Hochschulzeitung UNI-INFO

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Forschung und Lehre

Ein wirklicher Sokrates unserer westlichen Welt?

Der amerikanische Philosoph Richard Rorty in diesem Jahr zu Gast bei den Jaspers-Vorlesungen / Verleihung des Karl Jaspers-Förderpreises

Was ist das für ein Mensch, der in das Weiße Haus zum Abendessen eingeladen wird, aber Amerika für ein unvollendetes Projekt hält? Der eine linke Partei der Hoffnung erfinden will, aber ohne Marxismus. Der zwischen biologischer und kultureller Evolution keinen prinzipiellen Unterschied macht, aber es anregend findet, den offenen Ausgang beider Entwicklungsvorgänge zu beobachten. Dem linke Kritiker Selbstgefälligkeit und rechte Kritiker Verantwortungslosigkeit vorwerfen. Der Metaphysik und Wissenschaft aufgrund ihrer Orthodoxie und die Postmoderne aufgrund ihrer politischen Naivität ablehnt. Der zwischen Erkenntnis und Tugend trennt, weil er wissenschaftliches und philosophisches Rechthaben für richtiges Handeln unwichtig findet und der in amerikanischen Textbüchern für das Philosophiestudium in eine Reihe mit den von ihm verehrten, pragmatistischen Klassikern Peirce, James und Dewey gestellt wird, jedoch in Stanford an einem Fachbereich für vergleichende Literaturwissenschaft lehrt?

An dem 1931 in New York geborenen postanalytischen Philosophen Richard Rorty, am 5. und 6. Juni Gast der in Verbindung mit der Stiftung Niedersachsen durchgeführten Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit II, scheiden sich die Geister: Als vor wenigen Wochen der Bundespräsident sein braves Grußwort und Rorty seine weniger brave Laudatio anläßlich des hundertsten Geburtstages von Hans-Georg Gadamer in Heidelberg vorgetragen hatten, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (14. Februar 2000) darüber unter der Überschrift: „Rau will mehr Sendezeit, Rorty mistet aus.“ Richard Rorty ist mittlerweile weltweit ein gern gesehener Gast, wenn es um das Aufräumen mit liebgewonnenen Denkgewohnheiten geht.

Das war nicht immer so. 1967 gab er einen Sammelband mit dem programmatischen Titel „The linguistic turn“ heraus und sein philosophisches Handwerkszeug erwarb er vor allem bei den analytischen Philosophen Sellars, Davidson und Quine, bevor er sich immer mehr der europäischen Philosophiegeschichte zuwandte. Das Ergebnis findet sich in dem 1979 (dt. 1981) veröffentlichten Buch „Der Spiegel der Natur. Eine Kritik der Philosophie“ wieder, das ihn international bekannt machte und in dem er Wittgenstein, Heidegger und Dewey als die für ihn maßgebenden „bildenden“ Philosophen anführt. Auf diesem Denkweg hat sich Richard Rorty allmählich aus den Eierschalen der analytischen Philosophie befreit und ist heute einer der stilistisch besten philosophischen Schriftsteller. In seinem auf Deutsch gehaltenen öffentlichen Vortrag „Analytische Philosophie und verändernde Philosophie“ (Montag, 5. Juni) wird Rorty seinen philosophischen Werdegang noch einmal nachzeichnen.

Jürgen Habermas, der 1998 bei den Jaspers-Vorlesungen war, hat in seinem letzten Buch „Wahrheit und Rechtfertigung“ (1999) den Titelaufsatz seinem Freund Richard Rorty gewidmet. Darin bringt er den Abschiedsschmerz von Rortys unentwegter philosophischer Aufräumarbeit kritisch gegen Rorty selber ins Spiel, wenn er schreibt: „Der Abschied von der analytischen Philosophie kann nicht zur entwerteten Metaphysik zurückführen. Deshalb bleibt nur die Dramatisierung des Abschieds von Philosophie überhaupt.” Dem offenen Gestus dieser Art des Philosophierens will Rorty auch räumlich entsprechen, wenn er in einem öffentlichen Gespräch über den Vortrag am 6. Juni mitten in der Bibliothek Rede und Antwort stehen. Der Karl Jaspers Förderpreis der Stiftung Niedersachsen wird diesmal an den Marburger Politikwissenschaftler Thomas Noetzel vergeben, der gemeinsam mit weiteren auswärtigen Gästen das Gesrpäch mit Rorty führen wird.

Wenn zukünftig ganz im Sinne Rortys politische Tugenden der Solidarität mehr gefragt sein sollten als philosophische Einsichten, dann könnte zutreffen, was Hans Ulrich Gumbrecht kürzlich bemerkt hat: „Richard Rorty ist der wirkliche Sokrates unserer unüberbietbar westlichen Welt.“ Das aber sokratische Tugenden nicht ohne sokratische Einsichten zu haben sind, ist, wie mir scheint, vor allem Richard Rorty selber klar. Es geht eben für heutige Intellektuelle wie ihn darum, uns den gekonnten Wechsel zwischen ganz verschiedenen Vokabularien vorzuführen. In dieser Hinsicht besteht für uns Aussicht, von Richard Rorty eine Menge zu lernen.
Dr. Reinhard Schulz

Lese- und Sehgewohnheiten von Kindern auf der Spur

Die Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur tritt mit Ringvorlseung über Perspektiven der Forschung an die Öffentlichkeit

Die „Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur“, kurz OlFoKi, tritt mit ihrer ersten Ringvorlesung „Kinder- und Jugendliteratur: aktuelle Perspektiven der Forschung“ an die interessierte Öffentlichkeit, um die vielfältigen Aspekte der Kinder- und Jugendliteraturforschung zu präsentieren. Die Forschungsstelle besteht seit Herbst 1997.

Vorgeschichte
Kinder- und Jugendliteraturforschung hat einen festen Platz an der Universität Oldenburg. Seit 1974 entwickelte sich eine kontinuierliche, fächerübergreifende Forschung, die durch Lehrveranstaltungen, Ausstellungen und Kongresse begleitet wurde. So war die Universität neben der Stadt und der Volkshochschule eine wichtige Säule der 1974 erstmals veranstalteten Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse. Zur institutionellen Verankerung der Oldenburger Forschungsaktivitäten wurde im Herbst 1997 die „Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur“ gegründet. Ihr gehören derzeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachbereiche Pädagogik, Kommunikation/Ästhetik und Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Bibliothek an. Sie steht grundsätzlich allen Universitätsangehörigen offen, die einen Beitrag zur Erforschung der Kinder- und Jugendliteratur bzw. der Kinder- und Jugendmedien leisten wollen. Die Aktivitäten der Forschungsstelle werden von einem Vorstand koordiniert, an dessen Spitze seit ihrer Gründung der Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Jens Thiele steht. Eine Stärke der Oldenburger Kinder- und Jugendliteraturforschung besteht in ihrer fächerübergreifenden Struktur.

Das Ziel der Forschungsstelle ist die Förderung einer interdisziplinär orientierten Kinder- und Jugendliteraturforschung. Dabei wird diese Literaturform als ästhetisch-literarisches, mediales, soziales, psychologisches und erziehungswissenschaftliches Phänomen untersucht. Die Einbettung der Arbeit in die interdisziplinäre Struktur von Forschung und Lehre an der Universität ermöglicht die Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen.

