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Forschung und Lehre

Erde und Mehr

Die Uni im "Jahr der Geowissenschaften 2002"

Geowissenschaftliche Forschung ist spannend! Das ist die Botschaft zahlreicher Aktionen, die das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) zwischen April und November 2002 in die Tat umsetzen wird. Unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Brumsack und Dr. Thomas Klenke hat sich die studentische Praktikumsgruppe „Schaufenster Meeresforschung“ zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen in Oldenburg und Umgebung das Forschungsgebiet nahe zu bringen, das sie selber fasziniert. Als regionaler Beitrag zum offiziellen „Jahr der Geowissenschaften 2002“ - einem gemeinsamen Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft sowie der großen Forschungsorganisationen - bieten die Oldenburger StudentInnen des Studiengangs Marine Umweltwissenschaften Wissenschaft zum Anfassen

Richtig „handgreiflich“ wird es dabei vor allem in einigen Schulen Oldenburgs zugehen: Vom 1. bis 31. Mai sind die StudentInnen mit einem „rollenden Labor“ und einem Infomobil zum Thema Wattenmeer unterwegs, um die Meeresforschung in die Schulen zu tragen. Experimente und Anschauungsmaterial sollen die geologischen Bedingungen und Vorgänge im Ökosystem Wattenmeer spannend präsentieren. Inselbildung, Salzwiesen, Sedimente, Stoffkreisläufe und Phytoplankton sind nur einige Schlagworte, unter denen sich die SchülerInnen nach dem Aktionstag etwas vorstellen können.

Um das „Abenteuer Meeresforschung“ geht es auch bei der gleichnamigen Ausstellung, die allerdings auf schwankenden Planken stattfindet: Auf dem Geoschiff „Jenny“, das anlässlich des Jahres der Geowissenschaften in der gesamten Republik unterwegs ist. Das ICBM beteiligt sich daran als einziges universitäres Forschungsinstitut in Niedersachsen mit einem Modul zum Thema „Nordsee/Ostsee“. Vom 8. bis 10 Juni wird die „Jenny“ am Stau in Oldenburg Station machen. Neben zahlreichen Aktionen bietet die Praktikumsgruppe dann unter dem Motto „Meeresforschung zum Anfassen“ in einem Zelt Informationen über die Forschung des ICBM und die Oldenburger Forschungstaucher an. Wer „meer“ will, probiert die angebotenen Algen-

brötchen. An die interessierte Öffentlichkeit wendet sich auch eine Vortragsreihe von ProfessorInnen und MitarbeiterInnen des ICBM, die am 23. April im Landesmuseum „Natur und Mensch“ startet. In einem ersten Veranstaltungsblock bis Ende Mai wird es jeweils dienstags um 19.30 Uhr um die Besonderheiten einzelner Meere und Meeresgebiete gehen. In zwei weiteren Blöcken stehen die Methodik der Meeresforschung und neuen Forschungsergebnisse des ICBM auf dem Programm. Begleitet werden die Vorträge von einer Posterausstellung.

Programm und Termine der Oldenburger Aktivitäten (www.icbm.de/planeterde) und der bundesweiten Aktionen (www.planeterde.de) zum Jahr der Geowissenschaften stehen zum Abruf bereit. Mehr zum „Jenny“ Besuch auch unter www.geojahr2002.de.

"Erstklassiges Produkt"

Hohes Interesse an "Ökonomische Bildung"

Mit dem Projekt „Ökonomische Bildung online“ stelle die Universität Oldenburg erneut ihre bundesweit anerkannte Kompetenz im Bereich der Lehrerausbildung unter Beweis, erklärte am 26. Februar Wissenschaftsminister Thomas Oppermann bei der Präsentation des Projektes in Hannover. „Ökonomische Bildung online“ wird ab Herbst für niedersächsische LehrerInnen eine internetgestützte zweijährige Fortbildung sowie eine dreijährige Ausbildung als zusätzliches Fach anbieten. Der Initiator und wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Hans Kaminski, Direktor des Instituts für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg, erklärte, das Projekt sei die umfassendste Qualifizierungsmaßnahme in der Bundesrepublik.

