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"Ein Glücksfall"

IÖB bezieht repräsentatives Domizil im Zentrum

Das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB), An-Institut der Universtität Oldenburg seit 1. Januar 2005, hat ein neues, repräsentatives Domizil. Zur Einweihung der Räumlichkeiten in zentraler Lage in der Bismarckstraße 31 (Foto) waren Gäste und Förderer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in hellen Scharen erschienen. Zu den Gratulanten von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski und seinem Team zählte Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, Oberbürgermeister Dietmar Schütz, Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Dr. Christof Eichert, Leiter des Themenfelds „Bildung“ der Bertelsmann Stiftung, sowie der Vorstand der Initiative Wirtschaft & Gymnasium (WiGy e.V.): Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, Dr. Jörg Bleckmann, OLB-Vorstandssprecher und UGO-Vorsitzender, und Dr. Joachim Peters, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen IHK.

Die Förderer des IÖB unterstützen schon seit über zehn Jahren die Aktivitäten zur Verankerung der ökonomischen Bildung im allgemein bildenden Schulsystem.

Kaminski, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des An-Instituts, erhofft sich von dem Umzug in das ehemalige Landesregierungs-Gebäude neue Impulse, eine höhere Schlagkraft und eine Ausweitung der Aktivitäten seiner Ideenschmiede. „Ökonomische Bildung ist Allgemeinbildung!“ betonte er. Dies sei mittlerweile zwar bildungstheoretisches Allgemeingut, aber in der Praxis gäbe es immer noch Vorbehalte und Auseinandersetzungen um die Umsetzung. Niedersachsen befände sich mit dem Schulfach „Politik und Wirtschaft“ auf dem richtigen Weg.

Stratmann, dessen Ministerium das IÖB fünf Jahre lang mit jährlich 250.000 € unterstützt, stellte insbesondere die Leistungen bei der Einwerbung von Drittmitteln heraus. Zusammen mit dem Informatik-Institut OFFIS sei das IÖB das erfolgreichste An-Institut in Niedersachsen. Schneidewind lobte die nationalen und internationalen Aktivitäten Kaminskis, den er als „Bildungsentrepreneur“ charakterisierte. Kaminski sei ein Ideengeber, der das Talent habe, Türen aufzustoßen. Mit seinen internetgestützten Weiterbildungsangeboten sei das An-Institut von Oldenburg aus inzwischen in neun Bundesländern aktiv und mit Projekten in Polen, Russland und China präsent: „Ein Glückfall für die Universität Oldenburg!“

www.ioeb.de


Mobilität und Beruf

Regionale Initiative zur Kompetenzförderung

Die Forderung nach Mobilität nimmt in allen Berufsgruppen zu - insbesondere im Zuge der Europäisierung der (Arbeits-)Märkte. In der beruflichen Ausbildung, in den Berufsschulen und Betrieben, haben internationale Erfahrungen und Mobilität sowie die Vermittlung der entsprechenden Kompetenzen allerdings einen geringen Stellenwert. Zwar sind inzwischen nach dem neuen Berufsbildungsgesetz Auslandsaufenthalte als Teil der Berufsausbildung anerkennt, es stellt sich dennoch die Frage, wie eine „Internationalisierung der beruflichen Bildung“ erreicht werden kann.

Die Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg ist Teil einer Initiative zur Förderung der Mobilität in der beruflichen Bildung in der Ems-Dollart-Region. Gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierte sie im November eine Arbeitstagung in Nieuweschans (Niederlande). Die VertreterInnen deutscher und niederländischer Kammern, Arbeitgeberverbände, Berufsschulen und Ausbildungszentren sowie des Oldenburger Lehrstuhls Wirtschafts- und Berufspädagogik wollen ihre Aktivitäten künftig ausweiten und stärker koordinieren. Ihrer Ansicht nach bietet die Region die Chance, die Internationalisierungsziele in der Berufsausbildung umzusetzen und ein grenzüberschreitendes Miteinander Normalität werden zu lassen.