• Illustration als bildnerische Kategorie der Kinder- und Jugendliteratur wird im Fachbereich Kommunikation/Ästhetik in theoretischen, ästhetischen und historischen Bezügen sowie als Phänomen einer komplexen Bild-Text-Erzählstruktur erforscht.
• Kinder- und Jugendliteratur wird in Literaturwissenschaft, Pädagogik und Sozialgeschichte als publizistisch-moralische sowie als ästhetische Gattung und als Dokument des gesellschaftlichen Diskurses zu und um Kindheit und Jugend untersucht.
• Der institutionelle Gebrauch von Kinder- und Jugendliteratur ist Gegenstand historischer Sozialisationsforschung.
• Prozesse der Sozialisation durch Texte und Bilder sowie die Entwicklung literar-ästhetischer Kompetenz sind systematischer Gegenstand von Literaturwissenschaft, Linguistik, Ästhetik, Psychologie, Pädagogik und Sozialwissenschaften.
• Der didaktische Aspekt wird durch die Erstellung von Unterrichtsmodellen zur integrativen Medienerziehung berücksichtigt, wobei Leseförderung eine herausragende Rolle spielt.
• Literatur wird heute in einem multimedial organisierten Kommunikationsnetz erfahrbar. Gegenstand der Kinder- und Jugendliteraturforschung sind die daraus resultierenden Veränderungen im Rezeptionsverhalten.
• Auf der Grundlage der vorhandenen Sammlung von Kinder- und Jugendliteratur in der Hochschulbibliothek sollen bibliothekarische Regeln der Systematisierung mit dem Ziel erarbeitet werden, eine offene Datenbank der Kinder- und Jugendmedien anzubieten.

Die ersten zwei Jahre
Gerade eine Forschungseinrichtung, die nicht in enger Anbindung an einen Fachbereich oder einen Lehrstuhl existiert, muss eigene Formen der Kommunikation, der Koordination und der Entscheidungsfindung und damit muss eine eigene Identität entwickeln. OlFoKi konnte dabei auf den gewachsenen Strukturen im Umfeld der KIBUM aufbauen und das Profil der Oldenburger Kinder- und Jugendliteraturforschung weiter entwickeln. Die äußere Plattform, auf der sich diese Identität der Forschungsstelle zeigt, ist ihre Präsenz im Internet (www.uni-oldenburg.de/olfoki). Mit der Gründung einer eigenen Schriftenreihe hat sich die Forschungsstelle eine publizistische Plattform gegeben, die nach dem von Jens Thiele herausgegebenen Band „Experiment Bilderbuch“ in loser Folge Einblick in die Arbeit der Forschungsstelle ermöglicht. Überlegungen zum Verhältnis von Kinder- und Jugendliteratur und Kinder- und Jugendmedien werden dort ebenso ihren Niederschlag finden wie solche zu Prozessen der bildnerisch-literarischen Sozialisation von Kindern, um nur zwei aktuelle Forschungsschwerpunkte zu nennen. Im Zentrum der Arbeit des letzten Jahres stand die Vorbereitung und Durchführung der Begleitveranstaltung zur 25. JubiläumsKIBUM 1999. Unter dem Motto „kinder feiern feste“ hat Irmhild Wragge-Lange im Auftrag der Forschungsstelle nicht nur wissenschaftliche „Beiträge zur Kultur von Kinderfesten“ gesammelt und herausgegeben, die Forschungsstelle hat mit Unterstützung zahlreicher KollegInnen der Universität sowie der Kunsthochschule Bremen eine Folge von Spielen, Aktionen und Überraschungen organisiert, deren gemeinsamer Nenner ästhetische Anregungen für Kinder war.

Die Ringvorlesung
Im Sommersemester 2000 veranstaltet die Forschungsstelle unter dem Titel „Kinder- und Jugendliteratur: aktuelle Perspektiven der Forschung“ eine erste Ringvorlesung, an der sich eine große Zahl ihrer Mitglieder beteiligt. Interessierte bekommen so einen Einblick in die fächerübergreifende Forschung, die hier einen Ort der institutionellen Verankerung gefunden hat. Die Ringvorlesung richtet sich auch an die breite Öffentlichkeit der an Themen der Kinder- und Jugendliteratur bzw. der Kinder- und Jugendmedien Interessierten.

