Hochschulzeitung UNI-INFO
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Ausgabe 2/2006
Studium & Lehre
- Weniger Abbrüche
durch Self-Assessment?
Nordverbund bietet neue Testmöglichkeiten
- Informationstage
Tag der Informatik und Tag der Chemie - Im Land der fremden Zeichen
Ein Auslandssemester in der Volksrepublik China / Von Sebastian Gutmann - Hochschulmanagement
Qualifizierung für die mittlere Führungsebene
- Wahlbeteiligung: 13,9 und 5,10 Prozent
- Kluge Köpfe
- Rückmeldung
- Mündliche
Prüfung
Weniger
Abbrüche durch Self-Assessment?
Nordverbund bietet neue Testmöglichkeiten
Bin ich für ein Studium geeignet? Entspricht es meinen Neigungen?
Die Antworten sollen künftig internetbasierte Self-Assessments geben. In
Tests haben Studieninteressierte dann die Möglichkeit, sich in den gewünschten
Fächern zu erproben und zu sehen, wo sie mit ihren kognitiven Möglichkeiten,
ihren fachlichen Neigungen und mit ihrem Allgemeinwissen im Vergleich zu anderen
TestteilnehmerInnen stehen. Auf diese Weise soll ihnen eine bessere Entscheidungsgrundlage
für eine Studienwahl ermöglicht und die Abbruchwahrscheinlichkeit gesenkt
werden.
Im Nordverbund, in dem sich die Universitäten Bremen, Greifswald,
Hamburg, Kiel, Lübeck, Oldenburg und Rostock zusammengeschlossen haben, werden
die Self-Assessments im nächsten Jahr im Bereich der Natur- und Gesellschaftswissenschaften
angeboten; in einer zweiten Ausbaustufe wird das Konzept später auch für
weitere Studienfelder erprobt. Erdacht und erarbeitet wird das Angebot von dem
Betriebs- und Organisationspsychologen Prof. Dr. Lutz Hornke (Technische Hochschule
Aachen) und seinem Team. Hornke hat u.a. maßgeblich die Deutsche Industrienorm
für die Personalauswahl miterarbeitet und ist zurzeit Mitglied der Expertengruppe
„Auswahlverfahren“ in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.
In
der Universität Oldenburg wird das Self-Assessment-Angebot voraussichtlich
durch die internetbasierte Lernplattform VISOPOLY ergänzt, die vom Stifterverband
für die Deutsche Wissenschaft gefördert wurde. Über diese Lernplattform
der Zentralen Studienberatung (ZSB) können SchülerInnen über verschiedene
handlungsmotivierende Lerneinheiten zu einer systematischen Studien- und Berufswahl
gelangen und sich gezielt auf das Studium vorbereiten. Dabei erhalten sie viele
Tipps und Informationen zum Studium. VISOPOLY ist in der Bundesrepublik die einzige
Lernplattform, die in interaktiv-spielerischer Weise ein solch umfassendes und
integriertes Beratungs-, Selbsttest- und Orientierungsangebot zur Verfügung
stellt. Erstmals können Interessierte VISOPOLY im Rahmen des Hochschulinformationstags
am 27. Juni 2006 nutzen.
www.assess.rwth-aachen.de und www.uni-nordverbund.de
Informationstage
Tag
der Informatik und Tag der Chemie
Den zweiten „Tag der Informatik“
bietet das Department für Informatik am 23. März 2006, 9.00 bis 18.00
Uhr, im Hörsaalzentrum (A14) für die interessierte Öffentlichkeit,
vor allem aber für SchülerInnen allgemeinbildender und berufsbildender
Schulen der Weser-Ems-Region an. Das hauptsächlich von Studierenden gestaltete
Programm bietet ein breites und abwechslungsreiches Themenspektrum. Es werden
Informationen zum Informatikstudium geboten sowie aktuelle Fragen und Probleme
diskutiert, die sich durch die Informationstechnik für die Gesellschaft ergeben.
Die Entwicklung von Software wird ebenso thematisiert wie ethische und gesellschaftspolitische
Fragen.
Bereits Ende Januar konnte sich die Öffentlichkeit beim „Tag
der Chemie“ ein Bild von der Vielfalt und Faszination der Chemie sowie den
Studien- und Berufsmöglichkeiten für ChemikerInnen machen. Über
600 StudienanfängerInnen, SchülerInnen und LehrerInnen aus der gesamten
Region waren der Einladung des Instituts für Reine und Angewandte Chemie
und des Ortsverbands Oldenburg der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gefolgt.
Auf dem Programm standen Vorträge mit Experimenten, Mitmach-Seminare, Laborführungen
und Erfahrungsberichte von Studierenden und AbsolventInnen. Einblicke in die Welt
der Materialforschung gab der Bremer Chemiker Prof. Dr. Marcus Bäumer in
seinem Vortrag. Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung von 30 SchülerInnen
mit dem „Angelus Sala-Preis“.
