Hochschulzeitung UNI-INFO

 

Prof. Dr. Bernhard Kittel, zuletzt Professor für Methodologie der Sozialwissenschaften an der Universität Amsterdam, hat den Ruf auf die Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung am Institut für Soziologie angenommen. Der gebürtige Wiener studierte Politikwissenschaft, Internationales Recht, Französisch und Ethnologie in Genf und Wien, wo er 1995 in Politikwissenschaft promovierte. Bereits 1993 erwarb er am Institut für Höhere Studien in Wien ein Diplom und 2000 den Master of Arts in „Social Science Data Analysis“ an der University of Essex, Colchester (GB). Von 2003 bis 2006 leitete er die Forschungsgruppe zu Arbeits- und Sozialforschung in Amsterdam. Der Wissenschaftler lehrt regelmäßig an der Essex Summer School for Social Science Analysis und ist akademischer Koordinator der ECPR Summer School in Methods and Techniques an der Universität Ljubljana. Kittel ist Autor und Herausgeber einer Reihe von Fachbüchern zu politischen Entscheidungsprozessen, politischer Ökonomie, zur Theorie politischer Integration etc. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Methodologie und Methoden der empirischen Sozialforschung sowie das Gebiet Arbeitsbeziehungen und Wohlfahrtsstaat.
Prof. Dr. Susanne Boll, bisher Juniorprofessorin, ist auf die Professur Medieninformatik/Multimedia-Systeme am Department für Informatik berufen worden. Boll blieb in Oldenburg, obwohl sie zwei Rufe an die Universitäten Klagenfurt und Wien erhalten hatte. „Mit dem Bleiben von Frau Boll wird die Oldenburger Informatik nun auch im Bereich Medieninformatik und Multimedia ihre nationale und internationale Sichtbarkeit weiter ausbauen können. Zudem werden wichtige Kooperationsprojekte von OFFIS mit der regionalen Wirtschaft gestärkt“, betonte der Dekan Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath. Boll studierte bis 1996 Informatik an der Technischen Hochschule Darmstadt. Nach dem Diplom war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am GMD-Institut für Informations- und Publikationssysteme in Darmstadt und den Universitäten Ulm und Wien tätig. Ihre Dissertation schloss sie 2001 in Wien mit Auszeichnung ab. Ein Jahr später wechselte sie nach Oldenburg und wurde schon im selben Jahr Mitglied im Kuratorium OFFIS e.V..
Prof. Dr.-Ing. Axel Hahn, bisher Vorstand für die Forschungsbereiche Betriebliche Informationssysteme und Eingebettete Hard- und Softwaresysteme im Informatikins-titut OFFIS und Hochschullehrer an der Technischen Fachhochschule Berlin, ist auf die Professur Wirtschaftsinformatik/Business Engineering des Departments für Informatik berufen worden. Hahn, der einen Ruf an die TU Ilmenau ablehnte, war von 2002 bis zum Frühjahr 2006 als Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik in Oldenburg tätig. Seine Forschungstätigkeiten konzentrieren sich auf die Interoperabilität in Supply Chains und eLogistik und das Management von Produktentwicklungsprozessen. Damit schlägt er eine Brücke zwischen der Informatik, den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften.
