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10. März 2003 078/03
Siebtklässler sind mit ihrer Klasse zufrieden
Teamforschung der Universität Oldenburg
untersucht Unterricht am Gymnasium in Leer
Oldenburg. "86 Prozent der Schülerinnen
und Schüler des Ubbo-Emmius-Gymnasiums gehen gern in ihre Klasse.
Diese Akzeptanz hat uns positiv überrascht", stellte Dr. Ulf
Gebken, Schulpädagoge an der Universität Oldenburg, anlässlich
der kürzlich am Ubbo-Emmius-Gymnasium durchgeführten Steuergruppensitzung
des Modellversuchs "Lebenslanges forschendes Lernen" fest.
Ein Forschungsteam - fünf Oldenburger Lehramtsstudierende und die
Oberstudienrätin Sylvia Taudor - untersuchte, wie SchülerInnen
den Einstieg in die Sekundarstufe I wahrnehmen und bewerten. Um das gegenseitige
Kennenlernen und die Orientierung in der neuen Lernumgebung zu erleichtern,
war im Rahmen des Modellprojekts eine dreiwöchige Einstiegsphase
konzipiert und erprobt worden. Zur Auswertung wurden über dreihundert
SchülerInnen der siebten Klassen und die des vorangegangenen Jahrgangs
befragt. Die Rückmeldungen wurden in Gruppendiskussionen mit den
SchülerInnen überprüft und erörtert. Sie lobten die
Schulrallye am ersten Schultag, bei der sie in Kleingruppen ihre neue
Lernumgebung erkunden konnten, setzen sich für ein intensiveres Kennenlernen
und mehr Gruppenunterricht ein. "Zusammenhalt in der Klasse"
war der am häufigsten geäußerte Wunsch für die Zukunft.
In den Gruppendiskussionen wurde aber auch deutlich, dass die Jugendlichen
sich oft intolerant gegenüber SchülerInnen verhalten, die in
irgendeiner Weise von der Norm abweichen. "Auch darauf sollte im
Ubbo-Emmius-Gymnasium geachtet werden", mahnte Prof. Dr. Hilbert
Meyer, Erziehungswissenschaftler an der Universität Oldenburg und
Leiter des Modellversuches, an.
Ein zweites Forschungsteam um die Studienrätin Anke Meyer untersuchte
im elften Jahrgang die Chancen der Einbeziehung außerschulischer
Lernorte. Am Beispiel der in Leer ansässigen Bünting-Gruppe
sollten die Schüler Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche
eines bedeutenden Handelsunternehmens erhalten. "Als Ergebnis kristallisiert
sich heraus, dass Schüler den Besuch außerschulischer Lernorte
vor allem dann begrüßen, wenn sie selbst an der Vor- und Nachbereitung
aktiv beteiligt werden", stellte Hilbert Meyer fest.
Das Ubbo-Emmius-Gymnasium wird sich auf der nächsten Gesamtkonferenz
mit den Forschungsergebnissen auseinander setzen. Weitere wissenschaftliche
Untersuchungen sind bereits geplant.: Der Schüleraustausch sowie
das Streitschlichterprogramm sollen evaluiert werden. Dr. Harald Schröter,
stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, bewertet die bisherige Zusammenarbeit
mit der Universität sehr positiv: "Es ist für uns erfrischend,
dass Lehramtstudierende in unsere Schule kommen und uns auf den Zahn fühlen.
Über die hohe Zufriedenheit der Siebtklässler mit ihren Klasse
und damit auch ihrer Schule haben wir uns sehr gefreut!"
Kontakt: Dr. Ulf Gebken, Tel.: 0441/798-3040, E-Mail: