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Personalien

Freund der Universität

Die Universität hat einen großen Freund und Begleiter ihrer jungen Geschichte verloren. Am 16. März starb der Publizist Prof. Dr. Christian Graf von Krockow im Alter von 74 Jahren in Hamburg. Der Universität Oldenburg war er in besonderer Weise verbunden. 1960 erhielt er einen Ruf als Politikwissenschaftler an die damalige Pädogischen Hochschule, von 1970 bis 1973 war er Mitglied der Gründunggausschusses der Universität Oldenburg und 1996 verlieh ihm der Fachbereich 3 Sozialwissenschaften die Ehrendoktorwürde.

Mit von Krockow verliert Deutschland einen großartigen Wissenschaftler und Autor, der sich wie nur wenige früh und weitsichtig um Frieden mit den osteuropäischen Ländern bemühte und Brücken der Verständigung baute. Obwohl er von dem Verlust der Ostgebiete persönlich betroffen war, setzte er sich bereits im Kalten Krieg für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze ein. Seine Bücher, meist populäre Abhandlungen über die Geschichte Preußens und oft auf den Bestsellerlisten geführt, gehören zu dem Besten, was zur “Selbstverständigung der Deutschen und der Verständigung zwischen Deutschen und Polen geschrieben wurde”, wie es der damalige Dekan des FB 3, Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, bei der Verleihung der Ehrenpromotion ausdrückte.

Christian Graf von Krockow wurde 1927 in Rumske (Pommern) geboren. Sein Studium in Göttingen und Durham schloß er mit der Promotion ab. Ein Jahr nach dem Oldenburger Ruf wurde er 1961 Professor in Göttingen, danach in Saarbrücken und Frankfurt.1969 ließ er sich als freier Publizist in Göttingen nieder. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören „Eine Warnung vor Preußen“ (1981), „Friedrich der Große“ (1984), „Eine Reise nach Pommern2 (1983). 1999 erschienen von ihm „Kaiser Wilhelm und seine Zeit” sowie „Churchill. Eine Biographie des 20. Jahrhundert“.

Horst E. Wittich †

Prof. Dr. Dr. h.c. Horst E. Wittig, emeritierter Erziehungswissenschaftler, ist am 22. Januar im Alter von 79 Jahren verstorben. Wittig studierte an den Universitäten Münster Hamburg und Frankfurt u. a. Erziehungswissenschaft und Japanologie. 1964 wurde er an die damalige Pädagogische Hochschule Oldenburg (PH) berufen und baute die Forschungsstelle für Auslandsschulwesen auf. In den 70er Jahren war er mehrere Jahre Gastprofessor in Japan. Diese Kontakte pflegte er und wurde als Initiator vieler wissenschaftlicher und kultureller Kontakte mit dem fernöstlichen Land auch in einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Für diese Verständigungsarbeit wurde mehrfach in Japan und Deutschland ausgezeichnet – u.a. mit dem Niedersächsischen Verdienstkreuz. Nach seiner Emeritierung und dem Mauerfall lehrte er Anfang der 90er Jahre als Honorarprofessor an der PH Magdeburg und der Universität Halle.

Emeritierung von Rudolf zur Lippe

Prof. Dr. Rudolf zur Lippe, Philosoph an der Universität Oldenburg, ist zum 1. April in den Ruhestand getreten. Zur Lippe war sowohl Weggefährte von Horkheimer und Adorno als auch Schüler des Meditiationslehrers Karlfried Graf Dürckheim. Die Bewegung in Gegensätzen war und ist Kennzeichen seines Lebensweges. Nach dem Studium der Nationalökonomie in Bonn und Göttingen, der mittleren und neueren Geschichte in Heidelberg und Paris promovierte er 1965 mit einer Dissertation über die französische Deutschlandpolitik gegenüber der Weimarer Republik. Nach freiberuflichen Jahren u.a. als Übersetzer, Lektor und Bühnenarbeiter nahm er 1969 die Arbeit an einer Habilitation bei Adorno in Frankfurt auf, die er 1973 mit der venia legendi für Sozialphilosophie und Ästhetik abschloss. Nach Erscheinen seiner zweibändigen Habilitationsschrift "Naturbeherrschung am Menschen" wurde er 1974 auf einen Lehrstuhl für Ästhetik an der Universität Oldenburg berufen.