Im
Land der fremden Zeichen
Ein Auslandssemester in der Volksrepublik
China / Von Sebastian Gutmann
![]() | Mit
roter Fahne: Sebastian Gutmann in Shanghai. |
Schon
lange vor meinem einsemestrigen Aufenthalt an der Southeast University in Nanjing,
China, mussten viele organisatorische Dinge geklärt werden. Der Kontakt wurde
durch Prof. Dr. Gunther Wittstock sehr unkompliziert hergestellt, so dass ich
das Fortgeschrittenen-Praktikum der Physikalischen Chemie in China absolvieren
konnte. Diesem Abenteuer gingen die Stipendienbewerbung, ein Sprachkurs an der
Uni Oldenburg, der Visumantrag und ein Treffen mit Prof. Wang in Oldenburg voraus.
Endlich
befand ich mich Mitte Februar 2005 im Flieger in die Volksrepublik. Zum Glück
wurde ich am Flughafen in Shanghai von einer deutschen Austauschstudentin abgeholt,
denn ich hätte nur schwer den Weg nach Nanjing gefunden, da der Sprachkurs
für den Alltagsgebrauch nicht wirklich hilfreich war. Untergebracht war ich
im International Student’s Building auf dem Campus der Southeast University
(SEU), wo ich sehr herzlich empfangen wurde.
In den folgenden Tagen erkundete
ich die Sechs-Millionen-Stadt Nanjing. Völlig beeindruckt von dem doch westlich
anmutenden Leben, der allgemeinen Hektik, der Vielzahl der Menschen, den hupenden
Autos und unzähligen Taxen, den Essensständen und den fremdartigen Gerüchen,
fand ich meinen Weg durch den Dschungel chinesischer Zeichen allein mit meinem
Fahrrad. Selten habe ich den blauen Himmel gesehen, aber einen Ausgleich boten
große Seen, Parks und der nahe gelegene Purple Mountain. Es gab gute und
günstige Verkehrsverbindungen und auch das Essen war sehr preiswert. Meistens
habe ich zusammen mit anderen Austauschstudenten in den kleinen umliegenden Restaurants
zu Abend gegessen, wo eine komplette Mahlzeit 1,50 € kostete.
Überrascht
haben mich der Arbeitseifer der Chinesen und das Fehlen von Wochenende und Feierabend,
selbst an der Universität. Vielleicht liegt es an dem anderen Konkurrenzdenken
in Asien und der Vielzahl von Menschen. Um sich hier durchzusetzen, muss man sehr
gut sein und von klein auf viel lernen und arbeiten. Auch im Alltag wird deutlich:
Wer laut ist und drängeln kann, gewinnt.
Das Semester begann erst
Ende Februar, so dass ich Zeit hatte, mich mit Forschungsprojekten zu beschäftigen
und Literatur zu recherchieren. Im Semester besuchte ich im Department of Biological
Science and Medical Engineering einen bilingualen Kurs „Introduction to Systems
Biology“, der mich etwas verwirrte, da der Dozent nicht mehr vom Chinesischen
ins Englische zurückwechselte. Zudem nahm ich zusammen mit einem anderen
Studenten an der englischen Privatvorlesung „Physics of Nanostructure“
von Prof. Ba teil. Den Rest der Zeit habe ich im Labor verbracht und mich auf
meine Experimente konzentriert. Schwerpunkte meiner Forschung waren die Wechselwirkungen
zwischen DNS und Procain Hydrochlorid. Anfang Juli war die praktische Arbeit beendet,
und ich konnte meine Ergebnisse zusammenfassen.
Im Internationalen Studentenwohnheim
war die Haussprache Englisch, obwohl es im Alltag wenig verbreitet ist. So habe
ich nur einige Grundvokabeln der chinesischen Sprache erlernen können und
mich ohne Wörterbuch manchmal etwas verloren gefühlt. Auf Reisen mit
anderen Studenten haben wir versucht, mit einem handgeschriebenen Zettel von A
nach B zu finden, ohne jedoch zu wissen, was auf dem Zettel überhaupt steht.
Nanjing scheint die Stadt ohne Frühling zu sein. Nach kalten Wintertagen
brach im April binnen weniger Tage die Sommerhitze durch. 40°C für den
Rest meines Aufenthalts waren völlig normal. Damit waren die sehr kalten
Wintertage, an denen im Wohnheim die Heizung nur selten funktionierte (in meinem
Zimmer funktionierte sie überhaupt nicht), schnell vergessen.
