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Kulturelles
- Zerstörte
Leben
Ausstellung: NS-Euthanasie und Zwangssterilisierung
- Landschaft im Supermarkt
"Jahrhundertschritt": Studierende stellen aus - "Asphalt" an der Universität
Zerstörte Leben
Ausstellung: NS-Euthanasie und Zwangssterilisierung
Hauptgebäude der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen im Jahr 1942. Foto: Privat |
Die Ausstellung erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltmedizin. Von 1936 bis 1945 wurden etwa 250.000 körperlich und geistig Behinderte im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet, etwa 400.000 Menschen wurden auf der Grundlage des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 zwangssterilisiert.
Durch die Schilderung konkreter Lebensschicksale und die Berichte von Opfern und Hinterbliebenen lenkt die Ausstellung den Blick auf die individuellen Geschichten hinter den anonymen Zahlen und weist zugleich hin auf die oft vergeblichen Bemühungen der Betroffenen um Anerkennung und Entschädigung als Opfer des NS-Regimes.
Die Ausstellung informiert auch über die im April 2004 eröffnete Gedenkstätte Alte Pathologie auf dem Gelände des heutigen Niedersächsischen Landeskrankenhauses Wehnen, die auf Anregung von Angehörigen von Opfern der NS-Euthanasie in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Wehnen gegründet wurde.
Unterstützung erfährt diese Initiative nun durch die geplante Einrichtung eines Forschungsprojekts an der Oldenburger Universität. Eine Forschergruppe unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Klattenhoff soll die NS-Gesundheits- und Sozialpolitik in Oldenburg umfassend untersuchen und die Angehörigen der Opfer bei ihrer oft belastenden familiengeschichtlichen Aufarbeitung begleiten. Eine erste Lehrveranstaltung zu dem Projekt hat in diesem Sommersemester begonnen.
www.gedenkkreis.de
Landschaft im Supermarkt
"Jahrhundertschritt": Studierende stellen aus
Die Oldenburger Landschaften haben sich seit 1905
durch einen Wandel in der Nutzung und durch zunehmende Technisierung zum Teil
erheblich verändert. Aber auch der Blick auf die Landschaften ist nicht der
gleiche geblieben: War früher ein Moor eine Wildnis und ein ärgerliches
Verkehrshindernis, nutzte man es später als Energieressource und Neulandreserve,
während heute die verbliebenen Reste - außerhalb der Abtorfungsflächen
- unter Naturschutz gestellt sind.
Der Herausforderung, diese Zusammenhänge
in eine Museumsausstellung umzusetzen, haben sich, aus Anlass des Projekts Jahrhundertschritt
05, 14 StudentInnen der Landschaftsökologie unter Leitung von Prof.
Dr. Dietrich Hagen und Peter Kremer gestellt. Dabei arbeiteten sie mit dem Landesmuseum
für Natur und Mensch zusammen, wo die Ausstellung unter dem Titel Das
Jahrhundertprodukt. Oldenburger Landschaften 1905 - 2005 vom 11. September
bis 23. Oktober gezeigt wird.
Was eine Landschaft ist - ob
Fläche für Siedlungen und Industrie, idyllischer Urlaubsort oder Gegenstand
wissenschaftlicher Untersuchung - liegt im Auge des Betrachters. Die Ausstellung
präsentiert die Vielfalt der Oldenburger Landschaften sowie die Vielfalt
der Oldenburger Landschaftsprodukte. Den BesucherInnen begegnet dabei auch ein
neuer Landschaftsbegriff in ungewöhnlicher Kulisse: Ein Supermarkt, der scheinbar
jeden Wunsch an die Landschaft erfüllt. Zum Begleitprogramm gehören
auch Abendvorträge und Filme (siehe Veranstaltungskalender).
"Asphalt
an der Universität
Ein
Stand der Fachschaft Physik und jede Menge kostenlose Exemplare der Obdachlosenzeitung
Asphalt, dazu ein ehemaliger Obdachloser, der für Fragen und
Informationen zur Verfügung steht. Dieses ungewohnte Bild erregte im Juni
die Aufmerksamkeit der MensabesucherInnen am Uhlhornsweg. Die Fachschaft Physik,
die in jedem Jahr für einen guten Zweck spendet, hatte für 300 €
insgesamt 400 Asphalt-Ausgaben gekauft und kostenlos verteilt. Damit
wollten die Studierenden auf die Obdachlosenproblematik in Oldenburg und Niedersachsen
aufmerksam machen und zu sozialem Engagement ermuntern. Nach knapp zwei Stunden
waren die Zeitungen vergriffen.