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- Eine heiß begehrte Passagiermaschine
Zwei Oldenburger Professoren konkurrierten um ein Flugzeug und wussten nichts voneinander
- CHE-Ranking: Stärken ausgebaut
Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik
- Spitzbart, Bauch & Brille
Vor 50 Jahren: Volksaufstand am 17. Juni in der DDR
- Physikunterricht mal ganz anders
"Formel X" startet in der Region Oldenburg
- 1500 verließen die Universität
Folge der erstmaligen Erhebung von Studiengebühren
- Lizenz zum Tanzen
- Heilpädagogik nach Montessori
- Fakultätseröffnung mit W. J. Mommsen
- Symposium zur Realität der Zeit
- Emeritierung von Helge Peters
- DAUSA-Umzug
- Einstellungsstopp mit Ausnahmen
- Neue Strategien zur Nachwuchsförderung
- Renommierter Umweltökonom
Eine heiß begehrte Passagiermaschine
Zwei Oldenburger Professoren konkurrierten um ein Flugzeug und wussten nichts voneinander
Wie
kommen Sie darauf, dass ich ein schon ein Flugzeug gekauft habe?
Der Oldenburger Physiker Prof. Dr. Volker Mellert (Bild links) glaubte
nicht richtig gehört zu haben. Die telefonische Nachfrage kam von
seinem Kooperationspartner Aircraft Services Lemwerder (ASL), der sich
um ein Flugzeug für das gemeinsame Forschungsprojekt zur Untersuchung
des Komforts in Flugzeugkabinen bemühen sollte. Die ASL hatte von
dem Kopenhagener Flugzeughändler Ruben Werjefelt die Auskunft erhalten,
die Uni Oldenburg habe sich bereits für den Kauf einer VFW 614 entschieden.
Mellert glaubte zunächst an einen Scherz, bis sich ein unglaublicher
Zufall aufklärte: Außer ihm gab es tatsächlich noch einen
weiteren Interessenten in der Universität Oldenburg für das
ausgediente Passagierflugzeug: den Kollegen Prof. Dr. Gert Reich vom Institut
für Ökonomische und Technische Bildung, der die Maschine für
das Aeronauticum in Nordholz erwerben wollte. Zum Glück für
die professoralen Konkurrenten konnte Werjefelt noch eine weitere Maschine
des Typs VFW 614 auftreiben, so dass wohl beide zufriedengestellt werden
können.
Beide Parteien waren zufällig auf das Kopenhagener Verkaufsangebot
gestossen, und da muss man ganz schnell handeln, so Reich.
Denn das Angebot an ausrangierten Flugzeugen sei sehr gering. Der Preis
sollte zunächst pro Flugzeug rund 30.000
betragen. Da aber beide Maschinen keine Flugzulassung mehr erhielten,
liegt das Hauptproblem in der Überführung auf dem Landweg von
Skandinavien nach Deutschland. Damit fiel der Preis auf 4.000 .
Heiß begehrt: der Oldtimer VFW 614. Foto: Gert Reich |
Die VFW 614 ist aus mehreren Gründen eine flugtechnische Rarität.
Es handelt sich um das erste in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte
und in Serie gebaute Düsenverkehrsflugzeug. Die Passagiermaschine
galt als eines der besten und technisch modernsten jener Zeit. Ein auffälliges
technisches Detail des Leisefliegers: Die Triebwerke befanden
sich über (statt üblicherweise unter) den Tragflächen.
Die VFW 614 hatte 44 Sitze, Flügelspannweite und Länge betrugen
ca. je 20 Meter.
Mellert und seine MitarbeiterInnen wollen die VFW 614 für Grundlagenuntersuchungen
des Arbeitsablaufs in der Flugzeugkabine und des Kabinenkomforts nutzen.
Diese Fragestellung wird im Rahmen mehrerer EU-Forschungsprojekte bearbeitet,
an denen die Oldenburger Akustikgruppe beteiligt ist. So werden in den
Experimenten u.a. die Auswirkungen des Inflight Entertainments
auf die Passagiere untersucht, d.h. ob etwa durch Bildschirmspiele oder
Videofilme unbeteiligte Sitznachbarn gestört werden und wie dies
vermieden werden kann. Getestet wird auch die Wirksamkeit von Kopfhörern,
die durch technische Vorrichtungen Lärm aktiv unterdrücken können.