Rudolf zur Lippe hat stets "gegen die Zerstörungen des Lebens im Namen der Realität" und für ein "Sinnenbewusstsein" geworben, das zu einer gelasseneren und offeneren Denkungsart und Lebenspraxis ermutigt. Da Lektüre und universitäres Studium allein diesen Anspruch kaum einlösen können, rief er 1990 die "Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit" ins Leben, die Wissenschaftler und Denker aus aller Welt zu interdisziplinären und interkulturellen Gesprächen in Oldenburg und seinem Wohnort Hude zusammen gebracht haben, um gemeinsam über Lösungen für Probleme unserer Epoche nachzudenken.

Am Mittwoch, 24. April 2002, wird Rudolf zur Lippe um 16 Uhr im Bibliothekssaal seine Abschiedsvorlesung über "Schöne neue Gewalt" halten.

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Personalien kurz notiert

Prof. Dr. Friedrich W. Busch, Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher am Institut für Erziehungswissenschaft 1, hat im lettischen Riga eine Sitzung der im Aufbau befindlichen "European Graduate School in Teaching and Teacher Education" geleitet und konzeptionelle Überlegungen zu einem Baustein "Europäische Bildungspolitik und Vergleichende Erziehungswissenschaft" vorgelegt. Die "Graduate School" will die Ausbildung der Lehrerausbildner auf ein wissenschaftliches Niveau heben und in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft vergleichbar machen.

Ina Grieb, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) und die letzten sechs Jahre Vizepräsidentin der Universität, ist in eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) als Expertin für wissenschaftliche Weiterbildung berufen worden. Die Arbeitsgruppe will Empfehlungen zur Zusammenarbeit im Rahmen von Weiterbildung zwischen Hochschulen und Wirtschaft erarbeiten.

Dr. Bernd Heins, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, verwaltet weiterhin die Professorenstelle für Umweltpolitik mit dem Schwerpunkt Politik der Nachhaltigkeit am FB 3 Sozialwissenschaften. Heins war u.a. wissenschaftlicher Assistent beim Hauptvorstand der IG Chemie und ist Leiter der Abteilung Umweltschutz bei der IG Bergbau, Chemie, Energie. An der Oldenburger Universität hat er einen Lehrauftrag und ist Mitgründer des Interdisziplinären Zentrums für Soziale Nachhaltigkeit (IFSN) an der Univeristät.

Volker Ide, Oldenburger TV-Wissenschaftsjournalist und Absolvent der Universität, ist für seinen von der ARD ausgestrahlten Fernsehbeitrag "Stammzellen - neue Wunderwaffe der Medizin" auf dem Filmfestival "Fondazione Medikinale International Parma" mit dem "Prix Leonardo 2001" in Silber ausgezeichnet worden. Bei dem "Fondazione Medikinale" handelt es sich um das bedeutendste Festival für Wissenschaftssendungen in Europa. Ides Beitrag wurde in der Sendereihe "Globus" ausgestrahlt. Ide, der in Oldenburg Biologie studierte und regelmäßig für das Universitätsmagazin CampusRadio arbeitete, ist seit mehreren Jahren erfolgreich als Wissenschaftsjournalist im TV-Bereich des NDR tätig. Er arbeitet überwiegend für die Redaktionen "Visite", "Prisma", "Globus" und "DAS".

Prof. Dr. Ulrich Knauer, Mathematiker am FB 6, hielt sich mehrere Wochen in Thailand auf und unterstützte dort Universitäten beim Aufbau einer Forschergruppe in der Graphentheorie. Graphentheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik, das Anwendungen in vielen Bereichen findet, insbesondere bei der Chipherstellung oder bei der Strukturherstellung von Rechnernetzen in der Informatik. Knauer besuchte auf seiner Rundreise mehrere Universitäten in Thailand.

Dietram Koehler, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg, ist nach 28-jährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet worden. Er war seit der Gründung des Studentenwerks 1974 in leitender Position tätig.

