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23. November 2011 461/11 Studium und Lehre
Von der Rateshow in die Wissenschaft
Die Universität setzt im Wintersemester erstmals Audience Response Systeme ein.
Oldenburg. „Wer hat das neue Buch von Jeff Jarvis gelesen?“ Solche Fragen eröffnen in manchem Seminar die Diskussion. In einem gut besuchten Vorlesungssaal funktioniert das schlecht: Um Kontakt mit den Hörern aufzunehmen, sie einzubinden und ihre Aufmerksamkeit zu steigern, muss der Lehrende zu anderen Mitteln greifen. Zum Beispiel auf Audience Response Systeme (ARS): Kleine handliche Geräte, die Fernsehzuschauer bestens kennen – aus Günther Jauchs Rateshow „Wer wird Millionär?“
„Clicker“ nennt man die Fernbedienungen, deren Einsatz an Hochschulen noch die Ausnahme ist. Der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Axel Hahn hat sie nun an der Universität Oldenburg eingeführt. Die Vorteile: Per Clicker beantworten Studierende Fragen anonym. Die Technik bereitet die „Umfrageergebnisse“ grafisch so auf, dass der Lehrende sie sofort nutzen kann. Doch die Geräte lassen sich über das reine Frage-Antwort-Spiel hinaus einsetzen. So bestimmen Studierende mit, ob ein Sachverhalt an einem weiteren Beispiel erläutert werden sollte, ob die Lehrgeschwindigkeit zu hoch oder zu niedrig ist. Die Geräte regen auch Diskussionen unter den Studierenden an: Über die Vor- und Nachteile, zum Beispiel der Einführung von Softwarepatenten, tauschen sich die Studierenden über Clicker untereinander aus. Und auch Übungen lassen sich neu gestalten: Der Tutor führt die Studierenden durch den Lösungsweg und lässt sie über die Geräte selbst die nächsten Antworten finden.
„Hat eLearning früher häufig Lehrende und Studierende entfremdet, so sind die Clicker ein gutes Beispiel dafür, wie die Kommunikation in klassischen Vorlesungen verbessert werden kann“, sagt Prof. Dr. Gunilla Budde, Vizepräsidentin für Studium und Lehre.
„Die Lehre lässt sich mit Einsatz der Clicker besser auf die Hörerinnen und Hörer zuschneiden“, ist auch Prof. Dr. Axel Hahn überzeugt. Hahn hat die Geräte im Projekt Niedersächsisches Netzwerk für E-Assessments & E-Prüfungen (N2E2) eingeführt, das das Land Niedersachsen und die Universität Oldenburg finanzieren, zum Teil aus Studiengebühren. „Das Projektteam war überrascht von der großen Resonanz unter den Lehrenden. Die ersten Erfahrungen waren so positiv, dass die Fakultäten nun weitere Geräte anschaffen. Die vorhandenen sind ständig im Einsatz“, resümiert Hahn.
Zur Einführung der Clicker hat Hahn Informationsveranstaltungen für Lehrende organisiert, um zu zeigen, wie man die Geräte didaktisch sinnvoll einsetzt. Innerhalb des Projektes N2E2 würden nun weitere Einsatzszenarien entwickelt, so Hahn. „Die Ideen reichen von Lernspielen bis hin zu elektronischen Prüfungen.“
ⓘ | be.informatik.uni-oldenburg.de/Prof. Dr. Axel Hahn, Wirtschaftsinformatik / Business Engineering
Department für Informatik, Tel.: 0441/798-4480, Mobil: +49(163)7818588,
E-Mail: hahn@offis.de |
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