Bislang müssen derartige Experimente in einem Kabinensimulator durchgeführt
werden. Der Nachteil: Die für den Bau des Simulators verwendeten
Materialien (Holz, Kunststoff etc.) haben mit einem echten
Flugzeug nicht viel zu tun, so dass die Messergebnisse nur bedingt zu
verwenden sind. Entsprechende reale Testmöglichkeiten,
die alle physikalischen und schwingungstechnischen Gegebenheiten einer
echten Flugzeugkabine mit dem gesamten Zubehör von der Küche
bis zur Toilette bereitstellen, gebe es bislang in Deutschland nicht,
so Mellert.
In dem geplanten Flugzeugkabinenlabor sollen mit Personen Experimente
stattfinden, die pro Sitzung bis zu zehn Stunden dauern können. Start,
Landung und Turbulenzen können dabei zwar nicht simuliert werden,
aber doch ein realitätsnahes Rütteln und Vibrieren.
Es lassen sich nicht nur akustische Experimente realisieren, sondern z.B.
auch medizinische - wie etwa zu den Auswirkungen der Luftverhältnisse
auf das Befinden der Passagiere.
Flugzeugkauf für das Aeronauticum in Nordholz: Gert Reich im Cockpit der VFW 614. |
Die zweite VWF 614 soll im Deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseum
Nordholz Aeronauticum stehen, dem der Technikdidaktiker Reich
durch das Projekt Unternehmen Museum verbunden ist. Es handelt
sich um ein von der EU und dem Land Niedersachsen gefördertes Entwicklungskonzept
für nichtstaatliche Museen, das von der Universität Oldenburg
und dem Museum getragen wird und das Ziel hat, Museen stärker als
bisher als Unternehmen zu führen und wirtschaftlich erfolgreicher
zu machen.
In dem in Nordholz bei Cuxhaven gelegenen Aeronauticum, das seit 1997
besteht, sind schon 14 Flugzeuge ausgestellt. Seit dem Sommer 2001 befindet
sich dort außerdem das Modell eines historischen Luftschiffs (Schütte-Lanz
SL II), das im Maßstab 1:10 von Reichs Gruppe gebaut wurde.
Zur Zeit entsteht ein neun Meter langes Luftschiff für das Museum,
das als Klettergerüst für Kinder dienen soll.
CHE-Ranking: Stärken ausgebaut
Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik
Ein aktualisiertes Hochschulranking für die Fächer Chemie,
Informatik, Mathematik und Physik sowie eine erstmalige Bewertung der
Lebenswissenschaften präsentierten das Centrum für
Hochschulentwicklung (CHE) und stern spezial Campus & Karriere
am 14. April 2003. Viele Stärken, die der Universität Oldenburg
in einem früheren Ranking (UNI-INFO 6/99) bescheinigt wurden, konnten
weiter ausgebaut werden. Im bundesweiten und niedersächsischen Vergleich
schneidet die Oldenburger Hochschule damit gut ab.
Das CHE, das von der Hochschulrektorenkonferenz und der Bertelsmannstiftung
getragenen wird, verzichtet bei dem bisher umfassendsten Ranking in Deutschland
auf eine genaue Platzierung der Hochschulen. Die Ergebnisse werden tabellarisch
in den Kategorien Spitzengruppe, Mittelgruppe
und Schlussgruppe präsentiert. Insgesamt wurden für
die diesjährige Aktualisierung bzw. Bewertung rund 3.300 ProfessorInnen
und 30.000 StudentInnen befragt.
Im Gesamturteil der Studierenden landete die Universität Oldenburg
zweimal in der Spitzengruppe (Biologie und Chemie) und zweimal in der
Mittelgruppe (Informatik und Physik, Mathematik wurde nicht bewertet).