Die Realisierung des Projekts wird mit 2,6 Millionen € von der Bertelsmannsstiftung, der Nixdorf-Stiftung, der Ludwig-Erhard-Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (zusammen 1,108 Millionen €), vom Wissenschaftsministerium (610.000 €) und vom Energieanbieter im Nordwestraum, der EWE AG (510.000 €), gefördert.

Die vorbildliche Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Stiftungen und schulischer Praxis eröffne der Universität neue Möglichkeiten auf dem boomenden Markt für Weiterbildungsangebote im Internet, erklärte Oppermann dazu. Schon heute ist sicher, dass sich Baden-Württemberg beteiligen will. Verträge mit anderen Bundesländern sind fest geplant - auch der „Export“ nach Polen und Russland.

Der Vorsitzende der Bertelsmannstiftung, Dr. Gunter Thielen, ist sich sicher, dass „wir inhaltlich ein erstklassiges Produkt abliefern und eine neue Qualität in der universitären Ausbildung und in der Lehrerausbildung begründen.“ Die Bertelsmannstiftung ist Träger des Gesamtprojektes.

Die EWE zeige mit ihrem Engagement unternehmerische Verantwortung, betonte EWE Vorstandschef Dr. Werner Brinker, und verwies dabei auf die von der EWE ebenfalls geförderte Oldenburger Initiative „Wirtschaft in Gymnasien“, in der die Idee für das Projekt geboren und gewachsen sei.

Knacken von Geheimcodes auf Programmier-Olympiade

Oldenburger zweitbestes Team aus Westeuropa

Daniel Jasper (links), Christian Ohler (Mitte) und Jens Zumbrägel (rechts)
freuen sich sichtlich über den festlichen Empfang beim Oldenburger
Informatikinstut OFFIS.

Bei der Endausscheidung zur studentischen Programmier-Weltmeisterschaft, die vom 20. bis 24. März in Honolulu, Hawaii, ausgetragen wurde, erreichte das Team Olden-Bug der Universität Oldenburg mit Daniel Jasper, Christian Ohler und Jens Zumbrägel einen hervorragenden 18. Platz und war damit das zweitbeste Team Westeuropas. Weltmeister wurde das Team Shanghai Jiao Tong University, China, vor dem Massachusetts Institute of Technology,USA.

Die dreiköpfigen Teams hatten innerhalb von fünf Stunden neun Programmieraufgaben zu lösen. Es ging um knifflige Fragen wie „Das Knacken von Geheimcodes“, „Die kostengünstigste Internet-Verbindung für eine neu entdeckte Inselgruppe“ und „Die Geschwindigkeitsoptimierung zur Energiereduzierung bei gleichzeitigem Erreichen vorgegebener Fährverbindungen in Norwegen“. OFFIS-Chef Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, der das Team zusammen mit dem Informatiker Dieter Boles bei der Programmier-Olympiade betreute, war beeindruckt: „Als ich die Aufgaben las, wusste ich nicht, wie sie in durchschnittlich etwa einer halben Stunde gelöst werden können.“ In der nach Veranstalterangaben härtesten Endrunde einer Programmier-WM scheiterten 16 der 64 Teams, sie lösten nicht eine Aufgabe. Das Oldenburger Team schaffte immerhin vier und auch die Erstplatzierten konnten lediglich sechs erfolgreich bearbeiten.

„Die Universität Oldenburg“, freute sich Appelrath, „kann mächtig stolz sein auf diese Mannschaft. Für den Fachbereich Informatik bedeutet dieser Erfolg auch eine Anerkennung der guten Ausbildung speziell in der praxisnahen Softwareentwicklung.“ In Honolulu trafen „die Besten der Besten“ aufeinander, wie der Chef-Organisator (Executive director) Bill Poucher (Baylor University) sagte. Für die 26. „ACM International Collegiate Programming Contest World Finals“ hatten sich 64 Teams aus Nordamerika (25), Asien und Europa (je 15) , aus Lateinamerika (5), aus Afrika und Süd-Pazifik (je 2) in regionalen Ausscheidungen aus über 3.000 Teams für die WM-Endrunde qualifiziert.