Prof. Dr. Angelika May, zuletzt Hochschullehrerin an der Universität Siegen, ist auf die Professur für Mathematik mit dem Schwerpunkt „Mathematisierung der Wirtschaftswissenschaften“ berufen worden. May studierte Mathematik in Mainz und Bergen (Norwegen) und arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Atmosphärenchemie in Mainz, um anschließend am Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt zu promovieren. Durch Postgraduierten-Stellen an der Universität Heidelberg und der TU München erweiterte sie ihr fachliches Spektrum. Von 1998 bis 2004 war sie am Forschungszentrum caesar (center for advanced european studies and research) in Bonn tätig, baute die Arbeitsgruppe Financial Engineering auf und leitete sie ab 2000. 2004 erhielt sie einen Ruf an die TU Darmstadt und wechselte dann nach Siegen. Ihre Forschungsschwerpunkte: stochastische Modelle für das Asset-Liability-Management (Kapitalanlagen und Verbindlichkeiten) in Versicherungsunternehmen, komplexe Abhängigkeiten für Finanzdaten und alternative Investments wie Hedgefonds zur Absicherung irreversibler Investitionen im Technologiebereich.
Prof. Dr. Dirk Lange, Hochschullehrer für Didaktik der Politischen Bildung, ist zum Direktor des Instituts für Politik gewählt worden. Lange war nach seinem Lehramtsstudium an der Freien Universität Berlin und dem Referendariat zunächst als Lehrer tätig. 1999 ging er als Dozent an die Fachhochschule Potsdam und wechselte ein Jahr später an die Fachhochschule für Verwaltung in Berlin. 2001 wurde er Wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Braunschweig. Bevor er 2002 in Oldenburg eine Juniorprofessur erhielt, promovierte er an der FU Berlin. Im vergangenen Jahr erhielt er den Ruf auf die Professur „Didaktik der politischen Bildung“ in Oldenburg.
Prof. Dr. Oliver Theel, Hochschullehrer für Praktische Informatik, ist zum neuen Direktor des Departments für Informatik gewählt worden. Theel promovierte 1993 an der TU Darmstadt, wo er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Wissenschaftlicher Assistent tätig war. 2002 nahm der Diplom-Informatiker den Ruf auf die Professur in Oldenburg an. Hier leitet er die Abteilung „Systemsoftware und verteilte Systeme“.
Dr. Parinda Vasa, Humboldt-Stipendiatin aus Indien, forscht am Institut für Physik in der von Prof. Dr. Christoph Lienau geleiteten Arbeitsgruppe „Ultraschnelle Nano-Optik“. Vasa wird die Exziton-Plasmon Wechselwirkung in Metall-Halbleiter-Hybridnanostrukturen untersuchen, um die physikalischen Grundlagen neuartiger nanoskaliger Laserstrukturen zu erforschen. Sie studierte Physik am Indian Institute of Technology und am Tata Institute of Fundamental Research in Mumbai (früher Bombay), wo sie auch promovierte. Für ihre Arbeit erhielt sie von der Indian Physics Association und dem Department of Atomic Energy den Preis für die beste Promotion in Festkörperphysik. 2004 wurde sie von der DFG und dem Department of Science and Technology der indischen Regierung als Teilnehmerin am Treffen der Nobelpreisträger in Lindau ausgewählt.
Prof. Dr. Hans-Peter Schmidtke, Hochschullehrer für Interkulturelle Pädagogik, ist als Experte in das Pestalozzi-Programm des Europarats zum Thema Interkulturelle Erziehung berufen worden. Im Rahmen des Projekts sollen Trainingsprogramme und Module zu interkulturellen Fragestellungen erstellt werden.
Dr. Ralf Stecking, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen, ist mit der Verwaltung der Professur „Statistik und Ökonometrie“ an der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften beauftragt worden.
