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Forschung und Lehre
- Ministerium für Wissenschaft und Kultur investiert
in kluge Köpfe
Lehramtsausbildung: "Lang ersehnter Durchbruch zu mehr Forschung" / Zwölf Stipendien - Know-how Oldenburger Physiker gefragt
Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt günstig - Arzneien und Naturstoffe
Arbeitstagung über Meeresbiotechnologie - SAUS erhält Fördermittel
LVA sichert dreijähriges Forschungsprojekt - Einüben von Distanz
Veranstaltung zur Wissenschaftspropädeutik - Forschung in Japan
- Regenerativ
- Bio-Mathematik
- Zentrumsgründung
- Patentoffensive
Ministerium für Wissenschaft und Kultur investiert in kluge Köpfe
Lehramtsausbildung: "Lang ersehnter Durchbruch zu mehr Forschung" / Zwölf Stipendien
Auf Antrag der Universität Oldenburg hat das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ein Promotionsprogramm für Fachdidaktische Lehr- und Lernforschung - Didaktische Rekonstruktion genehmigt. Die vierjährige Förderung aus Mitteln der Innovationsoffensive des Landes umfasst zwölf Stipendien (Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendien) und Sachausgaben in Höhe von 100.000 DM. Im Mittelpunkt der Forschung wird die Frage stehen, welche Voraussetzungen und Bedingungen gegeben sein müssen, um das Lernen im Schulunterricht zu fördern. In Oldenburg werden acht fachdidaktische und zwei pädagogische Arbeitsgruppen zusammenarbeiten, was für Deutschland einen einmaligen Forschungsverbund darstellt.
Mit dem Programm, so Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, knüpft die Universität an ihre Tradition der integrierten wissenschaftlichen LehrerInnenbildung in allen Fächern und Schulstufen an. Sie stelle sich damit der Verantwortung einer herausragenden Qualifikationsstätte für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem Gebiet, die lange Zeit im gesamten Bundesgebiet ausgesprochen vernachlässigt worden ist. Die Genehmigung des Promotionsprogramms sei der lang ersehnte Durchbruch zu mehr Forschung im Bereich der Lehramtsausbildung.
Insgesamt werden in Niedersachsen fünf Promotionsprogramme gefördert. Hintergrund ist eine Reform der Graduiertenausbildung mit dem Ziel, eine Qualitätssteigerung und damit auch eine Verbesserung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der niedersächsischen Universitäten zu erreichen.
Know-how Oldenburger Physiker gefragt
Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt günstig
Die US-amerikanische HighTech-Firma MetroLaser Inc. in Irvine, Kalifornien, hat mit Erfolg ihre Fühler nach Oldenburg ausgestreckt. Ihr gelang es, den Oldenburger Physiker Jan Burke zur Mitarbeit in ihrem Forschungslabor zu bewegen. Burke, Experte in Lasermesstechnik, hat gerade seine Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe Angewandte Optik am Fachbereich Physik abgeschlossen. Er hat entscheidende Beiträge zur Entwicklung eines Verfahrens geleistet, mit dem Oberflächenverformungen von wenigen hunderttausendstel Millimetern gemessen werden können. An entsprechenden Daten sind Materialwissenschaftler sehr interessiert, die das Verhalten von Werkstoffen bei äußerer Belastung analysieren müssen. Anwendung findet das Verfahren aber auch im Bereich des Denkmalschutzes, wo der zerstörerische Einfluss von Umweltschadstoffen auf historische Bauten und Wandmalereien in Kirchen untersucht wird.
Auch andere Absolventen aus dem Bereich der Lasermesstechnik sind auf dem Arbeitsmarkt derzeit sehr gefragt, wie Prof. Dr. Klaus Hinsch mitteilte. Hinsch, bis vor kurzem Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für angewandte Optik, berichtete über eine Jobbörse auf der diesjährigen Jahrestagung seiner Gesellschaft. Standen vor wenigen Jahren viele Bewerber wenigen offenen Stellen gegenüber, so hat sich dieser Trend seit zwei Jahren umgekehrt. In diesem Jahr hatte allein die Firma Carl Zeiss 80 Stellen zu besetzen, für die sich nur fünf Absolventen interessierten. Diese günstige Arbeitsmarktsituation im Bereich der Optik wird für Physikabsolventen noch lange so bleiben, äußerte Hinsch.