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Ein weiterer Schritt in die Zukunft

Erstes internetgestütztes Seminar im Arbeitsbereich Weiterbildung (We.b)

Auf dem Weg von der klassischen Präsenzlehre zum internetgestützten Studium ist der Arbeitsbereich Weiterbildung (we.b) des Fachbereichs Pädagogik im vergangenen Wintersemester einen weiteren Schritt gegangen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Anke Hanft fand erstmalig ein hochschul- und disziplinübergreifendes internetgestütztes Seminar in Kooperation mit dem personalwirtschaftlichen Institut der Universität Hamburg statt, an dem 60 Studierende aus den Wirtschaftswissenschaften und der Pädagogik teilnahmen.

Das Seminar war als kombiniertes Online- und Präsenzangebot organisiert. Nach der Vorbereitung anhand schriftlicher Studienmaterialien mit abschließendem Online-Test trafen sich die TeilnehmerInnen zu einem ersten Präsenzwochenende in Oldenburg und wurden in das Seminarthema „Wissensmanagement“ sowie in die Projektthemen eingeführt. In der anschließenden Onlinephase erfolgte die Bearbeitung der 10 Projektthemen in verschiedenen Arbeitsgruppen, unterstützt von Tutoren, WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen sowie von MitarbeiterInnen, die für den technischen Support zuständig waren. Der Austausch relevanter Informationen und die Diskussion der Projektgruppenarbeiten wurde über die webbasierte Lernplattform Hyperwave e-learning-Suite ermöglicht. Aufgabe der Arbeitsgruppen war es, ihre Arbeitsergebnisse in Abschlussberichten zusammen zu verfassen und für die Präsentation und Diskussion am abschließenden Präsenzwochenende aufzubereiten.

Die Evaluation des Seminars hat erbracht, dass bei allen noch bestehenden, insbesondere technischen Problemen diese neuen Lehr- und Lernformen von den Teilnehmenden als Ergänzung zu herkömmlichen Seminaren positiv bewertet werden. Vor allem die Möglichkeit, mit KommilitonInnen anderer Hochschulen und Fachdisziplinen zusammen zu arbeiten, aber auch die Chance, über die Nutzung der Internettechnologien Zugang zu sonst nur über die Literatur bekannten WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen zu erhalten, wurde geschätzt.

Im Vergleich zu klassischen Präsenzveranstaltungen hat sich der organisatorische und personelle Aufwand für dieses Seminar als größer erwiesen.

An die Studierenden stellte diese Seminarform ebenfalls höhere Anforderungen, da zum einen grundlegende Kenntnisse in der Anwendung der Internet-Standarddienste und zum anderen eine überdurchschnittliche Bereitschaft zur Mitarbeit in Projekten erwartet wurden. Insbesondere die Arbeit in den Projektgruppen erfährt eine andere Bedeutung, da die gesamte Kommunikation als auch der Datentransfer über die Lernplattform erfolgt.

Eine Besonderheit des Onlineseminars bestand unter anderem in der hochschulübergreifenden und interdisziplinären Zusammenarbeit. Hier erschwerten die unterschiedlichen formellen Leistungsanforderungen in den Wirtschaftswissenschaften und der Pädagogik die Kooperation. Die Teilnehmenden plädierten daher bei zukünftigen Kooperationen für einheitliche und transparente Rahmenbedingungen.

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Tauchende Gummibärchen

Projekt CHEMOL: Labor für Grundschüler in der Uni

Mit Spannung und Konzentration dabei: Oldenburger
GrundschülerInnen im
CHEMOL-Labor.

Wie können Gummibärchen unter Wasser tauchen, ohne nass zu werden? Was bringt eigentlich eine Kerze zum Brennen? Mit diesen Fragen können sich GrundschülerInnen experimentell in einem Labor der Universität Oldenburg beschäftigen, das eigens für sie eingerichtet wurde. Es heißt CHEMOL (zusammengesetzt aus „Chemie“ und „Oldenburg“) und soll Kinder spielerisch an die Chemie und naturwissenschaftliches Denken heranführen. Nach einer Erprobungsphase fand am 8. März die offizielle Eröffnung statt, zu der das Kultusministerium als „Geschenk“ eine halbe Lehramtsstelle versprach.

Die Initiatoren sind die ChemikerInnen Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Prof. Dr. Rüdiger Beckhaus und Prof. Dr. Walter Jansen. In einer Pilotphase wurden bereits 30 Grundschulklassen zum Experimentieren in die Universität eingeladen. „Wir erlebten, dass alle Kinder mit großer Spannung und Konzentration die Experimente absolvierten“, erklärte Beckhaus, der auch Dekan des Fachbereich Chemie ist. Die sehr guten Erfahrungen, die sie in diesen Wochen gesammelt hätten, seien in die konzeptionelle Gestaltung für das Experimentieren in dem neu eingerichteten Labor eingeflossen. Es gehe darum, den Kindern Einblick in die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge zu verschaffen. Das sei in diesem Alter leichter als zunächst erwartet. Ein Grund dafür sei auch, dass in einem chemischen Labor und nicht in einem „gewöhnlichen“ Klassenraum gearbeitet werde.

Die Experimente sind in vier Gruppen eingeteilt und orientieren sich an den Grundelementen der Antike: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Bei allen Versuchen, die in gut gestalteten Anleitungen mit Überschriften wie „Flaschenteufel und Spielkartenzauber“, „Der Ballon in der Flasche“ oder „Die Monster im Salzsee“ versehen sind, werden die Kinder in Zweier- und Dreiergruppen von erfahrenen MitarbeiterInnen betreut und erhalten weiße Kittel, Schutzbrillen und Namensschilder - genauso wie die Erwachsenen. Am Ende des zweistündigen Programms werden noch einige spektakuläre Versuche - wie die Brausepulver-Rakete oder die Wirkung von flüssiger Luft - vorgeführt. Beckhaus: „Allein die Tatsache, dass Luft auch flüssig sein kann, ist für die Kinder beeindruckend. Das Vertrauen, dass die Chemie viele Probleme zu lösen vermag, ist groß, und am Ende wird klar: Die kleinen Gäste wollen Chemiker werden!“

Wegen der überaus positiven Resonanz, die das Pilotprojekt bei BetreuerInnen und OrganisatorInnen in den Schulen und auch bei den Eltern fand, entschlossen sich die InitiatorInnen, CHEMOL in größerem Rahmen fortzusetzen. Mit finanzieller Unterstützung des Fonds der Chemischen Industrie, des Fachbereiches Chemie, der Universität Oldenburg und des Fördervereins ProChemOL e. V. wurde das Labor für die Arbeiten der Grundschulklassen eingerichtet. Um auch die nötige Betreuung sicher stellen zu können, werden unter Mitwirkung einer erfahrenen Grundschullehrerin Projektgruppen aus Lehramts- und PädagogikstudentInnen gebildet.

„Als wir mit CHEMOL begannen, waren die Ergebnisse der PISA-Studie noch nicht bekannt. Unser Projekt ist ein sehr guter Beitrag, die Akzeptanz von Naturwissenschaften in Deutschland zu festigen und für diese Fächer zu motivieren“, betonte Beckhaus. „Unsere Gesellschaft braucht ein hohes Interesse an den Naturwissenschaften und mehr Studierende.“
Das CHEMOL-Versuchsprogramm wird ständig erweitert und steht als farbige Broschüre LehrerInnen zur Verfügung. Anfragen können an die OrganisatorInnen des Projektes telefonisch (0441/798-3694) oder per E-Mail (chemol@uni-oldenburg.de) gerichtet werden. Weitere Informationen unter: www.chemol.uni-oldenburg.de/

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Schmetterlinge und Vögel mit Kompass und Kalender unterwegs

