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Forschung

OFFIS CARE: Daten zur Krebsbekämpfung

Das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen

Krebs ist eine der häufigsten Erkrankungen und Todesursachen in Industrieländern wie Deutschland. Allein in Niedersachsen erkranken jährlich über 40.000 Menschen an Krebs; über 20.000 Todesfälle sind auf eine bösartige Neubildung zurückzuführen.

Im Zuge des medizinischen Fortschritts werden die Verfahren zur Diagnose und Therapie immer ausgefeilter. Um die Volkskrankheit Krebs wirksam zu bekämpfen, ist jedoch ebenso wichtig, Informationen über Entwicklungstrends beispielsweise bei einzelnen Krebsarten, regionale Auffälligkeiten oder besondere Risikofaktoren zusammenzutragen.

Seit dem 1. Januar 2003 nimmt die OFFIS CARE GmbH, ein zwei Jahre zuvor aus dem Informatikinstitut OFFIS heraus gegründetes Unternehmen, auch offiziell die Aufgaben der Registerstelle des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN) wahr und sammelt Daten zur Krebs-Forschung und -Prävention. Hierzu wurde die OFFIS CARE durch das Land Niedersachsen mit der Wahrung der Aufgaben der Registerstelle des EKN beliehen, wie Dr. Wilfried Thoben, Geschäftsführer von OFFIS CARE und Leiter des Bereichs „Informations- und Kommunikationssysteme im Gesundheitswesen“ bei OFFIS betont.

Die Bundesregierung hat, als sie 1994 im Krebsregistergesetz (KRG) die Länder zur Einführung flächendeckender bevölkerungsbezogener Landeskrebsregister verpflichtete, eine Doppelstruktur vorgesehen: Vertrauensstellen, die unter ärztlicher Leitung Meldungen erfassen, bearbeiten und anonymisieren, sowie Registerstellen, in denen die anonymisierten Informationen abgeglichen, gespeichert und ausgewertet werden. Die Vertrauensstelle des EKN befindet sich im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt in Hannover. Die Registerstelle ist bei der OFFIS CARE angesiedelt. Das Register basiert auf Daten der Neuerkrankungen (Meldung durch behandelnde ÄrztInnen mit PatientInnen-Einwilligung), Daten von PathologInnen (gesetzliche Medepflicht bei Tumorerkrankungen) und den Todesbescheinigungen. Da es sich bei der Erfassung und Auswertung von Krebserkrankungen um hochsensible Daten handelt, werden diese mit verschiedenen symmetrischen und asymmetrischen Verfahren verschlüsselt.

OFFIS ist dank des Engagements seines Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath seit 1993 am Aufbau des Krebsregisters beteiligt. Die Vorarbeiten im Bereich „Methoden- und Softwarewerkzeuge für die Krebsepidemiologie“ an der Universität Oldenburg und bei OFFIS und die Zusammenarbeit mit der gut etablierten Krebs-Nachsorgeleitstelle am Klinikum Oldenburg unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Jochen Illiger prädestinierten den Regierungsbezirk Weser-Ems als Modellregion. Nachdem entsprechend des vorgesehen Stufenaufbaus im „Gesetz über das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen“ auch Lüneburg und Braunschweig einbezogen wurden, wird Niedersachsen Ende 2003 mit dem Regierungsbezirk Hannover flächendeckend erfasst sein.

In der bis 1999 andauernden Aufbau und Erprobungsphase lag der Schwerpunkt der Arbeit auf der Erstellung krebsregistrierender Software. Inzwischen hat sich der Fokus auf die Datensammlung und -auswertung verlagert. Bei den inzwischen acht MitarbeiterInnen der OFFIS CARE handelt es sich um Ärzte, Epidemiologen und Experten für medizinische Dokumentation; sie werden durch Informatiker von OFFIS unterstützt.

Um das Ziel eines aussagekräftigen Registers zu erreichen, ist nach Joachim Kieschke, Ärztlicher Leiter der OFFIS CARE, eine Erfassungsquote von 90 Prozent der neu auftretenden Krebserkrankungen, so genannter Inzidenzfälle, erforderlich. Dies ist gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen nicht einfach umzusetzen.

In Kürze wird von der Registerstelle ein erster Jahresbericht herausgegeben, der auch über das Internet abrufbar sein wird.

www.krebsregister-niedersachsen.de


Interdisziplinarität soll gestärkt werden

Aber positives Urteil über Umweltwissenschaften

Die fachliche Exzellenz und die fachlich breit gestreute und intensiv betriebene Umweltforschung sind die besonderen Merkmale der Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg - zu diesem positiven Urteil kam die Gutachterkommission, die im Auftrag der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen die Forschung in den Umweltwissenschaften an den niedersächsischen Universitäten evaluiert hat. In Oldenburg wurden im Rahmen dieser Evaluation Forschungseinheiten in den Sozialwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften, der Psychologie, der Informatik und in den Naturwissenschaften (Biologie, Physik, Chemie, Institut für Chemie und Biologie des Meeres ICBM) begutachtet. Bei den überwiegend positiven Bewertungen der disziplinär ansetzenden Grundlagenforschung wurde insbesondere das ICBM hervorgehoben. „Mit der meereswissenschaftlichen Ausrichtung erhält die Universität ein ausgeprägtes und sichtbares Profil“, so die Meinung der Gutachter. Sie sehen in der marinen Umweltforschung den Ausgangspunkt einer stärkeren interdisziplinären Vernetzung, die es jetzt von Seiten der Universität zu unterstützen gilt. Das Votum der Gutachter zielt auf eine Stärkung der Zusammenarbeit über die fachlichen Grenzen hinaus - insbesondere die Kooperation zwischen dem naturwissenschaftlichen und dem sozial-, wirtschafts- und kulturwissenschaftlichen Bereich müsse gefördert werden. Nur so könne man den komplexen Fragestellungen gerecht werden, mit denen sich die umweltwissenschaftliche Forschung konfrontiert sieht. Bei der Nutzung des interdisziplinären Potenzials dürfe aber die fachliche Tiefe der Forschung nicht verloren gehen.

Wie können sich die Umweltwissenschaften noch stärker als bisher als profilbildendes Element der Universität Oldenburg etablieren? Wie kann eine verstärkte interdisziplinäre Vernetzung zwischen den Forschungseinheiten aussehen? Dies sind die Fragen, mit denen sich die an der Forschungsevaluation beteiligten FachvertreterInnen jetzt in einer Arbeitsgruppe auseinandersetzen. Dabei wird auch zu klären sein, ob die Vorstellung der Gutachter, durch die Gründung eines Zentrums die Rahmenbedingungen und Arbeitsstrukturen für mehr Zusammenarbeit zu schaffen, eine Zielvorstellung sein kann.


nach oben Kriegserfahrungen

Das kanadische Außenministerium unterstützt ein Forschungsprojekt des Anglisten Dr. Uwe Zagratzki, das die Kriegserfahrungen von Angehörigen indigener Völker im 1. Weltkrieg untersucht. Im Mittelpunkt steht die Auswertung von Tagebüchern, Briefen und anderen schriftlichen Zeugnissen im Hinblick auf Rassismus, Fremd- und Selbstbilder und subkulturelle Repräsentationen. Im kanadischen Truppenkontingent kämpften in Europa nach anfänglichen Schwierigkeiten auch Angehörige indigener Völker (First Nations).


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Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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