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Studium & Lehre

Modularisierung und neue Studienstruktur

Arbeitsgruppe legt "Eckpunkte 1" zur Diskussion vor

Eckpunkte 1: Modularisierung und Kreditpunktesystem“ lautet der Titel eines 15seitigen Papiers, das die Arbeitsgruppe Studienstrukturreform (AG SSR) der Hochschulöffentlichkeit zur Diskussion stellt, bevor es vom Präsidium verabschiedet werden soll. Zwei weitere Papiere werden folgen, damit die tiefgreifende Umstellung des Studienbetriebes, wie geplant, zum Wintersemester 2004/05 beginnen kann. Bei den Folgepapieren wird es um die künftige Struktur der Master- und Bachelorstudiengänge an der Universität Oldenburg und um die Lern- und Lehrformen gehen.

Nach der EU-Erklärung von Bologna ist vorgesehen, bis zum Jahr 2010 die Hochschulbildung durch eine Modularisierung des Studiums und Bachelor- und Masterabschlüsse zu vereinheitlichen. Für die Universität Oldenburg steht die Umstellung der Lehramtsausbildung auf diese neuen Strukturen durch die Teilnahme an einem niedersächsischen Verbundprojekt allerdings bereits im nächsten Jahr auf dem Programm.

Im Rahmen der neuen Studienstrukturreform, die mittelfristig auch die jetzigen Diplom- und Magisterstudiengänge ablösen wird, müssen die Studieninhalte so überarbeitet werden, dass sie in zeitlicher Abfolge studierbar sind: sich also an eine dreijährige Bachelor-Phase die Berufstätigkeit oder ein zweijähriges Master-Programm anschließt.
Auch inhaltlich zeigt sich der Paradigmenwechsel: Anstelle eines eher fachlogischen Aufbaus des Studiums werden Studierende nach der Neuorganisation gezielter die Kompetenzen erwerben können, die sie auf ihren Beruf vorbereiten. Diese Kompetenzen sollen durch Module - sinn- und zusammenhangsstiftende Einheiten verschiedener Lern- und Lehrformen - vermittelt werden.

Mit solchen „Studien-Bausteinen“ sollen die StudentInnen zugleich Kreditpunkte (KP) erwerben, die sich an ihrem Arbeitsaufwand bemessen. Ein KP entspricht dabei 25 bis maximal 30 Arbeitsstunden. Da jedes Modul studienbegleitend abgeprüft wird, tritt anstelle eines alles entscheidenden Examens ein kumulativer Abschluss.

Wie sich ein gesamtuniversitärer Rahmen für dieses Vorhaben gestalten lässt, stellt die AG Studienstrukturreform in ihrem Papier „Eckpunkte 1“ dar - und hofft auf Anregungen und Kritik.

Susanne Bargel, Mitglied AG SSR

www.uni-oldenburg.de/studium/neuestruktur

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Kooperatives Selbstlernen und Wissenstransfer

Erfahrungen von Studierenden und Lehrenden mit einem eLearning-Seminar zur Wirtschaftspädagogik

Seit Sommersemester 2001 bietet die Universität Oldenburg Studierenden der Wirtschaftspädagogik internetgestützte Seminare im Verbund mit Hochschulen in Berlin, Dresden und Hamburg an. Die Themen reichen von der Unternehmensentwicklung über berufliches Lernen bis zur Qualifizierung betrieblicher MitarbeiterInnen im Internet.

„CommSy“ heißt die Lernplattform, für die die Wissenschaftler sich entschieden haben. In den Kommunikations- und Dokumentationsforen der Open-Source-Plattform können die Studierenden Neuigkeiten ankündigen, Termine nachlesen, Diskussionen führen oder Arbeitsmaterialien einstellen. Die eLearning-Seminare sind ausgerichtet an der Idee des „blended learning“: In den Präsenz-Phasen betreuen die Lehrenden die Lerngruppen vor Ort, während der Online-Phasen läuft die Kommunikation per E-Mail oder in den Projekträumen. Methodisch und didaktisch kommt dem problem- bzw. projektorientierten Lernen im Team ein besonderer Stellenwert zu.