Perspektiven
Die Vorbereitungen auf die Sonder- ausstellung zur diesjährigen KIBUM „Geschichtsbilder. Historische Jugendbücher aus vier Jahrhunderten“ laufen auf Hochtouren. Im wesentlichen wird dazu die gleichnamige Ausstellung der Staatsbibliothek Berlin übernommen, die durch historische und zeitgenössische Bilderbögen, ein wissenschaftlich-künstlerisches Rahmenprogramm sowie Lesungen ergänzt werden soll. Zusätzlich wird die KIBUM in diesem Jahr erstmals einen eigenen Ausstellungsschwerpunkt haben, der durch die Forschungsstelle mitentwickelt wird. Im Kontrast zur Sonderausstellung und in Erinnerung an das eigentlich für dieses Jahr geplante Zukunftsprojekt des verstorbenen Prof. Gottfried Mergner wird es dabei um „Zukunft“ gehen. Über die Anbindungen an die KIBUM hinaus beabsichtigt die Forschungsstelle ihre Arbeiten im Bereich der bildnerisch-literarischen Sozialisation und im Bereich der Kinder- und Jugendmedien weiterzuentwickeln und damit ihr Profil als Forschungsinstitution nach innen wie nach außen zu schärfen.
Jörg Steitz-Kallenbach

 

"Neue Medien in der Wissenschaft" und "Europa im Unterricht"

Die Qualität des Studiums durch thematische Konzentration verbessern

Deutschlands Schulen seien für die Zukunft nicht gut gerüstet - so heißt es landauf, landab in besorgten Stellungnahmen und Kommentaren. Informatikfachleute werden gesucht, Bundesministerin Bulmahn fordert, Lehrerinnen und Lehrer für Neue Medien besser zu schulen und kündigt ein Förderprogramm „Neue Medien in der Bildung“ an. Auch fehle es Deutschlands jungen Leuten an Internationalität. Die Universität Oldenburg hat sich diesen Zukunftsaufgaben bereits aktiv gestellt: mit den Studienschwerpunkten „Neue Medien in der Wissensgesellschaft“ und „Europa im Unterricht“. Sie sind inhaltlich und organisatorisch ein Jahr erprobt worden und wenden sich jetzt an alle Studierenden, vor allem aber an Lehramtsstudierende. Diese haben nach der neuen Prüfungsordnung von 1998 eine Vielzahl von ET-Scheinen (erfolgreich teilgenommen) nachzuweisen, neben den „traditionellen Scheinen“ in den Unterrichtsfächern oder in Pädagogik z. B. auch solche für Informations- und Kommunikationstechnologien (I&K-Schein), fächerübergreifenden Unterricht oder Ästhetische Bildung. Die Studienschwerpunkte wollen aus dieser Not eine Tugend machen.

Die Idee stammt aus dem Didaktischen Zentrum (DiZ) und ist eigentlich simpel: Warum nicht eine Reihe von Pflichtveranstaltungen so bündeln, dass zusätzliche Kompetenz entsteht? Das sind die Studienschwerpunkte. Die Fähigkeit z. B. neue Medien und Kommunikationsmöglichkeiten in die Lehre zu integrieren, gehört heute zu den Grundkompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern. Damit ist nicht nur die Bedienung eines PC gemeint. Neue Medien verändern das Lernen, sie sind deshalb ein Thema, das unter pädagogischen, soziologischen, psychologischen und unterrichtsfachlichen Gesichtspunkten in der Lehrerausbildung wichtig ist. Im Studienschwerpunkt „Neue Medien in der Wissensgesellschaft“ können Studierende diese Gesichtspunkte im Kontext ihrer Fächer studieren. Für einen didaktisch sinnvollen und effizienten Unterricht mit den Neuen Medien wird damit in der Universität die Basis geschaffen. Der Studienschwerpunkt „Neue Medien“ wird von der Medien-Didaktischen Arbeitsstelle „MeDiAs“) im Didaktischen Zentrum organisiert und umfasst gegenwärtig folgende Fächer: Arbeit/Wirtschaft, Englisch, Germanistik, Geschichte, Informatik, Mathematik, Pädagogik, Politik, Psychologie, Soziologie, Sport und Technik.

