Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 3/2011

Nachrichten

„Unermüdliches Werben“

Bundesverdienstkreuz für Al-Shamery / Wahl in DFG-Kommission

Für ihre besonderen Verdienste in Wissenschaft und Forschung hat die Chemikerin und Vizepräsidentin für Forschung, Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung wurde Al-Shamery von der Niedersächsischen Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka während einer Feierstunde überreicht.

Vizepräsidentin Katharina Al-Shamery (r.) freut sich über das Bundesverdienstkreuz, überreicht durch Wissenschaftsministerin Johanna Wanka. Foto: Daniel Schmidt

Wanka betonte in ihrer Laudatio das mannigfaltige und nachhaltige wissenschaftliche Wirken von Al-Shamery. „Ihr Einsatz für die Chemie als Forschungsdisziplin ist ebenso beeindruckend wie das unermüdliche Werben für das Studienfach schon bei jungen Schülerinnen und Schülern.“
Besondere Anerkennung erhielt Al-Shamery auch durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Senat der DFG wählte sie im Februar in die Kommission „Ombudsman für die Wissenschaft“. Dabei handelt es sich um ein dreiköpfiges Gremium, an das sich WissenschaftlerInnen in Fragen guter wissenschaftlicher Praxis und deren Verletzung durch wissenschaftliche Unredlichkeit wenden können.
„Wir freuen uns sehr, mit Katharina Al-Shamery eine ebenso ausgewiesene wie angesehene Wissenschaftlerin für das Ombudsman-Gremium gewonnen zu haben“, sagte DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek. Aufgrund ihrer langjährigen wissenschaftlichen Erfahrungen und vor allem als Ratgeberin auch gegenüber dem wissenschaftlichen Nachwuchs sei sie eine besonders gute Wahl.

Über die Auszeichnung und ihre neue Funktion freue sie sich sehr, erklärte Al-Shamery. Sie werde sich weiterhin mit aller Kraft für die heranwachsende Forschergeneration und für korrekte wissenschaftliche Praxis einsetzen. Al-Shamery initiierte 2006 an der Universität Oldenburg das Frühstudium für besonders begabte SchülerInnen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs schon früh zu fördern. Auch war sie als Mentorin für den weiblichen Nachwuchs tätig. Seit 2009 veranstaltet sie jährlich die Tagung „Aus den Hexenküchen der Materialwissenschaften“ mit Professorinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen, um insbesondere jungen Frauen Mut zu einer wissenschaftlichen Karriere zu machen. Al-Shamery ist in verschiedenen Fachgremien engagiert. Unter anderem ist sie Mitglied des Ständigen Ausschusses der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie (DBG) und Stellvertretende Sprecherin des Fachkollegiums Chemische Festkörperforschung der DFG. Jüngst wurde sie als eine von fünf Oldenburger Forscherinnen in das Exzellenzportal „AcademiaNet“ aufgenommen. (me)


Viel erreicht - viel zu tun

100 Jahre Internationaler Frauentag / Festvortrag von Jutta Limbach

Mit zwei gut besuchten Veranstaltungen – einer Festveranstaltung und einer Podiumsdiskussion – erinnerte die Gleichstellungsstelle der Universität an das 100-jährige Jubiläum des Internationalen Frauentags. Am Vorabend des 8. März widmete sich Prof. Dr. Dr. h.c. Jutta Limbach in einem Festvortrag dem Thema „Geschlechtergerechtigkeit in Programm und Wirklichkeit“. Die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und des Goethe-Instituts kam auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Anne G. Kosfeld an die Universität und bilanzierte die rechtlichen Errungenschaften der Bundesrepublik auf dem Weg zur Gleichberechtigung, aber auch die noch ausstehenden Schritte. Trotz kürzlich eingeführter Vätermonate halte sich „der zählebige Mythos der schöpfungsgewollten Arbeitsteilung“ weiterhin in unserer Gesellschaft, betonte Limbach. Auch an den Universitäten wirkten sich solche strukturellen Hindernisse oft zum Nachteil junger Wissenschaftlerinnen aus.

Prof. Dr. Karin Lochte, Direktorin des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) und ebenfalls Gast der Festveranstaltung, stellte fest, dass Rollenmodelle grundsätzlich veränderbar seien. An Bord der Forschungsschiffe – ehemals eine reine Männerdomäne – liege der Frauenanteil heute bei ca. 30 Prozent, und die Arbeit in gemischt geschlechtlichen Teams sei auch auf den Polarstationen inzwischen selbstverständlich, so die Wissenschaftlerin.