Von der VW-Stiftung geförderte Nachwuchsgruppe untersucht Langstreckennavigation

Wie finden Schmetterlinge ihren Weg in das Tausende Kilometer entfernte Winterquartier? Woher wissen junge Zugvögel, in welche Himmelsrichtung sie fliegen müssen - zu einem Ort, an dem sie nie zuvor waren? Die Langstreckennavigation von Tieren ist ein Phänomen, das die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert und auch heute noch viele Fragen offen lässt. Der 30-jährige dänische Biologe Dr. Henrik Mouritsen hat sich der Klärung dieser Fragen verschrieben und leitet die von der VolkswagenStiftung kürzlich an der Universität Oldenburg für fünf Jahre eingerichtete Forschernachwuchsgruppe „Animal navigation“. Das Gesamtvorhaben, das sich in mehrere Teilprojekte gliedert, wird mit 1,24 Millionen € gefördert.

Mouritsens Ziel ist es, durch vielschichtige und interdisziplinäre Forschungsansätze die Mechanismen der Langstreckennavigation von Vögeln und Schmetterlingen zu klären: mathematische Modelle, physikalische und quantenchemische Methoden, Computersimulationen, Verhaltensexperimente sowie histologische und neurobiologische Untersuchungen sollen dabei zum Einsatz kommen. Der in Nordamerika beheimatete Monarch-Schmetterling wird für Mouritsens Untersuchungen eine besondere Rolle spielen, denn sein jährlicher Wanderzyklus gehört zu den beeindruckendsten in der Tierwelt: Im Herbst legen die Tiere eine Strecke von rund 3.500 Kilometern zurück, um in bestimmten Bergregionen Mexikos zu überwintern. Im darauf folgenden Frühjahr führt sie ihr Weg weiter gen Norden nach Texas, wo sie sich fortpflanzen. Im Herbst wandert die inzwischen vierte Generation wieder in die mexikanischen Berge - dorthin, wo ihre Urur-Großeltern überwinterten. Bisher ist weder klar, woher die Tiere wissen, in welche Himmelsrichtung sie fliegen sollen, noch welche Hilfsmittel sie zur Orientierung benutzen. Verhaltensbiologische, psychophysikalische und genetische Untersuchungen in einem speziellen Flugsimulator sollen hier Klarheit bringen.

Dass der Wanderzyklus der Monarch-Schmetterlinge nicht immer reibungslos verläuft, zeigen jüngste Meldungen der mexikanischen Behörden, wonach bis zu 85 Prozent der Falterpopulation einer Frostperiode in den Bergwäldern zum Opfer gefallen ist. „Solche ‚natürlichen Katastrophen‘ kommen immer wieder vor und sind bei Massenpopulationen auch besonders auffällig. Den Fortbestand der Art gefährdet dies aber nicht“, so Mouritsen.

Die Kenntnisse über die Langstreckennavigation von kleinen, nachtwandernden Singvögeln sind vergleichsweise gut. Sie orientieren sich auf ihrem 5000 bis 10.000 Kilometer weiten Weg in ihr Winterquartier mit Hilfe eines Magnetkompasses und anhand der Gestirne. Zumindest die anfängliche Richtung und der Zeitplan der Wanderung werden vererbt. „Die Jungvögel sind im Gegensatz zu den erfahrenen Altvögeln nur mit einem Kompass und einem Kalender ausgestattet, nicht aber mit einer Karte“, erklärt Mouritsen. Neue Erkenntnisse darüber, wie die Vögel das Magnetfeld und die Himmelskörper wahrnehmen und zur Orientierung nutzen, verspricht sich der Wissenschaftler von der Aufzeichnung elektrophysiologischer Aktivitäten einzelner Gehirnzellen. Jene Hirnareale zu identifizieren, die an der Dekodierung der Sternrotation beteiligt sind, könne ein wichtiger Schritt sein.

