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Personalien
Prof.
Dr. Walter Siebel, Leiter der Arbeitsgruppe Stadtsoziologe am Institut
für Soziologie, erhält zusammen mit dem Berliner Soziologen
Prof. Dr. Harmut Häußermann den diesjährigen Schader-Preis,
der mit 15.000 € dotiert ist. Mit dem Preis zeichnet die Schader-Stiftung
Gesellschaftswissenschaftler aus, die mit wegweisenden Arbeiten und durch
großes Engagement im Dialog mit der Praxis zur Lösung von gesellschaftlichen
Problemen beigetragen haben. Siebel und Häußermann arbeiten
auf dem Gebiet der Stadtsoziologie seit über 30 Jahren zusammen und
haben gemeinsam zahlreiche Bücher und Aufsätze verfasst - darunter
das Buch Neue Urbanität (Frankfurt am Main 2000), das
heute schon als Standardwerk der Stadtsoziologie gilt und bereits in der
6. Auflage erschienen ist.
Siebel gehört zu den renommiertesten Oldenburger Wissenschaftlern.
Er wurde bereits 1975 an die neugegründete Universität Oldenburg
berufen und rief 1978 die außerordentlich erfolgreiche Arbeitsgruppe
Stadtforschung ins Leben. Auch außerhalb der Universität nahm
er zahlreiche Funktionen wahr: u.a. war er wissenschaftlicher Direktor
der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (NRW), beriet Hamburg
und Wien in Fragen der Stadtentwicklung und gehört seit diesem Jahr
auch dem Beirat des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
an.
Zweimal erhielt er Rufe auf Professuren der Universität Dortmund
(1982) und der Technischen Universität Harburg (1992), lehnte sie
jedoch ab. Als Fellow wirkte Siebel zwei Jahre am Wissenschaftszentrum
Nordrhein-Westfalen in Essen. 1995 wurde ihm die erste großen Auszeichnung
für seine wissenschaftlichen Leistungen zuerkannt: der Fritz Schumacher
Preis der Alfred Toepfer Stiftung.
Peter Kneißl
Prof. Dr. Peter Kneißl ist zum Ende des Wintersemesters
2002/03 emeritiert worden. Nach dem Studium der Geschichte, Klassischen
Philologie und Archäologie sowie Promotion und Habilitation in Marburg
nahm Peter Kneißl 1981 den Ruf auf die neu eingerichtete Professur
für Alte Geschichte in Oldenburg an. Sein besonderes Forschungsinteresse
gilt der lateinischen Epigraphik (Inschriftenkunde). In Oldenburg konnte
die Auswertung dieser Quellen durch das Einwerben von Drittmitteln (dreijähriges
Projekt zur Analyse geschlossener Inschriftenkomplexe, vierjähriges
DFG-Projekt Namensgebung und Romanisation in Gallien) auf
eine breite und international vielbeachtete Grundlage gestellt werden,
zumal durch den Einsatz der EDV schon seit 1986 auf diesem Gebiet Neuland
betreten wurde. Sein Alterswerk soll als Zusammenfassung seiner
jahrzehntelangen Forschungen eine Monographie zur Romanisation in Gallien
nach Aussagen der Inschriften sein. In der Lehre hat er sich mit großem
Erfolg bemüht, das Gesamtgebiet der Altertumswissenschaften von der
Bronzezeit bis zur Spätantike zu vermitteln und hierbei auch die
Erkenntnismöglichkeiten der Numismatik bewusst zu machen. Kneißls
Menschlichkeit und Integrität werden dem Institut für Geschichte
fehlen.
Lothar Wierschowski
C.-H. Hamann
Welcher Chemiker kennt es nicht, das Standardlehrbuch der
Elektrochemie, geschrieben von den Professoren Hamann und Vielstich? Dieses
Buch entstand an der Universität Bonn, an der Hamann nach dem Studium
der Mathematik, Physik, Biologie und Volkswirtschaft in Hamburg und Bonn
im Fach Physikalische Chemie promovierte. Seit 1975 ist der
Wissenschaftler in Oldenburg Professor für Angewandte Physikalische
Chemie. Sein Antritt fiel mit dem Aufbau des Fachs Physikalische Chemie
in der Gründungszeit der Universität zusammen. Aber nicht nur
um die Lehre hat sich Carl-Heinz Hamann besonders verdient gemacht. In
über 80 wissenschaftlichen Publikationen sind seine Beiträge
zur Brennstoffzellenforschung, zur elektrochemischen Messtechnik und zur
technischen Elektrochemie dokumentiert. Weiterhin hat er elektrochemische
Verfahren in der präparativen organischen Chemie angewandt und sich
mit dem Stofftransport durch Membranen beschäftigt. Hamann ist allen
ein lieber Kollege mit Ecken und Kanten, ein ausgeprägter Individualist,
wie er leider immer seltener an der Hochschule anzutreffen ist. Zum 1.
April 2003 wurde er emeritiert. Dennoch ist der Wissenschaftler weiterhin
aktiv und arbeitet an neuen Lehrbüchern.
Katharina Al-Shamery