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Studium & Lehre
- Studium, Beruf und Familie unter einen Hut bringen
Universität Oldenburg auf dem Weg zur familiengerechten Hochschule
- Praktikumserfahrungen: Waschbären und Pakete
Praktikum bei UPS in Kanada / Von Marco Rudloff*
- Berufsakademie mit Perspektive
Qualifizierung für IT und Wirtschaft
- Brennöfen & Katalysatoren
Chemiker auf Betriebsexkursionin Dänemark
- Erfolg für Mathematiker
Summerschool in Indiana als Sprungbrett
- Kontaktstudium für Flüchtlinge
Neue Maßnahme
- Ausgezeichnete Physikabsolventen
- Manager für Küstenzonen
- Examenshilfe
- Mit Engagement
- Neumüller Stiftung
Studium, Beruf und Familie unter einen Hut bringen
Universität Oldenburg auf dem Weg zur familiengerechten Hochschule
Die Betreuung von Kindern weiter zu verbessern gehört zu den Zielen der Universtität Oldenburg. |
Die Vereinbarkeit von Studium und Familie bzw. Beruf und Familie ist
eine grundlegende Erfolgsbedingung für die an unserer Universität
tätigen Menschen. Wir werden das Konzept verfolgen, weil wir davon
überzeugt sind, dass unsere Studierenden und Beschäftigten das
Entwicklungspotenzial unserer Universität sind. Mit diesen
Worten unterstrich Vizepräsidentin Dr. Marion Rieken die Bedeutung
des Zertifikats zum Audit Familiengerechte Hochschule, das der Universität
Oldenburg im Juni 2004 als erster Universität in Niedersachsen verliehen
worden war (UNI-INFO 6/2004).
Das Audit der Beruf & Familie gGmbH und der Universität Trier
wird von der Hertie-Stiftung unterstützt und wurde als Managementinstrument
für eine verbesserte Gestaltung familiengerechter Arbeits- und Studienbedingungen
an Hochschulen entwickelt. Auf Initiative der Frauengleichstellungsstelle
und der Kommission für Frauenförderung und Gleichstellung (KFG)
hatte eine universitätsinterne Projektgruppe neun Zielvereinbarungen
für die Universität Oldenburg erarbeitet, die von der Audit
gGmbH positiv begutachtet wurden und in den nächsten drei Jahren
umgesetzt werden sollen.
Die Zielvereinbarungen umfassen Verbesserungen beispielsweise in den Bereichen
Arbeitszeit und Arbeitsort: Künftig soll die Möglichkeit geschaffen
werden, angesparte Arbeitszeit innerhalb eines Jahres auszugleichen und
der Bedarf an Telearbeit wird ermittelt. Darüber hinaus wird die
familiengerechte MitarbeiterInnenführung in die Führungsleitlinien
der Hochschule aufgenommen. Die Verbesserung der Betreuungssituation von
Kindern, z. B. durch die Bereitstellung eines Raumes sowie die Erweiterung
der Möglichkeiten zum Teilzeitstudium, stehen ebenfalls auf der Agenda.
Die Umsetzung der Zielvereinbarungen wird weiterhin von der Projektgruppe
begleitet. Eine Mitarbeit in dieser Gruppe ist willkommen. Alle Informationen
zum Audit Familiengerechte Hochschule (Zielvereinbarungen, Mitglieder
der Projektgruppe u.v.m.) sind inzwischen im Internet abrufbar. Mit der
Verleihung des Zertifikats erhielt die Universität das Recht, das
geschützte Markenzeichen zum Audit Familiengerechte Hochschule zu
verwenden. Es steht zum Download für Briefbögen und Printprodukte
ebenfalls im Internet bereit.
www.uni-oldenburg.de/gss/10902.html
@ angelika.mueller@uni-oldenburg.de
Waschbären und Pakete
Praktikum bei UPS in Kanada / Von Marco Rudloff*
Toronto ist nicht nur die größte Stadt Kanadas mit 2,3 Mio.
Einwohnern und einem Mosaik aus über 80 ethnischen Gruppen, sondern
auch die Raccoon-Capital, die Hauptstadt der Waschbären.
Hier herrscht die größte Waschbärendichte des Landes,
und jede Nacht kann man die Tiere bei ihren nächtlichen Besorgungen
beobachten. Drei Monate lang hatte ich dazu ausgiebig Gelegenheit, als
ich bei UPS Canada ein Praktikum absolvierte. Das Unternehmen hat seinen
Sitz am Lester B. Pearson Flughafen. Neben einem Logistik Center, in dem
täglich mehrere hunderttausend Sendungen bearbeitet werden, ist dort
auch das Human Resources (HR) Department der Firma angesiedelt, wo ich
arbeitete.