PD Dr. Doris Tophinke, Privatdozentin am Deutschen Seminar der Universität Freiburg, ist mit der Verwaltung der Professur für Deutsche Sprache unter Einschluss von Sprach-theorie und Sprachgeschichte am Institut für Germanistik beauftragt worden.
Dr. Hartmut Wiesner, Hochschuldozent für Bildende Kunst, Ästhetische Praxis und Didaktik am Kulturwissenschaftlichen Institut KUNST-TEXTIL-MEDIEN, ist in Karlskona, Schweden, gemeinsam mit der Installationskünstlerin Tina Asche für eine Performance mit der „Eldskulptur“ ausgezeichnet worden.
Dr. Jürgen Lüthje, Präsident der Universität Hamburg und davor 18 Jahre Kanzler der Universität Oldenburg, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. 1991 wechselte der Jurist von Oldenburg nach Hamburg. Er war am Aufbau der Universität Oldenburg maßgeblich beteiligt. Prof. Dr. Monika Auweter-Kurtz, Deutschlands einzige Hochschullehrerin für Luft- und Raumfahrt, übernimmt nun die Universitätsleitung in Hamburg.
Britta Alexandra Mester, Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsinformatik am Institut für Rechtswissenschaften, wird weiterhin als Datenschutzbeauftragte tätig sein.
Dr. Jens Winkel, bisher stellvertretender Geschäftsführer des Lehrerausbildungszentrums Paderborn, ist neuer Geschäftsführer des Didaktischen Zentrums (diz). Er löst den in Ruhestand gegangenen Detlef Spindler ab. Winkel studierte Geschichte, ev. Religion und Sozialkunde für das Lehramt Realschulen in Hannover. Danach war er zunächst als Lehrer tätig. Von 1998 bis 2002 forschte Winkel an der Universität Hannover, zunächst als Promotionsstipendiat der Deutschen Bundesumweltstiftung zum Thema Nachhaltigkeitskeitsbewusstsein, später als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Instiut für Didaktik und Sozialwissenschaften. Hier schloss er auch seine Dissertation ab. In Paderborn hat er sich u.a. mit den Neuen Medien im Lehramtsstudium beschäftigt.
Dr. Arno Schilling, bisher Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Statistik und Informatik am Institut für Psychologie, ist zum hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn gewählt worden. Schilling studierte Informationsverarbeitung und Informatik in Paderborn und Berlin und kam 1980 nach Oldenburg, wo er 1985 promovierte. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Laufbahn war Schilling stets politisch aktiv: im Gemeinderat, im Verwaltungsausschuss sowie im Kreistag und als stellvertretender Bürgermeister.
Andrea Becher, Stipendiatin im Promotionsprogramm Didaktische Rekonstruktion, hat den 2. Preis für die Posterpräsentation ihrer Dissertation zur Holocaust Education im Sachunterricht der Grundschule auf der Grundschulforschungstagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) erhalten.
Timm Wöltjen, Sportstudent an der Universität Oldenburg, belegte in der deutschen Achtercrew bei der Studentenweltmeisterschaft der Ruderer in Litauen den 9. Platz. Qualifiziert hatte sich Wöltjen bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften, wo sein Achter siegreich war. Sechs weitere Ruderer aus Oldenburg waren dort ebenfalls erfolgreich: Timo Tonding (Wirtschaftswissenschaften) im Einer/Bronze, Sarah Falke (Physik) im Achter/Platz 5, Steffen Oldewurtel, Timm Wöltjen (beide Sport), Tomas Voigt (BWL) und Torsten Halbmeyer (FH) im Mixed-Achter/Platz 2 mit vier Kasseler StudentInnen.