Das Netzwerk will den Austausch von Auszubildenden zwischen Deutschland und den Niederlanden fördern und damit den Erwerb fachlicher, sprachlicher und interkultureller Kompetenzen unterstützen. Da es in den Regionen Weser-Ems und Nord-Niederlande nur wenige Betriebe mit Zweigstellen im jeweiligen Nachbarland gibt, sollen betriebliche Kooperationen etabliert werden. Zudem wird mittelfristig die Einrichtung grenzüberschreitender Ausbildungsverbünde angestrebt.

Für die notwendigen Veränderungen in der schulischen Ausbildung sowie die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wurde eine Zusammenarbeit der Wirtschaftspädagogik der Universitäten Oldenburg und Duisburg vereinbart.
Harald Büsing und Arne Klöpper


Verstärkung für IBU

Sechs WissenschaflerInnen der Hochschule Vechta sind zum Wintersemester nach Oldenburg übergesiedelt und verstärken das Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU). Sie wechselten an die Universität, weil im Rahmen des so genannten Hochschuloptimierungskonzepts der Landesregierung das Institut für Umweltwissenschaften und das Institut für Naturschutz der südoldenburgischen Hochschule dem Rotstift zum Opfer gefallen war.

Die vier ProfessorInnen, ein Wissenschaftlicher und ein Technischer Mitarbeiter werden vornehmlich für den Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften und den Masterstudiengang Landschaftsökologie tätig sein und damit den interdisziplinären Ansatz dieser Bereiche verstärken. Prof. Dr. Ingo Mose und Prof. Dr. Georg Peithmann sind in ihren Forschungsschwerpunkten eher regional- und raumplanerisch orientiert, Prof. Dr. Rainer Buchwald und Prof. Dr. Ellen Kiel (siehe auch Seite 7) kommen aus dem Bereich Naturschutz.

Der Direktor des IBU, Prof. Dr. Georg Klump, sieht durch den Umzug der Gruppe aus Vechta neue Chancen zur Schwerpunktbildung: „Diese Konzentration auf Oldenburg stärkt die Umweltwissenschaften und Landschaftsökologie, und sie ermöglicht neue Initiativen in der Ausbildung, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Einwerbung von Drittmitteln für die Forschung.“


Lolationsstrategien

Ein Erklärungsversuch von Hilbert Meyer

Was sind Lolationsstrategien? Auf seiner Homepage erklärt Prof. Dr. Hilbert Meyer, Erziehungswissenschaftler am Institut für Pädagogik, diesen nicht ganz gängigen Begriff, der aber bereits 1974 Eingang in die deutsche Wissenschaftssprache fand. Den Studierenden macht Meyer dabei deutlich, wie wichtig es ist, Lolation als solche zu hinterfragen. Wir zitieren:

„Lolationsstrategien sind permissiv-opake Handlungsmuster zur Instrumentierung schülerorientierter Alltagsinszenierungen des Unterrichts. Sie dienen der Regulierung transpädagogischer Fragestellungen. Sie sind theoretisch freischwebend und so gut wie gar nicht zu operationalisieren.

Die Bedeutung dieser Strategien ist in den USA schon in den 60er Jahren erkannt worden. Der Stand der Forschung wird in dem grundlegenden Aufsatz von Treblih Reyem: „The development of students’ lolative strategies“ aus dem Jahre 1970 dargestellt (in: Wittrock/Wiley (Eds.): The evaluation of instruction. New York, pp.149-164).

In Deutschland setzte die Rezeption dieses Konzepts nur zögerlich ein. Die führenden Didaktiker der Nation (Wolfgang Klafki, Lothar Klingberg u.a.) sind zwar mehrfach von mir auf dieses Konzept hingewiesen worden, haben sich aber noch nie in einer Veröffentlichung dazu geäußert. Ein knapper erster Hinweis findet sich jedoch in Band 3 der Enzyklopädie Erziehungswissenschaft (Klett-Cotta Verlag Stuttgart 1986, S. 638). In meinem Buch „Unterrichtsmethoden“ (Cornelsen Scriptor Berlin 1987, S. 211) habe ich die Lolationsstrategien dann erstmalig als ein eigenständiges Unterrichtskonzept skizziert. Es geht um die in den USA viel nüchterner betrachteten Theoreme und Praxen des Bluffens, Einlullens und Sich-Durchwurstelns (= muddling through), die den Schulalltag für die Schüler erträglich machen und deshalb dringend auch empirisch erfasst werden sollten.

