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Hochschulpolitik

Universität 2010: Forschungsorientiert und Best Practice-Hochschule

Ein neues Leitbild soll das Profil der Uni schärfen und sie konkurrenzfähiger machen

Wie angekündigt, hat Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind am 1. Dezember 2004 einen Strategieprozess für die Universität Oldenburg eingeleitet, der sowohl die Entwicklung eines neuen Leitbildes umfasst als auch die Umsetzung der dort genannten Ziele beschreibt. Vor dem Senat kündigte Schneidewind an, das erste Halbjahr 2005 werde ganz im Zeichen der Diskussion um das Leitbild und seiner Operationalisierung stehen. Im Juli 2005 sei dann - nach einem abschließenden Senatsbeschluss - der Weg bereitet, um für die kommenden Entscheidungen und Profilbildungen in der Universität eine klare Orientierung zu haben.

Für die Diskussion um ein neues Leitbild legte Schneidewind ein zweieinhalbseitiges Papier vor, das er unter den Titel „Transdisziplinäre Forschungs-uni-versität mit forschungsorientiertem Studium“ stellte. Darin formuliert er die angestrebte Positionierung der Universität Oldenburg im Jahr 2010: Diese Universität hat sich dann als eigenständige Forschungsuniversität etabliert, ist in mehr Sonderforschungsbereiche und europäische Exzellenzcluster eingebunden und verfügt über ein halbes Dutzend Forschergruppen sowie mehr als zehn Graduiertenkollegs. In der Forschung zeichnet sie sich durch Interdisziplinarität aus, und der ursprünglich stark in den Naturwissenschaften liegende Schwerpunkt hat sich in Richtung Sozial- und Geisteswissenschaften sowie didaktische Forschung erweitert. In der Lehramtsaus- und -weiterbildung hat die Universität eine nationale Spitzenstellung erreicht, weil sie ihre Ausbildung mit hoch ausgewiesener Forschung verbindet. Trotz enger materieller Rahmenbedingungen gibt es eine hohe Motivation und Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, dazu einen effektiveren Einsatz der Mittel sowie eine enge Verknüpfung von Transparenz, breiter Beteiligung und effizienten Entscheidungsprozessen. Die Universität Oldenburg gilt als eine Best Practice-Hochschule.

Schneidewind sieht seine Überlegungen als (eine) Grundlage für die Diskussionen in den Fakultäten, Zentralen Einrichtungen und der Verwaltung an. Dort sollten sie überprüft, ergänzt und konkretisiert werden. Es sei dabei entscheidend, dass nicht nur über die Ziele debattiert werde, sondern gleichzeitig Überlegungen angestellt würden, wie man sie erreichen könne. Dies müsse in einem konzentrierten, zeitlich begrenzten Prozess geschehen. Dafür legte er einen ersten Plan vor. Danach sollen die Diskussionen über das universitäre Leitbild bis Ende Februar abgeschlossen sein und von März bis Mitte Mai die Konkretisierung nicht nur in den Fakultäten, sondern auch in den anderen Organisationseinheiten erfolgen. Für die Monate Juni und Juli sind die Zusammenfassung und die Abgleichung der Zielvorstellungen und Umsetzungsstrategien geplant - ein Prozess, der in einer Beschlussvorlage für den Senat mündet, die in einer Sondersitzung verabschiedet werden soll.

Der halbjährige Strategieprozess wird von mehreren Führungs- und Arbeitskreisen begleitet, die sich aus Entscheidungsträgern aus den Fakultäten, Instituten, Zentralen Einrichtungen, der Verwaltung sowie Studierenden zusammensetzen. Der Senat wird kontinuierlich in den Prozess eingebunden, der sich in drei Phasen aufteilt. Eine Koordinierungsgruppe, der MitarbeiterInnen aus dem Präsidium, dem Dezernat 5 Planung, der Personalentwicklung und der Stabsstelle Presse & Kommunikation angehören, wird den Prozess unterstützend begleiten.


