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10. Juli 2020 122/20
Erfolgreiche Entwicklung der Oldenburger Universitätsmedizin darf nicht gefährdet werden
Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats zum niedersächsischen Haushaltsplanentwurf 2021
Oldenburg. Die sechs renommierten Medizinexpertinnen und -experten des Wissenschaftlichen Beirats der Universitätsmedizin Oldenburg haben nach ihrer heutigen Sitzung eine Stellungnahme zum Haushaltsplanentwurf 2021 der niedersächsischen Landesregierung abgegeben.
Die Stellungnahme im Wortlaut:
„Mit großer Bestürzung und Besorgnis hat der Wissenschaftliche Beirat der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften die Entscheidung der Landesregierung zur Kenntnis genommen, keine Mittel für das dringend benötigte Lehr- und Forschungsgebäude in den Haushalt 2021 einzustellen. Dieses Gebäude ist nicht nur die Voraussetzung für die Besetzung der neu eingerichteten Professuren, sondern auch Voraussetzung für das Halten der bisher nach Oldenburg berufenen Professorinnen und Professoren. Ohne diese Baumaßnahme wird damit das bisher mit viel Erfolg errichtete Fundament der Universitätsmedizin in Oldenburg gefährdet. Das Gebäude ist die zentrale Nahtstelle zwischen Forschung und Krankenversorgung und verbindet zukünftig die am Standort vorhandenen Stärken in der natur- und lebenswissenschaftlichen Forschung mit der Medizin und schafft so die Plattform für die translationale Forschung, welche den medizinischen Fortschritt antreibt.
Die Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften hat gerade ein sehr innovatives Konzept zur sektorenübergreifenden Versorgung der Bevölkerung vorgelegt, welches Lehre und Forschung verbindet und die Voraussetzung schafft für die nachhaltige Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Gleichzeitig beinhaltet es die Stärkung der Gesundheitsfachberufe durch den Aufbau eines Gesundheitscampus, um das Fachpersonal in Pflege und Hebammenwesen zu sichern. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts ist der vom Land bereits geplante Ausbau der Universitätsmedizin Oldenburg, der zwingend eine entsprechende Infrastruktur erfordert.
Der Wissenschaftliche Beirat fordert daher die Landesregierung nachdrücklich auf, ihre Entscheidung zurückzunehmen und die entsprechenden Mittel bereitzustellen; sollte dies nicht möglich sein, bittet der Wissenschaftliche Beirat um die Überprüfung von Alternativen wie einem ÖPP-Modell.“
Über den Wissenschaftlichen Beirat
Der Beirat berät das Präsidium und das Dekanat der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich die Empfehlungen des Wissenschaftsrats umsetzen lassen und wie sich die Fakultät – vor allem im Bereich der klinischen Forschung – weiterentwickeln sollte. Darüber hinaus berät er die Fakultät zu Organisationsfragen. Der Wissenschaftlichen Beirat besteht aus den folgenden Mitgliedern: Prof. Dr. Reto Weiler (Vorsitz) (Oldenburg; Fachgebiet Neurobiologie), Prof. Dr. Doris Henne-Bruns (Ulm; Allgemein- und Viszeralchirurgie), Prof. Dr. Simone Fulda (Frankfurt a. M.; Onkologie), Prof. Dr. Sibrand Poppema (Groningen, NL; Pathologie), Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller (Leipzig; Versorgungsforschung) und Prof. Dr. Frauke Zipp (Mainz; Neurologie).
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