Arzneien und Naturstoffe
Arbeitstagung über Meeresbiotechnologie
Um den aktuellen Stand und die Per- spektiven der Meeresbiotechnologie in Niedersachsen im nationalen und internationalen Vergleich ging es auf einer Arbeitstagung, die am 12. und 13. September 2000 in der Universität Oldenburg stattfand. Gastgeber war Prof. Dr. Meinhard Simon (Institut für Chemie und Biologie des Meeres). Etwa 60 WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Australien, England, den USA und Griechenland nahmen an der Veranstaltung teil. Thematisiert wurden auch aktuellen Fragen der Forschung, z.B. wie die in Massen anfallenden Skelettreste von Krabben und anderen Krustentiere durch biologische Verfahren in Kosmetikprodukte umgewandelt werden können oder welche Bedeutung Bakterien in Moostierchen für die Herstellung eines neuen Arzneimittels zur Krebstherapie haben.
In Niedersachsen wird in 20 Projekten an fünf Universitäten an dem Thema Meeresbiotechnologie geforscht. U.a. sind das Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Wolfgang. E. Krumbein und Prof. Dr. Meinhard Simon und das Forschungszentrum Terramare in Wilhelmshaven mit Projekten vertreten.
SAUS erhält Fördermittel
Die im Jahre 1996 mit dem Forschungsprojekt Effektivität von Alkoholentwöhnung begonnene Zusammenarbeit der Arbeitsstelle Sucht- und Drogenforschung (SAUS) und der Landesversicherungsanstalt (LVA) Oldenburg-Bremen findet ihre Fortsetzung in einem neuen Forschungsprojekt. Drei Jahre lang wird die LVA ein Projekt der SAUS mit dem Ziel fördern, neue Strukturen in der Rehabilitation Alkoholabhängiger und deren Effizienz zu überprüfen.
Eberhard Schodde, LVA-Vorstandsvorsitzender, zur Zusammenarbeit und zum Projekt: Angesichts der steigenden Antragszahlen und der knapper werdenden finanziellen Ressourcen sollen neue Kooperationsformen eingeführt werden, um durch effizienten Einsatz der finanziellen Mittel die Behandlungsqualität und den Rehabilitationserfolg zu verbessern. Dabei sollen Konzepte wie Qualitäts- oder Case-Management, die aus einer betriebswirtschaftlichen Tradition heraus entwickelt wurden, auf ihre Übertragbarkeit geprüft werden.
Einüben von Distanz
Veranstaltung zur Wissenschaftspropädeutik
Im Sommer fand eine Tagung des Di- daktischen Zentrums (DiZ) statt, die sich unter dem Thema Nähe suchen - Distanz wahren die Verbesserung des Übergangs von Schule zu Hochschule zum Ziel gesetzt hatte. LehrerInnen der gymnasialen Oberstufe, Seminar-FachleiterInnen der Ausbildungsseminare und Lehrende der Universität diskutierten das Für und Wider von fachbezogenem und fächerübergreifendem Unterricht. Weitere Themen: Neue Ideen zur Orientierungshilfe oder Neugestaltung von Lernfeldern und Lernkulturen.
Der Leiter des Bielefelder Oberstufenkollegs Prof. Dr. Ludwig Huber setzte sich mit der Studienvorbereitung und Wissenschaftspropädeutik im Übergang zwischen Oberstufe und Grundstudium auseinander. In einer kritischen Reflexion der Begriffe Studierfähigkeit und Wissenschaftspropädeutik kam Huber zu dem paradoxen Befund, dass man die charakteristischen Denk- und Handlungsmuster eines Unterrichts- oder Studienfaches nicht fachimmanent, sondern vermutlich am besten über Differenzbildung von außen erlerne. Er favorisierte einen fächerübergreifenden Unterricht, der im Einüben von Distanz und einem Perspektivenwechsel gegenüber dem Fach allererst die Nähe zu ihm gewinnen hilft.