Fröhliche Gesichter bei UPS: Hinten im Bild Marco Rudloff, vorne die Oldenburgerin Tanja Dübbel, die ebenfalls ein Praktikum bei UPS absolvierte. |
Den Praktikumsplatz bekam ich über die Internationale Arbeitsvermittlung
des Arbeitsamts. Durch eine Kooperation mit dem Georgian College in Barrie,
Ontario, werden Praktika vor allem in den Bereichen BWL, Bank- und Finanzwesen,
Rechnungswesen, in der IT-Branche, in den Ingenieurwissenschaften und
im Tourismus vermittelt. Voraussetzung sind, neben guten Englischkenntnissen,
die EU-Staatsangehörigkeit mit Hauptwohnsitz in Deutschland, ein
Vollzeitstudium an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie
und mindestens zwei absolvierte Fachsemester. Die Praktika werden grundsätzlich
nicht vergütet, dafür ist aber eine Vier-Tage-Woche vorgesehen.
Nach der Erledigung des Papierkrams und der Überweisung
der Programmgebühr von 750 Can. Dollar kamen dann bald die freudigen
Nachrichten über ein erteiltes Arbeitsvisum und eine Stelle bei UPS
Canada LTD in Mississauga, einem Vorort Torontos.
In Mississauga wohnte ich bei einer pensionierten Lehrerin, die vor 36
Jahren aus Südafrika nach Kanada ausgewandert war. Ich wurde sehr
herzlich aufgenommen und sogar in die Familie integriert. Vor dem täglichen
Arbeitsbeginn (8 Uhr) stand eine zweistündige Fahrt mit öffentlichen
Verkehrsmitteln quer durch die Stadt. Nirgendwo sonst bin ich so freundlichen
Busfahrern begegnet.
In der HR-Abteilung arbeitete ich in einem Sechser-Team. Zu meinen Aufgaben
gehörten die Suche, Auswahl und Schulung von Mitarbeitern, die als
Fahrer, administrative Kräfte oder im Logistik Center bei UPS arbeiteten.
Auch war ich auf der größten kanadischen Job-Messe als Standbetreuung
eingesetzt. An nur zwei Tagen haben wir dort mehr als 6.500 Bewerbungen
entgegengenommen.
Bei UPS herrscht, wie in vielen nord-amerikanischen Unternehmen, ein strenger
dress code. Für die Männer heißt das zweiteiliger
Anzug, helles langärmliges Hemd und Krawatte, für die Frauen
Kostüm. Jeder freute sich auf den Casual-Friday, denn
dann wurden die Bekleidungsvorschriften gelockert: Krawatten waren nicht
mehr erforderlich. Jeans waren allerdings auch dann verpönt, und
wer damit erwischen wurde, musste zehn Dollar für einen guten Zweck
spenden.
Ein starkes Wir-Gefühl ist kennzeichnend für UPS und findet
auch durch viele große und kleine Events Ausdruck. So wurde jeden
Monat ein gemeinsames Frühstück veranstaltet, vom Manager bis
zum Lagerarbeiter trafen sich alle bei Bacon and Eggs. Auf dem jährlichen
Familienfest ist die größte Attraktion der Jet-Pull,
bei dem Teams aus 20 Personen für einen guten Zweck einen Cargojet
um die Wette ziehen. Unser Team belegte dabei allerdings nur den vorletzten
Platz.
Was hat mir besonders gut gefallen? Vor allem das Zusammenarbeiten mit
Menschen aus den unterschiedlich-sten Kulturen - und die niedlichen Waschbären.
* Marco Rudloff hat sein Studium der Wirtschaftswissenschaften und
BWL inzwischen abgeschlossen.
Berufsakademie mit Perspektive
Qualifizierung für IT und Wirtschaft
Im August wurde die Berufsakademie für IT und Wirtschaft
eröffnet. Sie wird getragen vom Oldenburger Förderverein
für Informationstechnologie und Wirtschaft e.V., einer gemeinsamen
Initiative von OFFIS und der EWE AG.
Wissenschaftsminister Lutz Stratmann würdigte die Akademie als eine
wichtige Weiterentwicklung der beruflichen Qualifizierung in der Region
und als einen dringend benötigten ökonomischen Impuls. Prof.
Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Akademieleiter und Vorstandsvorsitzender
des Informatikinstituts OFFIS, betonte, dass die Gründung für
die Ausbildungslandschaft im Nordwesten wegweisend sei. Mit dem dualen
Studiengang erfülle OFFIS arbeitsmarkt- und strukturpolitische Anforderungen
großer und innovativer Unternehmen im Nordwesten.
Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG und Gründungsmitglied
des Fördervereins, kündigte an, langfristig acht Studienplätze
für die eigenen Auszubildenden zu übernehmen. Insgesamt 18 Studierende
aus elf Unternehmen der Region haben sich bereits für den dreijährigen
Studiengang Wirtschaftsinformatik entschieden, der die traditionelle betriebliche
Ausbildung mit einem wissenschaftlichen Studium kombiniert.
Brennöfen & Katalysatoren
Chemiker auf Betriebsexkursion in Dänemark
Ende Juni machten sich Studierende der Produkttechnologie und Chemie
zusammen mit Prof. Dr. Frank Rössner, Hochschullehrer für Technische
Chemie, für drei Tage auf nach Dänemark. Die Exkursion führte
sie zur Firma Haldor Topsoe in Frederikssund, wo sie die Produktionsanlagen
des weltbekannten Katalysatorherstellers besichtigen konnten.
Katalysatoren dienen nicht nur der Reinigung von Autoabgasen, sie werden
auch zur Beschleunigung von Reaktionen genutzt. Etwa 90 Prozent aller
chemischen Produkte passieren irgendwann einen Katalysator. Prof. Dr.
Klaus Noweck, Honorarprofessor in Oldenburg, der bei Haldor Topsoe Produktionsleiter
ist, hatte im Rahmen seiner Vorlesung Angewandte Katalyse
zum Besuch der Produktionsanlagen eingeladen.
Während die Studierenden in Frederikssund Bekanntschaft mit Tablettierungsmaschinen,
Brennöfen, Mischern und Bandtrocknern machten, konnten sie in der
Forschungsabteilung der Firma in Lyngby bei Kopenhagen verfolgen, wie
mit Hilfe modernster Messtechnik die elementaren Vorgänge in der
heterogenen Katalyse auf molekularer Ebene sichtbar gemacht werden.
Erfolg für Mathematiker
Summerschool in Indiana als Sprungbrett
Sieben Oldenburger Diplomstudierende des Instituts für Mathematik
haben an der renommierten dreiwöchigen internationalen IMA-Summer-School
on Coding and Cryptography der Notre-Dame University in Indiana, USA,
teilgenommen. Sie gehörten damit zu rund 60 ausgewählten MathematikerInnen
amerikanischer, asiatischer und europäischer Universitäten.
Aus der erfolgreichen Mitarbeit in Forschungsprojekten der Summerschool
ergaben sich für Alina Rull, Gert Schneider und Jens Zumbrägel
Stellenangebote an den Universitäten Zürich und Groningen nach
Abschluss ihrer Diplomarbeiten in Oldenburg. Felix Fontein und Bodo Blume
wurden eingeladen, ihre Diplomarbeiten in Notre-Dame und Zürich zu
schreiben. Die Teilnahme an der Summerschool, die überwiegend durch
Sponsoren und die National Science Foundation finanziert wurde, geht auf
eine Initiative der Professoren Dr. Joachim Rosenthal (Notre-Dame) und
Dr. Wiland Schmale (Oldenburg) zurück.
Kontaktstudium
für Flüchtlinge
Neue Maßnahme soll Jobchancen verbessern
Die Chancen von beruflich hoch qualifizierten Flüchtlingen auf dem
deutschen Arbeitsmarkt will ein Kontaktstudium nachhaltig verbessern,
das die Universität Oldenburg zum ersten Mal anbietet. Die Weiterbildungsmaßnahme,
die in ihrer Art einmalig in Deutschland ist, ist am 1. Oktober 2004 an
den Start gegangen und erstreckt sich über einen Zeitraum von acht
Monaten. Veranstalter sind das Interdisziplinäre Zentrum für
Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) und das Zentrum
für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Universität.
Der Studiengang, mit dem Fachwissen und Handlungskompetenzen in pädagogischen
Berufsfeldern vermittelt werden sollen, richtet sich an anerkannte Flüchtlinge
und an jüdische Einwanderer aus den Ländern der ehemaligenSowjetunion.
Voraussetzung sind ein fester Aufenthaltsstatus in Niedersachsen und eine
sozialwissenschaftliche oder (sozial-)pädagogische Grundausbildung.