Das Seminar zum „eLearning in Unternehmen” wurde im Wintersemester 2002/03 mit einer Präsenzveranstaltung an der Universität Hamburg eröffnet. Dabei konnten die Studierenden einander kennen lernen, Lernerfahrungen thematisieren und ihre Erwartungen formulieren. Die Lernplattform wurde vorgestellt und Regeln zur Gruppenarbeit und Kommunikation vereinbart.

Zunächst erarbeiteten die Studierenden ausgewählte Literatur in Einzelarbeit. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgte über Formblätter. In einem hochschulübergreifenden Diskussionsforum wurden dann jene Fragenkomplexe herausgearbeitet, die näher untersucht werden sollten. Themen wie „Erfahrungen mit eLearning in Unternehmen“ oder „Rolle des Lehrenden und Tutors“ wurden in Gruppen bearbeitet; Ziel war die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit. Die Absprachen und Diskussionen erfolgten asynchron wie auch synchron im jeweiligen Gruppendiskussionsforum. Die transparente Kommunikation im Projektraum ermöglichte es anderen, die Diskussionsstränge zu verfolgen und Anregungen zu geben.

Im Laufe der „virtuellen Arbeit“ sammelten die Gruppen offen gebliebene Fragen, die in Präsenzveranstaltungen in den jeweiligen Hochschulstandorten zu Interviewleitfäden ausgearbeitet und mit den anderen Standorten abgestimmt wurden. Anhand dieser Leitfäden wurden zwölf Interviews mit eLearning-Experten aus der betrieblichen Aus- und Weiterbildung geführt. Die Präsentation der Interviewergebnisse erfolgte getrennt an jedem Hochschulstandort. Auf der Basis von Literatur und Interviews wurden die Perspektiven internetbasierten Lernens in der betrieblichen Weiterbildung erörtert.

In der Abschlusssitzung bewerteten die Studierenden in einem Chat das Seminar. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Dr.Karin Rebmann vom Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik kommt zu dem Schluss: „Diese Form des Lehrens und Lernens scheint geeignet, um neben dem Erwerb von Fachwissen Prozesse des kooperativen Selbstlernens und des Wissenstransfers bei den Studierenden zu initiieren und zu unterstützen. Verbunden mit dem hohen Grad an Eigenverantwortung der Studierenden und dem kontinuierlichen Erfahrungsaustausch können so insbesondere Lern- und Sozialkompetenzen befördert werden.“

campus.commsy.de und blackboard.uni-oldenburg.de


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Tipps für Studierende: Das Märchen vom Königsweg

Bin ich auf dem richtigen Weg? Studiere ich das richtige Fach? Studiere ich es richtig? Wenn alles richtig wäre, müsste es dann nicht wie am Schnürchen laufen? Mit diesen Zweifeln kommen viele Studierende zu uns in die Psychosoziale Beratungsstelle. Wer aber soll beurteilen, was richtig oder falsch ist?

Häufig orientiert man sich in unsicheren Situationen an gesellschaftlich hoch gehängten Idealen und versucht, sich an ihnen zu messen. Werte wie Schnelligkeit, Reibungslosigkeit und Unfehlbarkeit spielen eine große Rolle.

Das Bild der/des stromlinienförmigen Vollzeitstudierenden, die/der innerhalb der Regelstudienzeit zielorientiert, ohne Reibungsverluste, hochmotiviert und flexibel mit diversen Praktika und Auslandserfahrungen das Studium beendet, bekam auch durch die Einführung von Langzeitstudiengebühren Aufwind und hat Normcharakter. Der Versuch, dieser Norm gerecht zu werden, erzeugt belastenden Dauerstress - vor allem bei den zahlreichen Teilzeitstudierenden, Fachwechslern, Studierenden über den zweiten Bildungsweg, Studierenden mit Kindern oder denjenigen mit längeren Studienunterbrechungen.

