Seit seiner Gründung hat das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik einen Schwerpunkt in der empirisch-angewandten Forschung für eine evidenzbasierte sonder- und rehabilitationspädagogische Praxis der Prävention, Intervention und Rehabilitation. Aufgrund von komplexen, multikausalen Problemlagen im sonder- und rehabilitationspädagogischen Feld und der damit verbundenen Diversifizierung des Fachs sind plurale inhaltliche und forschungsmethodische Schwerpunkte und Akzentsetzungen erforderlich und sinnvoll.
Die Forschungsaktivitäten des Instituts unterstützen das Profil der Fakultät, „Partizipation und Bildung“, und verfolgen es unter den folgenden sonderpädagogischen Schwerpunktsetzungen:
„Barrieren, multiple Benachteiligungen und Beeinträchtigungen“. In diesem Schwerpunkt werden die spezifischen Entwicklungs- und Lebensbedingungen von Menschen mit (drohenden) multiplen Beeinträchtigungen erfasst und empirische Studien durchgeführt, die die Interaktion von Dimensionen und individuellen Faktoren im Entwicklungsverlauf klären sowie sonder- und rehabilitationspädagogische Handlungsmöglichkeiten identifizieren. Die Identifikation, Konzeption und Evaluation sonder- und rehabilitationspädagogischer Handlungsmöglichkeiten zur Prävention, Intervention und Rehabilitation für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit (multiplen) Beeinträchtigungen stehen in diesem Schwerpunkt im Zentrum.
„Professionalisierung in der Fachkräftebildung“. Dieser Schwerpunkt fokussiert die vertiefte Qualifizierung von Sonderpädagog*innen, Rehabilitationspädagog*innen und anderer Professionen (Lehrkräfte allgemeiner und beruflicher Schulen, pädagogische Fachkräfte in der außerschulischen Bildung) auf der Basis internationaler, empirisch fundierter und reflektierter Professionalisierungsmodelle.
„Digitalität und Assistive Technologien“. Das Ziel der Bemühungen des Instituts für Sonder- und Rehabilitationspädagogik besteht in diesem Schwerpunkt sowohl im Erfassen der Prozesse der Digitalisierung und ihrer Folgen auf Partizipation und Bildung als auch die Entwicklung neuer Lösungen digitaler Unterstützung, deren Evaluation und Implementation. Die Forschung bezogen auf Assistive Technologien fokussiert hierbei die passgenauen, interdisziplinären Versorgungsprozesse und die Auswirkungen ihrer Implementierung.
„Kommunikation“. Der Schwerpunkt „Kommunikation“ besitzt eine hohe Relevanz für die Entwicklungsmöglichkeiten angesichts von Barrieren, multiplen Benachteiligungen und Beeinträchtigungen. Der Aufbau eines inklusiven Systems für eine nachhaltige Bildung (UN-BRK, SDG Ziel 4) erfordert ein vertieftes Verständnis von Kommunikation, das an den Schnittstellen zu den anderen drei Schwerpunkten intensive Forschungsaktivitäten generiert (z. B. Komorbidität und Sprache, Kommunikation als Medium und Gegenstand der Professionalisierung, Unterstützte Kommunikation durch assistive Technologien).
Hierzu bestehen im Institut bereits bundesweit sowie international sichtbare Expertisen und Forschungsaktivitäten.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat am Institut einen besonders hohen Stellenwert. Für Nachwuchswissenschaftler*innen besteht die Möglichkeit, entsprechende Unterstützungsangebote zur Weiterqualifikation, z. B. im Rahmen des Promotionskollegs „SPARK“, des Doktorandenzentrums des Instituts (DOZ), der Fachgruppen-Doktorandenzentren (Fachgruppen-DOZ) sowie der Graduiertenschule „3GO“, zu nutzen.
KoggE als zentrale Einrichtung am Institut. Das inklusive Kompetenzzentrum für die gemeinsame, ganzheitliche Entwicklungsförderung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter (KoggE) vereint Angebote der angewandten Forschung, der praxisnahen Lehre sowie der Vernetzung in die Region über Professionalisierungsangebote und forschungsgebundene Dienstleistungen. Das Kompetenzzentrum geht aus dem ehemaligen Ambulatorium für ReHabilitation hervor.
Eine ausführliche Darstellung finden Sie hier.