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Forschung und Lehre
- Neue Strategien auf neuem Strommarkt
Nachwuchsgruppe SPEED will Empfehlungen erarbeiten - Wie Stare, Rennmäuse und Menschen hören
Lehrstuhl für "Zoophysiologie und Verhalten" mit neuen Schwerpunkten und interdisziplinärem Forschungsansatz
- 100 Millionen Watt in 10 Milliardstel Sekunden
Neuer Laser für dreidimensionale Turbulenzmessung - Arbeitsmarkt und Asyl: ständige Unterforderung
IBKM untersucht Situation höher qualifizierter Flüchtlinge - Bremer und Oldenburger Theologen kooperieren
Lehrangebot wird zusammengeführt und damit erweitert - Bio-Studium und dann?
Studentische Initiative bietet Orientungshilfe - Akademischer Arbeitsmarkt (I): Geist und Geld
High Potentials geisteswissenschaftlicher Magister - IBM-Praktika
- Humboldt-Stiftung
- Erfolgsstory
Neue Strategien auf neuem Strommarkt
Nachwuchsgruppe SPEED will Empfehlungen erarbeiten
Über die potenziellen Auswirkungen der Liberalisierung des Strommarktes
in Europa wird die Forscher-nachwuchsgruppe SPEED (Scientific Pool of
Environmental Economic Dis-ciplines) am Fachbereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
forschen. Unter Leitung der Umwelt- und Ressourcenökonomin Dr. Claudia
Kemfert sollen in dem auf drei Jahre angelegten Projekt EMELIE (Electricity
market liberalisation in Europe) auch Empfehlungen für die Strategie
von Unternehmen, die auf dem Markt tätig sind, erarbeitet werden.
Das Projekt wird mit 750.000 E von der Europäischen Union gefördert.
Seit Einführung des freien Wettbewerbs auf den europäischen
Energiemärkten und der Änderung des Gesetzes über die Elektrizitäts-
und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) im Jahr 1998 stehen
auch die deutschen Elektrizitätsversorgungsunternehmen vor der Herausforderung,
sich gegen nationale und internationale Konkurrenz behaupten zu müssen.
Die Reform der energierechtlichen Rahmenbedingungen bringt einschneidende
Änderungen der Marktstrukturen und neue Herausforderungen an unternehmerischem
Handeln mit sich.
Im Rahmen von EMELIE wird ein spieltheoretisches Modell entwickelt, mit
dem marktstrategisches Verhalten simuliert wird. Ziel ist es, ein so genanntes
decision support tool zu entwickeln, das europäischen Energieerzeugungsunternehmen
strategische Handlungsentscheidungen erleichtern soll. Der Gefahr der
Ausnutzung vorhandener Marktmacht bei Transport, Vertrieb und Erzeugung
von Strom gilt dabei das besondere Augenmerk der ForscherInnen. Projektpartner
sind u.a. die Universität Hamburg, die Freie Universität Amsterdam,
die Stockholm School of Economics sowie belgische, schwedische, österreichische
und deutsche Energieerzeugungsunternehmen. Die Forschernachwuchsgruppe
SPEED, die vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert
wird, beschäftigt sich seit zwei Jahren mit den volkswirtschaftlichen
Auswirkungen von Umwelt- und Energiepolitik.
Weitere Informationen: www.uni-oldenburg.de/~kemfert/Deutsch/Projekte/EMELIE.htm
Wie Stare, Rennmäuse und Menschen hören
Lehrstuhl für "Zoophysiologie und Verhalten" mit neuen Schwerpunkten und interdisziplinärem Forschungsansatz
Seit dem Wintersemester existiert mit der Berufung von Prof. Dr. Georg
Klump von der Technischen Universität München auf den Lehrstuhl
für Zoophysiologie und Verhalten am Fachbereich 7 Biologie,
Geo- und Umweltwissenschaften ein erweitertes Lehrangebot in der Biologie.
Die Berufung bedeutet eine neue Akzentsetzung in der Oldenburger Forschungslandschaft.
Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe von Klump lässt sich unter dem
Gesamtthema Von den Mechanismen der Wahrnehmung zu ökologischen
und evolutionären Konsequenzen zusammenfassen. Dabei geht es
sowohl um sinnesphysiologische als auch um verhaltensökologische
Studien.
