Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 4/2010

Nachrichten

Denkendes Netz und Blasenschleier

Universität und OFFIS auf der Hannover Messe

Mit Exponaten zur Windenergie und einem Projekt zur Automatisierung von Logistikabläufen präsentierten sich die Universität und das Informatikinstitut OFFIS auf der Hannover Messe.

ForWind, das Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen, präsentierte neueste wissenschaftlich-technische Entwicklungen sowie Aus- und Weiterbildungsaktivitäten. Zu den Exponaten gehörte der Prototyp eines Kugelanemometers, mit dem sich Windgeschwindigkeit und -richtung gleichzeitig und mit hoher Frequenz messen lassen. Ein weiteres ForWind-Exponat war der so genannte Blasenschleier. Er dient zur Minderung von Schallimmissionen, die beim Bau von Offshore-Windenergieanlagen entstehen und hörempfindliche Meeressäuger wie Schweinswale erheblich beeinträchtigen können. Ferner stellte ForWind ein Verfahren zur dynamischen Bestimmung von Leistungskennlinien einer Windkraftanlage vor.
Leistungskennlinien oder Leistungskurven liefern wichtige Details zur Funktionsweise und Wirtschaftlichkeit einer Windenergieanlage. ForWind hat ein Verfahren entwickelt, das wesentlich präzisere Angaben liefert als das herkömmliche Verfahren nach dem Standard der International Electrotechnical Commission (IEC). Auf der Messe wurden auch das weiterbildende Studium Windenergietechnik und -management sowie das Seminarangebot der ForWind-Academy vorgestellt. Beide Angebote richten sich sowohl an Fach- und Führungskräfte der Windenergiebranche als auch an Quereinsteiger.

OFFIS stellte mit CogniLog ein Logistik-Forschungsprojekt vor, bei dem das Informatikinstitut mit der Universität Hannover und der Fachhochschule Osnabrück kooperiert. CogniLog steht für kognitive, durch IT unterstützte Logistik bei komplexen Abläufen, wie sie sich beim Entladen von Containern, beim Cross-Docking, beim Umladen (Transshipment) oder beim Verpacken ergeben. Um diese Abläufe zu automatisieren, sind Gabelstapler und Förderbänder mit eigener „Intelligenz“ und Sensorik ausgestattet. Per Funk verknüpfen sie sich selbsttätig zu einer Art „denkendem Netz“. CogniLog macht so aufwändige Abstimmungsprozesse mit Kunden und Lieferanten überflüssig und hilft Kosten zu sparen.

"Beginn einer Kehrtwende"

Projekte mit Port Elisabeth werden fortgesetzt

Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) hat für die Partnerschaft der Universität Oldenburg und der University of Dar Es Salaam (Tansania) für 2010 und 2011 eine Anschubfinanzierung bewilligt. Außerdem wird die Zusammenarbeit der Universität Oldenburg und der Nelson Mandela Metropolitan University (NMMU) in Port Elizabeth (Südafrika) vom DAAD und vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium auch 2010 gefördert. Für gemeinsame Projekte in der Lehrerbildung stehen hier insgesamt 53.000 s zur Verfügung.

Im Rahmen der seit 1998 bestehenden Partnerschaft war im März Prof. Dr. Nonnie Botha, Direktorin der School for Postgraduate Studies der Faculty of Education an der NMMU, Gast der Universität. Dabei ging es u.a. um die Eingliederung benachteiligter SchülerInnen in Südafrika und in Oldenburg. Der Erziehungswissenschaftler Prof. em. Dr. Wolfgang Nitsch wertet dies als „Beginn einer Kehrtwende zur wechselseitigen Hilfe in der pädagogischen Entwicklungszusammenarbeit“.

Neben der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften zur Förderung benachteiligter SchülerInnen rückt die interkulturelle und antirassistische Bildungsarbeit immer mehr in den Fokus der Kooperation. So besuchte im Januar Allan Zinn die Universität. Er ist Direktor des Centre for the Advancement of Non-Racialism and Democracy, das zurzeit an der NMMU aufgebaut wird.

