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Inhalt 9/2009

Auszeichnungen

"Windenergieforschung entscheidend mitgestaltet"

Ehrendoktorwürde für Niederländer Jos Beurskens

Der niederländische Windenergie-Experte Jos Beurskens (Foto) ist im November von der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften mit der Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg ausgezeichnet worden. Beurskens ist damit für seine herausragenden Leistungen und sein großes Engagement für die Windenergieforschung geehrt worden. Prof. Dr. Martin Kühn, Inhaber des Stiftungslehrstuhls Windenergie an der Universität Stuttgart, betonte in seiner Laudatio, dass Beurskens sowohl als Wissenschaftler wie auch als Manager die europäische Windenergieforschung entscheidend mitgestaltet habe. Er habe nicht nur wegweisende Denkanstöße in der Theorie, sondern auch für die wirtschaftliche Umsetzung geliefert und sich dabei für die Hochschulausbildung im Bereich der Erneuerbaren Energie und der Windenergien stark gemacht.

Beurskens ist Direktor des Niederländischen Offshore-Programms WE@SEA, das Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Offshore-Windenergieanlagen durchführt. Außerdem arbeitet er als Senior Forscher und Projektleiter am Energieforschungszentrum der Niederlande (ECN). Seit 2003 gehört er dem Wissenschaftlichen Beirat von ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen an; seit 2006 ist er Vorsitzender des Beirats.

Beurskens studierte Elektrotechnik und Physik an der TU Eindhoven. Von 1972 bis 1981 arbeitete er in der dortigen Windenergieforschung und engagierte sich in der Entwicklungszusammenarbeit. Anschließend war er als Manager des nationalen Niederländischen Programms Windenergie tätig. Seit 1981 füllte er verschiedene Positionen am ECN in den Bereichen Windenergieforschung und Erneuerbare Energien aus und leitete dort fast 20 Jahre die Abteilung für Erneuerbare Energien bzw. Windenergie.

Beurskens ist Mitgründer einer Vielzahl nationaler und internationaler Netzwerke. So hat er auch die europäischen Forschungs- und Ausbildungsnetzwerke European Renewable Energy Research Centres Agency (EUREC) und die European Academy of Wind Energy (EAWE) mitinitiiert. Für die Windenergieforschung in Oldenburg ist besonders die EAWE von Bedeutung. Neben der Organisation der Doktorandenausbildung und dem Austausch von WissenschaftlerInnen organisiert sie die Beantragung großer Forschungsvorhaben, wie die derzeit laufenden Forschungen im deutschen Offshore-Testfeld im Rahmen des BMU-Programms „Research at Alpha Ventus (RAVE)“. Durch die von Beurskens unterstützte Mitgliedschaft in der EAWE ist die Universität Oldenburg in diesem größten deutschen Offshore-Forschungsvorhaben in mehreren Projekten prominent vertreten.

Wie die Spinne im Netz

Wachsmann-Preis für Informatiker Roland Meyer

Wissenschaftspreis der Universitätsgesellschaft für bahnbrechende Arbeit im Bereich der Theoretischen Informatik: Roland Meyer (Mitte), UGO-Vorsitzender Michael Wefers (l.) und OFFIS-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Nebel.
Foto: Wilfried Golletz

Der Informatiker Dr. Roland Meyer ist von der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) mit dem Gerhard Wachsmann-Preis 2009 ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 5.000,- € dotierten Preis für seine Doktorarbeit. Gefördert wurde Meyers Promotion durch ein Stipendium des Graduiertenkollegs TrustSoft am Department für Informatik.

In seiner Arbeit setzt er sich mit Analysemethoden von Netzwerken auseinander. Der Preisträger habe mit seiner Arbeit die theoretischen Grundlagen geschaffen, um komplexe Systeme sicherer zu machen, sagte Prof. Dr. Wolfgang Nebel, Vorstandsvorsitzender des Informatik-Instituts OFFIS. Anwendbar seien seine Erkenntnisse zum Beispiel im Bereich der Verkehrssysteme, in Flugzeugen und Autos. „Insgesamt eine bahnbrechende Arbeit, der ein spannender Brückenschlag zwischen zwei unterschiedlichen Theorien gelingt “, betonte Nebel.

Hohe Auszeichnung

Der Oldenburger Hörforscher Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier (Foto) ist Mitte November mit dem Karl-Küpfmüller-Ring der Technischen Universität Darmstadt ausgezeichnet worden. Damit würdigte die TU Kollmeiers „besondere Verdienste auf dem interdisziplinären Gebiet der Entwicklung neuer Verfahren für die Hörgerätetechnologie und deren sowohl medizinisch als auch physikalisch innovativer Realisierung“. Der Karl-Küpfmüller-Ring wurde 1977 aus Anlass des 80. Geburtstags des Begründers der Systemtheorie der elektrischen Nachrichtenübertragung gestiftet. Unter den zehn bisherigen Preisträgern sind u.a. die Nobelpreisträger Prof. Dr. Manfred Eigen (1994) und Prof. Dr. Erwin Neher (2004). Der Ring soll, so die Satzung, „als außerordentliche Ehrung an Wissenschaftler verliehen werden, die durch ihre Forschungstätigkeit die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch außerhalb ihres Fachgebiets gefördert und die wissenschaftliche oder technische Entwicklung maßgeblich beeinflusst haben“.

Kollmeier ist Leiter der Abteilung Medizinische Physik am Institut für Physik der Universität Oldenburg. Darüber hinaus ist er Gründer und Leiter des „Hörzentrums Oldenburg“, Sprecher des Exzellenzzentrums „Zentrum für Hörforschung“ sowie Sprecher des Kompetenzzentrums „HörTech“. Bei der Untersuchung neuer Verfahren für Hörgeräte und deren Realisation wendet er auch Ergebnisse der Systemtheorie von Küpfmüller an.

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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