Sehr gut auch das Ergebnis im Bereich der eingeworbenen Drittmittel: Die
Physik belegt den 3. Platz in Deutschland und auch die Informatik ist
in der Spitzengruppe zu finden. Während Mathematik in der Mittelgruppe
angesiedelt ist, fällt die Biologie in die Schlussgruppe. Letzteres
ist jedoch eine problematische Bewertung, da das Ranking das Institut
für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), in dem zahlreiche Oldenburger
BiologInnen lehren und forschen, nicht berücksichtigte. Das Ranking
belegt aber auch in anderen Untersuchungsbereichen die Oldenburger Qualität
des Studiums: Die Informatik rückte bei der Bewertung des Kontaktes
zwischen Lehrenden und Studierenden in die Spitzengruppe vor, und in der
Chemie stieg die Anzahl der Promotionen pro Professor soweit an, dass
sich die Universität im Mittelfeld etablieren konnte. Das Fach Physik
glänzt mit der Zahl der Studienanfänger-Innen, die weit über
dem Durchschnitt liegt: Während im Bundesdurchschnitt die Zahlen
in den vergangenen Jahren um den Faktor 1,4 gestiegen sind und andere
niedersächsische Universitäten ihre Anfängerzahlen nur
knapp halten konnten (Hannover, Osnabrück) bzw. Einbußen hinnehmen
mussten (Braunschweig, Göttingen), ist die Zahl der Physik-StudienanfängerInnen
in Oldenburg um mehr als das Dreifache gestiegen.
Wir haben viele sehr gute Ergebnisse erzielt, die uns in unserer
gemeinsamen Arbeit für die Zukunft unserer Universität bestärken.
Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht noch besser werden können
und müssen, so Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried
Grubitzsch zum aktuellen Ranking. CHE bewertete beispielsweise auch die
durchschnittliche Länge des Studiums - ein Bereich, der in Oldenburg
immer noch ein Problem darstellt. Bis auf das Fach Chemie, das sich erheblich
verbessern konnte und heute immerhin in der Mittelgruppe steht, landeten
die anderen Fächer in der Schlussgruppe. Damit konnte sich Oldenburg
dem allgemeinen Trend zur Verkürzung der Studienzeiten bisher nicht
anschließen.
Spitzbart, Bauch & Brille
Vor 50 Jahren: Volksaufstand am 17. Juni in der DDR
Entwicklung zum Volksaufstand: DDR 1953 |
Im Juni jährt sich der Volksaufstand gegen die SED-Herrschaft in
der DDR zum 50. Mal. Aus diesem Anlass bietet die Arbeitsstelle DEFA-Filme
als Quellen zur Politik und Kultur der DDR im Institut für
Politikwissenschaft der Universität zusammen mit der Landeszentrale
für politische Bildung am 14. Mai und 17. Juni 2003 im BIS-Vortragssaal
Informationsveranstaltungen an, die den Verlauf und die Hintergründe
des Aufstands beleuchten.
In jenen dramatischen Tagen im Juni 1953 gingen mehr als eine Million
Menschen in über fünfhundert Städten und Gemeinden der
DDR auf die Straße. Parolen wie Spitzbart, Bauch und Brille
- das ist nicht des Volkes Wille erschütterten das Regime.
Der Protest gipfelte in der Forderung nach freien Wahlen. Die Demonstrationen
und der politischer Protest führten zu einer bestandsgefährdenden
Krise der SED-Herrschaft. Erst durch den Einsatz sowjetischer Panzer konnte
sie überwunden werden.
Die Oldenburger Veranstaltungen stellen zwei Aspekte ins Zentrum: die
politisch-soziale Entwicklung in der SBZ/DDR bis zum Aufstand 1953 und
die politische und mediale Verarbeitung der Ereignisse im Ost/West-Vergleich.
Ziel ist die Reflexion der Bedeutung des Juni-Aufstands und seine Einordnung
in die deutsche Erinnerungskultur. Prominente Wissenschaftler wie der
Nestor der DDR-Forschung, Prof. Dr. Hermann Weber, werden auf Einladung
der Politikwissenschaftler Klaus Finke, Helmut Freiwald und Gebhard Moldenhauer
zu Gast in Oldenburg sein.
www.uni-oldenburg.de/defa
, Tel.: 0441/798-2177 bzw. -2167 oder @defa@uni-oldenburg.de
Physikunterricht mal ganz anders
"Formel X" startet in der Region Oldenburg
Das Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst ist eins von acht Gymnasien aus
der Region Oldenburg, Ostfriesland und nördliches Emsland, das an
dem vom niedersächsischen Kultusministerium ausgeschriebenen Projekt
Formel X teilnimmt. Mit dieser Initiative will das Land das
Interesse der SchülerInnen an mathematisch-naturwissenschaftlichen
und technischen Fächer fördern. Der Startschuss für dieses
Projekt fiel noch bevor PISA in aller Munde war.
