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03. Juli 2007 259/07 Forschung
Forschungsprojekt untersucht Kinderhospizarbeit
Oldenburg. „Kinderhospizarbeit. Eine multimethodische Studie zur Qualität der innovativen Unterstützung und Begleitung von Familien schwerstkranker Kinder und Jugendlicher“, so lautet der Titel eines Forschungsprojekts am Institut für Sonderpädagogik der Universität Oldenburg, das im Juni 2007 seine Arbeit aufgenommen und eine Laufzeit von 27 Monaten hat. Das Projekt unter Leitung des Sonderpädagogen Dr. Sven Jennessen untersucht in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhospizverein e.V. Deutschland erstmalig in Deutschland die Qualität der stationären und ambulanten Kinderhospizarbeit. Finanziert wird es von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. und dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie.
Familien mit einem schwerst bzw. unheilbar erkrankten Kind leben in einem permanenten Ausnahmezustand, der für die betroffenen Kinder, ihre Eltern und Geschwister erhebliche psychische und soziale Belastungen bedeutet. Das gilt für die Alltagsbewältigung der Krankheit, für Krankenhausaufenthalte des Kindes, emotionale Probleme während des Krankheitsverlaufes und die existentielle Konfrontation mit Krankheit und Tod.
Der 1990 gegründete Deutsche Kinderhospizverein e.V. und weitere Träger in der Kinderhospizarbeit bieten Unterstützungsmöglichkeiten, die in den herkömmlichen Strukturen der ambulanten, stationären oder teilstationären Versorgung bislang nicht realisiert werden konnten. Die Begleitungs- und Versorgungsangebote der Kinderhospizarbeit gelten nicht nur dem kranken Kind, sondern richten sich an die gesamte Familie. Dabei geht es um die Unterstützung der Kinder bei der psychischen Bewältigung von Krankheit und Sterben, Entlastungspflege, Anleitung, Beratung und psychosoziale Unterstützung der Angehörigen, Krisenintervention, Sterbebegleitung und Trauerbegleitung.
Hauptziel des primär sonderpädagogisch orientierten Projektes ist die exemplarische Erfassung der Qualität der verschiedenen Tätigkeitsbereiche von Kinderhospizarbeit. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse und Erwartungen betroffener Familien und die Frage, inwieweit die ambulanten und stationären Angebote der Kinderhospizarbeit von den Familien als hilfreich, unterstützend und entlastend wahrgenommen werden.
Auf diese Weise soll ein Qualitätsprofil für die Arbeit in Kinderhospizen entwickelt werden, das den einzelnen Einrichtungen Leitlinien und Standards zur qualitativen Absicherung der jeweiligen Konzepte und des praktischen Handelns bietet. Ein weiteres Ziel des Projektes besteht darin, durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Kinderhospizarbeit zu ihrer dauerhaften Etablierung beizutragen.
ⓘ | www.uni-oldenburg.de/sonderpaedagogik/download/Projekt_Jennessen.pdf |
ⓚ | Kontakt: Dr. Sven Jennessen, z.Zt. Vertretungsprofessur an der Universität Koblenz-Landau, Tel.: 0177/2065926, E-Mail: sven.jennessenuni-oldenburg.de |