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Personalien
Gerd Vonderach
Der
Arbeitssoziologe Prof. Dr. Gerd Vonderach, einer der Mitgründer der
Oldenburger Universität, ist aus dem Forschungs- und Lehrbetrieb
der Universität ausgeschieden. Im Rahmen des Symposiums Land
auf - Land unter? Perspektiven ländlicher Erwerbs- und Lebenswelten
wurde er am 18. November offiziell verabschiedet. Nach dem sozialwissenschaftlichen
Studium an der Universität Göttingen, das von politischer und
publizistischer Tätigkeit in Studentenorganisationen und Gewerkschaften
geprägt war, kam Vonderach 1967 als Wissenschaftlicher Assistent
nach Oldenburg an die damalige Pädagogische Hochschule. Parallel
zur Lehre und der Erarbeitung seiner Dissertation engagierte er sich in
der Hochschulselbstverwaltung. 1971 plante er als Assistentenvertreter
im Gründungsausschuss die Universität Oldenburg mit und setzte
sich in der Planungskommission für den Aufbau der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
ein. 1972 erhielt der Wissenschaftler einen Ruf an die Universität
Bremen, 1974 nahm er die Professur für Arbeits- und Industriesoziologie
in Oldenburg an. Neben der Arbeits- und Industriesoziologie beschäftigte
er sich mit der Land- und Agrarsoziologie - ein Bereich, in dem seine
Arbeit großen Widerhall bei Praktikern und Wissenschaftlern fand.
Weitere Schwerpunkte waren die qualitative Sozialforschung, die Geschichte
der Sozialwissenschaften und das Werk Max Webers. Die Arbeitsmarkt und
Sozialpolitik wurde von ihm schon zu Beginn der 80er Jahre auf das Phänomen
der Neuen Selbständigen aufmerksam gemacht. Vonderach
hat eine umfangreiche publizistisch-wissenschaftliche Tätigkeit vorzuweisen.
So gibt er die Halbjahresschrift Landberichte und die Buchreihe
Sozialforschung, Arbeit und Sozialpolitik heraus.
Heinz-Dieter Loeber
Prof.
Dr. Dagmar Freist, bisher Wissenschaftliche Oberassistentin an der
Universität Osnabrück, ist zur Professorin für Geschichte
der Frühen Neuzeit am Institut für Geschichte ernannt
worden. Die Historikerin studierte und promovierte an der University of
Cambridge und begann ihre Habilitationsschrift als Wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Deutschen Historischen Institut in London (1995-1998). 2003 habilitierte
Freist sich an der Universität Osnabrück, wo sie seit 1998 tätig
war. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen überwiegend im Bereich der
nordwesteuropäischen Neuen Kulturgeschichte und umfassen
unter anderem die Themen Öffentlichkeit und politische Kultur, Herrschaft
und Herrschaftslegitimation, interkonfessionelles Zusammenleben sowie
Kulturtransfer durch Migration.
Prof.
Dr. Corinna Hößle, bisher Wissenschaftliche Assistentin
an der Universität Hamburg, hat die Professur für Didaktik der
Biologie am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften übernommen.
Hößle studierte Höheres Lehramt (Biologie und Theologie)
in Hamburg. Nach dem Referendariat arbeitete sie zunächst als Lehrerin,
um dann 1995 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an das
Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften der Universität
Kiel zu wechseln. Hier promovierte sie 1999. Kurz bevor Hößle
sich für Oldenburg entschied, erhielt sie den Ruf auf die Professur
Didaktik der Biologie an der Universität Münster.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind neben der Lehr- und Lernforschung zur Biologiedidaktik
die kritische Reflexion bioethischer Fragestellungen, Philosophieren mit
Kindern sowie Gesundheits- und Umwelterziehung.
Dr.
Jutta Kretzberg, bisher Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der University
of Califonia, San Diego (USA), ist zur Juniorprofessorin für Sinnesphysiologie
am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften ernannt worden.
