Hochschulzeitung UNI-INFO
Kontakt
Hochschulzeitung UNI-INFO
Kulturelles
- Wo gibt`s das noch?
Der Zeit den Spiegel vorhalten / Von Rainer Mennicken
- KIBUM: Kinder auf der Flucht
UNICEF übernimmt Schirmherrschaft der Sonderausstellung zur Kinderbuchmesse - Zwischen Orient und Okzident
- Meine Bildung - Meine Zukunft
- Ossietzky-Preis des Uni-Chores
- Erste Theaternacht für Studierende
Wo gibt`s das noch?
Der Zeit den Spiegel vorhalten / Von Rainer Mennicken
Alles
offen! lautet der Slogan, mit dem das Oldenburgische Staatstheater in
die Spielzeit startet. Das äußere Zeichen waren bis Semesterbeginn
die himmlischen Fenster des Großen Hauses. Es schien,
als blicke man durch die Fassade hindurch in das Blau des Nordens - wie
auf einem Bild von Magritte.
Ein neues Leitungsteam, neue künstlerische Mitarbeiter sind angetreten,
die ersten Premieren sind erfolgreich gelaufen, und es herrscht Aufbruchstimmung
auf den Bühnen, hinter den Kulissen und zum Teil auch schon in den
Zuschauerräumen. Die Theaterleute haben sich zum Ziel gesetzt, die
altehrwürdige Institution als zukunftsorientiertes kulturelles Hochleistungsunternehmen
zu positionieren. Eine Reihe von Neuerungen sind schon sichtbar geworden,
wecken Interesse und Aufmerksamkeit.
Nun
geht das Gerücht, Studierende (nicht nur in Oldenburg) seien schwer
fürsTheater zu begeistern, sobald es sich nicht in umfunktionierten
Straßenbahndepots, Kneipen, Discos oder Hinterhöfen abspielt.
Am Staatstheater wird an allen Rädern gedreht, um solchen Vorurteilen
zu begegnen. Tänzer und Dramaturgen informieren vor Ort an der Uni.
Ein neuer Jugendreferent, der als Leiter der UNIKUM-Bühne bestens
bekannte Matthias Grön, stiftet Verbindungen, wo er kann. Die schon
traditionelle Zusammenarbeit mit dem Fach Musik wird ergänzt durch
die verstärkte Kooperation mit der Germanistik. Im Sommersemester
wird ein Seminar speziell zum Thema Klassiker Heute laufen und damit das
Norddeutsche Theatertreffen begleiten, das im Juni nächsten Jahres
in Oldenburg stattfindet und Klassiker-Inszenie-rungen von über 20
norddeutschen Bühnen in die Stadt bringt. Die Veranstaltungspalette
des Staatstheaters wird erweitert. Mit der Eröffnung der neuen Studiobühne
Spielraum kann man ab sofort Theater hautnah erleben: Comedy, Experimente,
aktuelle Dramatik, literarische Fundstücke, musikalische Kostbarkeiten...
an Wochenenden auch zu später Stunde für Nachtschwärmer.
Die Premierenfeiern sind ab sofort öffentlich, bieten Gelegenheit
zur Begegnung mit den Künstlern und hier und da zum Tanz im Foyer.
In einer Langen Theaternacht für StudentInnen zeigen die Ensembles
in fünf verschiedenen Vorstellungen, was sie können, servieren
an der Cocktailbar, informieren über alles Wissenswerte und steigen
ein ins Partytreiben dieser auch als Erstsemesterfete fungierenden, für
das Staatstheater bisher eher unüblichen Sause... Der Dienstag wird
zum Studententag geladen: an diesem Abend zahlt jeder Studierende Woche
für Woche, ganz gleich ob in der ersten oder letzten Reihe, schlappe
12 Mark...
Das alles steht im Dienst der Überzeugung, dass heutige Theaterarbeit
sich öffnen muss für sich wandelnde Publikumsbedürfnisse
- auch im Hinblick auf studentisches Publikum. Theaterspielen heißt
der Zeit den Spiegel vorhalten, die Errungenschaften der Künste in
die Gegenwart, in die Zukunft transportieren und dabei mit Gespür
für das Mögliche erhellende Beispiele, Einsichten und (Gegen-)Bilder
zu unser aller Lebenslage anbieten. So kann die Bühne als Ort des
lebendigen Austauschs zwischen wachen, kulturell interessierten Menschen
ihren Platz behaupten. Am Oldenburgischen Staatstheater wird alles dafür
getan, gepflegte Langeweile zu vermeiden und inmitten der medial überfütterten
Spaßgesellschaft unmittelbare, reale Erfahrung zu vermitteln. Hier
erlebt man authentisch und gemeinsam mit anderen. Wo gibts das noch?