Die Fächer Physik, Chemie und Didaktik der Physik der Universität
Oldenburg unterstützen Formel X als Kooperationspartner. Gemeinsam
mit den LehrerInnen entwerfen die WissenschaftlerInnen Unterrichtsbausteine
und halten Vorträge in den Schulen . Wenn die Schüler
erst einmal motiviert sind, dann kommt alles andere von selbst,
kommentierte Dr. Reinhard Weber, Betreuer des Formel X Projekts
im Institut für Physik, die Unterstützung durch die Universität.
Dr. Falk Riess wird gemeinsam mit den Schulen die Evaluation des Projektes
durchführen.
Blick in die Uni-Labore: SchülerInnen des Max-Planck-Gymnasiums Delmenhorst Foto: Wilfried Golletz |
Zwei der acht Schulen haben seit dem Frühjahr 2003 ihren Physikunterricht
in die Labore der Universität verlegt. Seit einigen Wochen steht
für die Schüler der zehnten Klassen des Max-Planck-Gymnasiums
aus Delmenhorst das Thema Photovoltaik auf dem Stundenplan. Bei einem
Besuch des Energielabors der Universität lernten sie nach der Theoriephase
in der Schule die Nutzung von Sonnenenergie kennen und die Bedeutung der
Naturwissenschaften für die technische Umsetzung solcher Projekte
im Bereich der erneuerbaren Energien. Ingo Riedel, Promotionsstudent am
Institut für Physik, wird die SchülerInnen Mitte Mai in Delmenhorst
besuchen und über den Stand der aktuellen Solarzellenforschung berichten.
Im Juni stehen dann für den Leistungskurs Physik der Delmenhorster
Schule Experimente aus dem Physikgrundstudium im Akustiklabor der Universität
auf dem Programm.
Schüler des 13. Jahrganges des Gymnasiums Nordenham werden in Zukunft
mit Hilfe von Schallwellen und Laserstrahlen dem Putz der katholischen
Kirche Nordenham auf den Grund gehen. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft
Angewandte Optik des Instituts für Physik wollen die
Schüler untersuchen, ob die vorhandenen Risse durch die Schwingungen
beim Glockenläuten entstanden sind. Außerdem wollen sie mit
diesem Messprinzip herausfinden, wie sich die Wände von hohen Gebäuden
bei starkem Wind verhalten - Versuchsobjekt wird der 50 Meter hohe Nordenhamer
Rathausturm sein.
1500 verließen die Universität
Gut 1500 StudentInnen, die wegen langer Studienzeiten Gebühren hätten
zahlen müssen, haben sich zum Sommersemester 2003 exmatrikuliert
oder wurden zwangsexmatrikuliert. Das gab die Leiterin des Dezernates
für Studentische und Akademische Angelegenheiten, Helga Wilhelmer,
bekannt. Damit sinkt die Zahl der Studierenden an der Universität
Oldenburg im Sommersemester auf 10.500.
Die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudierende
war noch vom alten Parlament beschlossen worden und wurde in diesem Semester
erstmals wirksam. Demnach müssen alle StudentInnen, die mehr als
vier Semester über der Regelstudienzeit liegen, zusätzlich zu
den Semesterbeiträgen 500
zahlen.
In Oldenburg waren knapp 2800 StudentInnen von der neuen Bestimmung im
Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG) betroffen. Davon fielen 300
unter die im Gesetz beschriebenen Ausnahmeregelungen (Mitarbeit in Gremien,
Erziehung von Kindern u.a.) und wurden von Gebühren befreit. 130
StudentInnen legten erfolgreich Widerspruch gegen den Universitätsbescheid
ein, so dass etwa 2370 zur Zahlung verpflichtet gewesen wären, hätten
sie weiter studieren wollen. Aber nur 800 überwiesen tatsächlich
den geforderten Betrag.