Nach Angaben des Projektleiters Prof. Dr. Rolf Meinhardt ist die berufliche
Integration vieler Flüchtlinge in Niedersachsen weitgehend gescheitert.
Dies belege eine Studie des IBKM 2003: Trotz hoher Bildungs- und
Berufsabschlüsse, die die Migranten aus ihren Herkunftsstaaten mitgebracht
haben, waren 65 Prozent der anerkannten Flüchtlinge ohne Arbeit.
Das gilt sogar für die Berufe, in denen in Deutschland ein ausgesprochener
Fachkräftemangel herrscht, so Meinhardt. Die Seminare finden
in Hannover statt. Das Vorhaben wird als Modellprojekt aus dem Europäischen
Flüchtlingsfonds finanziert.
Ausgezeichnete
Physikabsolventen
Das Institut für Physik der Universität Oldenburg hat im Juli
erstmals vier Preise zu je 300 € für hervorragende Leistungen
im Studium vergeben.
Ausgezeichnet wurden Inka Pröhl und Maja Brückmann für
ihre sehr guten Leistungen im Lehramtsstudium. Inka Pröhl absolviert
inzwischen das Referendariat während Maja Brückmann am Leibniz-Institut
für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität
Kiel promoviert.
Die anderen beiden Preise gingen an Fet Azinwi, Master-Student aus Kamerun,
der bereits nach fünf Semestern seinen Bachelor-Abschluss in Engineering
Physics erreichte, und an André Eckardt, der sein Diplom mit Auszeichnung
abschloss und jetzt am Institut für Physik mit einer Arbeit über
das Verhalten von kalten Atomen in Gittern aus Licht promoviert.
Manager für Küstenzonen
Die ersten drei AbsolventInnen des Master-Studiengangs Integrated
Coastal Zone Management, Sybille Schnegelsberg, Tanja Michler und
Andreas Jeschke, erhielten im September 2004 vom Direktor des Instituts
für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), Prof. Dr. Hans J. Brumsack,
ihre Abschlussdokumente. Ihr Wissen werden die Küstenzonen-ManagerInnen
unmittelbar im Anschluss an ihr Studium in Jobs in der öffentlichen
Verwaltung, in einem Planungsbüro sowie an einem Meeresforschungsinstitut
einsetzen.
Die frischgebackenen Master gehörten zu den ersten Studierenden des
Studiengangs, der Ende 2001 an der Universität eröffnet wurde.
Ausgebildet werden Fachleute, die mit wissenschaftlicher und sozialer
Kompetenz Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung von Meeresbereichen
und Küstenzonen entwickeln und umsetzen.
Examenshilfe
Mit Halbjahresstipendien wurden die Studentinnen Cara Heather Kahl (Psychologie),
Nadja Wulff (Germanistik) und Anke Maria Müller (Interkulturelle
Pädagogik) im September von der Peter-Waskönig-Stiftung ausgezeichnet.
Das Kuratorium der Stiftung hatte die Stipendiatinnen zu einem Empfang
im Gästehaus eingeladen. Dr. h.c. Peter Waskönig nahm die Ehrung
vor. Mit den Stipendien der Waskönig-Stiftung - dotiert mit monatlich
350 € - werden StudentInnen ausgezeichnet, die kurz vor dem Examen
stehen und sich im Studium durch ausgezeichnete Leistungen und Engagement
hervorgetan haben.
Mit Engagement
Der studentische Systemtheorie-Lesekreis plant in Zusammenarbeit mit
dem Denkräume e.V. eine systemtheorieorientierte Unternehmensberatung,
die sich 2005 auf dem Markt etablieren soll. Für das Projekt werden
noch bis zum 1. November 2004 engagierte Studierende vor allem der Wirtschaftswissenschaften
und der Psychologie gesucht (Denkräume e.V., Uni Oldenburg, Fakultät
IV, Inst. f. Soziologie, 26111 Oldenburg).
@ systemtagung@uni-oldenburg.de
Neumüller Stiftung
Die Heinz Neumüller Stiftung nimmt noch bis zum 29. Oktober Stipendienanträge
an. Bewerben können sich DoktorandInnen der Uni Oldenburg mit einem
Diplomabschluss in Wirtschafts-,Natur- oder Rechtswissenschaften, Informatik
oder in technischen Fächern. InteressentInnen können sich selbst
bewerben oder von einem/r Hochschullehrer/in vorschlagen lassen. Die einjährige
Förderung (400 € mtl.) beginnt am 1. Januar 2005.
i Ilona Neuhaus, Dez. 5, Tel. 798-2434.