Um die Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft ging es auch einen Tag später bei der Podiumsdiskussion „Chancen. Gleichheit. Zukunft“ mit Vertreterinnen der Universität aus den Bereichen Hochschulleitung, Verwaltung, Forschung und Lehre. Helga Wilhelmer, Dezernentin für studentische und akademische Angelegenheiten, stellte fest, dass seit der Gründungsphase Anfang der 1970er-Jahre – mit einem zunächst rein männlichen Entscheidungsgremium – die Universität in der Gleichstellung von Mann und Frau große Fortschritte erzielt habe. Dies sei vor allem dem gemeinsamen Engagement von Frauen in Verwaltung und Wissenschaft sowie der anschließenden Institutionalisierung der Gleichstellungsarbeit zu verdanken, so ein Ergebnis der Diskussion. Eine gezielte Förderung von Frauen sei aber weiterhin notwendig. Chancengleichheit im Hinblick auf Bildungs- und Karrierewege gehe alle an, so die einhellige Meinung der Diskutantinnen – die den Weltfrauentag künftig auch gerne um Perspektiven interessierter Männer erweitern möchten. (tk)

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Stärkung des Standorts

OFFIS Erweiterungsbau offiziell eingeweiht

Der Erweiterungsbau des Informatikinstituts OFFIS in der Industriestraße 6, in dem bereits gut 40 WissenschaftlerInnen des Forschungs- und Entwicklungsbereichs Energie tätig sind, ist im Februar offiziell eingeweiht worden. „Das Land Niedersachsen hat mutig in die Zukunft investiert und OFFIS weitere Forschungsmöglichkeiten eröffnet“, betonte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka bei der Eröffnungsfeier. Das neue Gebäude stelle eine Stärkung des Informatik-Standorts dar. OFFIS und seine WissenschaftlerInnen leisteten in den Bereichen Energie, Gesundheit und Verkehr sehr gute Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dabei zitierte Wanka auch aus einer aktuellen Stellungnahme der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsens: „OFFIS ist nach Meinung der Gutachtergruppe das derzeitige Aushängeschild der Niedersächsischen Informatik und zählt ohne Zweifel zur Spitzengruppe der deutschen Informatikinstitute.“ OFFIS-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Nebel bedankte sich „für das Vertrauen und die finanzielle Unterstützung“. Dank der Übernahme von zwei Millionen Euro durch das Land sei der Bau erst möglich geworden, dessen Gesamtkosten sich auf 2,9 Millionen Euro beliefen. (mr)

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Ergebnis der Senatswahl

Eine leichte Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse ergab die Senatswahl im Februar. Bei den ProfessorInnen erreichte die Gruppe „Demokratische Hochschule“ (DH) vier statt drei Sitze, während „Universität im Umbruch“ (UIU) einen Sitz verlor. Auch bei den MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung (MTV) gab es eine Änderung. Beide Sitze gehen an ver.di-KandidatInnen, die als EinzelbewerberInnen antraten. Bislang wurden die beiden MTV-Sitze von ver.di und Signal wahrgenommen. Die Studierenden werden durch die Liste „Fu Wi“ vertreten, die beide Mandate gewann.

Der Senat setzt sich aus sieben ProfessorInnen und je zwei VertreterInnen der Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen, der MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung und der Studierenden zusammen.



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Ideale Ergänzung

ZENARiO, das Zentrum für nachhaltige Raumentwicklung in Oldenburg, ist als fünfte Einrichtung in das Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung (COAST) aufgenommen worden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), dem Zentrum für Windenergieforschung (ForWind), dem Centre for Environmental Modelling (CEM) und dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management (CENTOS) soll ZENARiO mit seiner interdisziplinären und internationalen Ausrichtung die Forschung und Lehre ergänzen und voranbringen. „In COAST haben sich mit der Klimaanpassungsforschung, der Entwicklungszusammenarbeit, der interdisziplinären Lehre und auf Teilfeldern der Energieforschung in den letzten Jahren bedeutsame Wissenschaftskerne herausgebildet, zu denen ZENARiO eine ideale Ergänzung bietet“, betont COAST-Direktor Prof. Dr. Joachim Peinke. ZENARiO erhoffe sich von der Mitgliedschaft eine noch intensivere Kooperation, so Direktor Prof. Dr. Ingo Mose. Unter dem Dach des Zentrums arbeiten derzeit 18 WissenschaftlerInnen in den Bereichen Geographie, Raumplanung, Naturschutz, Umweltökonomie, Geoinformatik und Architektur.

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Besucherenergien

Die Jobmesse „zukunftsenergien nordwest“, die von der Universität Oldenburg und ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen, gemeinsam mit Partnern aus der Region veranstaltet wurde, etabliert sich als Branchenplattform für erneuerbare Energien: Mehr als 5.000 Besucher informierten sich am 12. und 13. März in Bremen über Job- und Bildungsmöglichkeiten in dem Bereich. 87 Aussteller, zahlreiche Exkursionen, Vorträge und Workshops sowie 500 Stellenangebote: Die „zukunftsenergien nordwest“ ist inzwischen Deutschlands größte Job- und Bildungsmesse für erneuerbare Energien. Hauptsponsor ist die EWE AG. Die nächste zukunftsenergie nordwest findet am 9. und 10. März 2012 in der Oldenburger EWE-Arena statt.

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Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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