Die sinnesphysiologischen Untersuchungen greifen Fragen auf, die für
das Verständnis der Hörverarbeitung bei Wirbeltieren allgemein
und auch für das Verständnis der Funktion des Gehörs des
Menschen große Bedeutung haben. Der Forschungsansatz integriert
Ergebnisse aus ganz verschiedenen Ebenen der Analyse. So werden z.B. Reaktionen
einzelner Nervenzellen oder Zellgruppen in Hörkernen des Gehirns
untersucht und mit der im Verhaltensexperiment bestimmten Leistung des
gesamten Hörsystems verglichen. Ziel der Untersuchungen ist es, zu
verstehen, wie das Hörsystem aus dem Gemisch von Schallereignissen
einzelne interessante Signale herausfiltert. Diese Aufgabe, bei der das
Gehirn Hörobjekte identifiziert, bezeichnet man als auditorische
Szenenanalyse. Die Mechanismen der Szenenanalyse, die bei so verschiedenen
Wirbeltieren wie Staren und Rennmäusen zu ähnlichen Leistungen
führen wie beim Menschen, sind weitgehend unbekannt und werden im
Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten
interdisziplinären Forschergruppe untersucht. In dieser Forschergruppe,
deren Sprecher Klump ist, arbeiten Zoologen mehrerer Universitäten
und der Max-Planck-Gesellschaft mit Theoretischen Physikern und Elektrotechnikern
eng zusammen.
Darüber hinaus ist Klumps Arbeitsgruppe am Sonderforschungsbereich
Neurokognition und am internationalen Graduiertenkolleg Neurosensorik
beteiligt. In der Hörforschung gibt es eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten
zur AG Medizinische Physik von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier und zum
Hörzentrum Oldenburg. So geht eine Doktorandin der Arbeitsgruppe
der Frage nach, wie man die Wahrnehmung von Patienten mit Cochlea-Implantaten
verbessern kann. Relevanz haben die Arbeiten der Gruppe aber auch für
Fragen des Umweltschutzes. So können die Forschungsergebnisse zur
Auswirkung von Lärm auf die Kommunikation von Tieren als Grundlage
für die Entwicklung von Kriterien zur Bewertung von Eingriffen in
die Natur dienen.
Der zweite intensiv bearbeitete Themenbereich gehört zur Verhaltensökologie,
einem modernen Zweig der Ethologie. Unter Verwendung molekularer genetischer
Methoden wie dem DNA-Fingerabdruck wird die Evolution von Fortpflanzungsstrategien
afrikanischer Webervögel untersucht. Auch diese Studien werden durch
die DFG finanziert. (Weitere Informationen unter www.uni-oldenburg.de/zoophysiologie/.
100 Millionen Watt in 10 Milliardstel Sekunden
Neuer Laser für dreidimensionale Turbulenzmessung
Gemeinsame Abnahme des neuen Lasergerätes: Sven Herrmann
(von links) und Carsten Poppen (AG Angewandte Optik), Gisela Bruns
(GBI-Beschaffungsstelle), Hartmut Ebbrecht, Techniker von Spectra
Physics. |
Blitze von nur 10 Milliardstel Sekunde Dauer, aber von mehr als 100 Millionen
Watt Leistung liefert ein weltweit einmaliges Lasersystem, mit dem die
Arbeitsgruppe Angewandte Optik (Fachbereich 8 Physik) experimentiert und
das von Bund und Land mit fast 400.000 E finanziert wurde. Die grünen
Lichtblitze entstehen aus ursprünglich unsichtbarem infraroten Licht
und folgen so schnell aufeinander, dass das Auge die Unterbrechungen kaum
wahrnimmt.
Der Laser wird zur Vermessung von Strömungsfeldern gebraucht, wofür
die Physiker unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Hinsch ein neuartiges Verfahren
entwickelt haben. Sie widmen sich der Erforschung turbulenter Strömungen
- einem Phänomen, das sowohl die Wettervorhersage als auch den Treibstoffverbrauch
im Flugzeug entscheidend beeinflusst. Da derartige Strömungen vom
Zufall beeinflusst werden, ist kein Versuch wie der andere. Eine komplizierte
Strömung muss deshalb im gesamten Messfeld in einem einzigen Augenblick
erfasst werden. So wie aufsteigende Schornsteinluft erst durch Rauch sichtbar
wird, werden auch im Experiment der Luft kleine Streuteilchen zugegeben,
deren Geschwindigkeit sich bestimmen lässt, indem sie aus dem Laser
zweimal sehr kurz hintereinander angeblitzt und fotografiert werden.
