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Leserbriefe zum Uni-Info 8/99 "Ein Projekt schuf die KIBUM"
Nach 25 Jahren im Leitartikel Ihrer Ausgabe 8/99 im Zusammenhang mit der Oldenburger
Kinder- und Jugendbuchmesse genannt zu werden, ist schmeichelhaft genug, aber
kein Grund, nicht doch einiges richtigzustellen. Da ich das Projekt "Kinder, Buch
und Markt" im Rahmen des Projektstudiums konzipiert habe und durchführte, weiß ich wohl am besten, ob das Ei vor der Henne da war oder doch die Henne vor dem
Ei. Mit anderen Worten: Am Anfang der Kibum stand einwandfrei die Anregung von
Frau Dr. Friedl von der VHS Oldenburg, ich möge ein Konzept für eine Kinder- und
Jugendbuchmesse entwickeln, was ich getan habe. Sie stellte den Kontakt zur Stadt
Oldenburg, seinerzeit durch den Kulturreferenten Möller vertreten, her. Mein Interesse
bestand zum einen darin, die nicht gut beleumdete Neugründung Universität Oldenburg
in das Kulturleben der Stadt zu integrieren, zum andern für die Studierenden Möglichkeiten
zu schaffen, in einem sinnvollen Projekt mitzuarbeiten. Ich war und bin glücklich
darüber, dass eine wohl einmalige Zusammenarbeit zwischen Stadt, Volkshochschule
und Universität zustande gekommen war und über 25 Jahre auch Bestand hat. Dass
Dr. Seeber erst ein oder zwei Jahre später sich für dieses Projekt engagierte,
liegt allein daran, dass sein Vorgänger überraschend gestorben war, Herr Seeber
aber vom ersten Augenblick an sich für dieses Projekt engagierte. Es kann beim
besten Willen nicht die Rede davon sein, dass das Konzept der Kibum aus einem
Projekt heraus entwickelt worden ist, ich wiederhole: das Projekt war ein mir
wichtige Folgeerscheinung eines kulturpolitischen Gesamtprojekts, das weiß Gott
nicht auf Oldenburg und Lehramtskandidatinnen und -kandidaten beschränkt war und
wohl auch nach wie vor nicht ist.
Mit Vergnügen, doch auch einigem Verdruss lese ich in der gleichen Nummer die Ausführungen von Herrn Havekost, der die Anfänge der Kibum, die er, obgleich Leiter der Universitätsbibliothek, nicht im mindestens begleitet, geschweige denn unterstützt hat, als "Ergebnis familiären Engagements" klassifiziert, in dem "neben den Studenten insbesondere auch Promies' Frau den Part übernahm, von Verlagen deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur Belegexempalare zu erbitten". Zum einen: Studenten waren gar nicht in der Lage, von Verlagen deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur Belegexemplare zu erbitten - die Verlage hätten derartige Wünsche noch nicht einmal ignoriert, zum andern: Das 'familiäre Engagement' beruhte allein auf der Tatsache, dass die Universität Oldenburg mir für die Vorbereitung der Kinder- und Jugendbuchmesse, das heißt intensive Korrespondenz, Telefonate, Aufarbeitung der zugeschickten Belegexemplare, keine Sekretärin und Hilfskraft zur Verfügung stellen konnte, und nicht einmal in der Lage war, einen Raum einzuräumen, in dem die auch schon bei der ersten Kibum Tausende von Exemplaren umfassenden Ausstellungsstücke bis zum Beginn der Messe hätten gelagert werden können. Familiär war das Ganze notgedrungen und sah so aus: Meine Frau erledigte den gesamte Schriftverkehr mit den Verlagen, das Sortieren der eingegangenen Bücher und so fort, bei uns zu Hause. Ind er Tat familär. Was die Universität seinerzeit zur Verfügung stellte, war ein VW-Kombi für den Transport der Bücher aus meiner Wohnung in die Cäcilienschule ...
Es ist schön, dass endlich Profis wie der Leiter der Universitätsbibliothek sich der Kibum angenommen haben!
Prof. Dr. Wolfgang Promies (Darmstadt)
Gemeinschaftsprojekt
"Ein Uni-Projekt schuft die KIBUM" lautet die Überschrift eines Artikels im vorletzten Uni-Info. Hier irrt der nicht genannte Autor.
Von Anfang an war die Kinderbuch-Messe inhaltlich und organisatorisch ein Gemeinschaftsprojekt der drei Veranstalter Stadt, Volkshochschule und Universität. Ein Arbeitskreis, getragen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Veranstalter und weiterer Kultureller Einrichtungen, entwickelte und realisierte auf der Basis des Grundkonzepts von Wolfgang Promies (Universität) und Elisabeth Friedl (VHS) alljährlich die KIBUM:
Ohne den Anteil der Universität schmälern zu wollen, möchte ich betonen, dass eines der besonderen Merkmale dieser Messe von Anfang an gerade in der gemeinsamen, engagierten Arbeit aller drei Veranstalter bestand und noch heute besteht.
Dr. Elisabeth Friedl