2003 wurde an der Universität Oldenburg der Modellversuch LISA (= Lolationsstrategien im SchulAlltag) gestartet. Eine erste konstruktive Reaktion darauf stammt von dem bekannten Berliner Bildungsforscher und PISA-Autor Prof. Dr. Jörgen Baumert (z. Z. Stanford/USA). Sie trägt den Titel „PISA meets LISA“ (in: Reyem, Treblih: Some new issues in lolative strategies, Kamou & Flage, Stanford 2004).“

Anmerkung

„Liebe Studierende, ... Das Wort ‚Lolationsstrategie‘ haben Andreas Gruschka (jetzt Hochschullehrer an der Universität Frankfurt/Main) und ich uns vor 33 Jahren an der Uni Münster ausgedacht: Andreas machte bei mir seine Diplomprüfung zum Thema ‚Curriculumforschung‘. Wir beide wussten, dass die zwei Mitprüfer von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten. Deshalb haben wir uns für die letzten 5 Minuten der Prüfung ein Nonsensgespräch über diese Strategien ausgedacht. - Der Vorsitzende hat interessiert geguckt, der Protokollant hat brav protokolliert - aber keiner kam auf die Idee, dass das Ganze nur eine Erfindung war.

Warum der Umstand? Ich will Ihnen damit einen Kick geben, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was Ihnen in der wissenschaftlichen Literatur angeboten wird! Prüfen Sie jeden Text auf seinen rationalen Gehalt! Bleiben Sie skeptisch, wenn ein Text schier unverständlich ist! ...
Nichts für ungut, Ihr Hilbert Meyer“


Gute Ergebnisse für SWO

Eine stabile wirtschaftliche Entwicklung weist der Geschäftsbericht 2004/05 des Studentenwerks Oldenburg (SWO) aus. In allen Arbeitsbereichen wurden gute Ergebnisse erzielt. Die Angebote konnten im vergangenen Jahr auf hohem Niveau gefestigt und teilweise noch ausgebaut werden. Das liege, so Geschäftsführer Gerhard Kiehm, vor allem an den hohen Studierendenzahlen und der Planungssicherheit durch den jährlichen 2 Millionen Euro-Zuschuss durch das Land Niedersachsen.

Auch in den kommenden Jahren werde das Studentenwerk eine gute soziale Betreuung der Studierenden sicherstellen und zur Attraktivität von Universität und Fachhochschule entscheidend beitragen, so Kiehm. Derzeit wird der Bau einer neuen Wohnanlage mit 136 kleinen Appartements mit Bad und Küche geplant (Foto). Damit reagiert das Studentenwerk auf die veränderten Wohnbedürfnisse der Studierenden. Die Anlage mit einer Glasfassade und verschachtelten Vorsprüngen wurde vom Hamburger Architekten Holger Schmidt entworfen und soll schräg hinter dem Verwaltungsgebäude der Universität an der Ammerländer Heerstraße entstehen.


Blut spenden

Erneut können MitarbeiterInnen und StudentInnen der Universität Oldenburg mit ihrer unentgeltlichen Blutspende dazu beitragen, den Bedarf an Blutkonserven zu sichern: Am Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15.00 bis 19.00 Uhr, und am Freitag, 9. Dezember, 9.00 bis 14.00 Uhr, wird das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Hörsaal 3 des Hörsaalzentrums (A 14) im Einsatz sein. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, die Blutspende dauert maximal zehn Minuten. Insgesamt beträgt der Zeitaufwand etwa 45 Minuten. Die Spendenwilligen müssen ein gültiges Personaldokument vorlegen und einen Fragebogen zur gesundheitlichen Vorgeschichte ausfüllen. Ein Arzt entscheidet dann, ob Blut gespendet werden darf. Nach der Blutspende steht ein Imbiss bereit.