Zudem waren insgesamt acht DozentIn-nen und zwei postgraduale Studierende der NMMU Gäste des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) und des Instituts für Pädagogik.

www.uni-oldenburg.de/zsn

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Nachwuchs gemeinsam fördern

C3L: Kooperation mit Wirtschaftspartnern

Eine intensive Zusammenarbeit in der Nachwuchskräfteförderung vereinbarten das Center für Lebenslanges Lernen (C3L), die Beluga Shipping GmbH und die VW Coaching GmbH Emden im Februar. Der Kooperationsvertrag sieht u.a. die aktive Förderung der Teilnahme eigener Führungskräfte am Masterstudiengang „Innovationsmanagement“ seitens der Wirtschaftspartner vor. Umgekehrt beraten die Programmverantwortlichen des Studiengangs die Unternehmen in ihrer Führungskräfteförderung und stellen sicher, dass ausreichend Weiterbildungsangebote und Studienmodule offen stehen. Mit den beiden neuen Partnern wird das Netzwerk aus Universität, Wirtschaft und Anbietern beruflicher Weiterbildung weiter ausgebaut: Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte die Universität als eine der weiterbildungsstärksten Hochschulen in Deutschland ihr Angebot besser auf die Bedarfe von Unternehmen abgestimmt und mit vier großen Wirtschaftspartnern – EWE AG, Bünting AG, Meyer Werft sowie CeWe Color – eine Kooperation im Masterstudiengang „Innovationsmanagement“ vereinbart.

Das Interview zumThema

Seit Februar 2010 hat das Center für Lebenslanges Lernen (C3L) mit der Beluga Shipping GmbH und der VW Coaching GmbH Emden zwei neue Kooperationspartner. Prof. Dr. Anke Hanft, Wissenschaftliche Direktorin des C3L, und Dr. Birte Henrich, Koordinatorin des Masterstudiengangs „Innovationsmanagement“, über die Zusammenarbeit mit den Unternehmen und die langfristige Planung der Weiterbildung.

UNI-INFO: Was versprechen Sie sich von Ihren neuen Kooperationspartnern?

HENRICH: Der Kontakt ist wichtig für uns, um unsere Angebote vorzustellen und aus den Unternehmen heraus Mitarbeiter für ein Studium zu gewinnen. Außerdem möchten wir natürlich wissen, wie die Unternehmen mit dem Thema „Innovationsmanagement“ umgehen. Erst wenn wir wissen, was in der Praxis passiert, können wir ein praxisnahes Programm anbieten und die berufliche Bildung mit der Lehre an der Hochschule weiter verzahnen.

UNI-INFO: Und welche Motivation haben die Unternehmen?

HANFT: Es gibt immer mehr Abiturienten, die nach dem Erwerb der Hochschulreife eine Berufsausbildung absolvieren und danach studieren. Wenn sie vom Arbeitgeber ein Modell angeboten bekommen, das Studium und Beruf miteinander verbindet, können die Betriebe Nachwuchskräfte mit besonders hohem Potenzial halten.

UNI-INFO: Werden Sie die Unternehmenskooperationen weiter ausbauen?

HANFT: Unser Ziel war es zunächst, mit einer Gruppe von innovativen Unternehmen aus dem Nordwesten zusammenzuarbeiten. Inzwischen kooperieren wir mit sechs Betrieben. Langfristig wäre es sicher sinnvoll, die Zusammenarbeit auszuweiten. Dazu müssen wir aber erst einmal abwarten, wie sich das bestehende Netzwerk entwickelt.

UNI-INFO: Sie sind in diesem Semester mit dem regulären Studienbetrieb des Masterstudiengangs „Innovationsmanagement“ gestartet. Wie ist die Resonanz?

HENRICH: Wir haben inzwischen 20 Teilnehmende, aber wir befinden uns natürlich noch in der Startphase. Auch wir lernen in dieser Zeit eine Menge – vor allem auch von unseren Studierenden.

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EINBLICKE erschienen

Die 51. Ausgabe des zweisprachigen Forschungsmagazins EINBLICKE ist erschienen. Die Autoren und Themen der Beiträge:

• Melanie Unseld: „Partituren der Erinnerung“
• Hanno Seebens und Bernd Blasius: „Die Globalisierung mariner Ökosysteme“
• Ingo Mose: „Schutzgebiete: Modellregionen nachhaltiger Entwicklung“
• Andrea Erdélyi: „Von da an konnte ich alles sagen“
• Reinhard Schulz: „Zylinderhüte, Fräcke und Glasperlen“.
Außerdem enthält das Heft im „Uni-Fokus“ wichtige Hochschulnachrichten des vergangenen Halbjahres und Informationen der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO). EINBLICKE ist für 2,50 € in Oldenburger Buchhandlungen erhältlich.