Kretzberg studierte Informatik an der Universität Bielefeld, wo sie
dann als Wissenschaftliche Hilfskraft im Graduiertenkolleg Verhaltensstrategien
und Verhaltensoptimierung arbeitete. Mit einem Stipendium der Studienstiftung
des Deutschen Volkes promovierte sie hier 2001. Bevor die Wissenschaftlerin
in die USA ging, war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Bielefeld
an der Fakultät für Biologie. In der Forschung beschäftigt
sie sich mit einer Kombination aus theoretischen und experimentellen Methoden,
um ein neuronales Netzwerk zu analysieren, das eine einfache Verhaltensreaktion
des Blutegels auf taktile Reize steuert.
Prof.
Dr. Ilka Parchmann, bisher Hochschullehrerin an der Universität
Kiel, hat die Professur für Didaktik der Chemie angenommen. Parchmann
studierte Chemie und Biologie für das Lehramt an Gymnasien an der
Universität Oldenburg, wo sie auch 1997 im Bereich Didaktik der Chemie
promovierte. Nach ihrem Referendariat in Wilhelmshaven ging Parchmann
1999 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Universität Kiel.
2002 erhielt sie Rufe an die FU Berlin und an die Universität Kiel.
Sie entschied sich für die Professur und stellvertretende Abteilungsleitung
für Didaktik der Chemie am Leibniz-Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften in Kiel. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören
die konzeptionelle Entwicklung und begleitende Lehr-Lern-Forschung zu
kontextbasiertem Chemieunterricht, die Implementation innovativer Unterrichtsansätze
durch die Kooperation von Forschung und Praxis sowie die Gestaltung und
Evaluierung von Lehrerfortbildungsangeboten.
Prof. Violeta Dinescu, Komponistin am Institut für Musik,
hat eine weitere Auszeichnung erhalten: Ihr Stück Flammentropfen
ist im Rahmen der 2. Praxiserprobung Neuer Kammermusik für
Musikschulen mit dem Gütesiegel Praxiserprobt - empfohlen
vom Verband deutscher Musikschulen (VdM) ausgezeichnet worden.
Dr. Erika Fischer, Grundschulpädagogin am Institut für
Pädagogik, ist jetzt als außerplanmäßige Professorin
tätig.
Prof. Dr. Antonia Grunenberg, Leiterin des Hannah Arendt-Zentrums,
ist zur Direktorin des Instituts für Politikwissenschaft gewählt
worden. Sie löst den Politologen Prof. Dr. Eberhard Schmidt ab. Die
seit 1998 in Oldenburg lehrende Wissenschaftlerin studierte Romanistik,
Germanistik, Soziologie und Philosophie in Köln, Tübingen, Frankfurt
und Berlin und war nach ihrer Promotion 1975 Wissenschaftliche Assistentin
an der RWTH Aachen. Sie habilitierte sich 1986 im Fach Politische Wissenschaften.
Anschließend lehrte und forschte sie an der RWTH Aachen und an den
Universitäten Bremen und Potsdam sowie an der University of Pennsylvania,
Philadelphia.
Waldemar Klippert, der zum Maschinenbaumechaniker an der Universität
ausgebildet wurde, ist aus dem Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend
in seinem Beruf als Erster Bundessieger hervorgegangen, nachdem er zuvor
den Wettbewerb auf Landesebene gewonnen hatte. Erfolgreich war auch Siegfried
Weber, der den 2. Platz beim Landeswettbewerb im Ausbildungsbereich Elektromechaniker
belegte. Insgesamt haben neun Auszubildende an der Universität in
diesem Jahr ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen.
Dr. Werner Meiners, Lehrbeauftragter für Jüdische Studien,
ist zum Sprecher des Arbeitskreises Geschichte der Juden der
Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen gewählt
worden. Meiners ist u.a. Mitarbeiter des Historischen Handbuchs der jüdischen
Gemeinden in Niedersachsen und Bremen.
