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Ortstermin
Die Universität besteht aus Orten der Begegnung, des Denkens und Forschens. Kennen Sie die Orte der Universität? In der Rubrik „Ortstermin“ stellen wir Ihnen fortan einige vor.
Haarenniederung: Urtümliche Wildheit
Links die Sportanlagen, rechts das Unikum und dann sind es nur noch wenige Schritte, und man kann in Stille versinken. Hier, in der Haarenniederung, die sich trichterförmig zwischen Drögen-Hasen-Weg und Uhlhornsweg schiebt, macht sich grünes Zwielicht breit. Als schnelle Abkürzung zwischen den beiden Campusteilen oder als Anlaufpunkt für einen Gang in der Mittagspause – die Studierenden und Bediensteten der Uni lieben ihr grünes Revier und nutzen es reichlich.
Die Haaren prägte noch bis vor 125 Jahren den gesamten Oldenburger Westen. Auf 20 Kilometern Länge entwässerte sie als einziger Fluss die Ammerländer Geest. Im Herbst und Frühjahr kam es ständig zu Überschwemmungen, das Gebiet der heutigen Universität war eine durchfeuchtete Moorlandschaft. Erst wasserbauliche Maßnahmen haben die Nutzung des Gebiets und damit auch den Bau der Hochschule ermöglicht. In der Haarenniederung hat sich ein Stück der urtümlichen Wildheit des kleinen Rinnsals erhalten. Die verwunschene Landschaft ist ein Rückzugsort, an dem man verwundert feststellt, dass Stille eine Illusion ist – hervorgerufen von Meisen, Rohrsängern und Schnepfen. Wer sich jedoch umdreht, sieht hoch aufragend die Uni-Gebäude mit Mensa und Bibliothek. Sie beherbergen an einem Tag mehr Menschen als so manche Kleinstadt.
Ein klassischer Park ist die Haarenniederung nicht. Mit ihrer ungekämmten Schönheit erinnert sie daran, dass die Universität mitten hinein gebaut wurde in ein sumpfiges Terrain. Und so wie sich die nasse Wildnis im Verlauf der Jahre zum beliebten Naherholungsgebiet entwickelt hat, merkt man auch der Universität ihren eher schwierigen Start schon lange nicht mehr an. (ms)