Soll ein tiefes Volumen auf diese Art vermessen werden, bildet die große
Menge an erforderlichen Streuteilchen schon bald einen dichten Nebel,
der alle Einzelheiten verschleiert. Die Oldenburger Forscher lösen
dieses Problem mit einer eigens entwickelten Variante der Holografie.
Dabei gibt es keine Tiefenbeschränkung, auch wenn das gesamte Teilchenfeld
mit jedem Laserblitz aufgenommen wird. Bei der Auswertung kann man aber
ungestört durch den Vordergrundnebel hindurchsehen und Schicht für
Schicht aus dem Strömungsfeld analysieren.
Bisher wurde dieses Verfahren mit roten Blitzen eines 20 Jahre alten Rubinlasers
betrieben. Beim Rubin mussten wir fast eine Minute auf den nächsten
Doppelblitz warten, sagt Sven Herrmann, Doktorand in der Arbeitsgruppe,
das neue schnelle Lasersystem verspricht erweiterte Anwendungen
unserer Technik. Eine erste praktische Anwendung wird im Rahmen
des europäischen Verbundprojektes EUROPIV2 an einem Windkanal beim
Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt in Göttingen geplant,
wo die Bedingungen weitaus schwieriger sind als im Labor. Deshalb aber
sind die Messungen für die praktische Verwertung in der Industrie
von größerer Bedeutung.
Arbeitsmarkt und Asyl: ständige Unterforderung
IBKM untersucht Situation höher qualifizierter Flüchtlinge
Mit den Möglichkeiten der sozialen und beruflichen Integration von
höher qualifizierten Flüchtlingen in Niedersachsen beschäftigt
sich ein Forschungsprojekt des Instituts für Bildung und Kommunikation
in Migrationsprozessen (IBKM) unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Meinhardt.
Das in der Bundesrepublik einmalige Projekt wird zu 50 Prozent aus Mitteln
des Europäischen Flüchtlingsfonds gefördert.
Das Forschungsvorhaben ist die Fortsetzung einer Reihe von Projekten in
den vergangenen zehn Jahren. Das IBKM koordinierte von 1992 bis 2000 das
Landesprogramm Dezentrale Flüchtlingssozialarbeit in Niedersachsen.
Außerdem wurden in Kooperation mit dem Zentrum für wissenschaftliche
Weiterbildung (ZWW) seit 1995 die aus der EU-Gemeinschaftsinitiative EMPLOYMENT
geförderten Landesprojekte zur beruflichen Qualifizierung und sozialen
Integration von Flüchtlingen und anderen MigrantInnen wissenschaftlich
begleitet. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für
Frauen, Arbeit und Soziales entwickelte das IBKM ein Konzept zur Kooperativen
Migrationsarbeit. Zielgruppen des neuen Projektes sind insbesondere
höher qualifizierte Asylberechtigte nach Artikel 16a des Grundgesetzes
(Politisch Verfolgte genießen Asylrecht) sowie jüdische
Kontingentflüchtlinge aus den Gebieten der ehemaligen UdSSR. Bislang
gab es für diesen Personenkreis keine besonderen Angebote. Ständige
Unterforderung und damit Dequalifizierung sind die Folge. Angestrebt werden
soll deshalb der Erhalt und Ausbau dieser Humanressourcen. Gerade bei
der besonderen Lebenssituation (Flucht, Traumatisierung, Entwurzelung,
Orientierung und Anpassung an ein neues Umfeld) stellt qualifizierte Aus-
und Weiterbildung sowie Beschäftigung einen wichtigen Stabilisierungsfaktor
zur Stärkung des Selbstwertgefühls sowie von Eigenständigkeit
und Partizipation dar.
Vor diesem Hintergrund soll mit einer Fragebogenaktion exemplarisch der
Grad der sozialen und wirtschaftlichen Integration der Zielgruppe ermittelt
werden. Erste Ergebnisse werden zu Beginn der zweiten Jahreshälfte
erwartet. Die geplante Studie hat neben der Erhebung empirischer Daten
zum Ziel, strukturelle Veränderungen herbeizuführen, in dem
neue Ansätze und Handlungsoptionen zur Verbesserung der Situation
der Flüchtlinge mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis in Niedersachsen
entwickelt werden.
Kontakt: Anwar Hadeed, Universität Oldenburg, Institut für Bildung
und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM), Postfach 2503, 26111
Oldenburg, E-Mail: anwar.hadeed@uni-oldenburg.de,
Tel. 0441/798-4289, Fax: 0441/798-2239.