Der Studienschwerpunkt „Europa im Unterricht“ vernetzt ebenfalls mehrere Fächer (Arbeit/Wirtschaft; Geografie, Geschichte, Politik, Pädagogik). Europa wird für die Kinder und Jugendlichen von heute (wahrscheinlich) ökonomische, politische und kulturelle Realität sein. Der Schulunterricht muss deshalb in viel größerem Ausmaß als bisher nationale Begrenzungen überwinden, europäisch werden. Das bedeutet, dass auch die Studierenden in der Ausbildung europäische Themen und Probleme bewusst wahrnehmen und aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven bearbeiten.

Studienschwerpunkte sind ein Angebot, Studierende können Studienschwerpunkte bilden, müssen es aber nicht. Insofern fördern Studienschwerpunkte auch die Eigeninitiative und die Selbstverantwortung im Studium. Wer mehr möchte als „nur“ eine thematische Konzentration des Studiums, kann in den Studienschwerpunkten ein Zertifikat erwerben. Dafür ist eine mündliche Abschlussprüfung erforderlich sowie neben den „normalen“ Scheinen die erfolgreiche Teilnahme am jeweiligen „Basismodul“. Die Basismodule sind interdisziplinär und werden immer im Sommersemester angeboten. Im Studienschwerpunkt „Neue Medien“ ist das die Veranstaltung „Informations- und Kommunikationstechnologien im Unterricht“, in der die Informatische Grundbildung im Mittelpunkt steht. Für den Studienschwerpunkt „Europa im Unterricht“ wird als Basismodul eine Exkursion angeboten, im Sommersemester 2000 z. B. „Moskau als europäische Stadt“.

Informationen zu den Studienschwerpunkten bei Prof. Dr. Hilke Günther-Arndt (Tel. 798-2620; Sprechstunde: Montag 16-18 Uhr, Raum A11 1-127). Internet: (https://uol.de/fb3/geschichte/guenther_arndt/ und http://www.diz.uni-oldenburg.de)
Prof. Dr. Hilke Günther-Arndt

Qumranforschung

Eine Gruppe Studierender der Ev. Religion und des Faches „Jüdische Studien“ besuchte unter Leitung des Religionswissenschaftlers Dr. Stefan Beyerle das „Qumran-Instituut“ der Oldenburger Partneruniversität in Groningen. Der dort forschende spanische Wissenschaftler Florentino Garcia-Martinez, Leiter der Qumran-Forschungsstelle, referierte Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten, sprach über seine sog. „Groningen-Hypothese“ zur Entstehung der Gemeinschaft am Toten Meer und erklärte Probleme der aktuellen Qumranforschung. Dabei wurde den ZuhörerInnen ein umfassendes Bild neuester Forschungsergebnisse, u. a. anhand von computergestützten Textrekonstruktionen, vermittelt.

Patenschaft für Zikaden

Sie leben auf jeder Wiese, in jedem Wald und im Garten in großen Arten- und Individuenzahlen. Sie sind maximal einen Zentimeter groß und werden oft mit Heuschrecken verwechselt. Ein Drittel der 600 heimischen Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Die Rede ist von Zikaden, einer Insektengruppe, die ein wichtiger Indikator für den ökologischen Zustand von Landschaften ist. Vorausgesetzt, alle Arten sind erkannt, gezeichnet und in einem Bestimmungsschlüssel dokumentiert. Die Patenschaft für eine bestimmte Zikadenart macht es möglich: Jede/r Interessierte kann mit einer Spende von 100 DM die Anfertigung von Zeichnungen für den Bestimmungsschlüssel fördern. Die Spender erhalten ein Zertifikat, die entsprechende Seite „ihrer“ Zikadenart aus dem Bestimmungsbuch und einen Bildband über diese Insekten. Auskünfte erteilt Dr. Rolf Niedringhaus, Fachbereich Biologie, Tel.: 0441/798-3437.


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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