Die Einnahmen aus den Studiengebühren werden voraussichtlich in vollem
Umfang beim Land verbleiben. Ursprünglich war vorgesehen, den Universitäten
einen Teil der Summe zu überlassen, um daraus Maßnahmen zur
Verringerung der Studienzeiten zu finanzieren. Angesichts leerer Kassen
will die neue Regierung jedoch das NHG novellieren und diesen Passus streichen.
Dafür bedarf es noch der Zustimmung des Landtages.
Lizenz zum Tanzen
Mit der Lizenz zum Tanzen - unter diesem Motto findet der traditionelle
Uniball am Freitag, 13. Juni 2003, 20.00 Uhr, in der Kongresshalle der
Weser-Ems-Halle statt. Hochkarätige Showauftritte und die Glamorous
Glitter Band sorgen für Unterhaltung. In den Tanzpausen locken ein
reichhaltiges Buffet und eine Tombola. Eintritt ab 13 s. Vorverkauf: 5.
bis 30. Mai, täglich 12.00 bis 13.00 Uhr, Mensafoyer Campus Haarentor;
montags im Eingangsfoyer Campus Wechloy. Tel. 0441/36169609.
www.uni-oldenburg.de/uniball
Heilpädagogik nach Montessori
Der erste berufsbegleitende Weiterbildungskurs Norddeutschlands zur Montessori-Heilpädagogik
hat im April 2003 in der Evangelischen Heimvolkshochschule Rastede mit
23 TeilnehmerInnen begonnen. Entstanden ist der internationale Lehrgang
aus einer Kooperation mit dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
(ZWW) und der Internationalen Akademie für Entwicklungsrehabilitation
München (Aktion Sonnenschein).
Rastede ist nach München die zweite Ausbildungsstätte dieser
Art in Deutschland. In rund 320 Unterrichtsstunden können sich
z.B. ErzieherInnen in Heilpädagogischen Einrichtungen, LehrerInnen
und Eltern, kurz: alle, die am Arbeitsplatz oder zu Hause mit mehrfach
und verschiedenartig behinderten Kindern und Jugendlichen zu tun haben,
weiterbilden, so Mitinitiator des Rasteder Projekts, Prof. Dr. Hans
Dietrich Raapke.
Die von der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori
(1870 - 1952) entwickelte Heilpädagogik legt den Schwerpunkt auf
die soziale Integration von behinderten und lernschwachen Kindern in die
Gesellschaft. Durch Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Selbstständigkeit
sollen die Kinder ihre Rolle in der Familie und in der Gruppe finden.
Die heilpädagogische Ausbildung hat bisher im europäischen Ausland
einen höheren Stellenwert als in Deutschland.
www.hvhs.de
Fakultätseröffnung mit W. J. Mommsen
Der renommierte Düsseldorfer Historiker Prof. Dr. Wolfgang J. Mommsen
hält den Festvortrag zur feierlichen Eröffnung der Fakultät
IV Human- und Gesellschaftswissenschaften am Donnerstag, 22. Mai, 18.00
Uhr, in der Aula. Gäste sind zu der Veranstaltung willkommen. Seine
letzte Veröffentlichung War der Kaiser an allem Schuld? - Wilhelm
II und die preußisch-deutschen Machteliten löste wiederum
heftige Disskussion aus.
Symposium zur Realität der Zeit
Die Realität der Zeit ist das Thema eines Symposiums, das
am Freitag, 16., und Sonnabend, 17. Mai 2003, im Hörsaalzentrum,
Hörsaal 3, vom Oldenburger Institut für Philosophie und dem
Institut für Philosophie der Uni Bremen veranstaltet wird. Die Vorträge
beschäftigen sich mit den Anfängen der philosophischen Auseinandersetzung
mit der Zeit und Zeit-Erfahrungen der Antike, der Frage nach der Zeit
in der Existenzphilosophie und den Konzeptionen von Zeit, wie sie in der
Physik, Neurophysiologie oder Biologie aktuell diskutiert werden. Beispiele
aus Literatur, Kunst und Musik vervollständigen das Spektrum.
