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Britta Gebhard

Wilfried Golletz

 

27. November 2014   488/14   Wissenschaftliche Tagung

Fachleute bewerten verzahnte Frühförderung für Kinder positiv
Kritische Stimmen zur Finanzierung – Tagung an der Uni bringt Experten aus ganz Niedersachsen zusammen

Oldenburg. Kinder mit Beeinträchtigungen möglichst frühzeitig und optimal zu fördern, dieses Ziel stand im Mittelpunkt einer Fachtagung an der Universität Oldenburg. Mehr als 120 ExpertInnen aus Praxis und Wissenschaft kamen bereits zum siebten Mal aus ganz Niedersachsen zum Austausch zusammen: Ärzte, Therapeuten, Fachpädagogen, Psychologen sowie Verwaltungsfachkräfte aus den Landesbehörden, Gesundheits- und Sozialämtern.
Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf der Arbeit der interdisziplinären Frühförderstellen, die heilpädagogische und medizinisch-therapeutische Hilfen zu sogenannten Komplexleistungen miteinander verzahnen und von Sozialämtern und Krankenkassen gemeinsam finanziert werden. Anders als andere Bundesländer hat Niedersachsen lediglich drei solcher interdisziplinären Stellen eingerichtet, die bei der Tagung ihre Arbeit vorstellten. Demnach erhalten Kinder effektive Unterstützung aus einer Hand und nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dass dies eine passgenauere Hilfe ermögliche als die Förderung und Therapie im bisherigen System, bestätigte etwa auch die Leiterin des Sozialamts des Landkreises Leer, Karin Scheffermann.
Juniorprofessorin Dr. Britta Gebhard, Rehabilitationspädagogin an der Universität Oldenburg, betonte den Stellenwert von Transdisziplinarität in der Kooperation der Fachleute. Diese sei auch ein wichtiger Baustein von Inklusion: gemeinsames Planen und Handeln aller, um den Kindern ein Höchstmaß an Teilhabe zu ermöglichen.
Während einer Podiumsdiskussion wurden auch kritische Stimmen laut. So bewerteten vor allem TeilnehmerInnen aus dem Kreis der landesweit mehr als 90 heilpädagogischen Frühförderstellen die Komplexleistungen als unterfinanziert.
Als Veranstalter zogen das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, der Arbeitskreis Weser-Ems der kinder- und jugendärztlichen Dienste in den Gesundheitsämtern sowie das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Universität ein positives Resümee der Tagung. Bei der nächsten Ausgabe im kommenden Jahr soll es vor allem um die Mitwirkung von Eltern gehen, deren Kinder einen besonderen Hilfebedarf haben.

Auf dem Foto: Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis für eine bestmögliche Frühförderung von Kindern (Foto: Wilfried Golletz).

ⓘ www.uni-oldenburg.de/sonderpaedagogik
 
ⓚ Kontakt:
Jun.-Prof. Dr. Britta Gebhard, Tel.: 0441/798-2922, E-Mail: britta.gebhard(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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