Prof. Bernhard Mergner, Mitarbeiter am Institut für Musik,
ist vom Deutschen Musikrat in den Orchesterbeirat des Bundesjazzorchesters
und zum Juryvorsitzenden des Landeswettbewerbs Jugend jazzt
des Landes Niedersachsen berufen worden.
Dr. Jürgen Rarey, Chemiker am Institut für Reine und
Angewandte Chemie, ist zum Honorary Research Fellow an der
School of Chemical Engineering der University of Kwazulu-Natal (Süd-Afrika)
ernannt worden. Diese Ehrung ist Ergebnis einer zweijährigen engen
Kooperation, in deren Rahmen Rarey mit seinen Doktoranden eine Methode
zur Abschätzung des Normalsiedepunkts komplexer organischer Substanzen
entwickelte.
Prof.
Dr. Walter Siebel, kürzlich emeritierter Stadtsoziologe im Institut
für Soziologie, ist von der Kultusministerkonferenz zum Mitglied
der Expertenjury für den Vorschlag Deutschlands zur Benennung der
Kulturhauptstadt Europas 2010 berufen worden. Die siebenköpfige Jury
wird aus dem Kreis der zehn Bewerberstädte (u.a. Bremen, Kassel,
Lübeck und Braunschweig) zwei bis vier Städtekandidaten vorschlagen.
Die endgültige Entscheidung trifft dann eine internationale Expertenjury
der EU. Siebel, der 1975 an die Universität Oldenburg berufen wurde,
gehört zu den renommiertesten Oldenburger Wissenschaftlern.
Dr. Knut Tielking, Gesundheitswissenschaftler am Institut für
Pädagogik, ist zum Associated Professor der Fakultät für
Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Babes-Bolyai University
of Cluj-Napoca (Rumänien) ernannt worden. Im Rahmen des SOKRATES-Programms
bietet Tielking seit 2002 in Rumänien regelmäßig Seminare
zum Thema Public Health an.
Prof.
M. A. Nobuyuki Harada, Erziehungswissenschaftler an der Universität
Gifu (Japan), ist zu Gast an der Fakultät I Erziehung- und Bildungswissenschaften.
Harada vergleicht in Lehrveranstaltungen den Sachunterricht in Deutschland
mit dem Lebenskundeunterricht in Japan. In der Forschung will er sich
mit der Entwicklungsgeschichte des Curriculums der Grundschule in Baden-Württemberg
von 1964 bis 1994 beschäftigen. Der Wissenschaftler, der bereits
häufiger in Oldenburg weilte, hat auch Bücher der Oldenburger
PädagogInnen Prof. Dr. Astrid Kaiser und Prof. Dr. Hilbert Meyer
ins Japanische übersetzt.
Prof.
Dr. Tanja Susanne Scheer, zuletzt Lehrstuhlvertreterin an der Universität
Bielefeld, ist zur Hochschullehrerin für Alte Geschichte
ernannt worden. Scheer studierte Alte und Mittelalterliche Geschichte
und Klassische Archäologie an der Universität München,
wo sie auch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Assistentin tätig
war. Hier promovierte sie mit einem Stipendium der Studienstiftung des
Deutschen Volkes und bekam dafür den Promotionspreis der Münchner
Universitätsgesellschaft. Von 1994 bis 96 forschte die Wissenschaftlerin
am Deutschen Archäologischen Institut in Rom. Ihre Habilitation (1998)
wurde mit einem Stipendium der Gerda Henkel Stiftung unterstützt.
Scheer erhielt den Ausonius-Preis 2001 der Universität
Trier, war Inhaberin der Otto-Mann-Stiftungsprofessur an der Universität
Mannheim und Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) an der Universität Freiburg. Bevor sie an die renommierten
Forschungsinstitute der Havard University Center for Hellenic Studies
und Dumbarton Oaks, Center for Byzantine Studies, beide Washington
D.C., ging, übernahm sie 2002 eine Lehrstuhlvertretung in Leipzig.
Sie beschäftigt sich u.a. mit der Religionsgeschichte der Antike,
der Antiken Geschlechtergeschichte und der Antikenrezeption.