Verabschiedungen aus der Universität

Prof. Dr. H. Kurt Schminke, Zoologe am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, leitete von 1979 bis 2006 die AG Zoosystematik & Morphologie. Von 1980 bis 1982 war er der erste Dekan des Fachbereichs Biologie und von 1982 bis 1984 Vizepräsident. Seine Forschungsschwerpunkte sind die phylogenetische Systematik, Funktionsmorphologie, Evolution und Biogeographie unterschiedlicher Krebsgruppen. Schminke vertrat vehement die Belange der Systematik im wissenschaftlichen und politischen Raum. Gemeinsam mit seinen Wegbegleitern entstanden hieraus u. a. die World Association of Copepodologists, ein Kooperationsvertrag mit dem Alfred-Wegener-Institut (Bremerhaven), die Gesellschaft für Biologische Systematik, das Deutsche Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung (Wilhelmshaven), ein Kooperationsvertrag mit dem Forschungsinstitut Senckenberg/Frankfurt und der Studienschwerpunkt Marine Biodiversitätsforschung. All diese Initiativen sind von Erfolg gekrönt, weil sie dem grundlegenden Bedürfnis nach Wissensdrang und Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Studierenden entsprechen.
Thomas Glatzel

Dr. Ulrich Bernath, seit 1978 Leiter des Fernstudienzentrums und Geschäftsführer der Arbeitsstelle Fernstudienforschung, ist aus dem Dienst ausgeschieden. Der Diplom-Ökonom kam 1974 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Oldenburg. Er ist im Netzwerk des European Distance and E-Learning Network (EDEN) aktiv und hat eine Stiftung zur Förderung der Fernstudienforschung gegründet. Seit 1999 bietet die Universität Oldenburg gemeinsam mit dem University of Maryland University College (UMUC) einen Master of Distance Education an. Bernath ist auf deutscher Seite verantwortlich für dieses Programm und wurde dafür zum Adjunct Professor der UMUC berufen. Der Master ist in den USA mit herausragenden Awards gewürdigt worden. Bernaths Forschungsinteresse gilt dem Verhältnis von Theorie und Praxis des Fernstudiums, was sich in zahlreichen Veröffentlichungen niederschlägt. Er hat in außergewöhnlicher Weise das Profil des Fernstudiums sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene geprägt und damit erheblich das Renommee der Universität in diesem Bereich gestärkt.
Ina Grieb

Prof. Dr. Klaus Köhring, Amerikanist, studierte Anglistik, Amerikanistik und Geschichte in Marburg und Freiburg, wo er auch promovierte. Seine akademische Laufbahn führte ihn ab 1966 zunächst nach St. Louis, Missouri und Auburn, Alabama, dann über Freiburg, Heidelberg, Hamburg und Hannover 1984 nach Oldenburg. Hier hat er am Seminar für Anglistik/Amerikanistik amerikanische Literatur und American Studies vertreten und damit den vorhandenen kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt erweitert und verstärkt. 1994 bis 1995 war er Dekan des damaligen Fachbereichs 11 Literatur- und Sprachwissenschaften. Seine vielfältigen wissenschaftlichen Interessen schlugen sich in Veröffentlichungen zur Kulturtheorie, zu Literatur und Film in den USA sowie zum Umgang mit amerikanischer Literatur und Kultur im Unterricht nieder. KollegInnen aller Statusgruppen, aber auch seine vielen Studierenden werden ihn als liebenswürdigen, humorvollen und hilfsbereiten Gesprächspartner und Berater in Erinnerung behalten, dem es stets wichtig war, Universität als einen Ort von Vernunft und offener Kommunikation zu erhalten.
Richard Stinshoff

Prof. Ph. D., B. Sc. Gisela Szagun, Entwicklungspsychologin am Institut für Psychologie, geht in den Ruhestand. Sie studierte Psychologie an der London School of Economics (University of London) und erwarb dort 1972 den Bachelor of Science, und 1976, als Stipendiatin des British Social Science Research Council, den Ph.D.. Von 1978 bis 1983 war sie Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Psychologie der TU Berlin, wo sie sich 1983 habilitierte. 1984 übernahm sie die Professur für Entwicklungspsychologie in Oldenburg. Aus ihrer Sicht enthält das deutsche Universitätsleben manche Merkwürdigkeiten, an die sie sich nicht gewöhnen konnte - etwa das Schwätzen in Vorlesungen und die in weiten Kreisen verbreitete Geringschätzung des Leistungsprinzips. Der Ausgleich war die Freiheit zur Forschung, die das deutsche Universitätssystem gewährt. Gisela Szagun ist international bekannt für ihre Forschungen zum Spracherwerb, insbesondere für ihre Arbeiten zum Spracherwerb bei tauben Kindern mit Cochlea-Implantat. Sie freut sich auf weitere Forschungen und viel Schreiben.
Ulrich Mees

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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