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16. Januar 2003 021/03
Eine Million Euro für
Nachwuchsgruppe Informatik
Oldenburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
hat im Rahmen des "Aktionsplans Informatik", der dem drohenden
Nachwuchsmangel für Professoren entgegensteuern soll, unter 80 Bewerbern
den Informatiker Dr. Ralf Reussner und seine Forschergruppe "Palladio"
ausgewählt. Reussners Gruppe, deren Kooperationspartner die Oldenburger
Informatikern Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring und Prof. Dr. Hans-Jürgen
Appelrath sind, wird mit nahezu eine Million Euro gefördert und voraussichtlich
am 1. März die Arbeit aufnehmen.
Das Projekt ist nach dem italienischen Renaissance-Architekten Andrea
Palladio (1508 - 1580) benannt und untersucht "Verfahren und Werkzeuge
zur systematischen Konstruktion komponentenbasierter Software-Architekturen".
Reussner sieht in Entwicklern von Software nichts anders als Baumeister,
die auf einen Plan angewiesen sind, der die Einzelkomponenten und ihr
komplexes Zusammenwirken beschreibt. Während sich aber beispielsweise
eine Brücke gezielt für bestimmte Eigenschaften entwerfen lässt,
stößt die Konstruktion von Software nach vorgegebenen Qualitätsattributen
in der Regel an ihre Grenzen. Die Palladio-Gruppe will ein Verfahren entwickeln,
das eine Vorhersage über die Zuverlässigkeit und das Zeitverhalten
von Software-Systemen aus der Architektur und den Eigenschaften der Einzelkomponenten
heraus erlaubt. Mit dem Verfahren sollen sich Entwurfsentscheidungen quantitativ
bewerten und die Konstruktion von Software konsequenter systematisieren
lassen.
Reussner, der in Karlsruhe Informatik studierte und dort auch promovierte,
war zuletzt an der Monash University in Melbourne (Australien) tätig.
Sein Wechsel nach Oldenburg ist allerdings gefährdet, da ein Kooperationspartner,
Prof. Hasselbring, einen attraktiven Ruf an die Universität Kassel
erhalten hat. Nimmt er den Ruf an, wird voraussichtlich auch die Nachwuchsgruppe
nach Kassel wechseln. Das würde für die Oldenburger Informatik
insgesamt einen herben Verlust bedeuten, betonte Prof. Appelrath, der
auch Dekan des Fachbereichs Informatik ist. Die Universität und der
Fachbereich setzten auch aus diesem Grunde alles daran, Hasselbring mit
einem sehr guten Angebot in Oldenburg zu halten.
Infos: se.informatik.uni-oldenburg.de
Kontakt: Prof. Dr. W. Hasselbring, Tel.: 0441/798-4519,
E-Mail: