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Personalien
Rufe nach Leipzig und Hamburg
Prof.
Dr. Norbert Gronau, seit 2000 Hochschullehrer für Wirtschaftsinformatik
an der Uni-versität, hat einen Ruf auf eine Professur an der Universität
Leipzig erhalten. Zur Berufung von Gronau erklärten der Dekan der
Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Prof.
Dr. Uwe Schneidewind, und der Direktor des Departments für Informatik,
Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring, Gronau unbedingt in Oldenburg halten zu
wollen. In der im April 2003 neu gegründeten Fakultät II spiele
die Wirtschaftsinformatik eine zentrale Rolle. Durch den Weggang Gronaus
könne sich die geplante Einführung des Studienganges Wirtschaftsinformatik
verzögern und der von ihm aufgebaute Forschungsschwerpunkt Wissensmanagement
nicht fortgesetzt werden.
Hans-Michael
Trautwein, seit 2000 Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen
in Oldenburg, hat einen Ruf auf die Professur für Theoriegeschichte
und Makroökonomie an der Universität Hamburg erhalten. Mit seinen
Arbeiten zur Geldtheorie und zu anderen makroökonomischen Themen
hat er entscheidend zum Spitzenplatz der Oldenburger Volkswirtschaft beim
kürzlich veröffentlichten Ranking der European Economic Association
beigetragen Hans-Michael Trautwein ist ein zentraler Motor für
Spitzenforschung und den Aufbau internationaler Forschungsbeziehungen
an unserer Fakultät. Bei den Studierenden ist er aufgrund seiner
engagierten und hervorragenden Lehre äußerst beliebt. Wir werden
trotz der angespannten Finanzlage in der Fakultät und der Universität
alles unternehmen, um ihn in Oldenburg zu halten, so Dekan Prof.
Dr. Uwe Schneidewind.
Ernst Hinrichs
Zum
30. September 2003 wurde Dr. Ernst Hinrichs, Professor für Geschichte
der frühen Neuzeit emeritiert. Hinrichs studierte in Freiburg und
Göttingen. Nach seiner Promotion 1966 arbeitete er am Max-Planck-Institut
für Geschichte und absolvierte mehrere Forschungsaufenthalte in Frankreich.
1975 wurde er an die Universität Oldenburg, 1990 an die Technische
Universität Braunschweig berufen. In Braunschweig war er von 1984
bis 1992 Direktor des Georg-Eckert-Instituts. In diesen Jahren nahm er,
auch als Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission, eine Reihe internationaler
Verpflichtungen wahr, unter anderem in Frankreich, Großbritannien,
Japan, Polen, den USA, der Sowjetunion und in Israel, wo er 1991 Gastdozent
der Hebräischen Universität Jerusalem war. 1995 kehrte er an
die Universität Oldenburg zurück. Von 1997 an war er Leiter
des Forschungsinstituts für die Geschichte Preußens in Berlin.
Ernst Hinrichs ist einer der profiliertesten deutschen Frühneuzeithistoriker.
Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Verfassungsgeschichte Frankreichs,
die vergleichende Absolutismus-Forschung und die Geschichte des kleinen
Raums, die er als international anerkannte Teildisziplin in Deutschland
etabliert hat. Neben der erfolgreichen Lehre und der Förderung von
Doktoranden und Habilitanden war Ernst Hinrichs aus Überzeugung und
mit Leib und Seele ein public historian, wovon seine zahlreichen Vorträge
sowie die Leitung des Historischen Quartetts zeugen.
Hilke Günther-Arndt
Jürgen Dieckert
Prof.
h.c. Prof. Dr. Jürgen Dieckert wurde am 11. Juli 2003 emeritiert.
Nach seinem Studium in Göttingen und einer Assistenten-Tätigkeit
in Saarbrücken übernahm er 1968 an der Pädagogischen Hochschule
Oldenburg den Lehrstuhl für Leibeserziehung und 1974 an der Universität
Oldenburg die Professur für Sportwissenschaft. Er war einer der Initiatoren
der Trimm-Dich-Aktionen und hat durch sein Engagement für einen Sport
für alle bundesweit das Freizeitsport-Profil der Oldenburger
Sportwissenschaft geprägt. Ab 1976 leitete Dieckert den Modellversuch
Freizeitsport an der Universität und wirkte an Gestaltung
und Bau der für den Freizeitsport weltweit modellhaften Universitätssportstätten
entscheidend mit. Von 1980 bis 1983 übernahm er eine Gastprofessur
an der Bundesuniversität Santa Maria in Brasilien. 1988-1992 folgte
eine mit DFG-Mitteln geförderte sport-ethnologische Forschung bei
dem brasilianischen Indianervolk der Canelas, über die er mehrere
Filme drehte. Seine jüngsten Forschungen befassen sich mit der Kreativitätserziehung
durch Sport, dem Sozialen im Sport und einer Didaktik
des Vereinssports. Über die Sportwissenschaft hinaus wird seine
verbindliche und vom Optimismus geprägte Mitarbeit geschätzt.
