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"Friesischer Mittsommer"

Oldenburger Uni-Lehrfilm erhielt Anerkennung

Filmszene: "Mutter Erde wartet vergeblich auf Vater Ozean."

Auf ungewöhnliche Weise in Szene gesetzt wurde der strukturelle Wandel in der großfriesischen Küstenzone. Der Oldenburger Uni-Lehrfilm „Friesischer Mittsommer“ errang beim diesjährigen Medienproduktionswettbewerb des Fachverbands „Medien und Technik im Bildungsbereich“ Anfang Oktober in Wien den dritten Platz sowie den „Sonderpreis für den besonderen Film“. Schon 2001 hatte der Oldenburger Universitätsfilm „Schöne Aussichten“ von Günther Willen den ersten Platz bei dem Wettbewerb erzielt. Autor des neuen Films ist der Physiker Dr. Kurt Georg Hooss, bis vor kurzem Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg.

Der Kurzfilm kommt ohne Worte aus, statt dessen vermitteln ruhige, eindringliche Bilder, von atmosphärischen Tönen und Musik unterlegt, einen Eindruck des Lebens- und Wirtschaftsraums Küste in seinen ästhetischen, aber auch problembehafteten Dimensionen.

Autor Kurt Georg Hooss und Hauptdastellerin Wiebke Tobias freuen sich über die Auszeichung.

Der Autor erklärt das Grundmotiv des Films, für den eigens die Projektgruppe „Schöpfung und Wandel“ gegründet wurde: „Die Ergebnisse der neueren maritimen und terrestrischen Umweltforschung bedürfen einer ganzheitlichen Integration in den Kontext des globalen gesellschaftlichen Wandels. Als Ergänzung zur exakten wissenschaftlichen Beschreibung brauchen wir, insbesondere für unsere naturwissenschaftlich orientierten Studiengänge der Marinen Umweltwissenschaften und des Integrierten Küstenzonen-Mana-gements, eine allgemeinverständliche Illustration der komplexen Phänomene unserer Zeit.“

Anders als in politisch oder ökonomisch motivierten Werbespots oder in kommerziellen Filmen kommt es im akademischen Lehrfilm besonders auf ausgewogene Darstellung aller Seiten des Konflikts an. In diesem Fall gehören dazu die Bereiche materielles Wachstum, Zunahme von Bevölkerungsdichte, Produktion und Lebensstandard, Intensivierung und Diversifikation aller Nutzungen von Landschaft, Meer und Küste, Verhärtung der Küstenstrukturen, Verarmung der ökologischen Funktionen, das scheinbar unauflösliche Dilemma zwischen der sozialpolitischen Notwendigkeit des Wachstums und den längst erreichten materiellen Grenzen, die allmähliche Veränderung des Menschen selbst durch das technische Zeitalter, Unsicherheit des Potenzials für die künftige Entwicklung und letztlich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Neben friesischen Landschaftsgemälden des 19. Jahrhunderts stammen die teils technischen, teils archaisch anmutenden Bilder von Stanislaus Müller-Härlin, Absolvent des Oldenburger Aufbaustudiengangs Medienkunst, sowie Jörn Anders, Grafiker und Wattenmeer-Experte. Die beiden Ostfriesinnen Wiebke Tobias und Eva Müller verkörpern in dem Film auf allegorische Weise Mutter Erde und Tochter Friesland.

„Friesischer Mittsommer“ wurde inzwischen mit großem Erfolg auf verschiedenen Lehr- und sonstigen Veranstaltungen gezeigt.

www.icbm.de/~hooss („Veroeffentlichungen“ / „Friesischer Mittsommer“).

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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