Die vierköpfige Oldenburger Forschernachwuchsgruppe wird in einem weiteren Teilprojekt versuchen, mit Hilfe der Satellitentelemetrie die Navigationsmechanismen von Seevögeln, wie z. B. des Galapagos Albatross, aufzuklären. Die Vögel, die ausschließlich auf den Galapagosinseln brüten, unternehmen zur Nahrungssuche regelmäßige Flüge zu den Auftriebsgebieten vor der Küste Perus. Dabei legen sie rund 1.300 Kilometer zurück und orientieren sich über einem scheinbar völlig gleichförmigen Ozean. Auch hier versucht Mouritsen das „Wie“ zu klären.

Die Forschungsarbeiten der Nachwuchsgruppe, die auf drei verschiedenen Kontinenten durchgeführt werden, sind stark durch Kooperationen mit internationalen Forschungsgruppen und Institutionen geprägt. Eine enge Zusammenarbeit ist auch mit Prof. Dr. Franz Bairlein, Institut für Vogelforschung, Wilhelmshaven, und der Oldenburger neurobiologischen Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Reto Weiler geplant.

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Modellversuch zur Brustkrebs-Früherkennung

Reihenuntersuchung mit mobiler Röntgeneinheit

Das Informatik-Institut OFFIS führt ab Mai in einem Modellversuch Mammographie-Reihenuntersuchungen durch. Erstmalig wird diese Form der Früherkennung von Brustkrebs im ländlichen Raum getestet. Dazu werden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren in den ausgewählten Gebieten eingeladen, an der Röntgenuntersuchung teilzunehmen. Im Auftrag des Tumorzentrums Weser-Ems nimmt OFFIS neben den technischen und administrativen auch die wissenschaftlichen Aufgaben wahr. Für dieses Projekt wird zur Zeit eine mobile Röntgeneinheit gebaut, das sogenannte Mammomobil. Es handelt sich um das erste derartige Fahrzeug in Deutschland. Der Versuch wird unter Leitung des Oldenburger Informatikers Prof. Dr. Peter Jensch und in medizinischer Verantwortung von dem Wittmunder Radiologen Dr. med. Gerold Hecht durchgeführt.

Die Kosten des Vorhabens tragen die niedersächsischen Krankenkassen. Mit diesem und zwei bereits laufenden Modellprojekten in Bremen und Wiesbaden soll die bundesweite Einführung von Mammographie-Reihenuntersuchungen vorbereitet werden.

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KOMPASS mit neuen Inhalten

Mit neuen kommunikationsspezifischen Angeboten reagierten die OrganisatorInnen des KOMPASS-Projektes auf die starke Nachfrage. In Zusammenarbeit mit der Lernwerkstatt für multimediales Lehren wurde in das Konzept des Präsentationskurses auch eine Einführung in PowerPoint integriert. Die Kurse richten sich an Studierende im Hauptstudium und kosten bei Einzelbelegung 18 €. Das aktuelle Programm steht unter www.uni-oldenburg.de/zsb/kompass. Die Anmeldung sollten schriftlich beim Sekretariat der Zentralen Studienberatung A 3-115, Tel. 798-2473 eingereicht werden. Weitere Informationen: Yvette Völschow Tel. 798-3824.

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Voller Erfolg für EMILeA-stat"

Auf Einladung der Landesregierung Niedersachsen präsentierte sich das Projekt „EMILeA-stat“, bei dem die Universität Oldenburg federführend ist, Ende Januar in Hannover auf dem internationlen Kongress „Zukunft Lernen“ zum Thema E-Learning. Die umfassende multimediale Präsentation von „EMILeA-stat“ wertet der Projektleiter Prof. Dr. Udo Kamps (FB 6 Mathematik) als vollen Erfolg. Die Vorstellung neuer Formen des Lernens und Lehrens mit den aktuellen Herausforderungen der Qualifizierung sorgte für großes Interesse bei den Besuchern aus Politik, Bildung und Wirtschaft. Angebote bzw. Verabredungen mit Behörden, Bildungsträgern und Initiativen, so z. B. mit dem Aktionsprogramm n-21: Schulen in Niedersachsen online, sind die positiven Ergebnisse der Kongressteilnahme.

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Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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