Sein inner- und außer-universitäres Engagement ist mit der
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt worden. Auch nach
seiner Emeritierung wird Jürgen Dieckert sich an der Entwicklung
des Freizeitsports weiter beteiligen.
Tim Beer / Ulf Gebken
Siegfried Vierzig
Prof. Dr. Siegfried Vierzig, einer der bedeutendsten Reformer
des evangelischen Religionsunterrichts der Nachkriegszeit, vollendete
im September sein achtzigstes Lebensjahr. Er studierte Evangelische Theologie
u.a. bei Rudolf Bultmann und Ernst Käsemann. Vierzigs kritisch-freiheitliches
Bewusstsein hat ihn Ende der sechziger Jahre, als Direktor des neu gegründeten
Kassler Pädagogisch-Theologischen Instituts, in die Debatten um den
damals wegen massenhafter Schüleraustritte in die Krise geratenen
Religionsunterricht eingreifen lassen. In seinem Hauptwerk Religionsunterricht
und Ideologiekritik hob er die gesellschaftskritische Funktion von
Religion hervor und verband sie auf der pädagogischen und didaktischen
Ebene mit der Aufgabe der Schule, Menschen zu kommunikationsfähigen
Wesen zu erziehen. 1974 wurde Vierzig auf den Lehrstuhl für Religionspädagogik
an die neu gegründete Universität berufen. Hier widmete er sich
neben didaktischen Arbeiten u.a. der Narzissmusproblematik und der feministischen
Theologie. Vierzig wurde 1991 emeritiert. Wissenschaftlich hat er seither,
den Strang der feministischen Theologie aufnehmend, religionswissenschaftlich
weiter gearbeitet. In neuen Ansätzen und Überlegungen zur Reform
des Religionsunterrichts werden seine Gedanken und Überlegungen neu
zur Sprache kommen.
Jürgen Heumann
Ulrich Günther
Prof. Dr. Ulrich Günther, emeritierter Musikpädagoge,
wurde im September 80 Jahre alt. Noch heute ist Günther, der seit
1961 an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg lehrte und zu den
Gründungsvätern der Universität gehörte, in Forschung
und Lehre überregional aktiv. In den 60er Jahren machte er auf das
faschistische Erbe seiner Disziplin aufmerksam. In den 70er Jahren säkularisierte
Ulrich Günther den Musikunterricht, indem er alles Hörbare
zum Gegenstand von Musikerziehung erklärte. Schulbuchverlage nahmen
sich seines Konzepts an. Mit der Gründung der Universität propagierte
er Musikunterricht als Training in auditiver Kommunikation,
und der Oldenburger Fachbereich, dem er vier Jahre als Dekan vorstand,
wurde programmatisch Kommunikation/Ästhetik genannt.
Damit war die Verwissenschaftlichung des Faches Musik gemeint.
In den 80er Jahren widmete sich Günther verstärkt der schulnahen
Unterrichtsforschung und initiierte einen bis heute bestehenden
Arbeitskreis, in dem MusiklehrerInnen neue Unterrichtsmethoden unter wissenschaftlicher
Beobachtung erproben. Die 90er Jahre sahen ihn erneut als Bildungsplaner,
diesmal in den neuen Bundesländern, wohin es den Emeritus als Vertretungsprofessor
zog. Auch heute vertritt Günther eine Musikpädagogik, die eng
mit dem Gründungsgeist der Universität verbunden ist.
Wolfgang Martin Stroh
Erwin Schwartz verstorben
Prof. Dr. h.c. Erwin Schwartz ist am 6. Juli 2003 gestorben.
Er studierte zunächst Pädagogik in Lauenburg und an den Universitäten
Posen und München. Nach einer kurzen Tätigkeit als Lehrer kam
Schwartz 1952 als Pädagogischer Assistent, dann als Hochschullehrer
an die Pädagogische Hochschule Oldenburg. In dieser Zeit
begann seine intensive Beschäftigung mit den Problemen der Grundschule,
die auch in zahlreichen Veröffentlichungen sichtbar wird. 1966 wurde
er auf den ersten Lehrstuhl für Grundschulpädagogik an die Universität
Frankfurt berufen. In seiner langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit
gründete er u.a. den Arbeitskreis Grundschule, gab die
Zeitschrift Die Grundschule heraus sowie zahlreiche Bände
der Buchreihe Beiträge zur Reform der Grundschule. Er
initiierte viele bundesweite und regionale Grundschul-Kongresse
zu Themen wie Begabung und Lernen im Kindesalter, Ausgleichende
Erziehung in der Grundschule oder Inhalte grundlegender Bildung.
Schwartz These: Eine sich rasch verändernde Kindheit verlangt nach
einer Grundschule, in der gut ausgebildete LehrerInnen sehr unterschiedlichen
Ansprüchen und Erwartungen von Kindern und Eltern gerecht werden,
in der sie gemeinsam mit ihren Schülerinnen und in enger
Verbindung mit dem Leben angstfrei und erfolgreich Lehren und Lernen können.
Es gibt gute Gründe, den von Erwin Schwartz gewiesenen Weg tatkräftig
weiter zu beschreiten.
Herbert Hasler
Dr. Helge Bormann, bisher wissenschaftlicher Angestellter
am Geographischen Institut der Universität Bonn, ist zum Juniorprofessor
für Hydrologie am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
ernannt worden. Bormann studierte Geoökologie an der TU Braunschweig
und promovierte an der Universität Bonn. Am Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt e.V. in Köln-Porz war Bormann in den Projekten
Rasterbasiertes Hydrologisches Programmpaket und Hochwasservorhersage
im Oder-Einzugsgebiet tätig. Bevor er den Ruf nach Oldenburg
annahm, nahm er an der Universität Bonn am Integrativen Management-Projekt
für einen effizienten und tragfähigen Umgang mit Süßwasser
in Westafrika (IMPETUS) teil.
Prof.
Dr. Wolfgang Gehring, bisher Inhaber einer Vertretungsprofessur an
der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, ist zum
Hochschullehrer für Englische Fachdidaktik einschließlich der
Theorie der Fremdsprachendidaktik sowie der Lehr- und Lernforschung am
Institut für Fremdsprachenphilologien ernannt worden. Gehring studierte
Anglistik und Didaktiken der Fächer Deutsch, Musik und Katholische
Religion an der Universität Würzburg. Nach seiner Tätigkeit
als Lehrer wurde er 1994 an den Lehrstuhl für Didaktik der Englischen
Sprache und Literatur der Universität Würzburg abgeordnet, wo
er 1995 im Bereich Englische Fachdidaktik promovierte. Bereits 2001/2002
verwaltete Gehring eine Professur an der Universität Oldenburg. Zu
seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Alltagstheorien zur Fremdsprachenvermittlung,
Lehrwerkkonzepte, die Sprachlehrmethodik sowie die Inhalts- und Sachorientierung.
Prof. Dr. Wilfried Belschner, Psychologe und Leiter der Abteilung
Gesundheits- und Klinische Psychologie an der Universität Oldenburg,
ist auf der Jahrestagung 2003 in Sinaia, Rumänien, zum 1. Vorsitzenden
der European Transpersonal Association (EUROTAS) gewählt worden.
EUROTAS ist die Dachorganisation für die nationalen Organisationen
in 14 europäischen Ländern.
Dr. Rainer Danielzyk, Privatdozent für Humangeographie
und Raumplanung am Institut für Politikwissenschaften, wurde zum
Direktor des neu gegründeten Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung
und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt. Zuvor hatte er den
Ruf auf eine C3-Professur an die TU Dresden abgelehnt. Danielzyk, der
Geographie, Raumplanung, Volkswirtschaft und Psychologie in Münster
studierte, kam 1986 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Oldenburger
Universität, wo er auch promovierte und sich habilitierte.
Dr. Ulf Gebken, wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Modellversuch Lebenslanges forschendes Lernen im Kooperationsverbund
Schule-Seminar-Universität am Institut für Pädagogik,
ist mit der Vertretung der Professur für Sportdidaktik an der Universität
Hannover beauftragt worden. Zwischen 1995 und 2000 widmete sich Gebken
in Oldenburg Fragen des Schul- und Vereinssports.
Prof. Dr. Mark Greenlee, Neuropsychologe in der
Abteilung für Kognitionsforschung des Instituts für Psychologie,
hat den Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie an die Universität
Regensburg angenommen. Greenlee, der seit 1999 in Oldenburg lehrt und
forscht, hat in Michigan, USA und Freiburg studiert. Er promovierte und
habilitierte sich an der Universität Freiburg und war anschließend
Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung und Stiftungsprofessor
der Schilling-Stiftung.
Prof. Dr. Ulrich Kattmann, Direktor des Didaktischen
Zentrums (diz), ist im neu eingerichteten Direktorium für das Ressort
Forschung zuständig. Vizedirektorin Prof. Dr. Karin Rebmann wurde
der Bereich Studium und Lehre für das Lehramt an Berufsbildenden
Schulen und Sonderschulen übertragen sowie Vizedirektor Dr. Falk
Rieß der Bereich Studium und Lehre fürs Gymnasium und Grund-
Haupt- und Realschulen.
Prof. Dr. Johann Kreuzer, Institut für Philosophie,
wurde zum Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Filosofia Italiana
gewählt. Im Amt bestätigt worden ist der Vorstand der Stiftung:
Prof. Dr. Wilhelm Büttemeyer, Prof. Dr. Rolf Schäfer (Oberkirchenrat
i.R.) und Prof. Dr. Michael Sukale üben weitere drei Jahre ihre Ämter
aus. Ziel der Stiftung ist es, wissenschaftliche Kontakte zu italienischen
Philosophen und deren Gastvorträge in Oldenburg zu fördern.
Dr. Volker Lippens ist erneut mit der Verwaltung
der Hochschullehrerstelle für Sport und Bewegung beauftragt worden.
Dr. Heinz-Dieter Loeber, Soziologe und Direktor
des Instituts für Soziologie, wurde außerplanmäßiger
Professor.
Prof. Dr. Rolf Meinhardt, Hochschullehrer am Interdisziplinären
Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationprozessen (IBKM),
ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den wissenschaftlichen
Beirat des Forschungsverbundes Desintegrationsprozesse - Analysen
zur Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft
berufen worden. Der Verbund, der aus 17 Forschungseinrichtungen besteht,
wird von dem renommierten Bielefelder Konfliktforscher Prof. Dr. Wilhelm
Heitmeyer geleitet.
Britta Alexandra Mester, Rechtswissenschaftlerin und Arbeitsrechtlerin
am Institut für Rechtswissenschaften, ist zur Datenschutzbeauftragten
der Universität gewählt worden. Sie löst nach zwei Jahren
den Pädagogen Prof. Dr. Wilhelm Topsch ab. Mester ist seit 2001 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Jürgen Taeger tätig
und beschäftigt sich insbesondere mit dem Bürgerlichen Recht,
dem Handels- und Wirtschaftsrecht sowie der Rechtsinformatik.
Dr. Joseph Rieforth, Psychologe im Zentrum für wissenschaftliche
Weiterbildung (ZWW), ist zum Sachverständigen der staatlichen Prüfungskommission
am Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen
für die Erstellung der bundesweiten Prüfung von Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten ernannt worden.
Dr. Bernd Siebenhüner, Juniorprofessor, Lehrstuhl für
Ökologische Ökonomie, hat im Juli 2003 in Kooperation mit dem
Wissenschaftszentrum Berlin einen internationalen Workshop zum Thema Incentive
Politics in the First 10 Years of the Convention on Biodiversity
organisiert. Internationale Experten beschäftigten sich mit Fragen
der Nutzung und des Schutzes von biologischer Vielfalt.
Yorck Hener, Leiter des Dezernats 5 Planung, ist ab 1. Oktober
2003 von der Universität beurlaubt und nimmt eine Tätigkeit
im Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh auf.
Sein Arbeitsbereich wird die Reform der Struktur und Organisation der
Hochschulen sein. Hener kam 1979 an die Universität Oldenburg und
übernahm 1992 die Leitung des Dezernats.
Michael Hepp, Historiker und Publizist, ist nach langer, schwerer
Krankheit gestorben. Er war langjähriger Mitarbeiter der Tucholsky-Forschungsstelle
sowie Mitherausgeber der wissenschaftlichen Gesamtausgabe der Werke Tucholskys.
Der 54jährige Hepp hat die große Tucholsky-Biographie geschrieben
und war PEN-Mitarbeiter.