KIBUM: Kinder auf der Flucht
UNICEF übernimmt Schirmherrschaft der Sonderausstellung zur Kinderbuchmesse
Mit dem Thema Kinder auf der Flucht haben die
Verantwortlichen der Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur der
Universität kein leichtes Thema für die Sonderausstellung zur
Kibum 2001 ausgesucht. Seit Monaten schon sammeln die Mitarbeiter der
Forschungsstelle unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Thiele (Fachbereich
2 Kommunikation/Ästhetik) und der Universitätsbibliothek literarische
Werke über das Schicksal von Kindern auf der Flucht. Es ist gelungen,
die UNICEF als Partner und Schirmherrn zu gewinnen. Im Namen dieser weltweit
tätigen Organisation der Vereinten Nationen wird Hans Koschnik ein
Grußwort zur Ausstellungseröffnung am 4. November, 11.15 Uhr,
im Stadtmuseum halten. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt
Dr. Michael Fritsche (Institut für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen
(IBKM)), der für Konzeption und inhaltliche Gliederung verantwortlich
ist. Die musikalische Untermalung der Veranstaltung wird durch den türkischen
Volkssänger Dr. Latif Durlanik übernommen. Der Linguist ist
an der Bremer Universität tätig. Ferner werden Installationen
und Objekte von Sudierenden des Faches Kunst gezeigt.
Im
Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke der Kinder- und Jugendliteratur,
die sich mit den Bedingungen und Folgen von Flucht, Vertreibung und Migration
von Kindern in aller Welt auseinandersetzen. Mit dem Projekt will die
Forschungsstelle auf ein weltweites Problem hinweisen, das gerade Kinder
besonders hart trifft. Den Ausstellungsmachern geht es nicht allein um
Flucht als Folge von Krieg und Vertreibung, sondern auch um Flucht aus
wirtschaftlicher Not, vor unerträglichen Lebensbedingungen im Elternhaus
(Straßenkinder) und vor Gewalt.
Das Ausstellungsprojekt will anhand kinderliterarischer Texte die erzählerische
oder autobiografische Umsetzung darstellen und kritisch untersuchen. BesucherInnen
sollen darüber hinaus für das Thema sensibilisiert werden. Das
anonyme Bild der Flüchtlinge soll individuelle Gesichter erhalten,
damit der einzelne Mensch und sein Schicksal zum Vorschein kommen. Es
geht bei der Ausstellung auch darum, den Prozess der Verarbeitung menschlicher
Katastrophen bewusst zu machen. Um diese Ziele zu erreichen, werden neben
Büchern auch künstlerisch-mediale Inzenierungen und ein umfangreiches
Rahmenprogramm angeboten.
Zwischen Orient und Okzident
Am 4. November, 15.00 Uhr, Stadtmuseum, findet im Rahmen der Sonderausstellung
ein Konzert mit dem Titel Musik zwischen Orient und Okzident
statt. Das Orchester Transorient Orkestar, entstanden aus
einer mehrsemestrigen Veranstaltung im Fach Musik, versteht sich als eine
Gruppe musikalischer Entdeckungsreisender auf der Suche nach dem orient
imaginaire.
Meine Bildung - Meine Meinung
Mit dem Thema Zukunft und Lernen beschäftigt sich eine Ausstellung,
die vom 2. bis 29. November auf der Ebene 1 der Bibliothek gezeigt wird.
Meine Bildung. Meine Zukunft ist der Titel der Wanderausstellung,
ein Projekt des Verbandes der SChulbuchvorlage (VDS Bildungsmedien e.V.)
in Kooperation mit renommierten Industrieunternehmen. Vorgestellt werden
zukunftsweisende technologische Vorhaben und deren schulische Vermittlung
mit Hilfe moderner Lernmedien: sozusagen Brainstorming im Klassenzimmer
für die Welt von morgen. Zu sehen ist die Ausstellung während
der normalen Öffnungszeiten der Bibliothek.
Ossietzky-Preis des Uni-Chores
Zur Förderung von jungen KomponistInnen schreibt der Uni-Chor seinen sechsten Kompositionswettbewerb um den Carl-von-Osssietzky-Preis des Uni-Chor aus. Als Preisgelder stehen je 1000 Mark (Komposition aus der Hochschule) und einmal 500 Mark (Nachwuchskomposition) zur Verfügung. Bewerben können sich auch Nicht-Studierende. Die Werke von maximal 10 Minuten Dauer dürfen noch nicht aufgeführt worden sein. Einsendungen bis zum 31. Dezember 2001 an: Manfred Klinkebiel, Fachbereich 2, 26111 Oldenburg. Informationen unter: Tel.: 0441/85823, E-Mail: manfred.klinkebiel@uni-oldenburg.de.
Erste Theaternacht für Studierende
Zum ersten Mal veranstaltet das Staatstheater Oldenburg am 14. November in Kooperation mit dem AStA eine lange Theaternacht für StudentInnen. Zwischen 19.30 und 2.00 Uhr in der Früh bietet das Theater ein bunt gemischtes Programm mit Musik, Theater, Lesungen sowie einer Party, auf der Dramaturgen als DJs agieren. Das Foyer des Großen Hauses wird zum Dance-Floor, im Spielraum entsteht ein Night-Club, der große Theatersaal mutiert zum Kino. Das Programm, Großes Haus: 19.30 Le grand Macabre, Oper von György Ligeti, 22.30, Uni-Kino, Kleines Haus: 20.00, Meisterklasse, Stück von Terrence Mc Nally, 23.30 Lesung aus Tagebuch eines Verführers von Sören Kirkegaard, Speilraum: Frank & Stein vom Ken Campbell, 23.30 Nightclub, Foyer:ab 22.00 Uhr Party.