Bremer und Oldenburger Theologen kooperieren
Lehrangebot wird zusammengeführt und damit erweitert
Mit einem Kooperationsvertrag haben das Institut für Ev. Theologie
und Religionspädagogik der Universität Oldenburg und der Studiengang
Religionswissenschaften/Religionspädagogik der Universität Bremen
ihre zukünftige Zusammenarbeit besiegelt. Ziel ist es, an beiden
Standorten das Lehrangebot zu erweitern und den Studierenden zu ermöglichen,
in bestimmten Arbeitsgebieten prüfungsrelevante Leistungen an der
Partneruniversität zu erbringen. Die Universität Oldenburg zeichnet
sich dabei für die Arbeitsgebiete Bibelwissenschaft sowie Systemische
Theologie/Kirchengeschichte verantwortlich, während in Bremen die
Religionswissenschaft und die Erwachsenenbildung im Bereich Religionspädagogik
angesiedelt sind. Die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte
wird ebenfalls diskutiert. Mit der Vereinbarung der ReligionswissenschaftlerInnen
gewinnt der im Jahr 2000 geschlossene Kooperationsvertrag zwischen den
Universitäten Oldenburg und Bremen weiter an Profil.
Bio-Studium und dann?
Studentische Initiative bietet Orientierungshilfe
Orientierung in der Biologie - Studium, Forschung und Beruf ist der
Titel einer Ringvorlesung, die künftig in zweijährigem Rhythmus
stattfinden und Biologie-StudentInnen aller Semester Orientierungshilfen
bei der Planung des Studiums und des Berufseinstiegs geben soll. Die Veranstaltung
wurde von den beiden StudentInnen Yvonne Eisele und Michael Schriewer ins
Leben gerufen und fand im vergangenen Wintersemester zum ersten Mal statt
- mit äußerst positiver Resonanz. Vorträge von Lehrenden des Fachbereichs sorgten für einen Überblick über die an der Universität angesiedelten Arbeitsgruppen und ihre aktuellen Forschungsarbeiten. Informationen über den beruflichen Werdegang der ReferentInnen und die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Forschung, ethische Fragen und Tipps zum Studium ergänzten das Programm. Auf der Abschlussveranstaltung informierten Berater vom Hochschulteam des Arbeitsamtes Oldenburg und der Präsident des Verbandes Deutscher Biologen e.V., Prof. Dr. Hans-Jörg Jacobsen, über den Arbeitsmarkt für Biologen und gaben Tipps für die Karriereplanung.
Die Evaluation der Ringvorlesung ergab, dass sich mehr als die Hälfte der Studierenden - unabhängig vom Semester - in punkto beruflicher Orientierung nicht ausreichend informiert fühlt. Das Hochschulteam des Arbeitsamtes reagierte umgehend und plant für das kommende Wintersemester regelmäßige Beratungszeiten speziell für Studierende der Naturwissenschaften. Zusätzlich sollen Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung und Weiterbildung angeboten werden. Die Fachschaft Biologie wird außerdem eine Praktikumbörse im Internet aufbauen. Mehr Informationen unter michael.schriewer@mail.uni-oldenburg.de.
Akademischer Arbietsmarkt (I)
Geist und Geld
High Potentials geisteswissenschaftlicher Magister
Magister der Geistenswissenschaften haben es nicht eben leicht: nur
alle Jubeljahre mal eine Stellenanzeige, in der explizit nach einem der
ihren gefahndet wird; dafür viele wohlmeinende Ratschläge à
la: Konntest Du nicht was Ordentliches studieren, was mit Zukunft?