Leistungsorientiert

Bundesweite Fachtagung zur Bildungsplanung

Die Universität Oldenburg und die Hochschule Bremen präsentieren auf einer bundesweiten Fachtagung zur „Einführung eines Leistungspunktsystems an Hochschulen“ erstmals Ergebnisse des gleichnamigen Modellprojekts der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung. Experten aus Hochschulen, Wirtschaft und gesellschaftlichen Initiativen treffen sich am 20. und 21. Januar 2005 im Bremer World Trade Center, um Erfahrungen des Ende 2004 abgeschlossenen Förderprogramms auszuwerten und Perspektiven zu formulieren.

Auf Grundlage des European Credit Transfer System (ECTS) und der Beschlüsse der Hochschulrektoren- und Kultusministerkonferenz wirken sechs Verbünde mit 33 Hochschulen in unterschiedlichen Projekten daran mit. Unter Federführung der Hochschule Bremen arbeitet die Universität Oldenburg mit der Universität Kiel und den Fachhochschulen Furtwangen und Stralsund am Verbund zur „Entwicklung eines Leistungspunktsystems in Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik“. Projektleiter in Oldenburg ist der Informatiker Prof. Dr. Eike Best. Zu den Aufgaben des Oldenburger Projekts gehörten u.a. Arbeitgeberumfragen zu den neuen Studiengängen, Konzeption, Durchführung und informationstechnische Unterstützung von Umfragen zur studentischen Arbeitsbelastung im Studium und vor allem die mittlerweile universitätsweit eingesetzten Datenbank zur Verwaltung der Lehrmodule. Der Kongress bietet neben Vortragsreihen und Podiumsdiskussionen auch einen Themenmarkt, der vom Oldenburger Informatiker Dr. Hans Fleischhack organisiert wird.

www.blk-lps.hs-bremen.de

Nun endgültig: Abschied vom Diplom

Akkreditierung der Bachelor-/Masterprogramme

In diesem Jahr werden, wie geplant, alle Diplom-Studiengänge der Universität Oldenburg auf Bachelor- und Masterstrukturen umgestellt. Das beschloss das Präsidium im Dezember 2004. Voraussetzung für die Schließung der Diplom-Studiengänge ist allerdings die vorherige Akkreditierung der neuen Studiengänge. Spätestens mit Ablauf des Sommersemesters 2006 soll der Umstellungsprozess abgeschlossen sein. Bereits im Wintersemester 2004/05 waren im Zuge des Bologna-Prozesses alle Lehramts- und Magister-Studiengänge auf BA/MA umgestellt worden.

Die Akkreditierung ist ein Beitrag zur Qualitätssicherung an Hochschulen und hat das Ziel, Mindeststandards bei der Planung, Konzeption und Einrichtung von Studiengängen zu überprüfen und ihnen ein Qualitätssiegel zu verleihen. Die Einrichtung neuer Studiengänge erfordert die Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium und die Akkreditierung durch eine Agentur. Eine Ausnahme stellen die polyvalent orientierten Bachelorstudiengänge dar, die an Stelle der früheren Lehramts- und Magisterstudiengänge gerückt sind und in einem niedersächsischen Verbundprojekt begleitend evaluiert und akkreditiert werden.

Der Akkreditierungsprozess wird an der Universität Oldenburg durch das Dezernat 5 Planung begleitet. Für den Vorgang selbst sind derzeit sechs Akkreditierungsagenturen zuständig. Zugelassen wurden sie vom Akkreditierungsrat, der von der Kultusministerkonferenz eingerichtet und kürzlich in eine Stiftung umgewandelt wurde.

Ablauf, Aufwand und Kosten eines Akkreditierungsverfahrens sind bei allen Agenturen ähnlich. Die GutachterInnen urteilen auf Basis der Anträge und einer Vor-Ort-Begehung. Eine Akkreditierung wird befristet ausgesprochen. Eine erste Re-Akkreditierung findet statt, nachdem Berufschancen und Verbleib der ersten AbsolventInnen beurteilt werden können.

www.admin.uni-oldenburg.de/dez5/studium-lehre/01/index.htm

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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