Emeritierung von Helge Peters
Der wohl renommierteste Vertreter der Kritischen Kriminologie, Prof.
Dr. Fritz Sack (Uni Hamburg), hält am Freitag, 23. Mai, 14.30 Uhr,
im Vortragssaal der Bibliothek den Festvortrag Governing through
crime anlässlich der Emeritierung des Soziologen Prof. Dr.
Helge Peters. Für das Institut für Soziologie hält Prof.
Dr. Walter Siebel die Laudatio. Außerdem referieren Prof. Dr. Helga
Cremer-Schäfer (Fürsorge und Kritik) und Dr. Jan
Werheim (Technische Konstruktion urbaner Ordnung?).
DAUSA-Umzug
Die Forschungsstelle Deutsche Auswanderer in den USA (DAUSA) wird weiterhin
eine Einrichtung der Universität bleiben, aber bei Prof. Dr. Jürgen
Holtmann in der Brüderstraße 21a, 26188 Edewecht-Friedrichsfehn,
untergebracht. Diese Vereinbarung traf das Präsidium mit dem emeritierten
Politikwissenschaftler, der DAUSA entwickelte und mit Drittmitteln weiterhin
finanzieren kann. 5.500 Zugriffe auf die Internetseiten des DAUSA-Projektes
werden jährlich registriert.
www.dausa.de
Einstellungsstopp mit Ausnahmen
Die niedersächsische Landesregierung hat einen Einstellungsstopp
für die gesamte Landesverwaltung verfügt, der auch für
Landesbetriebe wie die Universität Oldenburg gilt. Er umfasst grundsätzlich
alle landesmittelfinanzierten Neueinstellungen. Vom Einstellungsstopp
generell ausgenommen ist das wissenschaftliche und künstlerische
Personal. Betroffen vom Einstellungsstopp ist jedoch das nicht-wissenschaftliche
Personal bzw. nicht-künstlerische Personal. Hier gibt es eine Reihe
von Ausnahmen und Regeln, die bei der Personalabteilung erfragt werden
können. Beispielsweise ist auch weiterhin zulässig die befristete
Verlängerung befristeter Dienst- und Arbeitsverhältnisse (bei
gleichen Konditionen) und die Einstellung von Vertretungskräften
für Bedienstete im Mutterschutz. Der Einstellungsstopp gilt bis zur
Mitteilung seiner Aufhebung.
Neue Strategien zur Nachwuchsförderung
Eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Vizepräsidenten
für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Wolf-Dieter
Scholz, wird sich zukünftig dem Themenkomplex Nachwuchsförderung
widmen. Ihr Ziel ist es, die im Jahr 2000 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) veröffentlichte Studie Neue Strategien zur Nachwuchsförderung
auf ihre Umsetzbarkeit an der Universität Oldenburg zu untersuchen.
Eine Grundlage der Oldenburger Diskussionen dieses Themas werden Erfahrungen
und Anregungen der Rijksuniversiteit Groningen (RUG) sein. In diesem Zusammenhang
wird am Mittwoch, 28. Mai 2003, 14.00 Uhr, im Senatssitzungssaal des Hörsaalzentrums,
der Rektor und ehemalige Leiter einer Graduate School an der RUG, Prof.
Dr. Frans Zwarts, über die Promotionsausbildung in den Niederlanden
berichten.
Renommierter
Umweltökonom
Einer
der renommiertesten Ökonomen im Bereich der angewandten Umwelt- und
Energiemodellierung, Prof. Dr. Alan Manne, wird im Mai Gast der Forschernachwuchsgruppe
SPEED sein. Unter dem Titel Energy, the Environment and the Economy:
hedging our bets. hält er Freitag, 23. Mai, 14 bis 16 Uhr,
einen Vortrag im Hörsaal 3, Gebäude A14. Der 1925 geborene Umweltökonom
studierte und promovierte 1950 in Harvard. Er lehrte in Harvard und in
Yale. Von 1961 bis 1992 war er Professor für Operations Research
an der Stanford University. Die Universitäten Göteborg und Genf
haben ihm für sein wissenschaftliches Werk die Ehrendoktorwürde
verliehen