www.uni-oldenburg.de/presse/einblicke

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Behindertenhilfe

"Behindertenhilfe im Aufbruch – Ziele, Grenzen, Wünsche“ – so das Thema einer Vortragsreihe, die das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik in Kooperation mit der Lebenshilfe Oldenburg veranstaltet. Die Auftaktveranstaltung im April widmete sich der „Behindertenhilfe im Wandel der Zeiten“ und der Geschichte der Lebenshilfe in Oldenburg. Noch vor 50 Jahren galten Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung als prinzipiell „nicht bildbar“. Nach dem Nationalsozialismus, dem viele zum Opfer fielen, lebten sie versteckt oder wurden in Anstalten und Heime abgeschoben. Hier wurden sie weder gefördert noch unterrichtet. Erst mit Gründung der Lebenshilfe e.V. vor 50 Jahren änderte sich die Situation.

In den weiteren Veranstaltungen der Reihe wird es um Bildungswege für Kinder mit „geistigen Beeinträchtigungen“ (27. Mai), um Wohnformen für Menschen mit „besonderem Bedarf“ (9. September) und um die Integration von Menschen mit „geistigen Beeinträchtigungen“ ins Arbeitsleben (18. November) gehen.

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Energieforschung

Das Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst hat einen neuen Wissenschaftsbereich. Neben der Meeres- und Klimaforschung, den Neuro- und Kognitionswissenschaften sowie den Sozialwissenschaften ist künftig die Energieforschung ein Schwerpunkt der interdisziplinären Forschungen des HWK. Nun soll die bereits bestehende Netz-Infrastruktur im Norden vom HWK unterstützt werden. Die Energieforschung, so HWK-Rektor Prof. Dr. Reto Weiler, sei ein Querschnittsthema mit engen und gesellschaftspolitischen Verknüpfungen und habe im Hinblick auf Offshore-Windparks auch einen starken Bezug zur Meeresforschung.

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Ein spannendes Programm ...

... bekamen die rund 1.000 BesucherInnen des „2. ElternCampus Oldenburg“ geboten. Viele Studierende nutzten die Gelegenheit, ihren Eltern die Universität zu zeigen. Zudem informierten sich zahlreiche Studieninteressierte bei bestem Frühlingswetter auf dem Campus Haarentor und dem Campus Wechloy. Führungen durch die Bibliothek und ein Studentenwohnheim sowie ein Besuch in der Mensa rundeten den Tag ab. Die Veranstaltung wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser Ems unterstützt. Medienpartner war die Nordwest Zeitung.
Foto: Wilfried Golletz

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Uni am Markt

Geistige Nahrung aus wissenschaftlichem Anbau – das bietet die „Uni am Markt“, die im Rahmen der „Stadt der Wissenschaft“ ins Leben gerufen wurde. Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Center für Lebenslanges Lernen (C3L) der Universität und dem Oldenburgischen Staatstheater wird am Sonnabend, 29. Mai, 11.00 Uhr, Exerzierhalle am Pferdemarkt, mit dem Vortrag „Warum sind Seifenblasen rund?“ fortgesetzt. Der Mathematiker Prof. Dr. Daniel Grieser wird dieser Frage nachgehen und damit ein mathematisches Problem thematisieren, das die Menschen seit über 2.000 Jahren fasziniert: Wie schließt man mit einer möglichst kleinen Fläche eine bestimmte Luftmenge ein? Weitere Termine (jeweils sonnabends, 11.00 Uhr, Exerzierhalle): 11. September: „Mehrsprachig – und doch nicht babylonisch sprachverwirrt!“ mit Prof. Dr. Esther Ruigendijk; 30. Oktober: „Roboter schwärmen aus – Chancen und Risiken vernetzter mobiler Systeme“ mit Matthias Brucke.

www.c3l.uni-oldenburg.de/40655.html

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Service Desk

Seit April ist der neue Service Desk der IT-Dienste in Betrieb. NutzerInnen können montags bis donnerstags von 9.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 14.00 Uhr telefonisch Störungen melden oder Anfragen stellen. Die Meldungen werden in einem Ticket-System erfasst.

Tel.: 0441/798-5555
@ servicedesk@uni-oldenburg.de

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Zeitungsarchive

Die Universitätsbibliothek bietet seit kurzem auch Online-Zugriff auf die Archive der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung. Damit stehen nun die Archive fast aller großen deutschen Tageszeitungen zur Verfügung.

www.bis.uni-oldenburg.de/dbis

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Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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