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3. September 2021 158/21 Forschung
Forschung in mariner Mikrobiologie erhält einjährige Extra-Förderung
Sonderforschungsbereich „Roseobacter“ bis Ende 2022 verlängert
Oldenburg. Der an der Universität Oldenburg beheimatete Sonderforschungsbereich (SFB) zu den Meeresbakterien der Roseobacter-Gruppe kann seine Arbeit über die eigentlich maximale Laufzeit von zwölf Jahren hinaus fortsetzen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte auf Antrag des Oldenburger Meeresforschers und SFB-Sprechers Prof. Dr. Meinhard Simon insgesamt eine Million Euro zusätzliche Fördermittel für das Jahr 2022.
Damit können die Forschenden coronabedingte Einschränkungen ausgleichen, etwa die Promovierenden, deren praktische Arbeiten im Labor und Analysen sich seit Beginn der Pandemie besonders verzögert haben. Die einjährige Extra-Förderung ermöglicht zudem eine umfassendere Publikation der abschließenden Ergebnisse. Neben der Universität Oldenburg mit ihrem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) ist an dem Großprojekt die Technische Universität Braunschweig beteiligt, außerdem das Braunschweiger Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, das Genomforschungslabor der Universität Göttingen sowie das Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn.
Im Mittelpunkt des SFB mit dem offiziellen Titel „Ökologie, Physiologie und Molekularbiologie der Roseobacter-Gruppe: Aufbruch zu einem systembiologischen Verständnis einer global wichtigen Gruppe mariner Bakterien“ stehen Einzeller mit ungewöhnlich vielseitigem Stoffwechsel, die zugleich in quasi allen marinen Ökosystemen einen wichtigen Teil der Mikroben ausmachen. Die Forschenden befassen sich damit, wie sich deren genetische und physiologische Eigenschaften entwickelt haben. Zudem untersuchen sie, wie Bakterien dieser Gruppe es schaffen, sich den Verhältnissen in unterschiedlichen Lebensräumen anzupassen, etwa in puncto Temperatur, Nährstoffangebot oder Interaktion mit anderen Organismen.
Während der aktuellen Abschlussphase des Projekts stehen etwa die Wechselbeziehungen von Vertretern der Roseobacter-Gruppe mit mikroskopisch kleinen Algen im Fokus, sogenanntem Phytoplankton. Die Forschenden wollen herausfinden, wie verschiedene Vertreter der Roseobacter-Gruppe mit Phytoplanktonalgen interagieren, wo welche Vertreter in den Weltmeeren vorkommen und welche ökologischen Funktionen sie erfüllen. Dazu nutzen sie Daten, die sie auf Forschungsfahrten im Pazifik und Atlantik erhoben oder mit Experimenten ermittelt haben. Für die globalen Übersichtsanalysen nutzt das Team mathematische Modelle, die auch Prognosen darüber ermöglichen, wie sich diese Verteilungsmuster bei sich wandelnden Klimabedingungen verändern.
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Prof. Dr. Meinhard Simon, E-Mail: