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Christoph Lienau

Jan Vogelsang

Martin Fränzle

4. Februar 2021   013/21    Forschung / Personalie

Jan Vogelsang erhält Ossietzky-Fellowship

Universitätseigenes Förderprogramm unterstützt Forschung in der Nanophysik

Oldenburg. Der Physiker Dr. Jan Vogelsang hat für seine Forschung ein „Carl von Ossietzky Young Researchers‘ Fellowship“ der Universität Oldenburg erhalten. Diese Förderung ermöglicht es ihm, seine eigene Forschung voranzutreiben. „Unser universitätseigenes Förderprogramm hat sich nachweislich bewährt, hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler eine frühzeitige wissenschaftliche Eigenständigkeit zu ermöglichen und sie damit nachhaltig in ihrer Forschung und wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Martin Fränzle, Vizepräsident für Forschung und Transfer.

Vogelsang ist Experte dafür, äußerst schnell ablaufende Vorgänge in der Nanowelt sichtbar zu machen, beispielsweise die Bewegung von Elektronen in wenige Milliardstel Meter (Nanometer) kleinen Strukturen. Indem er extrem kurze Laserimpulse mit hochauflösenden Elektronenmikroskopen kombiniert, kann er Filmaufnahmen herstellen von Vorgängen wie etwa der Trennung elektrischer Ladungen in Nanostrukturen mit gleichzeitig hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung. Die energiereichen Blitze dienen zum einen dazu, in Nanostrukturen physikalische Prozesse anzuregen, beispielsweise Elektronen aus Atomen herauszulösen. Zum anderen frieren sie diese Prozesse für die Aufnahme mit einem Elektronenmikroskop ein, ähnlich wie der Lichtblitz einer Kamera ein Schlaglicht auf eine Szene wirft. Durch dieses Verfahren kann der Physiker beobachten, wie die Elektronen sich in den Strukturen bewegen.

Die Lichtblitze, die Vogelsang verwendet, sind jeweils nur wenige hundert Attosekunden lang, wobei eine Attosekunde dem Milliardstel Teil einer Milliardstel Sekunde entspricht. Konkret plant er, ein Lasersystem aufzubauen, das etwa 100.000 dieser kurzen Lichtimpulse pro Sekunde produziert. Diese hohe Produktionsrate geht deutlich über das hinaus, was in konventionellen Systemen dieser Art erreicht wird und ermöglicht so neuartige Experimente. Die Ergebnisse von Vogelsangs Forschung könnten unter anderem dazu beitragen, Solarzellen aus organischen Materialien zu optimieren.

Nach seinem Physikstudium in Oldenburg und München promovierte Vogelsang an der Universität Oldenburg. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christoph Lienau entwickelte er ein neuartiges Elektronenmikroskop, das die Bewegung von Elektronen als Video mit einer bisher unerreichten Auflösung aufnehmen kann. Hierfür erhielt er den Friedrich Hirzebruch-Promotionspreis der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie den „Preis für herausragende Promotion“ der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. Das Ossietzky Fellowship ermöglicht es Vogelsang, nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in Lund (Schweden) nach Oldenburg zurückzukehren.

Die Universität hat das Carl von Ossietzky Young Researchers‘ Fellowship seit 2013 bislang an neun herausragende Postdoktorandinnen und Postdoktoranden verliehen.

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Bilder

  

Die Ergebnisse von Vogelsangs Forschung könnten unter anderem dazu beitragen, Solarzellen aus organischen Materialien zu optimieren.
Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

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Kontakt

Dr. Jan Vogelsang, Tel.: 0441/798-3519, E-Mail:

Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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