Dass das Leben ohne Brüche und Umwege verläuft, ist ein Märchen. Gerade in den Biographien berühmter Menschen stoßen wir häufig auf genau diese Umwege. In Klappentexten ist dann zu lesen: „Er/sie studierte Philosophie und Jura in Harvard, Theologie und Psychologie in Zürich. Nach Mitarbeit im Projekt „xy“ in Basel, arbeitet er/sie nunmehr seit 15 Jahren als.......“

Es gibt ihn nicht, den Königsweg, der zum Erfolg führt. „Erfolg“ ist zudem ein Begriff, den nur jeder Mensch für sich selbst definieren kann. Wenn Sie es z.B. als persönlichen Erfolg verbuchen, neben dem Studium ein Kind groß zu ziehen oder Ihr Studium selbst zu finanzieren, sieht Ihr Weg anders aus, als wenn Sie unter Erfolg eine reibungslose wissenschaftliche Karriere verstehen. Diese Ziele müssen sich nicht gegenseitig ausschließen, doch das Zeit- und Selbstmanagement ist unterschiedlich. Auch kompliziert anmutende Wege können zum Erfolg führen. Es ist dabei normal, dass wir unter dem Einfluss gesellschaftlich oder familiär gefärbter Ideale stehen, von denen wir uns mitunter frei machen müssen.

Es geht auch in der neuen Zeitmanagementforschung nicht mehr darum, in möglichst wenig Zeit möglichst viele, nur einem einzigen Ziel dienende Aktivitäten zu pressen. Es geht darum, sein Leben in eine zufriedenstellende Balance zu bringen. Dabei bedarf es eines gewissen Selbstbewusstseins, sich von unangemessenen Erwartungen frei zu machen und der Kraft, nach einem gescheiterten Versuch wieder neu anzufangen.

Im Sinne der persönlichen Integrität und Gesundheit möchten wir Sie dazu ermutigen, sich hin und wieder die Muße zu gönnen, die Werte, die Ihr Handeln leiten, zu reflektieren und darauf zu achten, dass Sie sich mit ihnen identifizieren können.

Gisela Runte, Psychosoziale Beratungsstelle (PSB)

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Projekt Women@Tec

"Frauen-Tandems" erleichtern den Weg in den Beruf

Mit dem Thema „Frauen und Macht“ haben sich kürzlich die Mentorinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen (Mentees) des Projektes Women@Tec im Rahmen eines Workshops auseinandergesetzt. „Die meisten Frauen haben ein sehr ambivalentes Verhältnis zur Macht und denken dabei oft nur an Herrschaft“, erklärte die stellvertretende Leiterin der NWZ-Lokalredaktion und Referentin des Workshops, Sabine Schicke. Die Rituale und die Sprache der Macht waren ebenso Diskussionsthema, wie die Frage, wie berufliche Macht im Sinne von Gestaltung und Förderung positiv eingesetzt werden kann.
Seit Ende vergangenen Jahres läuft der zweite Durchgang von Women@Tec mit dem Ziel, Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen (Mentees) einen besseren Start in den Beruf zu ermöglichen und sie für Führungsaufgaben zu qualifizieren. In „Tandem-Beziehungen“ mit erfahrenen Führungsfrauen aus Wirtschaft und Verwaltung (Mentorinnen) arbeiten sie z.B. an Fragen der persönlichen und beruflichen Qualifikation und der Karriereplanung. „Das Projekt hat mich schon jetzt in meiner Zukunftsplanung sehr viel weiter gebracht, als vorher angenommen“, so die Landschaftsökologie-Studentin Sonja Buhmann.

Das begleitende Seminarangebot bietet den Mentees erstmals die Möglichkeit, mit Internet-Selbstlernmodulen zu den Themen Gesprächsführung und Selbstpräsentation, die in dem Kooperationsprojekt „Level-Q“ entwickelt wurden, überfachliche Schlüsselqualifikationen zu erlernen.

www.uni-oldenburg.de/gss


Sprachtest

Den IELTS-Test (International English Language Testing System) bietet das Fach Anglistik der Universität Oldenburg am Sonnabend, 21. Juni, sowie am Sonnabend, 5. Juli 2003, im Gebäude A6 0-001, an. Er wird bei Bestehen Anglistik-StudienanfängerInnen als Nachweis ihrer Englischkenntnisse angerkannt. Anmeldungen sind unter dem Stichwort „Academic Test“ direkt an den British Council zu richten. Die Gebühr beträgt 150 (125 für Studierende der Universität Oldenburg).

www.britcoun.de/e/english/ielts.htm


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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