Die Vorträge werden in den Oldenburger Vordrucken (ZpB) abgedruckt.
Reinhard Schulz
Forschung in Japan
The Japan Foundation Tokyo hat ein Wissenschaftsförderprogramm für die Bereiche Geistes- und Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Kunst ausgeschrieben. Unterstützt werden japanbezogene Forschungsaufenthalte. Antragsfrist ist der 30. November 2000. Unterlagen verschickt das Japanische Kulturinstitut, Universitätsstr. 98, 50674 Köln.
Regenerativ
Regenerative Energiequellen in Nordwestdeutschland in Theorie und Praxis: Unter diesem Thema steht das Programm für eine Gruppe von russischen Studierenden, die vom 9. bis 22. Oktober zu Gast bei Fachbereich 8 Physik (Prof. Dr. Falk Rieß) ist. Die russischen Gäste kommen aus einer geschlossenen Stadt im Ural nahe dem Atomkomplex Majak. Im letzten Jahr hatte eine Gruppe Oldenburger und Berliner PhysikstudentInnen eine Exkursion in die Region, die in unvorstellbarem Ausmaß radioaktiv und chemisch verseucht ist, unternommen. Kontakt: Julia Mimkes, AG Meeresphysik, Tel.: 0441/798-3524.
Bio-Mathematik
Die Mathematik spielt heute in den Biowissenschaften eine immer größere Rolle. Viele Vorhaben, z. B. in der Umweltforschung oder der Genetik, sind ohne deren Methoden und Algorithmen nicht möglich. Vor diesem Hintergrund startete der Diplomstudiengang Mathematik mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften. Die Voraussetzungen für die attraktive und in dieser Art in Deutschland neuartige Studienmöglichkeit sind in Oldenburg besonders günstig: Hier gibt es sowohl in der Mathematik als auch in den Biowissenschaften ein breitgefächertes Angebot in Lehre und Forschung. Ein Basiswissen in den Biowissenschaften erwirbt man in ausgewählten Vorlesungen und Praktika. Informationen unter www.uni-oldenburg.de/math.
Zentrumsgründung
Der Senat hat der Gründung eines Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) an der Universität Oldenburg zugestimmt. Bereits im Laufe des kommenden Wintersemesters soll die Wahl der Geschäftsführung erfolgen. Unter dem Dach des Zentrums soll die Frauen- und Geschlechterforschung fächerübergreifend ausgebaut werden.
Patentoffensive
Erfindungen im universitären Bereich sind ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts. Ohne patentrechtlichen Schutz ist eine Erfindung allerdings in der Regel wenig Wert, weder für den/die Erfinder/in selbst, noch für die Universität, an der die Erfindung gemacht wird, und auch nicht für Industrie- und Handwerksbetriebe, die die Erfindung nutzen könnten. Hier greift die Patentoffensive des Landes Niedersachsen, die die Universitäten in die Lage versetzt, Erfindungen mit Hilfe von Landesförderungen eigenständig anzumelden. An der Universität Oldenburg ist dafür die Arbeitsstelle DIALOG zuständig, die das Verfahren in Abstimmung mit dem Präsidium sowie in Kooperation mit der Innovationsgesellschaft der Universität Hannover mbH durchführt. Zu erwartende Rückflüsse sollen der Universität und den Instituten zugute kommen. Auskunft erteilen Martin Heinlein, Tel.: 798-5240, E-Mail: dialog@dialog.uni-oldenburg.de, sowie Nicole Neuvians, Tel.: 798-2860. Weitere Informationen unter www.dialog.uni-oldenburg.de