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Kulturelles

Kontrapunkt zur Architektur

Detlef Kappelers Skulptur im neuen Hörsaalzentrum ersetzt den Ossietzky-Raum

Seine neue Skulptur soll im Foyer des Hörsaalzentrums einen Kontrapunkt zur Architektur des Gebäudes setzen. So wenigstens will es der Maler und Bildhauer Prof. Detlef Kappeler, dessen Ossietzky-Raum im Mensabereich durch das neue Kunstwerk in dem von von Gerkan, Marg & Partner entworfenen Gebäude abgelöst wird. Mit der Eröffnung am 15. April wird auch Kappelers neueste Schöpfung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die an zwei Stahlseilen befestigte abstrakte Figur aus Stahlprofilen, Holzplatten und Farbpigmenten scheint durch das Foyer des Hörsaalzentrums zu schweben - ein Körper, der zu einer anderen Formwelt als die postmoderne Architektur gehört, die sie umgibt. Diese Nichtanpassung ist Konzept, der Raumbezug tritt dadurch um so deutlicher hervor. Kappeler sieht in seiner Figur ein Sinnbild für die amorphe Situation der Gesellschaft, ihre Gestalt- und Strukturlosigkeit, die sich in der zunehmenden Beliebigkeit von Verhaltensformen ausdrückt und viele Scheinfreiheiten gebiert. Zu ihnen gehört die soziale Kälte gegenüber den Nichterfolgreichen und den vielen jungen Menschen, denen die Gesellschaft nicht das Gefühl vermitteln kann, gebraucht zu werden.

Kappeler schafft mit dieser Skulptur ein ganz anderes Kunstwerk als den 1990 entstandenen Ossietzky-Raum, der unmittelbar an den Friedensnobelpreisträger erinnert und in der Formsprache gegenständlich ist, wie man es an den von ihm benutzten Eisenbahnschienen als Symbol für die KZ-Transporte erkennt. Aber auch die neue, ganz abstrakte Form läßt Assoziationen zu Ossietzky zu. Kappelers darin ausgedrückte Gesellschaftssicht hätte einen Journalisten wie Ossietzky gefordert - ihn angespornt, der Entwicklung zu begegnen, über die Folgen zu informieren, aufzuklären und das sicher nicht mit einem schiefen Blick auf die Quoten. Um diesen Bezug zu verdeutlichen, werden zwei Ossietzky-Bilder des Künstlers, die z.Z. noch Bestandteil der alten Installation sind, im Foyer des Hörsaalzentrums aufhängt. Sie hängen in Sichtbeziehung zu der in Stahlseilen verspannten Plastik.

Schulopern von Kurt Weill

Am 26. und 27. Januar 1998 werden in der Aula der Universität (20.00 Uhr) Kurt Weills Schulopern "Der Jasager" und "Down in the valley" von Studierenden des Fachbereichs 2 aufgeführt. Inhaltlich unterscheiden sich die beiden Stücke sowohl in der Sprache als auch im Musikstil: In der 1930 in Berlin uraufgeführten und in deutscher Sprache verfaßten Oper "Der Jasager" wird der Konflikt zwischen dem sturen Befolgen alter Traditionen und der sich weiter entwickelnden Kultur anhand eines Jahrtausende alten japanischen Brauches dargestellt. Musikalisch handelt es sich um eine Komposition, die einerseits von nüchternen, andererseits von dramatischen Orchesterklängen geprägt ist. Ganz anders "Down in the valley": In dieser Schuloper, die Weill nach seiner Emigration in die USA schrieb, wird eine romantische Liebesgeschichte im Amerika der 20er und 30er Jahre erzählt. In Rückblicken erfährt der Zuschauer die Umstände dieser Romanze und deren Ausgang.

