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Klaus-von-Klitzing-Preis
"Ich bin ein Katalysator"
Klaus-von-Klitzing-Preis für schwäbischen
Mathamtik- und Physiklehrer
"Ich bin kein hochbegabter Lehrer,
aber ein Katalysator mit diesen Worten kommentierte Rudolf Lehn, Mathematik-
und Physiklehrer am Störck-Gymnasium im baden-württembergischen Bad
Saulgau und Leiter des dortigen Schülerforschungszentrums (SFZ), seine Auszeichnung
mit dem erstmals vergebenen Klaus-von-Klitzing-Preis am 11. November. Den nach
dem deutschen Physik-Nobelpreisträger benannten und von der Universität
Oldenburg und der EWE Stiftung ausgelobten Preis erhalten engagierte PädagogInnen,
die sich in besonderer Weise um die Anregung von SchülerInnen zu naturwissenschaftlichem
Denken und Arbeiten verdient gemacht haben. Er wird jährlich vergeben.
Auszeichnung
des Lehrers Rudolf Lehn durch Nobelpreisträger Klaus von Klitzing. Foto: Peter Duddek |
Der 55-jährige Lehn ist ein bescheidener
Mensch - und ein erfolgreicher. Seit 1999 leitet er das SFZ, einen Thinktank
für SchülerInnen. Hier experimentieren ohne Notendruck und Lehrplan
jährlich mehrere hundert Jugendliche. Auf dem Programm stehen Forschungsprojekte
in Mathematik, Informatik, Physik und Chemie - und ganz nebenbei werden noch Kenntnisse
über Projektmanagement, Präsentation und Teamarbeit erworben.
Lehn,
der bei seinen SchülerInnen als sehr humorvoll gilt und hohen Respekt genießt,
ist auch als Jugend forscht Betreuungslehrer aktiv; nationale und internationale
Erfolge sind fast schon an der Tagesordnung. So auch im Falle von Igor Gotlibovych
(18) und Renate Landig (19): Die beiden von Lehn geförderten Schüler
wurden in diesem Jahr u. a. Bundessieger bei Jugend forscht. Für ihr Physik-Projekt
über unerwartete Symmetriebrechungen im Fließverhalten von Flüssigkeiten
erhielten die Jungforscher den Preis des Bundeskanzlers für die originellste
Arbeit. Im Herbst siegten sie beim 17. European Union Contest for Young
Scientists in Moskau.
Wer könnte besser beurteilen als Gotlibovych
und Landig, was Rudolf Lehn für den naturwissenschaftlichen Nachwuchs leistet?
Vor rund 150 geladenen Gästen hielten sie anlässlich der Klaus-von-Klitzing-Preisverleihung
in der Aula des Alten Gymnasiums eine bewegende Laudatio auf ihren ehemaligen
Lehrer, die nicht nur den Preisträger selbst die eine oder andere Träne
kostete.
Übergeben wurde der mit 15.000 € dotierte Preis, von
dem 10.000 € in ein schulisches Projekt fließen sollen, vom Nobelpreisträger
persönlich. Mit Rudolf Lehn werde ein Lehrer ausgezeichnet, der mit seinem
außerordentlichen Engagement das Wichtigste getan habe, was ein Pädagoge
leisten könne junge Menschen für das Lernen zu begeistern, sagte
von Klitzing anlässlich der Verleihung. Auch sein eigenes Interesse an den
Naturwissenschaften sei durch seinen engagierten Physik- und Mathematiklehrer
Klaus von Oppen zur Entfaltung gekommen. Der inzwischen 80-jährige von Oppen,
der an der Preisverleihung teilnahm, hatte von Klitzing am Artland-Gymnasium Quakenbrück
unterrichtet.
Niedersachsens Kultusminister Bernd Busemann lobte auch
vor dem Hintergrund des Einstein-Jahres die Initiative von Universität und
EWE Stiftung und wünschte dem Preis Dauerhaftigkeit und den Schulen Lehrer
wie den Preisträger.
Ideengeber Reto Weiler | Förderer Werner Brinker |
Ideengeber für den Förderpreis ist
der Oldenburger Neurobiologe und Vizepräsident für Forschung, Prof.
Dr. Reto Weiler, der mit diesem Instrument dazu beitragen möchte, den naturwissenschaftlichen
Unterricht an deutschen Schulen mehr in den Blickpunkt zu rücken. Der Vorstandsvorsitzende
der EWE Stiftung, Dr. Werner Brinker, sieht gut ausgebildete NaturwissenschaftlerInnen
und Ingenieure als unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
an.
www.klaus-von-klitzing-preis.de