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Hochschulpolitik

Empfehlung für das Konzil

Ohne Aussprache hat der Senat dem Konzil drei der vier Bewerber um die Präsidentenschaft zur Wahl empfohlen. Mit sieben Stimmen des dreizehnköpfigen Senats setzte sich der Psychologe Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch bei der Abstimmung um den 1. Platz durch. Bei der Wahl um den 2. Platz gab es ein Stimmenpatt. Sowohl Dr. Hans-Gerhard Husung (Wissenschaftsrat in Köln) als auch Prof. Dr. Walter Schmitz (Universität Dresden) erhielten sechs Stimmen. Nicht vorgeschlagen wurde der vierte Bewerber.

 Die Rangfolge, die der Senat bei seiner Abstimmung nach § 87 des Niedersächischen Hochschulgesetzes bestimmte, bindet das Konzil allerdings nicht. Es ist völlig frei, einen der vorgeschlagenen Kandidaten zu wählen. Wenn in den ersten beiden Wahlgängen keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, findet eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern statt, die die meisten Stimmen erhalten haben. Gewählt ist, wer die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigt.

Sieger heißen "Abraxas"

Mit einem klaren Sieg der neu ins Rennen gegangenen Liste Abraxas, die als Liste der Fachschaften auftrat, endeten sowohl die Wahlen zum Studentenparlament (StuPa) als auch zum Konzil. Abraxas belegt zehn der 50 Sitze des StuPa, es folgen Grüne HG (9 Sitze), RCDS (8), Links (6) , AStA für Alle (5), Juso-HG (4), GriSU (3), Grü-LiLi (2), Ah-Klasse (2), die igel (1). Drei weitere Gruppen gingen leer aus. Die Wahlbeteiligung lag mit 24,3 % diesmal deutlich höher als im vergangenen Jahr (17,8%), was angesichts der studentischen Proteste Ende vergangenen Jahres und dem gestiegenen Interesse an Hochschulpolitik nicht überrascht.

 Nur geringfügig stieg dagegen die Beteiligung an den Gremienwahlen - von 8,2 % auf 8,9 %. Im Konzil errang die Liste Abraxas als stärkste Fraktion sechs der 22 Sitze. Es folgen mit Abstand Grüne HG (3 Sitze), RCDS (3), Links (3), Juso (2), AStA f. Alle (2), GriSU (2), GrüLiLi (1). Im Senat sitzen je ein Vertreter der Listengemeinschaft Asta f. Alle/GHG/Juso/Igel und GL/GriSU/GrüLiLi/Unabhängige.

Das Wort das Abraxas hat mehrere Bedeutungen. Laut Duden-Lexikon ist es das "gnostische Geheimwort für höchste Himmelsphäre", aber auch "das Zauberwort auf Amuletten" und eine "Schmetterlingsgattung aus der Familie der Spanner".

Über 80 % sprachen sich für das Semesterticket aus

Mit einem klaren Votum endete die erneute Urabstimmung über das Semesterticket. Über 80,8 % der StudentInnen sprachen sich für seine Beibehaltung aus. Ein so deutliches Ergebnis war allgemein nicht erwartet worden, nachdem sich die Gegner des Tickets sehr ins Zeug gelegt hatten, um den Vertrag mit den Verkehrsbetrieben rückgängig zu machen. Das Semesterticket, in Oldenburg im Vergleich mit anderen Universitätsstädten spät eingeführt, erlaubt allen StudentInnen im Umkreis bis zu 100 Kilometern freie Fahrt in Bahnen, Bussen und Straßenbahnen für einen Betrag von 81,24 Mark pro Semester. Insgesamt kostet jetzt der Semesterbeitrag 158,74 Mark. Am 13. Februar ist Rückmeldeschluß.

Ungewollter Konter

Die Universitäten, so das allgemeine Credo, sollen in Wettbewerb zueinander treten. Das Ziel: Die Politik möchte trotz leerer Kassen einen (notwendigen) Innovationsschub und damit auch die bessere Ausnutzung der Ressourcen an den deutschen Hochschulen erreichen. Wie immer man zu marktwirtschaftlichen Tendenzen in Lehre und Forschung stehen mag, es führt daran wohl nichts vorbei. Und so sieht es auch die Universität Osnabrück, die allerdings einen besonderen Weg der Profilbildung zu gehen gedenkt: den auf Kosten anderer. In der jüngsten Ausgabe ihrer Hochschulzeitung präsentiert sie stolz eine DFG-Liste, die sie bei der Einwerbung von Forschungsmitteln in der Zeit von 1991 bis 1995 auf dem 32. Platz sieht, und bemerkt spitz, Oldenburg stehe hier nur auf Platz 54. Das ist korrekt. Die Zeitung allerdings vergaß zu sagen, daß Oldenburg in dem Bemessungszeitraum (1991 bis 1995) insgesamt sehr viel erfolgreicher bei sogenannten Drittmittelgebern (neben der DFG das Bundesforschungsministerium, VW-Stiftung, Wirtschaft u.v.m.) war als der Konkurrent aus dem Südwesten Niedersachsens. 113,5 Millionen bilanzierte Oldenburg - das sind 31,4 Prozent mehr als Osnabrück mit lediglich 86,4 Millionen Mark. Alte Markt- und Boxerweisheit: Stilisten setzen nur Schläge, wenn sie dabei nicht in Konter laufen. gh

HRG-Kritik

Die Belange der Geisteswissenschaf-ten werden bei der geplanten Änderung des Hochschulrahmengesetzes (HRG) nur unzulänglich berücksichtigt. Statt dessen orientiert sich die Novellierung maßgeblich an Natur- und einigen Sozialwissenschaften und unterstellt, daß die Fachbereiche nur dann effizient arbeiten können, wenn sie wirtschaftlich orientiert sind. Zu diesem Ergebnis gelangt der studentische Arbeitskreis Germanistik in einer Stellungnahme zur HRG-Novelle. Die Einführung von außeruniversitären Entscheidungsgremien lehnt der Arbeitskreis nicht grundsätzlich ab, meint aber, daß diese ohne studentische und professorale Mitbestimmung inakzeptabel sei.

Dank aus Wroclaw

Herzlich bedankt hat sich die Universität Wroclaw (Polen) jetzt bei der Abteilung Informationssysteme von Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Fachbereich 10 Informatik der Universität. Im Rahmen einer seit einigen Jahren vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium geförderten Zusammenarbeit der Hochschulen konnten im Herbst aus Landesmitteln die Ausstattung der Universität Wroclaw mit moderner Hard- und Software sowie mit aktuellen Lehrbüchern und Tagungsbänden verbessert werden.


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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