Neujahrsempfang mit viel Gift

„Es ist ja auch ganz einfach, lieber Junge. Auf einen Viertel Liter Holunderbeerwein nehmen wir einen Teelöffel Arsenik, einen halben Teelöffel Strychnin und ein paar Körnchen Zyankali.“ Mit diesen Worten erklären Tante Abby und Tante Martha ihrem Neffen, dem Theaterkritiker Mortimer Brewster, wie sie ältere Herren aus purem Mitleid ins Jenseits befördern und ihren Keller in einen Friedhof verwandeln. Wer kennt sie nicht, die Szene aus der schwarzen Hollywoodkomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“, die nach einer Theatervorlage von Joseph Kesselring (1902-1967) gedreht wurde? Kesselring selbst bekam nach der Uraufführung allerdings Depressionen. Denn er hatte sein Stück als sozialkritisches Drama verfasst. Wie Regisseurin Isabel Osthues mit dem Stoff im Oldenburgischen Staatstheater umgeht, wird erst im Januar 2006 offenbar - auch beim Neujahrsempfang der Universität und der Universitätsgesellschaft am Donnerstag, 26. Januar. Der Empfang beginnt um 18.15 Uhr im Foyer des Theaters, um 19.15 Uhr werden die Gäste im Theatersaal begrüßt. Nach der Aufführung von „Arsen und Spitzenhäubchen“ gibt es wiederum im Foyer den „Plausch danach“, der von dem Universitäts-Salonensemble „Illusion“ musikalisch untermalt wird. Die Eintrittspreise für den Empfang: 23 s und 19 €. Karten gibt es ab 7. Dezember unter:

www.uni-oldenburg.de/presse/neujahrsempfang oder Gudrun Pabst, Tel.: 798-5537


Gedenkschrift

Zahlreiche Beiträge namhafter Au-torInnen zum Finanz-, Rechnungs- und Bankwesen enthält eine Gedenkschrift, die jetzt zu Ehren des im Februar 2004 verstorbenen Oldenburger Lehrstuhlinhabers für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre, Prof. Dr. Gebhard Zimmermann, erschienen ist. Das Buch wurde der Familie Zimmermanns im Rahmen einer akademischen Gedenkfeier übergeben. Müller, St./Jöhnk, Th./Bruns, A. (Hrsg.): Beiträge zum Finanz-, Rechnungs- und Bankwesen, Wiesbaden 2005, Preis: 65,90 €


Für den Ernstfall gut gerüstet ...

... sind die MitarbeiterInnen des Instituts für Reine und Angewandte Chemie (IRAC): Unter Leitung der Berufsfeuerwehr lernten rund 100 TeilnehmerInnen in einer theoretischen und praktischen Schulung, wie man sich im Falle eines Brandes verhalten sollte. Vor allem die Frage, welcher der im Institut vorhandenen Feuerlöschertypen wann und wie richtig eingesetzt wird, stand im Mittelpunkt der Übung in Kleingruppen. Im IRAC besteht naturgemäß die größte Brandgefahr - Grund genug für die Institutsleitung, den Impuls für die vorbeugende Brandschutzmaßnahme zu geben. Foto: Wilfried Golletz


Wenig Reaktion auf Streifaufruf

Keine breite Resonanz fand der Streikaufruf der Studierenden-initiative „Wollt ihr Studiengebühren 2007? (Wis07)“ im Oktober. Einige Studierende zelteten vor der Mensa, und einem gemeinsamen Frühstück folgte eine angeregte wie kontroverse Diskussion mit den drei Vizepräsident-Innen im Präsidium. Die Einwände gegen die Einführung der Gebühren in Niedersachsen kamen dabei deutlich zum Ausdruck. Unterstützt wurde die Aktion vom AStA und der Gruppe „Bildungshunger“ der Evangelischen StudentInnengemeinde (ESG).


EINBLICKE erschienen

Das Forschungsmagazin der Universität Oldenburg EINBLICKE ist mit einer neuen Ausgabe erschienen (Nr. 42). Die Themen:
• Sportsoziologie: Die Modellierung des Selbst;
• Physik: Mischprozessen auf den Grund gehen;
• Biologie: Der Magnetkompass der Zugvögel;
• Kunstgeschichte: Der Himmel als Abgrund;
• Germanistik: Pop-Pop-Populär.
Außerdem enthält das Heft im „UNI-FOCUS“ wichtige Ereignisse des vergangenen halben Jahres und Informationen der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO).

EINBLICKE ist für 2,50 € am Info-Point und in den Oldenburger Buchhandlungen erhältlich.

www.uni-oldenburg.de/presse/einblicke

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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