verkehrsbereich jedoch weiter gestiegen sind.
Treffen der DAAD-Stipendiaten
Im vergangenen Monat veranstaltete der Deutsche Akademische Austauschdienst
(DAAD) ein Treffen seiner ausländischen StipendiatInnen, die sich an der Universität
Oldenburg immatrikuliert haben. Mit Treffen dieser Art will die in Bonn ansässige
Organisation, die weltweit wissenschaftliche Austauschprogramme für Deutschland
organisiert, die Kommunikation unter ihren StipendiatInnen fördern und herausfinden,
wie die Aufenthalte ausländischer StudentInnen attraktiver gestaltet werden können.
Denn immer weniger ausländische StudentInnen wollen in Deutschland studieren.
Nicht nur die USA, sondern auch alle anderen westeuropäischen Länder rangieren
in der Beliebtheitsliste vor Deutschland. In Oldenburg gibt es zur Zeit 25 DAAD-StipendiatInnen
aus 15 Ländern. Insgesamt sind knapp 600 AusländerInnen immatrikuliert.
Einschreibung für Fernstudium bis zum 15. Januar
Bis zum 15. Januar 1997 können sich Oldenburger Studierende über das Fernstudienzentrum der Universität noch für das kommende Sommersemester als ZweithörerInnen an der FernUniversität Hagen einschreiben und auf diese Weise ihr Studium ergänzen.Diese Kombination bietet viele Vorteile: Die Kursbriefe der FernUniversität sind didaktisch und inhaltlich so hochwertig, daß sie von vielen Oldenburger Lehrenden zur Ergänzung und Nachbereitung ihrer Vorlesungen empfohlen werden. Darüber hinaus werden Scheine der FernUniversität auch in Oldenburg anerkannt. Semesterbegleitend beraten und betreut werden die KursteilnehmerInnen durch das Fernstudienzentrum.
Das ergänzende Fernstudium ist damit besonders interessant für Studierende, die z.B. durch Kinder, Jobben, Auslandsaufenthalte oder Berufstätigkeit nur eingeschränkt an Präsenzveranstaltungen teilnehmen können. Ihnen wird das Studium durch freie Zeiteinteilung bei der Bearbeitung der Materialien erleichtert. Natürlich läßt sich das Kursangebot auch für ein Zweitstudium von flexibler Dauer nutzen.
Das Angebot der FernUniversität umfaßt Fächer des erziehungs-, sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereichs sowie Wirtschaftswissenschaften, Mathematik, Informatik und Elektrotechnik. Weitere Informationen und Einschreibunterlagen bietet das Fernstudienzentrum, Tel. 0441/798-4416 oder Fax 0441/798-4414.
Umweltaustellung
Ab 15. Januar bis 11. Februar 1997 ist die Ausstellung "Umweltbildung - Theorie,
Institutionen, Sinneserfahrung" des fächerübergreifenden Projekts "Umweltbildung"
im Vortragssaal der Bibliothek zu sehen. Im Vordergrund steht der Kontrast zwischen
sinnlichen Erfahrungen an Objekten und theoretischen Ansätzen. Außerdem werden
Stätten der Umweltbildung vorgestellt. Parallel finden am 23. und am 28. Januar
sowie am 4. Februar Vorträge im Unikum statt.
Studium in den USA
Studierende, die BAFÖG beziehen oder die in der Lage sind, die Studiengebühren
selbst zu tragen, können sich noch um Studienplätze an den Partneruniversitäten
in Calgary, Kalifornien, Colorado, Maryland, South Dakota und Wisconsin bewerben.
Auskunft: Robert McLaughlin, FB 11/Anglistik, A 10 2-202, Tel.: 0441/798-2341.
Kontakt-Kartei
Wohin mit dem Kind, wenn eine Veranstaltung stattfindet und der Kindergarten
nicht geöffnet ist? Studierende Eltern, insbesondere Alleinerziehende, kennen
das Problem, und viele "wurschteln" sich irgendwie alleine durch. Die neue Kontakt-Kartei
der Gleichstellungsstelle soll dazu beitragen, daß Eltern sich kennenlernen und
sich gegenseitig unterstützen können. Informationen bei der Gleichstellungsstelle,
Tel. 0441/798-2632.
Wachsmann-Preis wieder ausgelobt
Der Gerhard Wachsmann-Preis zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten jüngerer
Mitglieder oder Absolventen der Oldenburger Universität wird jährlich verliehen
und ist mit einer Geldgabe von 5.000 Mark verbunden. Vorschläge für den Preis
1997 können bis zum 1. März 1997 mit einem Exemplar der Diplom-, Doktor- oder
Habilitationsschrift zusammen mit den dafür erstellten Gutachten abgegeben werden.
Eine empfehlende Stellungnahme zur Begründung des Vorschlages sollte ebenfalls
mit abgegeben werden. Weitere Auskünfte erteilt Prof. Dr. Horst Kurt Schminke
(Fachbereich 8 Biologie). Er nimmt auch die Vorschläge entgegen.
GrauZone - neue Literaturzeitschrift
Fünf StudentInnen sind Redakteure eines Regionalteils für Oldenburg und Bremen
der in Freiburg erscheinenden Literaturzeitschrift "GrauZone". Die Zeitschrift,
die vierteljährlich erscheint, setzt sich vornehmlich mit Gegenwartsliteratur
auseinander. Die erste Ausgabe mit dem neuen Regionalteil enthält ein Porträt
des Dramaturgen John von Düffel, Besprechungen von G. Spiekermanns plattdeutschen
erotischen Erzählungen und Inszenierungen von "Kunst" der Französin Yasmina Reza
sowie ein Gespräch mit Dirk Gradhoff über "Literatour Nord". Kontakt: Sören Harms,
Tel.: 0441/8859181
25.000 Sendeminuten
Ein umfangreiche Sammlung von Fernsehmitschnitten aus der Zeit des Umbruchs
und der Wende in der DDR wurde dem Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik vom "Bremer
Institut Film Fernsehen" übergeben. Das Filmmaterial umfaßt etwa 25.000 Sendeminuten
und stammt aus beiden deutschen Staaten sowie von internationalen Sendern. Zusammen
mit dem Material, das die Arbeitsgruppe "DEFA - Filme als Quellen für Politik
und Kultur in der DDR" (Leitung Gebhard Moldenhauer, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften)
bereits archiviert hat, verfügt die Universität nun einen einzigartigen Dokumentationsfundus
der (Film-) Geschichte der DDR.
Evaluationsvertrag verlängert
Der Vertrag über den Verbund norddeutscher Hochschulen zur Evaluation
von Studium und Lehre ist in Hamburg am 9. Dezember 96 verlängert worden.
In einer Erklärung der Präsidenten und Rektoren der Universitäten von Bremen,
Hamburg, Kiel, Oldenburg und Rostock heißt es dazu, das Verfahren, das sich
nach niederländischem Vorbild richtet, habe sich bewährt. Der Senat der
Universität Oldenburg hatte sich bereits im August für eine Verlängerung
des Vertrages ausgesprochen. (Siehe dazu auch Thema
).