Im
Mai bin ich durch Tibet gereist und im Sommer habe ich die Regenwälder des
Südwesten Chinas und Hongkong besucht. Die Dimensionen des Landes sind für
deutsche Verhältnisse kaum zu begreifen. So war es für einen meiner
Laborkollegen normal, zweimal im Jahr eine 58-stündige Heimfahrt mit dem
Zug auf sich zu nehmen.
Im September ging es wieder zurück ins kleine,
ruhige Oldenburg, wo die Uhren langsamer zu gehen scheinen. Ich habe in China
enge Freundschaften geschlossen und würde meine außergewöhnliche
Zeit gegen nichts eintauschen wollen. Auf wissenschaftlicher Ebene habe ich viel
gelernt, zudem habe ich ein fremdes Land und Menschen aus anderen Kulturkreisen
kennen gelernt.
Ich kann jedem empfehlen, die Chance für einen Auslandsaufenthalt
wahrzunehmen. Wer sich für China interessiert, kann sich gerne bei mir melden.
@
sebastian.gutmann@web.de
Hochschulmanagement
Qualifizierung
für die mittlere Führungsebene
Die Universität
Oldenburg bietet im Frühjahr ihren Beschäftigten der mittleren Führungsebene
eine berufsbegleitende Qualifizierung zum Bildungs- und Wissenschaftsmanagement
an. Das Angebot richtet sich an Beschäftigte, die die Reformprozesse im Hochschul-
und Wissenschaftssystem aktiv mitgestalten. Auf dem Programm stehen die internetgestützten
Module „Controlling in Bildungseinrichtungen“, „Organisation und
Führung“, „Finanzmanagement und Investition“, „Methoden
und Modelle des eLearning“ und „Berufsbegleitendes Studieren an Hochschulen“.
Das Angebot wird als blended-learning durchgeführt und kombiniert internetgestützte
Lernphasen mit Präsenzworkshops.
Eine Anmeldung ist bis zum 1. März
2006 möglich. Für Angestellte der Universität reduziert sich die
Teilnahmegebühr. Die TeilnehmerInnen erhalten ein Zertifikat. Sie können
sich zudem ab September in den Masterstudiengang Bildungsmanagement einschreiben
und den Abschluss Master of Business Administration (MBA) erwerben.
Tel.: 0441/798-4433 und www.mba.uni-oldenburg.de
Wahlbeteiligung:
13,9 und 5,1 Prozent
Bei einer Wahlbeteiligung von 13,9 Prozent haben
die Studierenden ihr Parlament neu gewählt. Die Ergebnisse der Listen: Bison
19,7 % (10), Giraffe 11,4 % (6); Li+Gum 24,5 % (12), Internationale 10,1 % (5),
Waru(m)?! 9 % (3 Sitze, da nicht mehr Kandidaten), AStA für Alle 7,1 % (4),
LHG 6,6 % (3); Juso HG 4,8 % (2), RCDS 3,5 % (2), Die wilde 13 1,8 % (1) und Die
Partei 1,5 % (1). Hauptaufgabe des Parlaments ist die Wahl des AStA, die bis zum
Sommersemester erfolgen soll.
Nur 5,1 Prozent der insgesamt 11.575 wahlberechtigten
Studierenden beteiligten sich an der Wahl zu den Fakultätsräten und
dem Senat. In den Senat gewählt wurden Philip Rinn und Deniz Dincbudak (beide
Liste Wisent-Fand).
Kluge
Köpfe
Insgesamt drei StudentInnen-Teams sucht die ARD für
eine „Erfindershow“ im Mai, in deren Rahmen auch „Deutschlands
klügste Köpfe“ vorgestellt werden sollen. Die Teams unterschiedlicher
Hochschulen erhalten eine Aufgabe, die sie in der Sendung lösen müssen.
Gefragt sind Kreativität, technisches Verständnis und handwerkliches
Können beim Bau einer Apparatur. Formlose Bewerbungen sind bis zum 15. März
2006 möglich. Anne Schmitt,
Tel.: 089/95090441, annes@tresor.tv
Rückmeldung
Bis
zum 10. Februar 2006 müssen sich die Studierenden zum Sommersemester 2006
zurückmelden. Hierfür ist die Überweisung des Semesterbeitrags
in Höhe von 206,30 € (Langzeitstudierende 706,30 €) notwendig.
Sollte die Frist versäumt werden, wird eine Mahngebühr in Höhe
von 15,34 € fällig.
Mündliche
Prüfung
Mündliche Prüfungen erfolgreich bewältigen“
ist der Titel einer neuen Broschüre, die ab sofort bei der Psychosozialen
Beratungsstelle (PSB) erhältlich ist. Sie enthält Tipps, Tricks und
Strategien z.B. zur sinnvollen Vorbereitung, zu Lerntechniken, zum Umgang mit
Blackouts und Misserfolgen und zur Einübung von Prüfungssituationen.