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Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 4/2010

Kultur

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Innensicht auf Konfuzius

Reg Little (Foto), hochrangiger australischer Bot-schafter i. R., Ökonom, Kulturphilosoph und Ostasienexperte ist im Mai Gast des Instituts für Philosophie. Zum Thema „21st Century Global Order: Enlightenment or Confucian Values“ (Die Weltordnung im 21. Jahrhundert: Aufklärung oder konfuzianische Werte) hält er am Donnerstag, 20. Mai, 16.00 Uhr, im Bibliothekssaal einen interdisziplinär wie interkulturell ausgerichteten Vortrag. Little arbeitete über 25 Jahre für die australische Regierung u.a. in China, Japan, Laos, Bangladesh und Hongkong. Schon 1976 prognostizierte er den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas zur Großmacht. Er ist seit 1994 einer von zehn Direktoren der Pekinger International Confucian Association. In seinem Vortrag thematisiert Little die Beziehung der westlichen und der ostasiatischen Gemeinschaften aus Sicht eines Insiders und Philosophen. Dabei spricht er u.a. über das Wiedererstarken konfuzianischer Werte, administrative Fertigkeiten der Chinesen, Spiritualität in China, Gesundheit und leibliche

Energien, aber auch über die Energie- und Umweltproblematik. Gefördert wird die Veranstaltung von der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO), der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft e. V. Oldenburg (GDCF) und von dem Projekt Traditionelle Chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte (PTCH) am C3L. Der Eintritt ist frei.

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Die Zweisprachenoper

Studierende aus Oldenburg und Towson arbeiten an einer eigenen Version des Brechtschen Klassikers "Dreigroschenoper" / Uraufführung im Mai

Vielstimmig und verschlungen: Studierende aus Oldenburg und Towson bei der Probe.
Foto: Privat


Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht“, dichtete Brecht kurz vor der Weltwirtschaftskrise 1928 im Libretto der berühmten „Dreigroschenoper“. Das hatte Stil, war gewollt düster pessimistisch und klingt dabei heute merkwürdig aus der Zeit geraten. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es Parallelen zwischen dem Heute und dem Damals, wie etwa die beiden Weltwirtschaftskrisen von 1929 und 2008. Nun haben sich Musik- und KunststudentInnen der Universität Oldenburg und der Partneruniversität Towson University in Baltimore (USA) zusammengetan, um Brechts wohl bekanntestes Werk wiederaufzuführen. Dabei arbeiten sie an einer weltweiten Premiere: Erstmals soll die Dreigroschenoper zweisprachig aufgeführt werden.

Das Besondere: Die Liedtexte mit der Musik von Kurt Weill werden auf Deutsch gesungen, während die Dialoge durchweg englisch gesprochen werden. Fünf Lehrende und 51 Studierende sind an dem Projekt beteiligt und haben gemeinsam ein Konzept für Kostüme, Gesangsstil, Lichteffekte und Schauspiel erarbeitet. „Unsere Dreigroschenoper wird zeitlos inszeniert sein“, verrät Projektleiter Peter Vollhardt schon einmal im Vorfeld. Die Uraufführung findet am 27. Mai in Oldenburg statt.

Bis dahin bleibt abzuwarten, wie genau es aussieht und klingt, wenn ein deutscher Macheath die Liebesszene mit einer amerikanischen Polly spielt. Die Szenen müssen exakt geprobt werden, denn die Schauspieler sollen ihre Rollen nach Belieben tauschen können. Und reibungslos Sätze sagen können wie „Und der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht.“ Klar, dass das verbindliche rollende „r“ dabei besonders die amerikanischen Studierenden vor Herausforderungen stellen dürfte. Und die Deutschen, die sich an den englischsprachigen Dialogen abarbeiten? Sie stimmen sich über Skype-Sitzungen bei Bedarf mit ihren amerikanischen KollegInnen über Aussprache und Acting ab.

Neben der intensiven schauspielerischen Arbeit kommen auch lebhafte Diskussionen nicht zu kurz, weiß Vollhardt. „Die provokative Haltung des Brechtschen Theaters regt unsere Studierenden an, die Aussagen der Dreigroschenoper mal zu überprüfen und zu schauen, was da dran ist.“ Aus Brechts provokativ-pauschalierendem Pessimismus seien so auch mal abgewandelte Thesen entstanden, so Vollhardt. Zum Beispiel „Der Mensch ist schlecht, aber der einzelne nicht“.

Serviceinformationen:
Kurt Weill/Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper in einer zweisprachigen Version, Do. 27. Mai, Fr. 28. Mai, Sa. 29. Mai, jeweils 20.00 Uhr, Aula der Universität; Do. 30. September , Fr. 1. Oktober, Sa. 2. Oktober, 8 p.m., Towson University, Stephens Hall; Karten: 10,- €, ermäßigt 6,- €, Kartenvorbestellung: karten@die3groschenoper.de

Das Projekt wird gefördert vom Transatlantik Programm der Bundesrepublik Deutschland und von der Universitätsgesellschaft Oldenbu rg (UGO).

Interview zum Thema

UNI-INFO: Herr Vollhardt, wie ist die Idee zu einer zweisprachigen Aufführung der Dreigroschenoper entstanden?

VOLLHARDT: Wenn man mit Partnern zusammenarbeitet, die auf derselben Wellenlänge senden, entsteht schnell der Wunsch: Wir wollen was zusammen machen. Wir haben uns dann gefragt: Wo treffen wir uns am besten? Und sind schnell auf Kurt Weill gekommen, der bekanntlich die Musik der Dreigroschenoper komponiert hat – für die Amerikaner ist er ein amerikanischer Komponist, für die Deutschen ein deutscher Komponist.

UNI-INFO: Warum wird die Dreigroschenoper zweisprachig aufgeführt?

VOLLHARDT: Die Dreigroschenoper ist ja ursprünglich von John Gay und damit ein englischsprachiges Stück. Sie wurde in großen Teilen von Elisabeth Hauptmann, der Mitarbeiterin von Brecht, übersetzt. Somit sind wir nah dran an der ursprünglichen Vorlage und erhalten zugleich das typisch Brechtsche: die Songtexte, die wir auf Deutsch lassen werden.

UNI-INFO: Wie sollen Zuschauer in Baltimore die Songtexte verstehen?

VOLLHARDT: Wir arbeiten mit Projektionen, das gab es schon in der Uraufführung von 1928. Auf Projektionsflächen – ganz typisch für den Stil des Brechtschen Theaters – werden die kommenden Szenen kurz beschrieben. Auf der einen Seite bekommt der Zuschauer auf Deutsch erklärt, was in der nächsten Szene passiert, da die Dialoge ja auf Englisch sind. Auf der anderen Seite bekommt der amerikanische Zuschauer den Song auf Englisch kurz erklärt, bevor er dann deutsch gesungen wird.

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Romantik und Moderne

Nachlass Werner Trenkners an der Universität

Noten, Manuskripte, Dokumente, Fotos: Der gesamte Nachlass Werner Trenkners (1902-1981), eines Komponisten an der Grenze zwischen Spätromantik und Moderne, befindet sich jetzt im Institut für Musik der Universität. Möglich wurde dies durch die Schenkung des Solinger Kirchenmusikers Harald Rummler und die Vermittlung der Oldenburger Komponistin Prof. Violeta Dinescu.

Nach seinem Musikstudium in Leipzig und Weimar machte sich Trenkner schon früh als Komponist und Dirigent einen Namen. Als Orchester- und Operndirigent wirkte er in Stralsund, Berlin und Oberhausen. Er komponierte Orchesterwerke, Opern, Kammermusik, Klavierwerke, Lieder und Chorkompositionen. Durch das „Dritte Reich“ abgekoppelt von den Entwicklungen der internationalen Musikwelt, haben seine Kompositionen wenig zu tun mit den avantgardistischen Kunstformen der Moderne. Sein Oeuvre ist geprägt von Johann Sebastian Bach, Anton Bruckner und Max Reger.

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"Keine Gewalt"

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Kreative gesucht

Die „Persephonyx“-Redaktion sucht für die neue Ausgabe des literarischen Magazins der Universität erneut Studierende, die ihre Lyrik, Prosa, Kurzessays, Satiren, Fotografien, Zeichnungen oder Karikaturen veröffentlichen wollen. Einsendeschluss: 14. Mai.

www.germanistik.uni-oldenburg.de/persephonyx/

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Küssen erlaubt

Rayk Wieland liest am 6. Mai, 20.00 Uhr, im Bibliothekssaal aus seinem Roman „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“. Karten zu 7,- € (erm. 5,- €s) bei CvO Unibuch und beim Nutzerservice der Bibliothek .

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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