Zum Beispiel Kernphysik, Mikrobiologie, Rechnungswesen und Controlling
- da weiß man, was man hat. Aber Geisteswissenschaften? Und dann
noch Magister! Das ist doch nur die Vorbereitung auf einen Platz in der
Arbeitslosenstatistik, oder? - Weit gefehlt. An ein paar dürren Zahlen
festgemacht: Ende 2001 waren in Oldenburg 58 Magister arbeitslos gemeldet,
darunter aus den harten sprachwissenschaftlichen Fächern
15. Zum Vergleich: 70 arbeitslose Maschinenbauingenieure, 98 Diplomkaufleute.
Bundesweit das gleiche Bild. Also alles andere als problematisch, der
Magisterabschluss. Gründe dafür gibts genug: Viele, vor
allem große, international tätige Firmen, suchen ihren akademischen
Nachwuchs weltweit und wissen, dass der Magisterabschluss nichts Exotisches
ist. Und warum soll ein in den USA erworbener Abschluss mehr wert sein
als der aus heimischer Produktion? Will sagen: der Abschluss ist bekannt,
akzeptiert, normal geworden. Zudem werden heute u.a. die so genannten
High Potentials gesucht, und spätestens da sollte man
aufmerken. Also nicht primär BWLer, Juristen (oder was auch immer)
sind verlangt, sondern, unabhängig vom Studienfach, ungewöhnlich
Leistungswillige und -fähige (= high). Und die sollen
auch nicht sofort fachlich überzeugen, problemlos integriert werden
in bestehende Organisationen und Aufgaben, sondern langfristig aufgebaut
werden (= Potentials). Wen wunderts, dass da Magister ebenso dazugehören
wie andere? Geisteswissenschaftliche Magisterabsolventen als Konzernlenker
von morgen also - ein absurder Gedanke? Wir gewöhnen uns besser schon
mal daran. Denn wissen Sie, was z.B. Carly Fiorina, die Chefin von Hewlett-Packard
(nicht gerade ein Handwerksbetrieb), studiert hat? Raten Sie mal! - Treffer!!
(Und wie das geht, dass man als Magister in einem Unternehmen Karriere
macht, davon beim nächsten Mal mehr.)
Karl-Heinz Finger, Berater im Hochschulteam des Arbeitsamtes Oldenburg
IBM-Praktika
Durch die Vermittlung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath können
erstmalig Oldenburger Informatik-Studierende bei IBM Deutschland Praktika
absolvieren. Es handelt sich um die drei Studenten Jens Happe, Eike-Michael
Meyer und Christoph Jechlitschek, die im IBM-Entwicklungslabor in Böblingen
Praxisluft schnuppern dürfen.
Humboldt-Stiftung
Acht StipendiatInnen der Alexander von Humboldt-Stiftung sind derzeit
an der Universität Oldenburg bzw. werden hier in absehbarer Zeit
ihre Arbeit aufnehmen. Sie forschen in den Bereichen Physik, Biologie,
Chemie, Mathematik und kommen aus Finnland, Polen, USA, Frankreich, Russland,
Dänemark, Australien und Japan.
Erfolgsstory
Zehn Jahre kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis - hinter dieser nüchternen
Aussage steckt ein kompaktes Stück Hochschulgeschichte der Universität,
in deren Verlauf feministische Forschung und Frauen- und Geschlechterstudien
sich sowohl als Forschungsfeld wie als Lehrangebot etabliert haben. Zum
Wintersemester 1997/98 sorgte Oldenburg - zeitgleich mit der Humboldt-Universität
Berlin - für eine Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung
in Deutschland: Sie schuf einen eigenständigen Magister- und Promotionsstudiengang.
Im Jahr 2001 folgte die Gründung des ersten Zentrums für Interdisziplinäre
Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen. Die Sprecherin des
Zentrums, Prof. Dr. Heike Fleßner, freut sich über die gelungene
Jubiläumsausgabe des Kommentierten, die noch einmal die
vergangenen zehn Jahre Revue passieren lässt.
Eine
positive Entwicklung des Forschungsfeldes zeigen auch die aktuellen Zahlen:
Insgesamt 102 Frauen und 11 Männer sind im Magisterstudiengang Frauen-
und Geschlechterstudien eingeschrieben, davon kommen 12 Studierende von
der Universität Bremen. Bei der Drittmitteleinwerbung ist bereits
zum zweitenmal ein Erfolg zu verbuchen: Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin
Prof. Dr. Bozena Choluj, eine der bedeutendsten Gender-Forscherinnen Polens
und Leiterin der Gender Studies an der Universität Warschau, ist
im Sommersemester Gast des Aufbaustudiengangs Kulturwissenschaftliche
Geschlechterstudien. Choluj besetzt damit die vom niedersächsischen
Ministerium vergebene Gastprofessur im Rahmen des Maria-Goeppert-Mayer-Programms
für internationale Frauen- und Genderforschung. In ihren Forschungsarbeiten
beschäftigt sich die Wissenschaftlerin unter anderem mit der Stereotypenforschung,
der textuellen Reproduktion von Machtverhältnissen der Geschlechter
und mit der Frauenbewegung und Genderforschung in Polen. Über ihre
Arbeit an der Universität Warschau hinaus lehrt sie an der Europa-Universität
Viadrina in Frankfurt/Oder. Die Gastprofessur in Oldenburg dient vor allem
der Intensivierung des Austausches und der Zusammenarbeit mit Gender Studies
an Universitäten in Osteuropa.