Ulla Levens, Lehrbeauftragte im Fach Musik, FB 2, veranstaltet vom 22. bis 25. April 2002 an der Gheorghe Dima Music Academy in Cluj-Napoca (Rumänien) einen Worksphop mit dem Titel "Playing Music as Crossover of Interpretation and Improvisation" im Rahmen des EU-Sokrates Programmes. Maximal 12 Studierende können an dem Workshop teilnehmen. Den Abschluss bildet ein Konzert in der Academy. Alle Beteiligten erhoffen sich durch den Workshop eine Stärkung der erst 2001 geschlossenen Kooperation, in der west- und osteuropäischen Musiktraditionen in Anknüpfung an historische Berührungspunkte einander begegnen werden.

Dr. Gerd Liebezeit, Privatdozent am FB 9 Chemie und am Forschungszentrum Terramare, ist die Befugnis verliehen worden, den Titel "Außerplanmäßiger Professor" zu führen.

Prof. Dr. Karl-Heinz Naßmacher, Politologe am Institut für Politikwissenschaft 1, ist als Sachverständiger vom Innenausschuss des Deutschen Bundestages zur Änderung des Parteiengesetzes gehört worden. Naßmacher, der 1975 an die Oldenburger Universität berufen wurde, ist Spezialist für Probleme bei der Parteienfinanzierung in den westlichen Demokratien.

Prof. Dr. Joachim Peinke, Experimentalphysiker, ist zum Dekan des FB 8 Physik gewählt worden. Peinke, 1998 an die Oldenburger Universität berufen, studierte Physik in Tübingen, wo er auch promovierte und sich habilitierte. Anschließend arbeitete er mit einem Forschungsstipendium der DFG am CNRS-Institut für Tieftemperaturphysik in Grenoble (Frankreich). 1993 war er Heisenberg-Stipendiat der DFG. Bevor er nach Oldenburg kam, forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Physikalischen Institut der Universität Bayreuth. Er löst die Dekanin Prof. Dr. Jutta Kunz-Drolshagen ab.

Prof. Dr. Thorsten Raabe, Hochschullehrer für Absatz und Marketing am FB 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, wurde zum neuen geschäftsführenden Leiter des Instituts für Betriebswirtschaftslehre I gewählt. Er studierte Ökonomie an der Universität Hannover, wo er auch promovierte und als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Bevor Raabe 1995 nach Oldenburg kam, vertrat er eine Professur an der Fachhochschule Hannover. Raabe löst Prof. Dr. Uwe Schneidewind ab.

Prof. Dr. Kristina Reiss, Mathematikerin am FB 6, hat den Ruf auf eine Professur für Didaktik der Mathematik an die Universität Augsburg erhalten.

Prof. Dr. Ulrich Ruschig wurde zum geschäftsführenden Leiter des Instituts für Philosophie gewählt. Ruschig, der Prof. Dr. Rudolf zur Lippe ablöst, studierte in Frankfurt und Heidelberg Chemie und Philosophie. In Heidelberg wurde er mit einer biochemischen Dissertation promoviert, an der Universität Hannover habilitierte er sich im Fachgebiet Philosophie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Grundlagen der Naturwissenschaften, Kant und der Deutsche Idealismus sowie Praktische Philosophie.

Dr. Ulrich Scheele, Privatdozent für Umwelt- und Ressourcenökonomik am Institut für Volkswirtschaftslehre I, ist die Befugnis verliehen worden, den Titel "Außerplanmäßiger Professor" zu führen.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Betriebswissenschaftler für Produktion und Umwelt, ist zum neuen Dekan des FB 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gewählt worden. Schneidewind, der seit 1997 in Oldenburg lehrt und forscht, studierte Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Köln und HEP/Paris und arbeitete zunächst als Unternehmensberater im Bereich Umweltmanagement in der Wirtschaft. Von 1992 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Wirtschaft und Ökonomie der Universität St. Gallen, wo er auch promovierte und sich habilitierte. Schneidewind, der bis zu seiner Dekanwahl geschäftsführender Leiter des Instituts für Betriebswirtschaftslehre I war, löst Prof. Dr. Jürgen Taeger im Dekanat ab

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