Neue Wege mit Skulpturen

Jim Paulsen und die Lust am Arbeiten

Der Bild-hauer Jim Paulsen, Dozent an der Towson State University im Bundesstaat Maryland (USA) und für drei Monate Gast an der Universität Oldenburg, hinterließ deutliche Spuren in der kurzen Zeit, die er im Fachbereich 2 lehrte. Sein Sinn für den praktischen Zugang zur Kunst beflügelte eine Studentin zu der Aussage: "Der Kurs eröffnet mir neue Wege. Ich fange jetzt an, in Kunst zu denken und habe angefangen, Skizzen zu machen: Das ist einfach was anderes als eine Theorieveranstaltung. Das praktische Arbeiten hat mich sehr motiviert."

Zur Praxis gehörte die Gestaltung eines Gipsmodells von einem vier Meter großen Wels, der nächsten Sommer in Bronze gegossen einen neuen Brunnen in der Bad Zwischenahner Innenstadt zieren wird. Er wird von der Sponsorengemeinschaft Hüppe, Rügenwalder und Steinhoff finanziert. Zwei weitere Projekte gestaltet Paulsen für CeWe Color und Waskönig & Walter. Sie sollen vor den Verwaltungsgebäuden der Firmen aufgestellt werden. Das alles "bewegte" Paulsen in diesen wenigen Wochen seines Oldenburger Aufenthaltes.

Der freischaffende Künstler ist ein aktiver und offener Dozent ganz nach amerikanischer Manier. Er sucht den persönlichen Kontakt mit den StudentenInnen, wobei ihm ein großes Anliegen ist, sie aus der theoretisierenden akademischen Welt in die reale Kunstwelt zu leiten. So fordert er ein hohes Maß an Eigeninitiative und eröffnet damit viel Spielraum für Ideen und deren Umsetzung. Sie wurden ermutigt, mit verschiedensten Materialien wie Holz, Stein, Gips, Metall zu arbeiten. Arbeit und Lust verbanden sich im hohen Maß.

Parallel zu ihren individuellen Projekten ließ der Künstler die Studierenden an der Ausführung seiner eigenen Skulpturen teilnehmen und lud sie zu Gesprächen mit der Gießerei oder anderen Werkstätten ein. Auch gehörten Besuche im Museum oder bei einer Künstlergemeinschaft zu seinem Unterricht, der sich nicht auf vorgeschriebene Stunden reduzierte.

Jim Paulsen beendete mit Beginn der Weihnachtsferien seinen Unterricht in Oldenburg. Seit Beginn des Jahres lehrt er in England.

Joachim Rose

Musikalien von Goldschmidt

Ene großzügige Spende von Verla-gen, Editionen und der Tonträgerindustrie konnte der Universitätsbibliothek übergeben werden: Notenausgaben und sämtliche vorhandenen CD-Einspielungen der Werke des jüdischen Komponisten und Dirigenten Berthold Goldschmidt (1903 - 1996), dazu wichtige Veröffentlichungen in Buchform. Die Hamburger Musikwissenschaftlerin Barbara Busch warb dieses Material im Rahmen der von ihr konzipierten und organisierten Goldschmidt-Ausstellung ein, die die Universität Oldenburg und das Seminar für jüdische Studien veranstalteten. Eine Dokumentation des Projektes liegt inzwischen als Oldenburger Universitätsrede Nr. 90 vor: Berthold Goldschmidt als Opernkomponist. Verfasserin ist Barbara Busch.

Lokaltermin

Unter dem Titel "Lokaltermin Wol-fenbüttel - Wahrnehmung eines Ortes" wird am 29. und 30. Januar 1998 in der Galerie Kegelbahn eine Ausstellung gezeigt, die im Rahmen eines Seminars am FB 2 entstanden ist. Die Ausstellung, die auch am 6. und 7. Februar in der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel zu sehen ist, wird am 29. 1. um 18.00 Uhr eröffnet.

Rares aus Frankreich

Unter dem Titel "Lokaltermin Wolfenbüttel - Wahrnehmung eines Ortes" wird am 29. und 30. Januar 1998 in der Galerie Kegelbahn eine Ausstellung gezeigt, die im Rahmen eines Seminars am FB 2 entstanden ist. Die Ausstellung, die auch am 6. und 7. Februar in der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel zu sehen ist, wird am 29. 1. um 18.00 Uhr eröffnet.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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